DE818128C

DE818128C - Vorrichtung zur mechanischen Messung der relativen Feuchtigkeit

Info

Publication number: DE818128C
Application number: DEP24132A
Authority: DE
Inventors: Hans Sack
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-12-09
Filing date: 1948-12-09
Publication date: 1951-10-22

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur mechanischen Messung der relativen Feuchtigkeit von Luft und Gasen, bei welcher die Meßwerte direkt auf mechanischem Wege in Prozent relativer Feuchtigkeit ohne jede Rechnung angezeigt werden.
Die bekannten Feuchtigkeitsmesser, sogenannte Psychrometer, bestehen entweder im wesentlichen aus zwei Quecksilberthermometern oder zwei Widerstandsthermometern bzw. zwei Thermoelementen, bei welchen das eine Thermometer bzw. Element befeuchtet wird. Bei Verwendung von Quecksilberthermometern wird der Feuchtigkeitsgehalt aus den abgelesenen Temperaturen rechnerisch oder mit Tabellen ermittelt. Bei den elektrischen Thermometern dagegen ist eine direkte Anzeige ohne Rechnung möglich.
Der Erfindungsgegenstand bezieht sich aber auf eine mechanische Vorrichtung, da elektrische Geräte verhältnismäßig teuer sind.
Beim Erfindungsgegenstand wird die bekannte psychrometrische Differenz mit zwei gegeneinandergeschalteten Bimetallthermometern gemessen. An Stelle von Bimetallthermometern können auch andere mechanische Thermometer, z. B. Tensionsthermometer, benutzt werden. Da sich Bimetall am besten eignet, sind die Zeichnungen hiermit dargestellt.
Da die psychrometrische Differenz bei niedrigen Temperaturen bekanntlich kleinere Werte als bei höheren Gastemperaturen ergibt, müßte für jede Temperatur eine andere Skala in Prozent relativer Feuchtigkeit benutzt werden. Beim Erfindungsgegenstand wird diese Aufgabe durch eine von der Gastemperatur beeinflußte verstellbare Skala, welche als Drehskala gezeichnet ist, ausgeführt.
Die Drehskala erhält außer der Einteilung in Prozent relativer Feuchtigkeit eine Einteilung in Grad Celsius, so daß gleichzeitig die Gastemperatur ablesbar ist.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. I eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht, Abt). 3 die Verlängerung der Kurven z. B. auf der Rückseite der Drehskala.
Die Bimetallthermometer, welche hier als Wendelspiralen a und b dargestellt sind, haben gleiche Stärke, Länge, Durchmesser und Windungsanzahl und sind am Ende c und d mit der Welle e, auf welcher der Zeiger g befestigt ist, fest verbunden.
Die inneren Enden der Spiralen a und b sind am gemeinsamen Bock f befestigt. Über beide Spiralen a und b ist zweckmäßig je ein Schutzrohr h und h1 montiert. Das Schutzrohr h1 ist außerdem mit einem saugfähigen Gewebe o umgeben. Der Zeigerg spielt vor der Drehskala i. Diese ist auf einer fest in den Punkten m montierten Welle k drehbar gelagert.
In der Drehskala ist ein kräftiges Bimetall, welches hier als Wendelspirale 1 gezeichnet ist, mit einem Ende auf der Welle k und mit dem anderen Ende an der Drehskala i (Trommel) befestigt. Am linken Festpunkt m beispielsweise ist der Zeiger n montiert. Die Drehskala bzw. die Bimetallspirale ist von dem Gas umspült wie die Thermometer h und hl.
Die Wirkungsweise ist folgende: Bei gleicher Temperatur, also bei o° Temperaturdifferenz, steht der Zeiger auf 100°/o Feuchtigkeit, ganz gleich, welche Gas- bzw. Lufttemperatur vorhanden ist, da die IooO/o-Kurve senkrecht zur Drehskalenachse verläuft und bei gleicher Temperatur die gegeneinandergeschalteten Spiralen a und b keinen Ausschlag am Zeiger g ausführen. Die Zeigerstellung auf I00°/o ist also die eigentliche Nullstellung des Zeigers.
Bei einer Gastemperatur von beispielsweise 20° C und bei einer relativen Feuchtigkeit von 500/0 beträgt laut Rechnung die Feuchttemperatur bei h1 I4,50 C, also ist eine Temperaturdifferenz von 5,50 C vorhanden. Bei einer Gastemperatur von 800 C und 500/o relativer Feuchtigkeit ist lautRechnung eine Feuchttemperatur bei h1 von 640 C vorhanden, also eine Temperaturdifferenz von 160 C.
Entsprechend diesen Werten ist das Kurvenbündel auf der Drehskala für jede Gastemperatur ermittelt.
Bei hohen Gastemperaturen wird stets die ganze Breite der Skala von z. B. 200 mm ausgenutzt. Die Skala kann auch für andere Temperaturen und Temperaturbereiche angefertigt werden.
Durch den Zeiger n kann gleichzeitig die Gastemperatur abgelesen werden.
Zur genauen Messung können die Thermometer h k und hl sowie die Spirale I bei Aufstellung in Räumen, die keine genügende Lufthesvegung hab-n, in bekannter Weise durch einen kleinen Ventilator belüftet werden.

Claims

PATENTANSPRUCHE: I. Vorrichtung zur mechanischen Messung der relativen Feuchtigkeit von Gasen, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung der psychrometrischen Temperaturdifferenz mit zwei gegeneinandergeschalteten mechanischen Thermometern erfolgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ein Skalenträger mit Skalen oder einer Kurvenschar für die relative Feuchtigkeit durch ein Thermometer hinter dem Zeiger entsprechend der Gastemperatur verstellt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Skala gleichzeitig zur Ablesung der Gastemperatur benutzt wird.