DE2451889A1 - Lastabhaengige druckluftbremse, insbesondere fuer eisenbahnen - Google Patents
Lastabhaengige druckluftbremse, insbesondere fuer eisenbahnenInfo
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Description
Niinchen, den JO .10.
TP-liä
- 1214 -
KNOEE-BREMSE GNBH, 8000 München 40, Moosacher Straße 80
Lastabhängige Druckluftbremse, insbesondere für Eisenbahnen
Die Erfindung bezieht sich auf eine lastabhängige Druckluftbremse der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen
Gattung»
Solche Druckluftbremsen sind jedem Eisenbahnwagen zugeordnet.
Die Bremsen aller Wagen eines Zuges werden gemeinsam betätigt, und zwar gesteuert vom Druck in einer
sich durch den gesamten Zug erstreckenden Hauptluftleitung, die zu einem Führerbremsventil in der Lokomotive
führt, welches seinerseits an einen mit einem Kompressor verbundenen Hauptluftbehälter angeschlossen ist. Sind
die Bremsen eines Zuges gelöst, dann steht die Hauptluftleitung
unter Druck. Soll der Zug abgebremst werden, dann wird das Führerbremsventil betätigt, so daß die
Hauptluftleitung vom Hauptluftbehälter getrennt und statt dessen mit der freien Atmosphäre in Verbindung ge-
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setzt.wird, so daß der Druck abfällt. Dies hat zur Folge,
daß die Steuerventile der Eisenbahnwagen ansprechen,
welche an die Hauptluftleitung angeschlossen sind, so daß die Bremszylinder von den an den Eisenbahnwagen vorgesehenen
Vorratsluftbehaltern her mit Druckluft beaufschlagt werden und die Bremsschuhe sich an die Laufräder
anlegen. Der in die Bremszylinder eingesteuerte Druck und somit die Kraft, mit 'welcher die Bremsschuhe jeweils
an das zugehörige Laufrad gedrückt werden, hängt von dem Jeweils in der Hauptluftleitung eingesteuerten Druck ab.
Um den Druck in den Bremszylindern darüber hinaus selbsttätig
der Belastung des jeweils zugehörigen Eisenbahnwagens anzupassen, v/erden sogenannte Druckübersetzer verwendet,
welche an das erwähnte Steuerventil jedes Wagens angeschlossen sind, ferner an eine Einrichtung zur !Feststellung
der Belastung dieses Wagens. Sie bewirken, daß mit wachsender Belastung oder Beladung des jeweils zugehörigen
Wagens der Druck in dem bzw. den zugehörigen Bremszylindern für ein und denselben Druck in der Hauptluftleitung
entsprechend erhöht wird und umgekehrt, so daß also dann, wenn durch Betätigung des IPührerbrems-
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„Ventils beispielsweise die erste Bremsstufe ausgelöst
wird, die Bremsen aller Wagen eines Zuges mit derjenigen Kraft betätigt werden, welche unter Berücksichtigung
der Belastung bzw. Beladung des jeweiligen Wagens eine der ersten Bremsstufe entsprechende Bremswirkung
ergibt.
Bei diesen lastabhängxgen Druckluftbremsen für Eisenbahnen bereitet es besondere Schwierigkeiten, bei leeren
Wagen beim ersten Anspringen der zugehörigen Druckluftbremse den erforderlichen Anpreßdruck der Bremsschuhe an
die zugehörigen Laufräder zu erzielen, beispielsweise
aufgrund des Einflusses der auf das jeweilige Bremsgestänge einwirkenden Federkräfte und Reibungskräfte. Beim
ersten Anspringen der Druckluftbremse soll der besagte Anpreßdruck etwa 6 - 15 % des Anpreßdruckes bei einer
Vollbremsung betragen, unabhängig davon, ob der jeweilige Wagen leer oder beladen ist. Insbesondere bei leeren
Wagen ergeben sich hierbei sehr niedrige Drücke für die erste Bremsstufe, die infolge der Hysterese des Druckübersetzers
eventuell nur schleichend, allmählich, auf-
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gebaut werden und infolge des dementsprechend langsamen Kraftanstiegs der vom Bremszylinder ausgeübten Kraft die
Bremsgestange-Reibung in dessen Ruhezustand nicht überwinden können«
Um diesen Schwierigkeiten Rechnung zu tragen, sind bereits verschiedene Vorschläge bekannt. So gehört es beispielsweise
zum Stand der Technik, einen Bremszylinder zur Abbremsung des leeren Wagens sowie einen auf dasselbe
Bremsgestänge einwirkenden Bremszylinder zur Abbremsung des beladenen Wagens vorzusehen, der mit einem
