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Einrichtung zur Regelung der Klemmenspannung eines Stromverbrauchers
mittels einer mit diesem in Reihe geschalteten Entladungsröhre mit Regelgitter Zur
Regelung der Klemmenspannung eines Stromverbrauchers ist es bereits bekannt, eine
Entladungsröhre mit Regelgitter in Reihe mit diesem Stromverbraucher zu schalten
und den Spannungsabfall in dieser Röhre mittels ihrer Gitterspannung zu regeln.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, bei der dieses Verfahren angewendet
wird. Die in Reihe mit dem Stromverbraucher geschaltete Entladungsröhre mit Regelgitter
wird nachstehend zum Unterschied gegenüber andern noch zu erwähnenden Entladungsröhren,
welche die Vorrichtung enthält oder enthalten kann, als Regelröhre bezeichnet.
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Ein besonderer Fall der Regelung der Klemmenspannung mittels einer
Regelröhre ist das Ein- und Ausschalten des Stroms, also die Wahl zwischen zwei
Werten der Klemmenspannung, bei denen einer der Nullwert ist. Ein weiterer besonderer
Fall, in dem eine solche Regelröhre Anwendung finden kann, ist das Konstanthalten
der Klemmenspannung bei veränderlicher Speisespannung. Es ist möglich, hierbei den
gleichbleibenden Wert der Klemmenspannung einstellbar zu machen. Weiterhin kann
die Klemmenspannung anstatt eine gleichbleibende, eine beliebig wählbare gegebenenfalls
periodische Funktion der Zeit sein.
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Die Erfindung schafft eine Lösung der Schwierigkeit, die erforderliche
Kopplung herbeizuführen, für den Fall, daß der Gitterkreis der Regelröhre eine hohe
Potentialdifferenz gegenüber den Einrichtungen aufweist, mit denen die Gitterspannung
gesteuert
wird und die meistens Erdpotential oder ungefähr dieses Potential haben werden.
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Gemäß einem früheren Vorschlag wird in einem solchen Fall ein Transformator
verwendet, dessen Primärwicklung an einen Spannungsregler angeschlossen und von
der Sekundärwicklung gegen hohe Spannung isoliert ist. Diese Kopplung eignet sich
nicht gut zur Schnellregelung, wenigstens nicht, falls die vom Transformator gelieferte
Spannung gleichgerichtet und geglättet werden soll.
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Gemäß der Erfindung, die bezweckt, unter allen Umständen eine sehr
schnelle Regelung zu ermöglichen, ist mit den Steuermitteln eine Magnetspule und
mit dem Gitterkreis der Regelröhre eine Entladungsröhre mit Elektronenentladung
verbunden. Diese zweite Entladungsröhre wird im nachfolgenden als Steuerröhre bezeichnet.
Die Elektronenbahnen dieser Steuerröhre werden vom Magnetfeld der Magnetspule beeinflußt,
und ihre Stromstärke wird mittels dieses Feldes geregelt.
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Die Steuerung des elektrischen Stroms in einer Entladungsröhre mittels
eines Magnetfeldes ist an sich bekannt. Zu diesem Zweck ist eine Röhre von zylindrischer
Gestalt, mit zylindrischer Anode und einer in der Röhrenachse angeordneten Glühkathode
verwendbar. Diese Röhre wird derart ängeordnet, daß die Kraftlinien des Magnetfeldes
in der Röhre parallel zu ihrer Achse verlaufen. Die Röhre kann zu diesem Zweck im
Innern der Spule gleichachsig zu dieser angeordnet werden.
