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Verfahren und Vorrichtung zum wiederholten Nebeneinanderkopieren der
gleichen Vorlage auf eine einzige, lichtempfindlich gemachte Platte leas mehrfache
Nebeneinanderkopieren ein und derselben Vorlage, z. 13. von auf einem durchsichtigen
Blatt oder "Träger befindlichen Schriften oder Zeichnungen, durch Photokopie auf
eine einzige empfindlich gemachte Metallplatte, geschieht bis jetzt entweder in
einer Kopiermaschine, auch Multiplikator genannt, mit nur einem Film, oder in einem
pneumatischen Rahmen mit Hilfd mehrerer gleicher Filme, die durch photographische
Aufnahme des Gegenstandes hergestellt werden, wobei diese Filme dann auf einem gemeinsamen
durchsichtigen Blatt befestigt werden, dessen Größe derjenigen des pneumatischen
Rahmens entspricht.
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Die Kopiermaschine ist vorteilhaft hinsichtlich ihrer Anwendungsmöglichkeit
und der erzielbaren I?rgelmisse, jedoch ist der Anschaffungspreis sehr hoch wegen
der umständlichen Bauart und der großen nötigen Genauigkeit.
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Anderseits ist hierfür der heute bekannte pneumatische Rahmen, wenn
auch billiger, schwieriger in der Anwendung und verhältnismäßig noch kostspielig,
weil er die Vorbereitung mehrerer gleicher Filme auf photographischem Wege erfordert
und weil die erzielbare Genauigkeit wegen der Ortsbestimmung und des Klebens der
einander gleichen Filme auf einem durchsichtigen, als gemeinsamer Träger dienenden
Blatt gering ist. Wenn dieses durchsichtige Blatt aus einem biegsamen Werkstoff
besteht, ist es in der Regel empfindlich gegen Änderungen der Temperatur und der
Feuchtigkeit, so daß dadurch die Genauigkeit der Ergebnisse noch weiter vermindert
wird. Besteht der Träger aus
einer Glasscheibe, so ist diese kostspielig
infolge ihrer großen Abmessungen, und ihre Zerbrechlichkeit verursacht häufig hohe
Kosten, um so mehr, als die Zahl der Scheiben derjenigen der Farben anzupassen ist.
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Der Zweck der Erfindung besteht. darin, die genannten Nachteile zu
vermeiden. Sie hat ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Gegenstand, die es gestatten,
für eine gleiche Farbe eines Gegenstandes nur einen Film anzuwenden und die Benutzung
großer Glasscheiben zu umgehen. Trotzdem wird dabei die Lage der Filme mit der gewünschten
Genauigkeit eingestellt, wodurch auch die Genauigkeit der Lage der vervielfältigten
Gegenstände auf der empfindlich gemachten Platte gesichert wird.
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Die Vorrichtung ist mit einem Rahmen versehen, der groß genug ist,
um eine Metallplatte zu umfassen, deren vier Seiten mit Skalen versehen sind, mit
deren Hilfe man die Lage von Merkzeichen bestimmen kann, die man unmittelbar in
dieMetallplatte vor dem Empfindlichmachen einträgt. Dieses Eintragen geschieht mit
Hilfe eines besonders ausgebildeten und mit Teilstrichen versehenen Lineals, das
mit den Skalen des Rahmens zusammen arbeitet. Infolge der unmittelbar in die Metallplatte
eingetragenen Merkzeichen kann man später mit großer Genauigkeit die nacheinanderfolgenden
Lagen des wiederzugebenden Films sichern, der zu diesem Zweck mit entsprechendenMerkzeichenversehen
ist.
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Nach dem Eintragen der Merkzeichen wird die Platte empfindlich gemachtundnacheinanderfolgend
in den verschiedenen Abschnitten ihrer Fläche mit Hilfe des Films belichtet. Die
genaue Lage dieses letzteren wird jedesmal durch die Übereinstimmung der Merkzeichen
des Films und der Platte erzielt.
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Zum Festhalten des Films ohne unmittelbare Befestigung auf der empfindlich
gemachten Platte benutzt man vorteilhaft eine Glasscheibe von kleinen Abmessungen,
unter welcher der Film zunächst vorübergehend durch Anfeuchten einiger Punkte der
Ränder befestigt wird. Nach der genauen Einstellung der Scheibe durch Übereinstimmung
der Merkzeichen wird diese Scheibe durch einen kräftigen, nach unten gerichteten
Druck sicher festgelegt.
