DE814772C

DE814772C - Pudergrundlage und Verfahren zu deren Herstellung

Info

Publication number: DE814772C
Application number: DEP50652A
Authority: DE
Original assignee: Graf & Co R
Current assignee: Graf & Co R
Priority date: 1949-07-31
Filing date: 1949-07-31
Publication date: 1951-09-24

Description

Pudergrundlage und Verfahren zu deren Herstellung Die für medizinische und kosmetische Zwecke pilzlichen Puder bestehen aus einer sog. Pudergrundlage und den für die I,eabsichtigte Wirkung geeigneten Zusatzstoffen. Als Pudergrundlage wurden bisher fast ausschließlich anorganische Stoffe, wie z. 1s. Zinkoxyd, Talkum, Magnesium- oder Calciumcarbonat oder auch ähnliche Stoffe, benutzt, die aber nicht resorl>ierbar sind und deshalb den großen Nachteil haben, daß sie auf der Haut oder in einer Wuntle als Fremdkörper wirken und als solche unerwünschte Reizwirkungen ausüben, ja sogar nicht selten zu Infektionen führen, da sie die Entwicklung latent vorhandener Keime fördern. Aus diesem Grunde werden Puder, die unter Verwendung derartiger Pudergrundlagen hergestellt sind, vielfach als die Haut schädigend abgelehnt. Es sind auch bereits pflanzliche Stoffe, wie z. B. Reis- oder Weizenstärke oder auch Veilchenwurzelpulver, als Grundlage für Puder vorgeschlagen und benutzt worden. Diese Stoffe neigen jedoch besonders an Körperstellen, an denen sie einer Reibung ausgesetzt sind, wie z. B. unter den Achseln, zur Zersetzung und sind außerdem nicht resorbierbar.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Pudergrundlage, die aus entkeimtem, getrocknetem und feinst vermahlenem tierischem Ausgangsmaterial, wie z. B. Därmen oder Muskelfasern, besteht.
Zweckmäßig wird dieser Pudergrundlage das Fett entzogen, da dieses nicht haltbar ist und die Eigenschaften der Pudergrundlage infölge eintretender Oxydation ungünstig beeinflussen würde.
Zur Herstellung der Pudergrundlage werden tierische Ausgangsstoffe, wie z. B. Därme, Muskelfasern oder ähnliches tierisches Material, entkeimt, getrocknet und feinst vermahlen.
Gemäß der weiteren Erfindung ist es ferner zweckmäßig, in irgendeiner Phase des Herstellungsprozesses die Entfettung des Materials, beispielsweise durch Extraktion mittels Äthers, durchzuführen. Es kann hierauf eine zweite Entkeimung folgen, um im Verlauf des Verfahrens entstandene Infektionen unschädlich zu machen. Der so gewonnene Stoff dient als Träger für die kosmetischen oder medikamentösen Zusätze und wird als solcher von der Haut oder Wunde zusammen mit den Zusätzen vollkommen resorbiert, so daß schädliche Wirkungen hier ganz vermieden werden.
Die erfindungsgemäße Pudergrundlage bedeutet, auch wirtschaftlich betrachtet, einen großen Fortschritt, da als Ausgangsmaterial für ihre Herstellung tierische Abfallprodukte dienen können.
PATENTANsPntJ'cHE: 1. Pudergrundlage, bestehend aus entkeimtem, getrocknetem und feinst vermahlenem tierischem Ausgangsmaterial, wie z. B. Därmen oder Muskelfasern.

Claims

2. Pudergrundlage nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß ihr das Fett entzogen ist.

3. Verfahren zur Herstellung einer Pudergrundlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß tierisches Ausgangsmaterial, wie z. B. Därme oder Muskelfasern, entkeimt, getrocknet und feinst vermahlen werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in irgendeiner Phase des Verfahrens das Material durch Extraktion mittels fettlösender Stoffe, wie z. B. Äthers entzogen ist.

5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Schluß des Verfahrens eine Nachentkeimung erfolgt.