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Bei der Einrichtung nach der Erfindung besteht ein großer Pegelunterschied
zwischen dem Potential der Elektroden der Steuerröhre und dem der Magnetspule. Trotzdem
ist der Strom der Steuerröhre auf einfache Weise und ohneVerzögerung durch Änderung
des das Magnetfeld erzeugenden Stroms regelbar. Es ist z. B. möglich, wenn dieser
Strom nur hinreichend stark gemacht wird, zu bewirken, daß die Elektronenbahnen
so stark gekrümmt werden, daß die Gitterspannung der Regelröhre einen extremen Wert
annimmt. Dieser kann derjenige sein, bei dem die Klemmenspannung des Stromverbrauchers
den Nullwert oder den Höchstwert hat, in Abhängigkeit von der Art, wie die Steuerröhre
mit dem Gitterkreis der Regelröhre verbunden ist.
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Auch kann die Eigenschaft ausgenutzt werden, daß bei einer Röhre,
in der ein Schirmgitter im I Schattenraum eines Regelgitters angeordnet ist, bei
steigender Intensität des :Magnetfeldes der gesamte Elektronenstrom zwar abnimmt,
aber der Schirmgitterstrom, der dem Unterschied zwischen dem Gesamtstrom und dem
Anodenstrom entspricht, einen höheren Wert annimmt. da infolge der Bahnkrümmung
mehr Elektronen auf die Stäbe des Schirmgitters gelangen.
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Bei einer besonderen Ausführungsform der .Erfindung wird eine solche
Schirmgitterröhre, vorzugsweise eine Fünfpolröhre, als Steuerröhre verwendet.
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Die Gitterspannung der Regelröhre, zumindest eine Komponente derselben,
w ird hierbei dem W iderstand entnommen, der bei der Steuerröhre Anode und Schirmgitter
verbindet. Beim Wachsen der Stärke des Schirmgitterstroms infolge der Verstärkung
des Magnetfeldes steigt die Spannung an die-' sein Widerstand, so daß dies auch
eine Änderung der Gitterspannung der Regelröhre bedingt. Zugleich sinkt jedoch die
Stärke des gesamten Elektronenstroms, was der Steigung des Schirmgitterstroms entgegenwirkt.
Bei einer verbesserten Ausführung dieser Einrichtung ist deshalb auf der Kathodenseite
mit der Steuerröhre ein Widerstand in Reihe gelegt, der in den Gitterkreis dieser
Röhre eingefügt ist. Der Spannungsverlust in diesem Widerstand liefert also eine
negative Komponente an die Regelgitterspannung der Steuerröhre. Diese wird von einer
positiven Komponente ausgeglichen, die von einer in den Gitterkreis eingefügten
Quelle elektromotorischer Kraft geliefert wird. Die Empfindlichkeit gegen die Stromänderung
in der Magnetspule wird durch diese Maßnahme gesteigert.
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Eine erfindungsgemäß ausgebildete Einrichtung, die besonders dazu
dient, zu bewirken, daß die Klemmenspannung des Stromverbrauchers bei veränderlicher
Speisespannung, wie z. 13. bei der Speisung durch einen Kondensator. einer vorgeschriebenen
Funktion entspricht, enthält eine dritte, in den Stromkreis der \lagnetspule eingefügte
Entladungsröhre. Diese mit einem Regelgitter versehene Röhre soll als Kommandoröhre
bezeichnet werden. Ihre Gitterspannung hat eine Komponente, die proportional der
Klemmenspannung des Stromverbrauchers ist. Diese Gitterspannungskomponente wird
durch Widerstände vom Pegel der hohen Spannung auf den der Steuermittel übertragen.
Wenn sich ihre Gitterspannung ändert, führt die Kommandoröhre eine Änderung des
Stroms in der Magnetspule und also auch des Stroms der Steuerröhre herbei. Diese
ist de#art finit dem Gitterkreis der Regelröhre verbunden, daß die Stromänderungen
der Steuerröhre den Spannungsänderungen des Stromverbrauchers entgegenwirken.
