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Vibrationsgerät für therapeutische Zwecke
Außer der Knetmassage mit
den Händen und auch Hilfsgeräten kommt vielfach die Vibrationsmassage zur Anwendung,
bei der das Gerät meist mit Antrieb durch einen Elektromotor in Schwingungen mit
der üblichen Wechselzahl versetzt wird und auf die Haut sowie auf die darunterliegenden
Gewel)eschichten eine hämmernde Wirkung ausübt.
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Da die Wechselzahl der üblichen Frequenz, in der Regel von 50 in der
Sekunde, entspricht, empfindet der Patient noch die einzelnen Schläge, die bei schmerzhaften
Erkrankungen leicht unerträglich sein können. Die Wirkung der Vil>rationsmassage
ist verhältnismäßig schwach, was sich schon aus der Vielzahl der im einzelnen Fall
erforderlichen Behandlungen (oft bis zu dreißigmal) ergibt. Dies ist nicht nur für
den Patienten sehr lästig, sondern auch für den Arzt und Masseur zeitraubend sowie
auch für die Versicherung bzw. die Krankenkassenverwaltungen sehr teuer. Bei sehr
vielen schmerzhaften Erkrankungen ist die Vibrationsmassage überhaupt nicht anwendbar.
Offenbar hat auch die übliche Wechselzahl von 50 in der Sekunde bzw.
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3000 in der Minute nicht die Einwirkung auf Haut und Gewebe, mit der
gerechnet wird. Auf diese Weise sind die üblichen Vibrationsmassagegeräte bisher
nur einfache Hilfsgeräte für Arzt und Masseur geblieben.
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Es hat sich nun gezeigt, daß ganz unerwartet günstige Heilwirkungen
mit dem Vibrationsgerät erzielt werden können, wenn es gemäß vorliegender Erfindung
mit einer Schwingungszahl von weit über 3000 in der Minute arbeitet, und zwar mit
4000 bis etwa 6000 oder noch darüber. Heilwirkungen treten schon nach wenigen Behandlungen,
bedeutende Schmerzminderungen oft schon nach der ersten Behandlung ein. Erklären
läßt sich diese Ein-
wirkung dadurch, daß der Abwehrprozeß im Organismus
durch diese Art der Schwingungsfrequenz eine erhebliche Unterstützung erfährt. Auch
tritt innerhalb der Gefäße eine Kompression und ein Vakuum in Abständen von 6000
Schwingungen in der Minute ein, wodurch eine ungeheure Gefäßgymnastik hervorgerufen
wird, so daß die schädlichen Ablagerungen im Körper in Bewegung gebracht und die
mangelhaft durchbluteten Organe und Drüsen wieder zur normalen Funktion zurückgeführt
werden können. Auch ist die Behandlung von Gicht und Rheuma, Nervenentzündungen,
Verkalkung u. ä., selbstverständlich nur unter ärztlicher Aufsicht, mit ganz anderem
Erfolg als bisher möglich. Bei einer einfachen Temperaturerhöhung, z. B. Grippe,
Erkältung, fällt die Fieberkurve sofort nach der ersten Behandlung ab, ohne die
bisherige Fieberspitze noch einmal zu erreichen, um alsbald nach wenigen Behandlungen
ganz abzuklingen. Die Anwendungsmöglichkeit für diese Schwingungsfrequenz ist in
ein Gebiet eingedrungen, das bisher nur die elektrischen Schwingungen vorbehalten
schien, wie Hochfrequenz, Diathermie, Röntgen-und sonstigen Bestrahlungsmethoden.
Es zeigt sich, daß besonders Organe und Drüsen auf diese Schwingungsfrequenz reagieren
bei wesentlich schwächeren Reaktionserscheinungen anderen Behandlungsmethoden gegenüber.
Da das Gerät bei der angegebenen Schwingungszahl nicht auf der bloßen Haut angewendet
werden darf, sondern unter Verwendung einer Zwischenlage aus Stoff o. dgl., so ist
das Gerät auch nicht für die Verwendung durch Laien bestimmt, sondern nur für den
geschulten Therapeuten bei ärztlicher Aufsicht.
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Das Gerät selbst kann von einer üblichen Ausführung sein, z. B. mit
Antrieb durch einen Elektromotor, jedoch mit der angegebenen Drehzahl oder mit entsprechender
Übersetzung, und mit verstellbarem Schwinggewicht, das exzentrisch liegt und mit
seinem Schwerpunkt mehr oder weniger verstellbar ist.