in Abhängigkeit von der Zuleitung und vom Druck im Bremszylinder zur Abbremsung des leeren Fahrzeuges vorgesteuerten
Druckübersetzer verbunden ist, wobei besondere Maßnahmen getroffen sind, um beim ersten Anspringen
der Druckluftbremse auch bei leerem oder nur teilweise beladenem, zugehörigem V/agen den an sich nur beim beladenen
Wagen wirksam werdenden Bremszylinder mit einem bestimmten, geringen Druck zu beaufschlagen, um die auf
das zugehörige Bremsgestänge einwirkenden Rückzugfederkräfte zu überwinden. Das mit der Hauptluftleitung und
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einem JEIiIf sluftbehalter verbundene Steuerventil ist dabei
ausgangsseitig unmittelbar mit dem bei leerem Wagen wirksam werdenden Bremszylinder verbunden, ferner über
den Druckübersetzer mit dem bei beladenem Vagen wirksam werdenden Bremszylinder«, Der Druckübersetzer weist einen Steuerkolben und ein Einlaßventil auf, welches über einen Waagebalken mit entsprechend der jeweiligen Beladimg des zugehörigen Wagens verstellbarer Eippachse durch den Steuerkolben betätigbar ist, um den angeschlossenen
Bremszylinder mit dem Hilfsluftbehälter oder der freien Atmosphäre zu verbinden oder aber abgesperrt zu halten.
den Druckübersetzer mit dem bei beladenem Vagen wirksam werdenden Bremszylinder«, Der Druckübersetzer weist einen Steuerkolben und ein Einlaßventil auf, welches über einen Waagebalken mit entsprechend der jeweiligen Beladimg des zugehörigen Wagens verstellbarer Eippachse durch den Steuerkolben betätigbar ist, um den angeschlossenen
Bremszylinder mit dem Hilfsluftbehälter oder der freien Atmosphäre zu verbinden oder aber abgesperrt zu halten.
Parallel zum Druckübersetzer ist zwischen dem Steuerventil und dem bei beladenem Fahrzeug wirksam werdenden
Bremszylinder ein Bremsdruckbegrenzungsventil vorgesehen, ferner ein zweiter Steuerkolben zur Betätigung
des Einlaßventiles oder ein Doppelruckschlagventil.
des Einlaßventiles oder ein Doppelruckschlagventil.
Im ersten Fall durchströmt die vom Steuerventil kommende Druckluft das Bremsdruckbegrenzungsventil, um den zweiten
Steuerkolben zu beaufschlagen, und das Einlaßventil zu öffnen, so daß der Bremszylinder für beladenes Fahr-
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zeug mit Druckluft vom Hilfsluftbehälter her beaufschlagt
wird, bis das Bremsdruckbegrenzungsventil bei einem bestimmten Druck im Bremszylinder für das leere Fahrzeug
schließt, somit auch das Einlaßventil, sofern es nicht entsprechend der Beladung des jeweiligen Wagens offengehalten
wird. Das Schließen des Einlaßventils kann mittels einer Drossel in der Verbindungsleitung zwischen
Bremszylinder für beladenes Fahrzeug und der dem Bremsdruckbegrenzungsventil abgewandten Seite vom zweiten
Steuerkolben zeitlich beeinflußt werden.
Bei der Variante mit Doppelrückschlagventil wird beim Auslösen der ersten Bremsstufe nicht nur der Bremszylinder
für das leere Fahrzeug, sondern auch der Bremszylinder für das beladene Fahrzeug vom Steuerventil her
mit Druckluft beaufschlagt, und zwar der zweitgenannte
Bremszylinder über das Bremsdruckbegrenzungsventil und das Doppelrückschlagventil. Das Bremsdruckbegrenzungsventil
schließt bei einem bestimmten Druck hinter dem Steuerventil, d.h. im Bremszylinder für den leeren
Wagen. Ist der jeweilige Wagen beladen, dann schaltet
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das Dappelrückschlagventil um, so daß der angeschlossene Bremszylinder vom Druckübersetzer her höher mit Druckluft
beaufschlagt wird.
Die bekannte Lösung (DT-OS 1 94-5 842) ist durch weitere
Maßnahmen so ausgestaltet worden, daß der Druck im Bremszylinder für beladenen Wagen nach dem ersten Anspringen
der Bremse wieder aufgehoben wird, indem bei der dann erfolgenden weiteren Erhöhung des Luftdruckes hinter dem
Steuerventil das Bremsdruckbegrenzungsventil zur freien Atmosphäre hin öffnet, so daß auch das Einlaßventil des
Druckübersetzers zur freien Atmosphäre hin öffnet und den Bremszylinder für beladenen Wagen entlüftet bzw. dieser
über das Doppelrückschlagventil und das Bremsdruckbegrenzungsventil entlüftet wird (DT-OS 2 113 204-).