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Zur Erzielung einer einwandfreien Berührung zwischen dem Film, der
Glasscheibe und der empfindlichen Platte benutzt man einen verhältnismäßig schweren
Rahmen, in den eine durchsichtige Scheibe eingefa$t ist. Mit Hilfe einer vom Bedienenden
mit dem Fuß betätigten Luftpumpe wird dabei im Rahmen ein Unterdruck erzeugt: Die
notwendige Abdichtung wird dabei z. B. mit Hilfe einer Dichtung aus Schwammgummi
gesichert, die vorzugsweise auf der Unterseite eines zweiten, den ersten umgebenden
Rahmens befestigt ist, und deren Innenrand zwischen dem Rand der Rahmenscheibe und
der empfindlichen Metallplatte zusammengedrückt wird.
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Die Belichtung zum Übertragen des auf dem Film befindlichen Bildes
auf die Platte geschieht dann mit Hilfe einer Lichtquelle, die sich in einer Haube
von verhältnismäßig kleinen Abmessungen befindet, welch letztere über den Doppelrahmen
gestülpt wird.
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Die nacheinanderfolgenden Vorgänge, d. h. das Aufsetzen des äußeren
Rahmens, des inneren Rahmens mit Glasscheibe auf den Film, das Erzeugen des Unterdruckes,
das Aufsetzen der Haube und die Belichtung, können rasch und ohne Schwierigkeit
jedesmal ausgeführt werden, wenn der Film verschoben und mit neuen Merkzeichen in
Übereinstimmung gebracht wird.
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Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeigspiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Fig. i zeigt in Draufsicht die empfindlich gemachte Metallplatte, von
der lediglich die Ränder schraffiert sind, und den Doppelrahmen, der den zu kopierenden
Film umgibt.
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Fig. 2 zeigt ein Ende des Lineals zum Eintragen der Merkzeichen in
die Platte.
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Fig. 3 ist ein Querschnitt dieses Lineals, das auf dem die Platte
umgebenden, mit Skalen versehenen Rahmen ruht, wobei dieser Rahmen teilweise im
Längsschnitt dargestellt ist.
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Fig.4 ist ein senkrechter Schnitt durch den Doppelrahmen, wobei die
beidenEinzelrahmenvon-. einander getrennt sind.
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Fig. 5 ist eine Aufsicht dieses Doppelrahmens, wobei gewisse Teile
weggerissen sind, um die Dichtung sichtbar zu machen.
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Fig.6 ist ein senkrechter Schnitt in größerem Maßstab durch den Doppelrahmen
und die darauf gesetzte Haube.
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i bezeichnet die Metallplatte, die mit einer lichtempfindlichen Schicht
überzogen ist, 2 einen diese Platte umgebenden Rahmen, 4 einen Film mit dem wiederzugebenden
Bild, das hier durch eine einfache Schraffierung dargestellt ist, 5 einen diesen
Film umgebenden Rahmen, der lose auf Platte i ruht, 6 eine in einen zweiten Rahmen
7 eingefaBte Glasscheibe. Dieser letztere Rahmen ist senkrecht und sanft reibend
im Rahmen 5 geführt.
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Der Rahmen 5 ist mit einer Dichtung 8 aus Schwammgummi versehen, die
auf der Metallplatte i aufliegt und sich unter die Ränder der Glasscheibe 6 erstreckt.
Dieser Rahmen ist ferner mit einem Ventil g versehen, das durch einen Schlauch io
mit einer nicht dargestellten Pumpe.verbunden ist, mit deren Hilfe ein Unterdruck
im Raume zwischen der Metallplatte i und der Glasscheibe 6 hergestellt werden kann,
derart, daß der Film sowie der innere Rand der Dichtung 8 fest angedrückt und einwandfrei
mit der Glasscheibe und der empfindlichen Metallplatte (Fig.6) in Berührung gehalten
werden.
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Die Haube i i, in welcher die Lichtquelle 12 angeordnet ist, ruht
lose auf dem Rahmen 5.
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Vor dem Empfindlichmachen werden auf die Platte Gruppen von Merkzeichen
13 eingetragen, die jeweils einer gleichen Gruppe von Merkzeichen 14 des Films 4
entsprechen, und die sich an den Stellen befinden, welche der Film nacheinander
einnehmen soll.