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Es kommt häufig vor, daß die Speisestromquelle in der Mitte mit der
Erde verbunden ist. An diesen Punkt kann in diesem Fall die Kathode der Kommandoröhre
angeschlossen werden. Wird nun das Gitter der Kommandoröhre durch einen Widerstand
mit der Kathode, durch einen gleichen Widerstand mit der Anode der Regelröhre und
durch einen Regelwiderstand mit der Erde verbunden, so ist die Spannung an diesem
Regelwiderstand proportional der Klemmenspannung des Stromverbrauchers und als veränderliche
Komponente der Gitterspannung der Kommandoröhre verwendbar. Indem dieser Widerstand
in Reilie mit einer Quelle elektromotorischer Kraft geschaltet wird, die dem Spannungsabfall
im Regelwiderstand zwischen Gitter und Kathode der Kommandoröhre entgegengesetzt
gerichtet ist, ergibt sich ein Ausgleich d°r veränderlichen Kompon,-nte durch eine
feste Komponente. Die Änderungen der zuerstgenannten bedingen Stärkenänderungen
des Spulenstroms.
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Ist die Regelröhre auf der negativen Seite des Stromverbrauchers geschaltet,
so liefert der Regelwiderstand eine negative Gitterspannung, die also durch eine
positive Vergleichspannung ausgeglichen
werden muß. In diesem Fall
ist die Stromquelle des Spulenstroms auch zur Lieferung der erforderlichen positiven
Ausgleichspannung verwendbar.
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Ist die Regelröhre auf der positiven Seite des Stromverbrauchers geschaltet,
so liefert der Regelwiderstand eine positive Gitterspannung; und eine negative Ausgleichspannung
sowie eine besondere Anodenstromquelle sind erforderlich.
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Liegt die Verbindung der Steuermittel mit der Speisestromquelle nidit
in der :Titte sondern so,. daß in bezug auf diese Verbindung der Pluspol der Stromquelle
ein Potential + h und der Minuspol ein Potential - pl' hat. so muß zur Erzielung
einer der Klemmenspannung des Stromverbrauchers proportionalen Spannung am Regelwiderstand
der Widerstand, der das Gitter der Kommandoröhre mit der Anode der Regelröhre verbindet,
das p-fache des Widerstandes sein, der ihn mit der Kathode dieser Röhre verbindet.
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Der den Regelwiderstand durchfließende Strom wird von der Ausgleichspannung
beeinflußt, aber wenn diese nur klein im Verhältnis zu h und ph ist, ergibt sich
die beabsichtigte Proportionalität hinreichend angenähert.
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Durch Vermittlung des Regelwiderstandes kann man die Klemmenspannung
innerhalb gewisser Grenzen auf jeden beliebigen Wert bringen, einen Wert, der auch
wieder innerhalb bestimmter Grenzen von der Spannung der Speisestromquelle unabhängig
ist.
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Zum Ausschalten des Stroms kann das Gitter der Kommandoröhre mittels
eines Schalters über eine Quelle: negativer Gitterspannung mit der Kathode verbunden
werden. Durch Öffnen dieses Schalters wird bewirkt, claß der Strom fließt. Da die
Ausgleichspannung eine niedrige Spannung und der Spannungsabfall im Regelwiderstand
von der gleichen Größenordnung ist, wobei auch zum Sperren des Stroms durch das
Gitter der Kommandoröhre nur eine niedrige Spannung erforderlich ist, treten leim
Regelorgan des Regelwiderstandes und des Schalters zum Ein- und Ausschalten des
Stroms nur niedrige Spannungen auf.
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An Hand der "Zeichnung, die einige Schaltbilder von Ausführungsbeispielen
erfindungsgemäß ausgebildeter Einrichtungen darstellt, wird die Erfindung näher
erläutert.
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Fig. i stellt eine einfache Schaltung dar, bei welcher der '#,troni
auf die erfindungsgemäße Art ein-und ausschaltbar ist. Hierbei tritt also nur der
erste in der Einleitung erwähnte besondere Fall der Spannungsregelung auf.
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Fig. 2 ist ein Schaltbild. bei dem die Steuerröhre anders geschaltet
ist und mittels dieser Röhre die Klemmenspannung des Stromverbrauchers auf verschiedene
Werte eingestellt werden kann.
