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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Fotoeden Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Fotoecken und auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens. Es sind Fotoecken bekannt, die lediglich einen
Querschlitz zum Durchstecken der Fotografie aufweisen. Um solche Ecken handelt es
sich hier nicht, sondern um Fotoecken derjenigen Art, die kleine Behälter oder Taschen
darstellen, in die die Ecken einer Fotografie eingeschoben werden. Derartige taschenähnliche
Fotoecken wurden bisher aus einem Stück blattförmigen Werkstoffs, z. B. Papier oder
Cellophan (:!ler anderer Kunststoffolie gefaltet und geklebt; bei einigen Ausführungsformen
waren die aus durchsichtigem oder undurchsichtigem Werkstoff gefalteten Ecken auf
eine ihrerseits zum Einkleben in ein All)um eingerichtete Papierecke aufgeklebt.
Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Herstellung von taschenartigen Fotoecken
oder ähnlichen kleinen Behältern, z. B. Briefmarkenhüllen, zu vereinfachen und zu
verbilligen. Die Erfindung besteht zunächst darin, daß zwei Bahnen blattförmigen
Werkstoffs, z. B. Papier, Cellophan, Gewebe e. dgl., längs einer oder mehrerer Linien,
die dem Umriß der herzustellenden Behälter entsprechen, miteinander verbunden werden,
z. B. durch Riffeln, Kleben oder Verschweißen, wonach die Behälter längs dieser
Linie ausgeschnitten werden. Jedes Falten und Weiterverarbeiten ausgeschnittener
Einzelstücke fällt dabei weg.
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Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich fortlaufend oder absatzweise
durchführen. Bei fortlaufender Durchführung werden die beiden Werkstoffbahnen ununterbrochen
längs einer oder
mehrerer aus aneinandergesetzten Umrißlinien sich
ergebender Nähte miteinander vereinigt, wonach die so verbundenen Bahnen in Abschnitte
oder in Einzelbehälter zerschnitten werden. Bei absatzweisem Arbeiten werden die
Werkstoffbahnen zweckmäßig ebenfalls fortlaufend zugeführt, aber absatzweise längs
eines Umrisses oder mehrerer Umrisse miteinander vereinigt, wonach der jeweils verbundene
Bereich ab- oder ausgeschnitten wird, z. B. zwischen den Werkzeugen einer geeigneten
Stanze.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß wenigstens eine
Bahn verwendet wird, die mindestens an ihrer Oberfläche aus heißklebendem Werkstoff
besteht, derart, daß an den Stellen, an denen Hitze und Druck einwirken, die Bahnen
miteinander verklebt werden.
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Bei einer Ausführungsform werden die Bahnen zwischen beheizten, entsprechend
dem Verbindungsmuster profilierten Walzen hindurchgeführt. Bei einer anderen Ausführungsform
werden die Bahnen zwischen beheizten Prägestempeln hindurchgeführt.
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Zweckmäßig sind die Mittel zum Verbinden der Bahnen zugleich zum Ausschneiden
der verbundenen Bereiche eingerichtet, besonders dann, wenn die Verbindung mittels
Prägestempel vorgenommen wird.
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Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Beispielen
in Verbindung mit der schematischen Zeichnung und den Ansprüchen.
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Fig. i zeigt eine Vorrichtung für das Herstellen erfindungsgemäß ausgebildeter
Fotoecken in Seitenansicht; Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die zwecks Herstellung
der Fotoecken vereinigten Bänder blattförmigen Werkstoffes; Fig. 3 ist eine Ansicht
und Fig. 4 eine Seitenansicht einer aus einem Streifen nach Fig. 2 hergestellten
Fotoecke.
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Bei dem Beispiel nach Fig. i läuft ein erstes Band blattförmigen Materials
i von einer um die Achse 2 drehbaren Rolle 3 ab. Ein zweites Band blattförmigen
Materials 4 läuft von der um die Achse 5 drehbaren Rolle 6 ab. Beide Bänder gelangen
zwischen die um die Achse 7 drehbare Walze 8 und die um die Achse 9 drehbare Walze
1o.