Diese bekannten Anordnungen sind jedoch aufwendig und nur bei Bremsanlagen mit einem Leer- und einem Lastbremszylinder
verwendbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine lastabhängige
Druckluftbremse der im Oberbegriff des Hauptanspruchs angegebenen Gattung zu schaffen, welche, ohne
einen zweiten Bremszylinder zu benötigen, auf einfache Weise ein zuverlässiges Anlegen der Bremsschuhe auch
bei leerem Wagen bei der ersten Bremsstufe gewährleistet. Diese Aufgabe ist durch die im kennzeichnenden Teil des
Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den restlichen Ansprüchen gekennzeichnet.
Bei der erfindungsgemäßen Druckluftbremse ist es nicht erforderlich, einen bei leerem Wagen und einen mit einem
Druckübersetzer zusammenwirkenden, bei beladenem Wagen wirksam werdenden Bremszylinder vorzusehen. ITm auch bei
unbeladenem Wagen bei der ersten Bremsstufe die Bremsschuhe sicher zur Anlage zu bringen, wobei an sich sehr
kleine Bremszylinderdrücke auftreten, wird zur Überwindung der Eeibungs- und Trägheitskräfte und der Federkräfte,
also somit zur Beschleunigung des Kolbens des Bremszylinders, des Bremsgestänges und der Bremsschuhe,
— Q —
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eine Übersteuerung des Bremssylinderdruckes vorgenommen.
Diese Übersteuerung des Druckes im Bremszylinder erfolgt in Abhängigkeit von eben diesem Druck, und zwar nur bei
unbeladenem Fahrzeug in der ersten Bremsstufe und gegebenenfalls in der letzten Lösestufe.
Nachstehend ist eine Ausführungsform der Erfindung anhand
der Zeichnung beispielsweise beschrieben.
I.
Darin zeigen:
Fig. 1 schematisch den Aufbau; und Fig. 2 jeweils eine grafische Darstellung
bis A
des Bremszylinderdruckverlaufes während der Bremsstufen vom Anlegen
der Bremse bis zur Vollbremsung und von der Vollbremsung bis zum Lösen, und zwar bei leerem Wagen ohne bzw.
mit erfindungsgemäßer Übersteuerung
bzw. bei beladenem Wagen, wenn also keine Übersteuerung stattfindet.
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Es ist ein Bremszylinder 1 vorgesehen, welcher zur Betätigung
eines Bremsschuhs 2 dient, der einem Laufrad eines Eisenbahnwagens zugeordnet ist. Der Bremsschuh 2
ist an einem um eine Achse 4- verschwenkbaren Arm 5 angeordnet, welcher über ein Bremsgestänge 6 betätigbar
ist', welches bei 7 drehbar gelagert ist, und an welchem eine Rückzugsfeder 8 angreift, um den Bremsschuh 2 vom
Rad 3 wegzuziehen, wenn der Bremszylinder 1 nicht betätigt ist.
Der Bremszylinder 1 ist durch eine Leitung 10 mit einem Druckübersetzer 11 verbunden, welcher durch eine Leitung
12 an ein nicht dargestelltes, mit der Hauptluftieitung
verbundenes Steuerventil und durch eine Leitung 13 an
einen gleichfalls nicht wiedergegebenen Vorratsluftbehälter angeschlossen ist.
Der Druckübersetzer 11 weist einen Steuerkolben 14- und
einen durch eine Feder 15 belasteten Rücksteuerkolben
16 auf, ferner einen Waagebalken 17 und ein Einlaßventil
18. Der Waagekolben 17 ist auf einem Widerlager 19 ver-
- 11 -
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schwenkbar gelagert, welches mittels eines Gestänges 20 in Richtung des Pfeiles 21 aus der Fig* 1 wiedergegebenen
rechten Endstellung verschieblich ist, und zwar entsprechend der jeweiligen Vagenbeladung.
Steuerk.cTben 14 und Rücksteuerkolben 16 liegen jeweils
mit einem Fuß 22 bzw. 23 am Waagebalken 1? an. Der Raum
24 bzw. 25 oberhalb des Kolbens 14 bzw. 16 auf der dem.
InQ 22 bzw. 23 abgewandten Seite ist mit der Leitung 12
bzw. 10 verbunden.