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Ei:i typischer Stromverbraucher für hohe Spannung. der mit Gleichspannung
gespeist wird und bei dem eine genaue und schnelle Spannungsregelung erforderlich
ist, ist eine Röntgenröhre. Daher enthält die Zeichnung zwei Schaltbilder, die sich
auf ein IZhnt<"engerät beziehen.
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Fig. 3 ist das Schaltbild eines solchen Gerätes, bei dem mittels einer
Steuerröhre und einer NIagnetspule der Strom der Röntgenröhre ein- und ausgeschaltet
und die Spannung der Röhre auf einen bestimmten Wert eingestellt werden kann, den
sie beibehält, wenn auch eine bedeutende Änderung der Spannung der Speisequelle
auftritt.
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Fig. 4 ist das Schaltbild eines ähnlichen Gerätes, bei dem die Steuerröhre
anders geschaltet ist. Als solche dient hier eine Fünfpolröhre. Auch befindet sich
das Regelventil auf der positiven Seite der Röntgenröhre anstatt auf der negativen
wie in Fig. 3.
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In Fig. t sind ein Stromverbraucher i, eine Regelröhre 2 und eine
Steuerröhre 3 in der genannten Reihenfolge in Reihe mit einer Gleichstromquelle
,4 geschaltet. Die Kathode der Regelröhre ist mit der Anode der Steuerröhre verbunden;
das Gitter der Regelröhre ist mit der Kathode der Steuerröhre verbunden. Die Steuerröhre
ist von einer Spule 5 umgeben, die an eine Stromquelle 6 angeschlossen ist. Mittels
eines Schalters 7 kann der Strom in der Spule 5 geschlossen «erden. Wenn dieser
Strom fließt, werden die Elektronenbahnen in der Röhre 3, die senkrecht von den
Kraftlinien des Magnetfeldes der Spule 5 durchschnitten werden, gekrümmt, und der
Widerstand der Röhre 3 und somit auch der Teil der Spannung, den er aufnimmt, wächst.
Die Spannung an der Röhre 3 wirkt als negative Gitterspannung auf die Röhre z. Bei
hinreichend starkem Strom in der Spule 5 wird das Gitter der Röhre 2 so stark negativ,
daß der Strom nahezu auf den Wert Null gebracht wird. Durch Öffnen des Schalters
7 kann der den Verbraucher durchfließende Strom geschlossen und durch Schließen
dieses Schalters wieder unterbrochen werden.
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Es mag zwischen dem Gitterkreis der Regelröhre 2, also zwischen dem
Minuspol der Stromduelle 4, den Elektroden der Steuerröhre 3 und der Kathode der
Regelröhre 2 einerseits und den Einrichtungen, mittels derer die Gitterspannung
der Regelröhre gesteuert werden muß, also dem Stromkreis der Spule 5 andererseits
eine große Potentialdifferenz bestehen; für die Kopplung der Steuermittel mit dem
Gitterkreis der Regelröhre ergibt dies keine Schwierigkeiten. Die Gefahr der Funkenbildung
zwischen der Spule 5 und der Röhre 3 kann durch ein geeignetes Isoliermittel, z.
B. eine Isolierflüssigkeit, wie Transformatoröl, behoben werden. Gewünschtenfalls
kann der Stromkreis der Spule mit der Erde verbunden werden, wie dies bei 8 bezeichnet
ist. Auf die beschriebene Weise ist also der Strom eines Kreises, in dem eine hohe
Spannung wirkt oder der als Ganzes eine hohe Potentialdifferenz gegen Erde hat,
mittels eines mit der Erde verbundenen Schalters ein- und ausschaltbar.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Schaltung ist eine besondere Stromquelle
9 für die Steuerröhre 3 vorbanden, an welche diese Röhre in Reihe mit einem Widerstand
io angeschlossen ist. Der Spannungsverlust in diesem Widerstand wirkt als negative
Gitterspannung an der Regelröhre 2. Das Schließen des Stroms in der Spule 5, die
wieder als die Röhre 3 umgebend angenommen werden soll, hat
hier
also eine entgegengesetzte Wirkung wie in Fig. i. Setzt der Strom ein, so schwächt
der Strom in der Röhre 3 ab, und die Spannung am Widerstand io sinkt. Dies bewirkt,
daß die Röhre 2, die bisher infolge ihrer negativen Gitterspannung eine Sperrung
bildete, anfängt, den Strom hindurchzulassen. Infolge des Unterbrechens des Stroms
in der Spule 5 wird auch der Strom des Verbrauchers i ausgeschaltet.