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Die Zeichnung zeigt nur ein an sich nicht wesentliches Ausführungsbeispiel,
und zwar ist Fig. I die Ansicht des ganzen Gerätes mit seinem Antriebsmotor; Fig.
2 zeigt das Gerät selbst in Ansicht in ungefähr natürlicher Größe; Fig. 3 ist ein
Längsschnitt durch das Gerät.
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Der Antriebsmotor b kann sonst üblicher Art, jedoch mit der sehr
hohen Drehzahl von etwa 6000 in der Minute sein und ist so angebracht, daß er sich
dem Vibratorgerät d durch eine biegsame Welle c verbinden läßt, damit der Therapeut
den ganzen Körper des Patienten behandeln kann. So könnte der Motor b auch an einer
Nürnberger Schere oder einem Parallelogramm a angeordnet oder fahrbar aufgehängt
sein. Eine Vereinigung des Motors mit dem Gerät wäre denkbar, ist aber wegen der
Belastung des Therapeuten nicht zweckmäßig. Im angenommenen Beispiel ist der Motor
b mit einem Gelenkviereck an einer Wand befestigt, das auch das Schaltwerk b" trägt,
um die Drehzahl verändern zu können. Die Aufhängung des Motors b erfolgt zweckmäßig
mit einem Ring t' Die biegsame Welle c ist mit der im Griff d' des Gehäuses d gelagerten
Welle c gekuppelt und trägt die beiden Scheiben g und lt mit dem daran festen Exzenter
h'. Auf diesem ist in bekannter Weise ein exzentrisch ausgeschnittener Ringi angeordnet,
der sich durch die Stellschraube k auf der Scheibe lt' verdrehen und wieder feststellen
läßt wodurch der einseitige Gewichtsschwerpunkt von Exzenter 11' und Ring i in gewissen
Grenzen verlagert werden kann, um den Schwingungsausschlag und die Schlagstärke
nach Wahl zu verändern.
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Ein Deckel l mit Griffrand 1' schließt das Gehäuse d nach außen ab.
Das Gerät hedarf im einzelnen sehr sorgfältiger Ausführung im Hinblick auf die außerordentlich
hohe Drehzahl. Alle Anschlußgewinde sind so zu wählen, daß sie sich durch die Drehrichtung
festziehen, damit nicht während der Benutzung Schaden entstehen kann. Die Welle
e ist in Pendellagern f, f' einzubauen, um ihre Eigenschwingungen abzufangen, die
wegen der exzentrischen Gewichte unvermeidbar sind.
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Da das Arbeiten mit dem Gerät anstrengend ist, ist der Griff d' gepolstert,
z. B. durch eine Schicht Schwammgummi m o. dgl., zweckmäßig mit einem Lederbezug
n. Die Schwingungen können durch das Gerät unmittelbar bei Verwendung der erwähnten
Zwischenlage übertragen werden, jedoch ist es zweckmäßiger, es mit einer Platte
o geeigneter Größe aus Kunstglas o. dgl. an einem Fuß p zu versehen, mit dem die
Bearbeitung des Patienten vor sich geht. Diese Platte o kann etwa die Größe ron
5 X 8 cm haben, weil es damit möglich ist, alle Stellen des Körpers, wie etwa die
Achselhöhlen, die Ohren usw., zu erfassen; sie könnte mit dem Körper d aus einem
Stück bestehen. An sich kann das Gerät aber jede andere geeignete oder gewünschte
Form und Größe habell, also z. B. auch den Motor bei entsprechend kleiner Ausführung
eingebaut enthalten.
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Kommt es darauf an, ein solches Gerät zu schaffen, das auch dem Laien
zur eigenen Behandlung in die Hand gegeben werden kann, dann wird mit der Drehzahl
des LIotors heruntergegangen, etwa bis zu 4000 in der A1 inute, um nachteilige Wirkungen
auszuschalten. Der Erfolg ist dann zwar nicht so durchschlagend, genügt aber für
bestimmte einfacher liegende Fälle, wie Gicht und Rheuma die der Patient nach ärztlicher
Anweisung selbst weiter behandeln kann weil die beliebige Wiederholung der Behandlung
die geringere ATirkung teilweise ausgleichen kann.
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In besonderen Fällen kann es sicl1 als zweckmäßig erweisen, mit den
Schwingungszahlen noch wesentlich höher, z. B. bis IO 000 und selbst 20 ooo in der
Minute oder höher zu gehen.