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Verschluß für Flaschen oder ähnliche Behälter
Gegenstand der Erfindung
ist ein Verschluß für Flaschen oder ähnliche Behälter, der infolge seiner Formgebung
gestattet, dem damit verschlossenen Behälter kleinere Flüssigkeitsmengen leicht
dosierbar und tropfenfrei zu entnehmen. Dieses Bedürfnis besteht besonders in der
chemischen und pharmazeutischen Industrie.
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Aus der Pharmazie sind Verschlüsse bekannt, bei denen eine gläserne,
mit Gummibalg versehene Pipette in einen durchlochten Flaschenkorken eingesteckt
oder in einer unelastischen Kunst!harzverschraubung montiert ist. Derartige Verschlüsse
besitzen den Nachteil, daß sie zerbrechlich sind, durch sehr viele Chemikalien zersetzt
oder angegriffen und infolge Brüchigwerdens des Gummis undicht werden.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Der Verschluß wird erfindungsgemäß
vollständig aus einem gegen Wärme und Kälte und gegen fast alle Flüssigkeiten beständigen
elastischen und vorzugsweise durchsichtigen Kunstlharz, beispielsweise Polyäthylen,
hergestellt und so gestaltet, daß der gegen die Behältermündung, vorzugsweise gegen
die innere Belhälterhalswand, abdichtende Verschlußpropfen die Form einer Pipette
aufweist.
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Hierzu wird derVerschlußpfropfen erfindungsgemäß als geschlossener
Hohlkörper ausgebildet, der nur' in seinem unteren Ende eine kleine Öffnung aufweist.
Die nach oben abschließende Wandung ist so dünn gehalten, daß sie sich nach innen
durchdrücken läßt, infolge der Elastizität des Materials aber nach Aufhören des
Druckes selbsttätig wieder in ihre vorherige Lage zurückkehrt. Die Entnahme der
Flüssigkeit aus dem mit einem erfindungsgemäß gestalteten Verschluß versehenen Behälter
geschieht dadurch, daß man die Flasche so weit neigt, bis die erwähnte Ikleine Öffnung
am unteren Ende des Verschlußkörpers unterhalb des Flüssigkeitsspiegels zu liegen
kommt. Man drückt dann auf die den Verschluß nach oben abschließende dünne Wandung
und verdrängt damit die Luft aus dem Hohlkörper; nach Aufhören des Finger- oder
Daumendruckes
kehrt die dünne Wandung infolge der Elastizität des Materials wieder in ihre alte
I,age zurück, wobei sich der Hdhlkörper mit Flüssigkeit füllt und diese auch festhält,
wenn der Behälter wieder in seine normale Standlage gebracht wird. Man nimmt dann
den Verschluß ab und läßt die Flüssigkeit durch erneuten Druck auf die obere Wandung
des Verschlusses aus diesem dosiert in Tropfen oder dünnem Strahl ausfließen.
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Als besonders geeignetes Material für den neuartigen Verschluß hat
sich Polyäthylen erwiesen, das eine ausreichende Elastizität besitzt, gegenüber
den in der Chemie und Plharmazie vorkommenden Flüssigkeiten mit wenigen Ausnahmen
und gegenüber Wärme und Kälte beständig und bei dünnen Wandstärken genügend durchsichtig
ist.
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Für am Hals mit Gewinde versehene Behälter wird der Verschluß mit
entsprechendem Gegengewinde ausgestattet.
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-Die Erfindung sei an Hand der Abb. I bis 7 erläutert, die Beispiele
für die Gestalt des Verschlusses zeigen.
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In den Abbildungen bedeuten: I den Hals des Behälters, 2 den neuartigen
Verschluß, 3 den Hohlraum, den der Verschlußlhdhlkörper bildet, 4 die Öffnung am
unteren Ende des Verschlusses, 5 die obere Wandung des Verschlusses, 6 ein Innengewinde
des Verschlußkörpers, 7 ein Außengewinde des Verschlußkörpers, 8 einen Schutzkragen,
g ein Gewinde, mit dessen Hilfe die obere Wandung in den Verschluß eingeschraubt
ist, 10 eine ringförmige Schweißnaht, ii eine ringförmige Nut.