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Die Klemmenspannung des Verbrauchers ist abhängig vom Widerstand der
Regelröhre 2, also von der Stärke des Anodenstroms in der Röhre 3. Diese ihrerseits
ist von der Feldstärke des Magnetfeldes der Spule 5, also von der Stärke des Stroms
abhängig, der durch die Spule 5 geleitet wird. Folglich kann durch Änderung dieser
Stromstärke die Klemmenspannung des Verbrauchers i gesteuert werden. Zu diesem Zweck
ist ein Regelwiderstand i i mit der Spule 5 in Reihe gelegt.
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Einem bestimmten Wert der Stromstärke des Spulenkreises entspricht
ein bestimmter Wert der Klemmenspannung des Verbrauchers i. Ein Meßgerät 12 kann
also in Einheiten dieser Spannung geeicht werden.
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In Fig.3,bezeichnen 13 und 14 Kondensatoren, die über Gleichrichter
15 und 16 in Greinacherschaltung geladen werden. Als Ladestromquelle ist ein Transformator
17 wirksam. Stromverbraucher ist die Röntgenröhre 18,' mit der eine Regelröhre i9
auf der negativen Seite in Reihe geschaltet ist.
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Die negative Belegung des Kondensators 13 und die positive des Kondensators
14 sind mit der Erde verbunden. Diese Verbindung kann als der Nullpunkt der Schaltung
bezeichnet werden. Die positive Belegung des Kondensators 13 und die negative des
Kondensators 14 haben hohe Spannung. Es ist nicht möglich, im Stromkreis der Röntgenröhre
einen Schalter anzubringen, der von Hand betätigt werden kann. Sogar im Nullpunkt
der Schaltung kann dies nicht geschehen, Weil beim Öffnen des Schalters hohe Spannung
eintreten würde.
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Die Erfindung hilft dieser Schwierigkeit in folgender Weise ah. Der
Nullpunkt der Schaltung ist mit der Kathode einer Dreipolröhre 2o, der Kommandoröhre,
verbunden. Diese Röhre ist in einen Stromkreis eingefügt, der eine Stromquelle 21
und eine Magnetspule 22 enthält. Gitter und Kathode der Röhre 20 sind miteinander
durch eine negative Gitterspamiungsquelle 23 und einen in Reihe mit ihr liegenden
Schalter 24 verbunden. Die Spule 22 umgibt die Steuerröhre 25, die in ähnlicher
Weise wie in Fig. 2 die Steuerröhre 3 geschaltet ist. Die negative Gitterspannung
der Regelröhre i9 wird dem Widerstand 26 entnommen.
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Ist der Schalter 24 geschlossen, so ist das Gitter der Röhre2o negativ
und die Spule22 stromlos. Das Gitter der Regelröhre i9 ist in diesem Fall gleichfalls
negativ und die Röntgenröhre 18 stromlos. Durch Öffnen des Schalters 24 bewirkt
man, daB die Spule 22 und infolgedessen auch die Röntgenröhre 18 von einem Strom
durchflossen wird. Gefahr einer hohen Spannung ist nicht vorhanden, da der eine
Pol des Schalters 24 unmittelbar und der andere über eine Niederspannungsquelle
21 und einen niedrigen Regelwiderstand 27 mit der Erde verbunden sind.