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Bei einer Ausführungsform sind die Walzen 8 und io oder eine von beiden
beheizt und so profiliert, daß die Bänder, von denen wenigstens das eine mindestens
an der Oberfläche aus heißklebendem Werkstoff besteht, längs einer zickzackförmigen
Bahn 14 miteinander vereinigt werden. Das so hergestellte Doppelband i i gelangt
zwischen die Stanzwerkzeuge 12, 13, wo es entweder in einzelne Fotoecken oder in
mehrere Fotoecken umfassende Teile zerschnitten wird. Bei einer anderen Ausführungsform
wird das Zerschneiden gleichzeitig mit der Vereinigung der beiden Bahnen zwischen
den Walzen 8 und io vorgenommen; die Walzen sind dann an ihren Umfängen zusätzlich
mit geeigneten Schneiden ausgerüstet. Bei einer noch anderen Ausführungsform sind
die Walzen 8 und io lediglich Transportwalzen. Ihre Vereinigung längs eines der
Zickzackl>allil 14 in Fig.2 entsprechenden Bereichs erfolgt dann durch die beheizten
Prägewerkzeuge 12, 13, die gegebenenfalls zugleich das Zerschneiden der vereinigten
Bänder übernehmen. Hier werden also die Bänder durch die Walzen 8 und io zwar fortlaufend
zugeführt, aber durch die Prägewerkzeuge 12, 13 absatzweise vereinigt. Die Verbindung
der beiden Bahnen braucht dabei nicht für jede Fotoecke einzeln zu erfolgen, vielmehr
können die Prägestempel 12, 13 die Bänder jeweils in einem mehrere Fotoecken umfassenden
Bereich vereinigen. Die Beheizung der Prägestempel 12, 13 erfolgt wie die der Walzen.8,
io bei dem zuerst beschriebenen Beispiel in beliebiger bekannter Weise. Vorrichtungen
und Maßnahmen, die das Straffhalten und die gleichmäßige Zuführung der Bänder sichern,
lassen sich in derselben Weise anwenden wie in anderen Fällen, wo es sich um die
gleichmäßige Zuführung bandförmigen Werkstoffs handelt.
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Wie Fig. 2 zeigt, ist das Band i i durch die den Klebebereich darstellende
Zickzackbahn 14 derart aufgeteilt, daß sich abwechselnd nach der einen und nach
der anderen Seite liegende Ecken längs der in der Mitte des Streifens 14 liegenden
Zickzacklinie 15 ausschneiden lassen. Während die Schnittlinie 15 jeweils bis zum
Rand der Bahn geht, endet der Klebebereich 14 an den Randstellen 15' jeweils stumpf.
Bei dieser Aufteilung lassen sich die vereinigten Bahnen ohne jeden Abfall in Fotoecken
zerschneiden. Die beiden Bahnen brauchen nicht gleich breit zu sein. Der untere
Teil der Fotoecke, der auf ein Albumblatt oder eine sonstige Unterlage geklebt werden
soll und zu diesem Zweck gummiert sein kann, kann z. B. breiter sein als der obere,
bei Dreiecksform also längs der Hypotenuse überstehen. Die untere Bahn ist dann
breiter als die obere. Wenn der überstehende Teil rechteckig geschnitten wird, läßt
sich auch hierbei ohne Abfall arbeiten. Es ist jedoch möglich, den überstehenden
Teil in jeder beliebigen Form zu stanzen.
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Es sind ferner Ausführungsformen möglich, bei denen die Ecken nicht
vollständig ausgeschnitten werden, sondern bei denen die Schneidkante nur vorgeritzt
oder perforiert wird, so daß die Ecken nach Bedarf von einem z. B. auf eine Rolle
aufgewickelten Streifen vom Verbraucher abgetrennt werden können. Das Vorritzen
oder Perforieren läßt sich gegebenenfalls ebenso wie das Schneiden mit denselben
Werkzeugen durchführen, durch die die Bahnen vereinigt werden.
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Das Verfahren läßt sich auch in der Weise durchführen, daß Bänder
verwendet werden, deren Breite und Aufteilung ein Vielfaches des in Fig.2 dargestellten
Bandes betragen. In diesem Fall lassen sich die breiteren Bänder entweder zunächst
in Bänder nach der in Fig. 2 dargestellten Art aufteilen, die dann wie diese weiterverarbeitet
werden, oder es lassen sich die einzelnen Ecken aus dem breiteren Streifen unmittelbar
ausstanzen oder vorritzen oder perforieren.
Nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren und mit den zugehörigen Vorrichtungen lassen sich nicht nur Fotoecken
herstellen, sondern alle kleinen, taschenartigen Behälter, die sich durch Verbinden
zweier flacher Teile längs einer Umrißlinie ergeben. Diese Umrißlinien können also
von dem im Beispiel der Fotoecken vorliegenden rechten Winkel abweichen und insbesondere
auch U-förmig verlaufen. Auch andere als winkelförmige Umrißlinien lassen sich wie
diese fortlaufend aneinanderreihen.