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Zum genauen Eintragen der Merkzeichen,benutzt
man
vorteilhaft ein Lineal 15, das besonders zum Zusammenarbeiten mit auf den Seiten
des Rahmens 2 befindlichen Skalen ausgebildet ist. Diese Skalen sind z. B. in Zentimeter
eingeteilt, und jeder Teilstrich ist mit einem Loch 17 versehen, in das eine lotrechte
Nadel oder ein Stift 18 herausnehmbar eingesetzt werden kann. Diese Stifte dienen
als Führung und Anschlag für das Lineal 15, das der Bedienende zum Eintragen der
Merkzeichen 13 in die Platte i mit Hilfe einer Reisspitze, nicht dargestellt, benutzen
muß. Zu diesem Zweck ist das Lineal 15 auf einer der parallelen Kanten mit drei
winkligen Einschnitten a, b, c versehen, deren Schrägkanten i9 der gewünschten
Genauigkeit entsprechend die gleiche Neigung von 1/1o oder 1/2o haben. Die Kante
des Einschnittes a ist in Millimeter eingeteilt, und die Abstände zwischen den Einschnitten
b und c und dem Einschnitt a sind jeweils gleich der Breite und der Länge des Rahmens
2. Wenn das Lineal mit den Schrägkanten der Einschnitte a und c gegen die vorher
in die entsprechenden Löcher 17 zweier gegenüberliegender Seiten des Rahmens eingesteckten
Stifte 18 in der in Fig. i dargestellten Weise gedrückt wird, verläuft die gerade
Kante 20 dieses Lineals parallel zu den Längsseiten der Platte i. Verschiebt man
die Schrägkanten i9 auf den Stiften 18, so kann man bis auf 1/1o oder '/2o mm die
Lage der Kante 2o des Lineals in der Richtung y-y der Ordinaten einstellen. Verschiebt
man die Schrägkanten i9 der Einschnitte b und a
auf den Stiften in
den Löchern der Langseiten des Rahmens, so kann man ebenfalls die Lage der Kante
20 bis auf 1/lo oder 1/2o mm in der Richtung x-x der M)szissen einstellen. Es ist
auf diese Weise möglich, in die Platte i die gewünschten Merkzeichen einzutragen,
die dann mit großer Genauigkeit die vorbestimmten Seiten zum entspreclienden Einstellen
der nacheinanderfolgenden Lageei des Films bestimmen.
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Beim dargestellten Beispiel ist vorausgesetzt, daß jede Gruppe der
Merkzeichen, sowohl auf der Platte wie auch auf dem Film, aus vier Merkzeichen besteht,
die auf rechtwinklig zueinander verlaufenden Achsen liegen. Diese Zahl und diese
Anordnung sind aber für das Wesen der Erfindung ohne Bedeutung.
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Ferner ist vorausgesetzt, daß auf die Platte eine beliebige Zahl von
Bildern eines einzigen Films übertragen «erden soll. Es ist aber ohne weiteres ersichtlich,
daß die Erfindung es gestattet, auf eine gleiche Platte die Bilder mehrerer Filme
gleicher oder abweichender Abmessungen zu übertragen, und zwar mit Hilfe von Rahmen
und Hauben entsprechender Abmessungen.
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In der Regel werden die vorbeschriebenen Vorgänge vom Empfindlichmachen
der Platte ausgehend in der Dunkelkammer ausgeführt, sonst müssen die außerhalb
der Haube befindlichen Teile der Platte gegen das Licht geschützt werden, z. B.
mit Hilfe eines dunklen, in geeigneter Weise ausgeschnittenen Blattes.
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Es ist hervorzuheben, daß die vorbeschriebene Vorrichtung weder ein'
Getriebe noch Glasscheiben von großen Abmessungen besitzt. Die zur Belichtung dienenden
Hauben haben kleine Abmessungen. Die Handhabung der verschiedenen Teile ist leicht
und kann schnell stattfinden. Die Anwendung dieser Vorrichtung ist somit sehr wirtschaftlich,
wobei es möglich ist, die notwendige Genauigkeit bei der Vervielfältigung von Vorlagen
mit mehreren Farben zu erzielen.
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Ohne vom Wesen der Erfindung abzuweichen, kann man übrigens die Einzelheiten
der verschiedenen dargestellten Teile ändern. Insbesondere kann man sie durch zusätzliche,
als erforderlich erachtete Teile ergänzen, z. B. durch Spannvorrichtungen zum Feststellen
des Lineals 15 auf dem Rahmen 2 nach dem jeweiligen Einstellen in einer neuen Lage.