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Das Gitter der Kommandoröhre2o ist durch einen hohen Widerstand 28
mit der Anode und durch einen hohen Widerstand 29 mit der Kathode der Regelröhre
verbunden.
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Wird der Widerstand der Röntgenröhre mit r1, derjenige der Regelröhre
mit r., und die Werte der Widerstände 28, 29 und 27 der Reihe nach mit r3, r4 und
r5 bezeichnet, so kann man, wenn die Spannungen der Kondensatoren 13 und 14 mit
V1 und h2 und die der Stromquelle 21 mit h3 bezeichnet \verden, folgende Gleichungen
aufstellen: h3 - T", + ilrl + i3rs - isrs = o,
h3 + h2
- 14r4 - 1'..r5 = O,
il - i3 -- z;> = o. Hierbei stellen i1,
i3, i4 und i5 die Ströme in der Röntgenröhre 18 bzw. in den Widerständen 28, 29
und 27 dar.
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Wird das Verhältnis der Widerstände r3 und r4 gleich demjenigen der
Spannungen V1 und h2 gewählt, so daB, wenn V1 = pl'2 angenommen wird, r3
= pro ist, im allgemeinen ist p = i, so kann aus den vorstehenden
Gleichungen abgeleitet werden Zlrl = 2.r., (p + i) + p isr4 - (p + i) h3. Nun ist
üri die Klemmenspannung V" der Röntgenröhre 18 und i5 r5 der Spannungsverlust h27
über den Regelwiderstand 27. Hieraus folgt somit, daß
Darin kommen die Größen l'1 und h, nicht vor. Bei einer Veränderung der Speisespannung
h= h1 + V, ändert sich somit nicht die Beziehung zwischen Vis und v,7. Änderungen
der Klemmenspannung der Röntgenröhre veranlassen jedoch Änderungen in der Spannung
h',7. Die zuletzt er@"-ähnte wirkt als negative Komponente der Gitterspannung an
der Kommandoröhre und wird von der Spannung der Anodenstromquelle 21 dieser Röhre
ausgeglichen.
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Veränderungen der Klemmenspannung der Röntgenröhre sind von proportionalen
Änderungen dieser Gitterspannung begleitet und bewirken auch, daß sich der Strom
in der Röhre 20 und somit der Strom in der Röhre 22 ändert.
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Was nun die auf den Stromkreis der Röntgenröhre 18 betrifft, so ist
der Arbeitsgang folgender: Nimmt die Spannung der Kondensatoren 13 und 14 ab, so
zeigt die Spannung an der Röntgenröhre eine Neigung zum Sinken und die Spannung
h27 somit ebenso. Das Potential des Gitters der Röhre 20 zeigt eine Neigung zum
Steigen und der Strom in der Spule 22 zum Wachsen. Wird das Feld der Spule 22 stärker,
so %virkt sich dies als eine Schwächung des Stroms der Steuerröhre 25, also Herabsetzung
der negativen Gitterspannung der Regelröhre i9 und Verringerung des Widerstandes
dieser Röhre aus.
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Infolge der Wirkung der Röhren 20, 25 und i9 stellt sich die Spannung
h,7 annähernd auf den
Betrag der _'msgleichspannung h3 ein. Durch
Steuerung des Widerstandes r. kann also die Spannung der Röntgenröhre geregelt werden;
diese Spannung bleibt jedoch innerhalb gewisser Grenzen konstant auf dem am Widerstand
27 eingestellten Betrag, wenn auch die Spannung der Kondensatoren sinkt.
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In Fig. 4 ist die Anode der Röntgenröhre 18 mit der Kathode der Regelröhre
i9 verbunden. Die Kommandoröhre 20 ist ähnlich geschaltet wie in Fig. 3, und die
Klemmenspannung der Röntgenröhre wird in der gleichen Weise durch Widerstände 28
und 29 auf den Gitterkreis der Röhre 20 übertragen.
