DE826480C

DE826480C - Kompressor

Info

Publication number: DE826480C
Application number: DEF426A
Authority: DE
Inventors: Erich Madlung
Original assignee: FRIEDRICH HEINRICH FLOTTMANN D
Current assignee: FRIEDRICH HEINRICH FLOTTMANN D
Priority date: 1949-12-13
Filing date: 1949-12-13
Publication date: 1952-01-03

Description

Kompressor Bei Kompressoren, und zwar bei fahrbaren und auch bei stationären Anlagen, besteht der Nachteil, daß die aus den Zylindern durch die Druckventil,a strömende, mit Öl gemischte Luft bei Erlangung einer zu hohen Temperatur zu Ölexplosionen führen. kann. Zur Cberwachung der Temperatur hat man daher in den Druckstutzen ein Thermometer eingebaut. Für die Sicherheit der Anlage genügen aber solche Thermometer nicht, da sie leicht defekt werden und andererseits ihre dauernde Überwachung durch den Maschinisten erforderlich. ist. Selbst bei zuverlässigem Arbeiten des Thermometers und genügender Aufmerksamkeit des Maschinisten hat sich aber gezeigt, daß die Gefahr einer Ölexplosion nicht völlig behoben werden konnte.
Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß die eigentliche Entstehungsstelle solcher Explosionen in unmittelbarer Nähe der Druckventile zu suchen ist und daß daher mit einem im Druckstutzen angeordneten Thermometer eine örtliche Überhitzung nicht festgestellt werden kann, zumal im Bereich des Druckstutzens die aus den verschiedenen Zylindern austretende Luft bereits gemischt ist und das Thermometer daher nur einen entsprechenden Mittelwert anzeigen kann.
Wie gemäß der Erfindung festgestellt werden konnte, liegt die Ursache der eigentlichen gefährlichen Überhitzung aber auch nicht bereits darin, daß die komprimierte Luft im unmittelbaren Bereich des Druckventils eine höhere Temperatur hat als im Druckstutzen, sondern in erster Linie in U ndichtigkeiten der Druckventilplatte, wodurch die schon komprimierte heiße Luft wieder in den Zylinder zurückgesaugt und dann erneut komprimiert wird. Die nunmehr ausgedrückte Luft erhält hierdurch eine außerordentlich hohe Temperatur. ' Zur Beseitigung der geschilderten Nachteile wird daher von der Erfinderin vorgeschlagen, daß dem den Druckventilen machgeschalteten Druckraum, vorzugsweise im Bereich jedes Druckventils, ein sich bei Überschreitung der Höchsttemperatur öffnendes Luftauslaßorgan zugeordnet ist. Durch dieses Ausla13organ kann nunmnehr unmittelbar vor Erreichung des kritischen Augenblickes die überhitzte Druckluft ins Freie ausströmen und damit dem Maschinisten den Fehler eines Druckzylinders bzw. dessen Druckventils anzeigen. Ohne langes Herumsuchen kann dann der Schaden schnell behoben werden.
Baulich kann die Erfindung in verschiedener Weise verwirklicht werden. Eine zweckmäßige Lösung erhält man, wenn ein Luftauslaßorgan oberhalb jedes Druckventils, vorzugsweise in dem die Einsetzöffnung des Druckventils abschließenden Deckel der Druckkammer, angeordnet ist. Hierdurch wird die Auswechselbarkeit des Luftauslaßorgans erleichtert. Erfindungsgemäß wird dieses Organ aus einer die Druckkammerwand bzw. den Druckkammerdeckel durchsetzenden rohrförmigen Hülse gebildet, welche vorzugsweise am inneren Ende einen Verschluß besitzt. Dieser Verschluß kann aus einer auswechselbaren Platte bestehen, welche aus einem bei Erreichung einer bestimmten Temperatur schmelzenden Werkstoff, insbesondere einer entsprechenden Metallegierung, gebildet wird.
