DE825569C - Einrichtung zum Unterdruecken der Lichtbogenbildung bei einem Kontakt - Google Patents
Einrichtung zum Unterdruecken der Lichtbogenbildung bei einem KontaktInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 20. DEZEMBER 1951
W 2oi6VIIIb/2ic
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Unterdrücken von Lichtbögen an Kontakten,
welche einen induktiven elektrischen Stromkreis unterbrechen.
Wenn der Strom in einem induktiven Stromkreis unterbrochen wird, muß die in dem ihm zugeordneten
magnetischen Feld aufgespeicherte Energie aufgezehrt werden; falls keine Schritte unternommen
werden, es zu verhindern, erscheint diese Energie in der Form einer Lichtbogenentladung
über die Kontakte, an denen der Stromkreis unterbrochen wird, mit einer sich daraus ergebenden Beschädigung
dieser Kontakte. Verschiedene Verfahren zum Absorbieren dieser Energie sind bekannt,
um die Lichtbogenbildung an den Kontakten auf ein Geringstmaß zu halten; z. B. parallel zu den
Kontakten wird ein in Reihe geschalteter Widerstand und ein Kondensator angeordnet, ein nicht
linearer Widerstand wird parallel zur Induktanz angeschlossen, oder ein Gleichrichter wird so ao
parallel zur Induktanz geschaltet, daß der Strom in dem Stromkreis weiterhin fließen kann, nachdem
der Kontakt geöffnet worden ist. Derartige Verfahren leiden unter dem Mangel, daß die Energie
der Sprungwelle in der Funkenlöscheinrichtung selbst aufgezehrt werden muß, was zu Schwierigkeiten
führt, wenn der Stromkreis schnell geöffnet und geschlossen werden muß, wie es beispielsweise
beim Arbeiten eines umlaufenden Vorwählers in einer, Telephonanlage vorkommt, da die zu verteilende
Energie beträchtlich groß wird und unwirtschaftlich große Funkenlöscheinrichtungen erfordert.
Wenn der induktive Stromkreis ein Relais ent-
hält, haben einige der vorbenannten Verfahren der Lichtbogenunterdrückung, insbesondere der vorgenannte
parallel geschaltete Gleichrichter, den zusätzlichen Nachteil, daß die Freigabe des Relais
nach dem öffnen des Stromkreises nachteilig verzögert wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Unterdrücken der Lichtbogenbildung
an Unterbrecherkontakten eines Stromkreises mit
ίο einer induktiven Wicklung dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gleichrichter eine entgegengesetzt gerichtete Vorspannung erhält und so angeschlossen
ist, daß die sich aus der Unterbrechung des Stromkreises ergebende Sprungwellenenergie durch den
Gleichrichter hindurch der die Vorspannung erzeugenden Stromquelle zugeführt wird, sobald die
Überspannung einen vorbestimmten Wert überschreitet.
Vorzugsweise ist die Stromquelle für die Vorspannung diejenige Stromquelle, welche den Stromkreis
speist, s>ie kann jedoch auch eine unabhängige Stromquelle, beispielsweise eine Batterie sein.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise zur Darstellung gebracht.
Die Fig. 1 bis 6 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Stromkreisen, an welchen die Erfindung
verkörpert ist.
Gemäß Fig. 1 hat eine Wicklung 1, welche beispielsweise
die Arbeitswicklung eines Relais oder eines Elektromagnets sein kann, an der Stelle 2 eine
Anzapfung, welche um eine vprbestimmte Anzahl von Windungen von dem einen Ende 3 entfernt ist.
Das andere Ende 4 der Wicklung 1 ist durch den zu schützenden Kontakt 5 mit einem Anschluß 6 einer
Speisegleichstromquelle verbunden, während die Anzapfung 2 mit dem anderen Anschluß 7 der
Stromquelle verbunden ist. Das Ende 3 der Wicklung ι ist durch einen Gleichrichter 8 mit der Leitungsseite
des Kontaktes 5 in solcher Weise verbunden, daß der Gleichrichter 8 unter umgekehrter
Spannung steht und zur Speisespannung vorgespannt ist. Die Wicklung hat daher die Form
eines Autotransformators, und wenn der Kontakts geöffnet wird, um den Stromkreis zu unterbrechen,
ist die in dem angezapften Teil induzierte Überspannung zu der in dem Hauptteil induzierten
Spannung proportional; das Verhältnis hängt von dem Windungsverhältnis ab. Wenn die in dem
angezapften Teil induzierte Spannung die Spannung übersteigt, auf welche der Gleichrichter vorgespannt
ist, in diesem Fall die Speisespannung, läßt der Gleichrichter Strom hindurch, und die
Sprungwellenenergie geht in den Speisestromkreis zurück, und die in dem Hauptteil der Wicklung
induzierte Überspannung wird demgemäß daran gehindert, über ein Vielfaches der durch das Verhältnis
der Windungen bestimmten Speisespannung anzusteigen. Es ist ersichtlich, daß der Gleichrichter
8 selbst die Sprungwellenenergie nicht zu absorbieren hat, er dient lediglich dazu, die Energie
zur Stromquelle zurückzuführen, wo sie absorbiert wird. Der Gleichrichter kann daher verhältnismäßig
kleine Größenabmessungen im Vergleich zu Sprungwellen absorbierenden Gleichrichtern haben,
welche in bekannten Stromkreisen verwendet werden.