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Im Regelwiderstand 27 fließt nun der Strom umgekehrt wie bei der Einrichtung
nach Fig. 3. Der Spannungsverlust in diesem Widerstand liefert also der Kommandoröhre
2o hier eine positive Gitterspannungskomponente. Dies hat verschiedene Konsequenzen.
Zunächst muß die Quelle der Vergleichsspannung mit dem Pluspol an den Nullpunkt
der Schaltung angeschlossen werden, denn sie muß nun eine negative Ausgleichsspannung
liefern. Dann muß eine besondere Stromquelle 30 zur Lieferung des Spulenstroms
vorgesehen werden. Schließlich muß die Steuerröhre anders geschaltet werden, weil
bei sinkender Spannung der Röntgenröhre das Gitterpotential der Röhre 20 sinkt und
der Spulenstrom schwächer wird.
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Im Beispiel ist als Steuerröhre eine Fünfpolröhre 31 verwendet. Das
Schirmgitter dieser Röhre ist im Schattenraum des Regelgitters angeordnet. Hierunter
wird eine solche Anordnung verstanden, daß die Stäbe des Schirmgitters 32, von der
Kathode 33 aus gesehen, hinter denen des Regelgitters 34 verborgen sind, so daß
gar keine oder doch nur wenige von der Kathode ausgestrahlten Elektronen das Schirmgitter
erreichen. Die von der Anode 35 ausgesandten Sekundärelektronen treffen ebensowenig
auf das Schirmgitter, da ein mit der Kathode verbundenes Gitter 36 zwischen dem
Schirmgitter und der Anode vorhanden ist, das die Sekundärelektronen zur Anode zurücktreibt.
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Wird das Magnetfeld zustande gebracht, so krümmen sich die Bahnen
der Elektronen, und ein mehr oder weniger großer Teil der Elektronen trifft auf
das Schirmgitter.
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Die Eigenschaft, daß der Teil der Elektronen, der vom Schirmgitter
der Fünfpolröhre abgeleitet wird, bei abnehmendem Spulenstrom kleiner wird, ist
bei der Einrichtung nach Fig. 4 ausgenutzt. Die Anode der Röhre 31 ist direkt, das
Schirmgitter 32 über einen Widerstand 37 mit dem Pluspol der Anodenstromquelle 38
verbunden. Bei abnehmendem Schirmgitterstrom sinkt also die Spannung zwischen diesen
Elektronen. Der `'Widerstand 37 verbindet die Kathode der Regelröhre i9 mit dem
Gitter dieser Röhre, so daß er der Regelröhre eine bei abnehmendem Spulenstrom absinkende
negative Gitterspannung erteilt.
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Die Empfindlichkeit der Regelung auf gleichbleibende Spannung kann
noch dadurch gesteigert werden, daß an das Regelgitter 34 dgr Röhre 31 eine Spannung
angelegt wird, die aus einer festen, von der Stromquelle 38 abgezweigten positiven
Komponente und einer dem Strom proportionalen negativen, von einem Widerstand 39
gelieferten Komponente besteht. Es wird in diesem Fall die Eigenschaft ausgenutzt,
daß bei abnehmendem Spulenstrom die Summe des Anoden- und des Schirmgitterstroms
zunimmt, obgleich letzterer, einzeln betrachtet, abnimmt. Bei zunehmendem Strom
im Widerstand 39 sinkt das Potential des Gitters 34 und der Widerstand der Röhre
wächst somit. Dies führt zu einem stärkerenAbnehmen des Schirmgitterstroms und somit
zu-einer vergrößerten Empfindlichkeit in einem bestimmten Bereich gegen kleine Änderungen
des Magnetfeldes.
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Es ist selbstverständlich, daß auch für andere Zwecke, als bei der
Einrichtung nach Fig.4 vorhanden sind, eine Fünfpolröhre als Steuerröhre verwendbar
ist. Gewünschtenfalls kann zwischen der Fünfpolröhre und der Regelröhre ein Verstärker
eingeschaltet werden.