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Die Abb. I und 2 zeigen den Hals des Behältersi, in dem der neuartige
Verschluß 2 aus elastischem Kunstharz gegen die innere Belhälterhalswand abdichtend
sitzt. Der als Hohlkörper ausgebildete Verschluß 2 bildet einen Hohlraum 3, der
nur über die kleine Öffnung 4 nach dem Behälterinneren offen ist. Nach oben ist
der Verschluß 2 durch die dünne mehr oder minder stark nach außen gebogene Wandung
5 abgeschlossen. Die Pfeile in den Abb. I und 2 veranschaulichen die Richtung des
Druckes, der auf diese Wandung 5 ausgeübt werden muß, um einen Teil der Luft aus
dem Hohlraum 3 zu verdrängen. Nach Aufhören des durch die Pfeile dargestellten Druckes
kehrt die Wandung 5 infolge der Elastizität des Materials wieder in die in den Abbildungen
dargestellte vorherige Lage zurück und der Hohlraum 3 saugt Flüssigkeit an, sofern
die Öffnung 4 unterhalb des Flüssigkeitsspiegels liegt, was durch entsprechende
Neigung des Behälters leicht bewirkt werden kann.
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Die Abb. 3 zeigt den neuartigen Verschluß mit einem die Behältermündung
umfassenden Rand, der mit Innengewinde 6 versehen ist. Die Abb. 4 zeigt den Verschluß
mit Außengewinde 7, das in das Innengewinde des Behälter'halses I eingreift. Außerdem
ist der Verschluß mit einemKragen8 versehen, der die Wandung 5 schützend umfaßt.
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Der Verschluß kann im Spritzblasverfahren aus dem thermoplastischen
Kunstharz hergestellt werden. Es ist aber auch möglich, den Verschluß aus zwei Teilen
herzustellen, die miteinander verschraubt oder verschweißt werden, wie das die Abb.
5 und 6 zeigen, oder die auf andere Weise zusammengehalten werden, wie das die Nhb.
7 beispielsweise veranschaulicht. In der Al)h. 5 besteht der Verschluß aus zwei
Teilen, die aus dem thermoplastischen Kunstharz vorzugsweise im Spritzverfahren
hergestellt werden. Die beiden Teile sind durch das Gewinde g fest miteinander verschraubt.
Die Verschraubung kann gelöst werden, was die Reinigung des Hohlraumes 3 erleichtert.
Die Abb. 6 zeigt ebenfalls einen Verschluß, der aus zwei Teilen hergestellt ist,
wobei die beiden Teile durch die Schweißnaht 10 miteinander verbunden sind. Eine
andere I,ösung für die Verbindung der beiden Teile, aus denen der Verschluß hergestellt
ist, zeigt Abb. 7. Der untere Rand der Wandung 5 ist verstärkt und mit einer umlaufenden
Rille In versehen, in die eine entsprechende ringförmige Auskerbung am Verschlußkörper
2 eingreift. Infolge der Elastizität des thermoplastischen Kunstharzes lassen sich
beide Spritzteile leicht entformen und durch einfaches Zusammendrücken flüssigkeitsdicht
miteinander verbinden.
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Die leichte Verformbarkeit von thermoplasti srhen Kunseharzen erlaubt
eine wirtschaftliche Herstellung des Verschlusses mit nur geringem Mehraufwand gegenüber
bekannten Verschlüssen aus solchen Kunstharzen. Demgegenüber bietet die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Verschlusses für den Gebrauch erhebliche Vorteile, besonders für
den Gebrauch in Laboratorien und Apothelken.
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PATENTANSPRE-CE{E I. Verschluß für Flaschen oder ähnliche Behälter,
dadurch gekennzeichnet, daß der gegen die Gefäßmündung abdichtende und vollständig
aus einem wärme- und kältebeständigen elastischen, vorzugsweise durchsichtigen Kunstharz
bestehende Verschlußpfropfen als geschlossener Hohlkörper ausgebildet ist, der nur
an seinem unteren Ende eine kleine Öffnung aufweist und dessen nach oben abschließende
Wandung so dünn gehalten ist, daß sie sich nach innen durchdrücken läßt, infolge
der Elastizität des Materials aber nach Aufhören des Druckes selbsttätig wieder
in ihre vorherige Lage zurückkehrt.