Eine abgeänderte Ausführungsform dieser Schaltung ist in Fig. 2 wiedergegeben, bei der der angezapfte
Teil der Wicklung durch eine Hilfswicklung 9 ersetzt ist, welche so fest wie möglich
mit der Hauptwicklung 1 gekoppelt werden sollte.
Gewünschtenfalls kann die Stromquelle für die Vorspannung eine Batterie sein, welche getrennt
und im Abstand von der Speisestromquelle liegt. In diesem Fall kann die Speisestromquelle an die
gesamte Wicklung 1 gelegt werden, so daß der verfügbare Wicklungsraum maximal ausgenutzt
wird, während die Vorspannungsbatterie in Reihe mit einem Gleichrichter 8 parallel zu einem angezapften
Teil oder zu der Gesamtwicklung geschaltet ist; dies hängt von dem Wert ab, auf welchen die Überspannung zu begrenzen ist. Diese
Ausführungsform ist in Fig. 3 wiedergegeben, bei der die Anschlüsse 6, 7 der Speisestromquelle
mit den beiden Enden der Wicklung 1 verbunden sind, und der Kontakt 5 ist in den Stromkreis gemäß
der vorstehenden Ausführungsform eingeschaltet. Weiterhin ist parallel zur Wicklung 1
der Gleichrichter 8 geschaltet, welcher mit einer Batterie 10 in Serie geschaltet ist. Die Batterie
und der Gleichrichter müssen so gepolt sein, daß die Batterie sich nicht durch die Wicklung hindurch
entladen kann und daß die Überspannung, wenn sie die Größe der Spannung der Batterie übersteigt,
die Sprungwellenenergie veranlaßt, durch den Gleichrichter hindurch in die Batterie zu gehen,
wo sie absorbiert wird.
Fig. 4 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform der in Fig. 3 wiedergegebenen Schaltung, bei
welcher der Gleichrichter und die Batterie nur über einen Teil der Wicklung 1 parallel geschaltet
sind.
Bei einer weiteren abgeänderten Ausführungsform, die in Fig. 5 wiedergegeben ist, kann direkt
parallel zur Wicklung 1 ein Stromkreis geschaltet sein, welcher einen Gleichrichter 8 in Serie mit
einem parallel geschalteten Widerstand 11 und Kondensator 12 enthält, und der Gleichrichter ist
so gepolt, daß Strom aus der Speisequelle gewöhnlich nicht durch diesen Stromkreis hindurchgeht,
wenn der Kontakt 5 geschlossen ist. Diese Ausführung ist zum Schütze von Kontakten geeignet,
welche in schneller Aufeinanderfolge eine Anzahl von Malen arbeiten. Jedesmal, wenn sich der
Kontakt öffnet, um den Stromkreis zu unterbrechen, wandert die Sprungwellenenergie in den
parallelen Stromkreis und lädt den Kondensator 12 auf. Die Kondensatorenaufladung geht über den
Widerstand 11, und die Spannung, welche sich am Kondensator aufbaut und welche die Vorspannung
ist, hängt von den bezüglichen Werten des Kondensators und des Widerstandes und der Arbeitsgeschwindigkeit des Kontaktes 5 ab. Es ist ersichtlich,
daß bei dieser Schaltung beim anfänglichen Unterbrechen des Kantaktes die Vorspannung
gleich Null ist, so daß die Überspannung daran ge-
hindert wird, zu steigen, und daß auf das Arbeiten des zugeordneten Relais, von dem angenommen
ist, daß die Wicklung ι die Erregerwicklung ist, eine Verzögerungswirkung ausgeübt wird. Dies
trifft jedoch nur für sehr kurze Zeit zu, und die erforderliche Vorspannung baut sich schnell in
einer Zeit auf, welche ebenfalls von den relativen Werten des Kondensators und des Widerstandes
und der Arbeitsfrequenz des Kontaktes abhängt.
