DE819174C - Akustische Tierscheuchen - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 31. OKTOBER 1951

U 194 III / 45 k

Akustische Tierscheuchen

Zusatz zum Patent 802

Dem Patent 802 900 liegt der Gedanke zugrunde, tierische Schädlinge durch Verwendung von geräuscherzeugenden Geräten zu verscheuchen, deren ausgestrahlte Schallwellen ihrer hohen Schwingungsfrequenz wegen, d.h. oberhalb etwa 16 kHz, vom menschlichen Ohr nicht störend aufgenommen werden können, aber abschreckend auf Tiere oder andere Lebewesen wirken. Dabei handelt es sich im wesentlichen darum, derartige Ultraschallsender eines unter den gegebenen Verhältnissen am besten geeigneten Systems, z. B. Pfeifen-, Sirenen- oder Membrangeräte, mit mechanischem, pneumatischem, hydraulischem, magnetischem oder elektrischem Antrieb an den in Betracht kommenden Stellen anzuordnen und die Schallfrequenzen so abzustimmen, daß die beabsichtigte Wirkung auf die jeweils zu verscheuchenden Schädlinge, Vögel, Insekten, Nagetiere, Wild usw., erzielt wird. Bei Flächen oder Räumen, deren Ausdehnung für die Reichweite der betreffenden Schallwellen zu groß ist, lassen sich mehrere an die gleiche Energiequelle angeschlossene Geräte in geeignetem gegenseitigem Abstand unterbringen.

Der Energieaufwand für solche Schädlingsbekämpfungsgeräte ist recht gering. Auch brauchen sie in vielen Fällen nur zeitweilig in Betrieb gesetzt zu werden, wie etwa zum Schutz von Obstplantagen während der Reifezeit der Früchte, wenn diese erfahrungsgemäß von bestimmten Vogelarten angefressen werden. Zu anderen Zeiten dagegen ist die Schädlingsbekämpfung hier nicht notwendig oder sogar nicht einmal zweckmäßig; so darf z. B. wäh-

rend der Blütezeit das biologische Gleichgewicht nicht gestört werden.

Ein anderes wichtiges Gebiet für die systematische Schädlingsbekämpfung gemäß dem Hauptpatent ist der Schutz von Vorräten der verschiedensten Art in Lagerhäusern und Schuppen, insbesondere im Bereich von Häfen, gegen Ratten, Mäuse u. dgl. Dort ist der Einsatz der Ultraschallgeräte unabhängig von der Jahreszeit und dem

ίο Entwicklungsstand der Flora.

Eine noch größere Wirkung wird gemäß der Er findung dadurch erreicht, daß die betreffenden Ultraschallgeräte eine periodisch wechselnde Frequenz oder/und Intensität haben. Diese Maßnahme läßt sich durch einen entsprechenden Betrieb der Energiequelle verhältnismäßig einfach durchführen. Ihr großer Vorteil besteht darin, daß es sich einerseits erübrigt, vorher einen ganz bestimmten, engbegrenzten Bereich bezüglich Frequenz und Intensität zu ermitteln, der die beste Scheuchwirkung auf die jeweils in Betracht kommenden Schädlingsarten gewährleistet. Anderseits wird eine evtl. mit der Zeit abnehmende Scheuchwirkung durch Gewöhnung der betreffenden Schädlinge vermieden. Diese Überlegungen sind ohne weiteres verständlich, wenn man sich an die unterschiedliche Wirkung der Luftschutzsirenen erinnert, deren auf- und absteigende Tonfolge (= Frequenzwechsel) bei Vollalarm ganz erheblich beunruhigender wirkte als die gleichbleibende Tonhöhe bei Vor- bzw. Entwarnung. Außer oder gegebenenfalls auch in Verbindung mit der periodisch erhöhten und verringerten Frequenz (= Tonhöhe) kann die Intensität (= Schallstärke) der Geräte wechselweise zu- und abnehmen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Akustische Tierscheuchen gemäß Patent 802 900 in Gestalt geräuscherzeugender Geräte mit einer Schwingungsfrequenz, die oberhalb des menschlichen Hörbereiches, aber innerhalb des auf bestimmte, jeweils als Schädlinge in Betracht kommende Tiere abschreckend wirkenden Bereiches liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die betreffenden Geräte mit einer periodisch wechselnden Frequenz oder/und Intensität betrieben werden.

   2073 10.51