DE814105C

DE814105C - Bremsventil fuer die Druckluftbremse von Lastzuegen

Info

Publication number: DE814105C
Application number: DEW2952A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Vass
Original assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Current assignee: Westinghouse Bremsen GmbH
Priority date: 1950-07-11
Filing date: 1950-07-11
Publication date: 1951-09-20

Description

Bremsventil für die Druckluftbremse von Lastzügen Die Erfindung betrifft ein Bremsventil für die Druckluftbrense von- Lastzügen, bei dem das Ein-und Auslaßventil der Anhängerbremsleitung durch ein Kolbenglied gesteuert wird, das vom Anhängerleitungsdruck beeinflußt wird und mit einem vom Druck der Motorwagenibremszylinder beeinflußten, deren Ein- und Auslaßventil steuernden Kolbenglied über Gelenkhebel verbunden ist. Diese Bremsventile arbeiten zufriedenstellend, solange der Normaldruck von z. B. 5 atü bei Einleitung der Bremsung vorhanden ist. Wenn demgegenüber nur ein niedriger Druck zur Verfügung steht, ist die erwünschte Voreilung der Anhängerbremse nicht mehr gesichert, weil dann eine größere Gestänge-.kraft erforderlich ist, um das Kolbeuglied der Anhängerbremse entgegen der es belastenden Feder in die Bremsstellung zu bringen, und diese größere Gestängekraft ein entsprechend früheres Ansprechen ,der Motorwagenbremse zur Folge hat. Normalerweise spricht die Motorwagenbremse erst an, wenn sich bei 5 atü Normaldruck der Druck in der Anhängerleitung um i bis. 2 atü gesenkt hat. Wenn nur ein Druck von q. atü zur Verfügung steht, ist eine Voreilung der Anhängerbremse bereits nicht mehr gegeben, und bei 3,5 atü ist sie sogar negativ.
Diese Nachteile vermeidet die Erfindung dadurch, daß das auf einer Seite vom Anhängerleitungsdruck beaufschlagte KolibengNed der Anhängerbremse auf seiner anderen Seite vom Bremsluftbehälterdruck beaufschlagt und zusätzlich im Sinne des Brem@slösens von einer Feder belastet wird, die die durch,die Kolbenstange bedingte Verkleinerung der wirksamen Kolbenfläche ausgleicht und das Zurückgehen des Kolbengliedes bei freigegebenem Bremsbetätigungshebel sichert. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an Hand einer schematischen Darstellung erläutert.
Fig. i zeigt einen Mittelschnitt und Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. i.
Der untere Teil i des gezeichneten Ventils ist das Motorwagenbremsventil, der obere Teil 2 das Anhängerbremsventil. Über dem Anhängerbrem-sventil ist die Abstufungsfeder 3 angeordnet, deren Zugstange 4 über einen. Winkelhebel 5 mit dem Kolben 6 des Anhängerbremsventils verbunden ist. Der Winkelhebel 5 ist bei 16 gelenkig am Betätigungshebel 7 gelagert, der bei 8 am Kolbenglied 9 des Motorwagenbrensventils angreift.
Wird am Punkt io des Betätigungshebels 7 nach links gezogen, dann führt, zunächst das Kolbenglied 6 des Anhängerventils eine Bewegung nach links aus, wodurch Glas Einlaßventil i i für die Anhängerleitung geschlossen und dann das Auslaßventil 12 geöffnet wind, so daß Druckluft aus der Anhängerleitung ins Freie gelangen kann.
Beim Einleiten einer Bremsung wird der Bewegung des Kolbengliedes 9 der Motorwagenbremse durch die Druckfeder 13 ein gewisser Widerstand entgegengesetzt; demgegenüber ist der Widerstand, der der Bewegung .des Kolbengliedes 6 der Anhängerbrem.se nach links entgegenwirkt, vergleichsweise klein, weil auf das Anhängerkolbenglied 6 zu beiden Seiten annähernd gleich große Kräfte einwirken, nämlich auf die gesamte rechte Kolbenfläche der Druck der Anhängerleitung und auf die linke, ringförmige Kolbenfläche der Druck des Bremsluftbehälters und zusätzlich dazu die Spannung der Feder 14. Diese Federspannung ist so bemessen, daß sie die durch die Kolbenstange bedingte Verkleinerung der wirksamen Kolbenfläche annähernd ausgleicht und das Zurückgehen des Kolbengliedes 6 bei freigegebenem Betätigungshebel 7 sichert.
Die Wirkung des neuen Lastzugventils ist in wesentlichen Punkten die gleiche wie die der bekannten Lastzugventile: Nachdem ein gewisser Druckabfall in der Anhängerleitung erreicht ist, ist die nach links auf das Kolbenglied 6 wirkende Kraft kleiner geworden, und die Kraft, es weiter nach links zu bewegen, muß größer werden. Da der Anhänger- und der Motorwagenkolben durch ein bestimmtes Hebelverhältnis miteinander verbunden sindi, halten sich die Kräfte, die auf die beiden Kolben einwirken, die `'Waage, sobald die Anfangsbewegung, die nur der Anhängerkolben macht, beendet ist. Wird der Betätigungshebel nochmals nach links gezogen, so tritt ein weiterer Druckabfall in der Anhängerleitung auf. Gleichzeitig wird auch der Kolben des Motorwagenventils nach rechts bewegt, so daß er das Auslaßventi.l schließt und das Einlaßventil öffnet und demnach Druckluft in die Bremszylinder des Motorwagens gelangt, die an den, Stutzen 15 angeschlossen sind.
Der Luftdruck der Bremszylinder des Motorwagens wirkt auf den Kolben 9. Die Kolbenkräfte stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander, da die Kolben Tiber den Betätigungshebel 7 und den Winkelhebel 5 gelenkig miteinander verbunden sind.
Messungen mit dem Erfindungsgegenstand haben ergeben, daß der normale Behälterdruck bis auf 3 atü gesenkt werden kann, ohne daß die Voreilung der Anhängerbremse nennenswert verändert wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Bremsventil für die Druckluftbremse von Lastzügen, bei dem das Ein- und Auslaßventil der Anhängerbremsleitung durch ein Kolbenglied gesteuert wird, das vom Anhängerleitungsdruck beeinflußt wird und mit einem vom Druck der Motorwagenbremszylinder beeinflußten, deren Ein- und Auslaßventil steuernden Kolbenglied über Gelenkhebel verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das auf einer Seite vom Anhängerleitungsdruck beaufschlagte Kolbenglied (6) der Anhängerbremse auf seiner anderen Seite vom Druck des Bremsluftbehälters beaufschlagt und zusätzlich im Sinne des Bremslösens von einer Feder (14) belastet wird, die die durch die Kolbenstange bedingte Verkleinerung der wirksamen Kolbenfläche ausgleicht und das Zurückgehen des Kolbengliedes (6) bei freigegebenem Bremsbetätigungshebel (7) sichert.