Mitunter kommt es vor, daß die Arbeitswicklung einer Einrichtung, z. B. eines Relais, mit Gleichstrom
beliebiger Polarität oder mit Wechselstrom erregt werden kann. In diesen Fällen wurden die
obenerwähnten Schaltungen natürlich nicht befriedigend arbeiten. Um diesem Erfordernis gerecht
zu werden, kann eine Schaltung gemäß Fig. 6 verwendet werden. Bei dieser Ausführung ist eine
besondere Wicklung 13 vorgesehen, welche mit der Arbeitswicklung 1 fest gekoppelt ist und durch.
einen Gleichrichter 14 mit voller Gleichrichtung der Wellen mit einer Vorspannungsbatterie 10 verbunden
ist. Bei einer gegenüber der Fig. 6 abgewandelten (nicht dargestellten) Schaltung kann
der Gleichrichter direkt parallel zur Arbeitswicklung oder eines Teiles dieser Wicklung geschaltet
werden. Bei einer solchen Ausführung hat die Vorspannung die richtige Polarität, und die
Batterie nimmt die Sprungwellenenergie auf, einerlei, welche Polarität zum Zeitpunkt der Unterbrechung
des Stromkreises an die Wicklung gelegt ist. Jedoch muß bei dieser abgeänderten Ausführung
die Batterie oder eine andere Vorspannungsquelle unabhängig von der Stromquelle sein, von der die Arbeitswicklung erregt wird.
Die Ausführung der Fig. 6 ist ebenfalls zum Unterdrücken von Lichtbogenbildung in denjenigen
Fällen geeignet, in welchen die Wicklung 1 durch Wechselstrom gespeist wird, der den Anschlüssen
6, 7 zugeführt wird.
Es ist ersichtlich, daß die zum Zuführen der Vorspannung verwendete Batterie gemäß den
Fig. 3,4 und 6 durch eine gleichwertige Vorspannungsquelle ersetzt werden kann, z. B. durch
einen Kondensator, welcher parallel zu einem Widerstand geschaltet ist und von einer unabhängigen
Stromquelle aufgeladen wird oder durch die' Gleichrichtersprungwellen selbst, wie bei der Ausführungsform
der Fig. 5. ■ Es ist ersichtlich, daß bei jeder der vorbeschriebenen Ausführungsformen der Erfindung die
Stromquelle, welche zum Vorspannen des Gleichrichters verwendet wird, weiterhin als Reservoir
arbeitet, das die Sprungwellenenergie absorbiert, welche erzeugt wird, wenn der Kontakt 5 geöffnet
wird, um den induktiven Stromkreis zu unterbrechen, sobald die Überspannung genügend ansteigt,
um die Spannung zu überwinden, auf welche der Gleichrichter vorgespannt ist.
Claims (6)
1. Einrichtung zum Unterdrücken der Lichttogenbildung
bei einem Kontakt, der einen elektrischen Stromkreis mit einer induktiven Wicklung unterbricht, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gleichrichter, an den eine umgekehrte Vorspannung gelegt ist, mit dem Stromkreis
in solcher Weise verbunden ist, daß Sprungwellenenergie als Folge der Unterbrechung des
Kontaktes durch den Gleichrichter der vorspannenden Stromquelle zugeführt wird, wenn
die Sprungwellenspannung einen vorbestimmten Wert überschreitet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorspannende Stromquelle diejenige Stromquelle ist, welche, den Stromkreis speist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, bei welcher die Wicklung in Serie mit dem Kontakt an die
Anschlüsse einer Gleichstromquelle angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Hilfswicklung (9), welche eine Verlängerung der Wicklung (.1) sein kann, fest mit der
Wicklung (1) gekoppelt und in Reihe mit dem Gleichrichter (8) parallel zu den Anschlüssen
(6, 7) geschaltet ist.
. 4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorspannende Stromquelle (10, 11, 12) und der Gleichrichter (8) in
Serie miteinander und parallel zur Wicklung (1) oder zu einem Teil dieser Wicklung oder zu
einer fest mit ihr gekoppelten Hilfswicklung geschaltet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichrichter (14) ein
Gleichrichter mit voller Wellengleichrichtung ist, wodurch der Stromkreis mit Strom beliebiger
Polarität erregt werden kann.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Parallelverbindung eines Widerstandes (11) und eines Kondensators in
Reihe mit dem Gleichrichter (8) und parallel zur Wicklung (1) oder eines Teiles der Wicklung
oder einer fest mit ihr gekoppelten Hilfswicklung geschaltet ist und die Vorspannung
diejenige Spannung ist, auf welche der Kondensator (12) durch die Sprungwelle aufgeladen
wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 2557 12.51
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