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Ablesetafel für Psychrometer Es sind Hilfsvorrichtungen für Feuchtigkeitsmesser
bekannt, durch die die Ausrechnung des Feuchtigkeitsgehalts von Luft und Gasen aus
der Temperaturdifferenz zweier Thermometer, von denen das eine der Luft oder dem
Gas in dem normalen Zustand ausgesetzt ist, während das andere stets befeuchtet
gehalten ist, erleichtert wird. Die Ermittlung des Feuchtigkeitsgehalts geschieht
dabei so, daß man die an beiden Thermometern abgelesene psychrom.etrische Differenz
benutzt, um an Hand von Tabellen oder an Hand einer in ein Koordinatensystem eingetragene
Kurvenschar den Feuchtigkeitsgehalt abzulesen.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine besonders einfache derartige Ablesetafel
für den Feuchtigkeitsgehalt. Die Ablesetafel enthält eine Kurvenschar und zwei verstellbare
Arme, von denen der eine durch einen einfachen Markierungszeiger ersetzt sein kann,
während der zweite eine Einteilung nach Prozenten der Feuchtigkeit trägt. Die beiden
Arm können entweder um den gleichen Mittelpunkt drehbar oder auch senkrecht zueinander,
etwa an einer Stange, verschiebbar sein.
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In den Abb. i und z ist die Einrichtung beispielsweise dargestellt.
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Bei der Ausführung nach Abb. i hat die Ablesetafel am äußeren Kreisrande
eine Einteilung t nach Temperaturgraden, so daß jeder Radius einer Temperatur entspricht.
Die Kurven gleicher Feuchtigkeit sollen konzentrische Kreise bilden, deren äußerster,
der die Temperatureinteilung trägt, dem Prozentgehalt i oo entspricht. Von den Teilpunkten
dieser Temperaturlinie gehen Kurven nach dem Kreisinnern zu, die derart konstruiert
sind, daß ihr Schnittpunkt mit jedem Radius auf demjenigen Kreise liegt, der die
Feuchtigkeitszahl angibt, die aus den bekannten Psychrometertafeln für die psychrometrische
Temperaturdifferenz zu entnehmen ist, welche durch» den Radius und den Ausgangspunkt
der Kurve von der Temperaturlinie bestimmt ist. Zwei Arme a und b, von denen
der Anna
auch ein einfacher Markierungszeiger seir% kann, sind um den Kreismittelpunkt
drehbar. Der Armb trägt eine Teilung nach Prozenten der Feuchtigkeit; denn seine
Teilstriche bewegen sich bei Drehung des Armes auf den Kreisen gleicher Feuchtigkeit.
Diese Teilung beginnt an der Temperaturkreislinie mit dem relativen Feuchtigkeitsgrad
i oo % und nimmt nach dem Mittelpunkt des Kreises ab.
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Zur Bestimmung der Feuchtigkeit ist wie folgt zu verfahren: Es wird
zunächst die Temperatur des trockenen Thermometers abgelesen und der Zeiger a auf
den betreffenden Wert an der Temperaturkreisteilung gestellt. Dann wird die Temperatur
des feuchten Thermometers abgelesen und der mit der Teilung versehene Arm b auf
den zugehörigen Wert an der Temperaturkreisteilung gerückt. Die am Schnittpunkt
der Innenkante des Armes a mit der Temperaturlinie t abgehende Kurve wird bis zum
Schnitt mit der Innenkante des Armes b
verfolgt, und an dieser Stelle
wird auf der Teilung des Annes b die Prozentzahl der relativen Feuchtigkeit abgelesen.
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Die von der Temperaturkreislinie ausgehenden Kurven und dementsprechend
auch die Skala auf dem Armb können auch so ausgeführt sein, daß sie Werte in Gramm
Wasser für i ccm Luft angeben. Der Verlauf der Kurven wäre in diesem Falle ein anderer.
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Bei der Ausführung nach Abb. 2 erfolgt die Verschiebung der beiden
Zeigerarme a und b
an einer geraden Stange. Die Temperaturteilung t ist parallel
dieser Stange angeordnet, und von den Punkten dieser Teilung aus sind die Kurven
gezogen. Die Linien gleicher Feuchtigkeit sind hierbei zur Temperaturachse parallel
gerade. Auf dem Arm b ist die Teilung für den Feuchtigkeitsgehalt oder aber für
die Wassermenge pro Kubikzentimeter aufgetragen.
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Der Gebrauch dieser Einrichtung ist analog demjenigen der Einrichtung
nach Abb. i. Die beiden Zeiger a und b werden auf die zugehörigen, an den
Thermometern abgelesenen Temperaturen gestellt. Die äm Schnittpunkt von Arma mit
der Temperaturlinie abgehende Kurve gibt am Schnittpunkt mit dem Arm b an dessen
Skala den Feuchtigkeitsgehalt an.
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Bei Verwendung von Zeigerinstrumenten für die Angabe der Temperatur,
bei denen durch denselben: Zeiger die Temperaturen des trockenen und des befeuchteten
Thermometers nacheinander angezeigt werden (wie es z. B. bei: elektrischen Thermometern
der Fall ist, bei denen verschiedene Meßstellen durch einen Schalter nacheinander
an das gleiche Anzeigeinstrument angeschlossen werdeü können), kann der Zeiger des
Anzeigeinstruments (Galvanometer) den Markierungsarm für das trockene Thermometer
ersetzen, so daß ein besonderer Stellaren a in diesem Falle ganz fehlen kann.
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Zu diesem Zwecke ist, wie bei anderen Ablesetafeln bekannt, die Ablesetafel
für den. Feuchtigkeitsgehalt so angebracht, daß die Temperaturheilung für den Zeiger
des Instruments auch die Temperaturteilung für die Ablesetafel darstellt. Dementsprechend
gehen die Kurven für den Feuchtigkeitsgehalt von der Teillinie für die Temperatur
aus.
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Mit dieser Einrichtung wird zur Ermittlung des Feuchtigkeitsgehalts
analog dem oben Gesagten wie folgt verfahren: Es wird die Temperatur des feuchten
Thermometers abgelesen und der zugehörige Arm (entsprechend b in Abb. i) finit der
Einteilung für den Feuchtigkeitsgehalt auf die zugehörige Temperatur an der Ablesetafel
gestellt. Alsdann wird das trockene Thermometer an der Anzeigeapparat angeschlossen,
nachdem das feuchte Thermometer abgeschaltet wurde. Der Zeiger des Instruments stellt
sich auf die Temperatur des trockenen Thermometers ,ein, und man liest die Feuchtigkeit
in der gleichen Weise ab wie bei der vorher beschriebenen Vorrichtung, indem man
die am Schnittpunkt der Zeigerstellung des Instruments mit der Temperaturlinie abgehende
Kurve bis zum Schnitt mit dem Arm b verfolgt und an dessen. Skala den Feuchtigkeitsgehalt
findet.