Den Luftauslaßorganen werden zweckmäßig Signalvorrichtungen zugeordnet. Diese können aus auf den vorgenannten Hülsen aufgesetzten Signalpfeifen bestehen, welche durch die über die Hülse austretende Druckluft betätigt werden. Hierdurch wird die Aufmerksamkeit des Maschinisten sofort auf den schadhaften Teil der Anlage gelenkt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar ist von einem z. B. vier oder sechs Zylinder besitzenden Kompressor nur der Kopf eines Zylinders dargestellt.
Oberhalb des Zylinders t sind in dem Zylinderkopf das Ansaugeventil 2 und das Druckventil 3 angeordnet. Die in dem Zylinder t komprimierte Luft gelangt über das Druckventil 3 in die Druckkammer 4, an welche der Druckstutzen 5 angeschlosscni ist. Oberhalb des Druckventils 3 ist in dem Zylinderkopf eine Montageöffnung vorgesehen, die durch den Deckel 6 verschlossen ist. Der Deckel wird von einer rohrförmigen Hülse 7 durchsetzt, an deren innerem Ende eine aus einer Metallegierung bestehende auswechselbare Verschlußplatte 8 vorgesehen ist. Die Metallegierung dieser Platte 8 ist so gewählt, daß sie bei Überschreitung einer gewissen Temperatur. schmilzt und dadurch die Hülse 7 öffnet. Auf das äußere Ende der Hülse 7 ist eine Signalpfeife 9 aufgesetzt. Der Zylinder i und der Zylinderkopf sind von Kühlräumen to umschlossen, %%elche bei normalem Betriebszustand ein Überschreiten der Temperaturen über das durch Unfallverhütungsvorschriften festgesetzte Maß verhindern sollen. Sobald aber nun infolge einer Beschädigung des Ventils 3 und der dadurch erfolgenden Zurücksaugung komprimierter Luft besonders hohe Temperaturen erzeugt werden, wird durch die nunmehr in den Druckraum 4 eintretende üliermäl3ig erhitzte Luft die Verschlußplatte 8 zum Schmelzei gebracht. Die Luft strömt dann durch die Hülse; ins Freie aus und betätigt die Signalpfeife 9. Da dieses aus den Teilen 7, 8 und 9 bestehende Luftauslaßorgan zweckmäßig oberhalb jedes Druckventils angeordnet wird, kann der -Maschinist sofort den Schaden feststellen und die Fehler beheben. Nach dem Einsetzen einer neuen Verschlußplatte 8 ist das Luftauslaßorgan wieder betriebsfähig.
Es steht selbstverständlich nichts im Wege, auch noch ein Thermometer in der bekannten Weise im Druckstutzen vorzusehen.
Die Erfindung ist in gleicher Weise bei ein- oder mehrstufigen Kompressoren verwendbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Kompressor, dadurch gekennzeichnet, daß dem den Druckventilen (;) nachgeschalteten Druckraum (4) vorzugsweise im Bereich jedes Druckventils ein sie li bei I: bersc hrcitung der Höchsttemperatur öffnendes Luftauslal-#organ (7, 8, 9) zugeordiict ist.
2. Kompressor nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ltiftauslril.)organ oberhalb jedes Druckventils, vorzugsweise in dem die Einsetzöffnung des Druckventils abschließenden Deckel (6) angeordnet ist.
3. Kompressor nach Anspruch t oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftauslaßorgan aus einer die Druckkammerwand bzw. den Druckkammerdeckel (6) durchsetzenden rohrförmigen Hülse (7) gebildet ist, welche vorzugsweise am inneren Ende einen bei Erreichun& einer Höchsttemperatur schmelzenden bzw. sich lösenden Verschluß (8) besitzt.
4. Kompressor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß der Hülse (7) aus einer auswechselbaren Platte (8) aus einer Metallegierung o. dgl. gebildet ist.
5. Kompressor nach Anspruch i oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß dem Luftauslaßorgan eine Signalvorrichtung (9) zugeordnet ist.
6. Kompressor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf das äul)ere Ende des aus einer Hülse (7) gebildeten Luftauslaßorgans eine von der ausströmenden Druckluft betätigte Signalpfeife (9) angeordnet ist.