In der Leitung 10 ist vor dem Raum 25 eine Drossel 26
vorgesehen, parallel zu welcher ein als Überströmventil ausgebildetes Ventil 27 mit Kolben 28 angeordnet ist,
der durch eine leder 29 gegen einen Ventilsitz 30 gedruckt
wird. Der Kolben 28 bildet somit mit dem Ventilsitz 30 ein in die Leitung 10 eingeordnetes Absperrventil
28,30. Weiterhin kann parallel zur Drossel 26 ein zum Bremszylinder 1 hin öffnendes Rückschlagventil 3I vorgesehen
sein.
- 12 609819/0630
-λλ-
Das Einlaßventil 18 weist einen Ventilstößel 32 kleineren
Durchmessers und einen Ventilkolben 33 größeren Durchmessers mit mittlerer Auslaßbohrung 3^· und seitlicher
Ausgleichsbohrung 35 auf. Der Ventilkolben 33 ist durch
eine Feder 36 gegen einen Sitz 37 gedrückt, um die Leitung
13 von einer Leitung 38 abzusperren, welche zwischen
Bremszylinder 1 und Ventil 27 in die Leitung 10 mündet. Der Ventilstößel 32 ist durch eine Feder 39 auf ä-en
Waagebalken 17 zu belastet und wirkt mit dem dem Waagebalken 17 abgewandten Ende mit dem Ventilkolben 33 zusammen,
um dessen Auslaßbohrung 3^ zu verschließen.
In Fig. 1 ist das Widerlager 19 in derjenigen Stellung
wiedergegeben, in der es sich befindet, wenn der Wagen mit dem Laufrad 3 leer, d.h. unbeladen ist. Wird dieser
Wagen beladen, dann wird das Widerlager 19 durch das Gestänge 20 entsprechend der jeweiligen Zuladung in Richtung
des Pfeiles 21 verschoben, so daß sich die Hebelarme der über die Füße 22 und 23 auf den Waagebalken 17
einwirkenden Kräfte entsprechend verändern. Beim Entladen des beladenen Wagens geschieht das Umgekehrte, d.h.
verschiebt sich das Widerlager 19 entgegen der Richtung des Pfeiles 21 aus der jeweiligen Stellung.
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Wird der Steuerkolben 14 über die Leitung 12 mit einem bestimmten VorSteuerdruck beaufschlagt, dann verschwenkt
der Waagebalken 1?j um den Ventilstößel 32 unter Mitnahme
des Ventilkolbens 33 in Fig· 1 nach unten zu verschieben,
so daß über die Leitungen 13 und 38 vom nicht dargestellten
Vorratsluftbehälter Druckluft in den Bremszylinder 1
gelangen kann und dessen Kolbenstange 40 ausfährt. Der Druck im Bremszylinder 1 gelangt über die Leitung 10 in
den Baum 25, um den Rücksteuerkolben 16 zu beaufschlagen,
so daß der Waagebalken 17 mit einer der durch den Steuerkolben 14 aufgebrachten Kraft entgegenwirkenden Kraft beaufschlagt
wird. Ventilstößel 32 und Ventilkolben 33
laufen zurück, bis die in Fig. 1 wiedergegebene Stellung erreicht und die Verbindung zwischen Leitung 13 und Leitung
38 unterbrochen ist. Der Druck im Bremszylinder 1, .
bei welchem dies geschieht, hängt von der Stellung des Widerlagers 19 ab und ist bei dessen in Fig. 1 wiedergegebenen
Stellung am kleinsten, da dann die durch den Fuß 22 des Steuerkolbens 14 auf den Waagebalken 17 aufgebrachte
Kraft über den kürzesten und die über den Fuß
des Rücksteuerkolbens 16 aufgebrachte Kraft über den längsten Hebelarm am Waagebalken 17 wirksam werden.
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Soll die Kolbenstange 4-0 des Bremszylinder 1 wieder eingefahren
werden, dann wird der Druck in der Leitung 12 über das nicht dargestellte Steuerventil abgesenkt, so
daß die vom Fuß 23 des Kücksteuerkolbens 16 auf den Waagebalken
17 aufgebrachte Kraft überwiegt und den Waagebalken 17 entsprechend verschwenkt, wobei der Ventilstößel
32 sich durch die Feder 39 vom Ventilkolben 33
abhebt, und Luft aus dem Bremszylinder 1 durch, die Leitung 38 und die Auslaßbohrung 3^ des Ventilkolbens 33 entweichen
kann, bis der Bremszylinderdruck soweit abgefallen
ist, daß sich wieder der in Fig. 1 wiedergegebene Gleichgevd-chtszustand einstellt.
Es sei angenommen, daß die Bremse gelöst ist und die erste Bremsstufe eingeleitet vrerden soll, wobei der
Bremsschuh 2 mit einer solchen Kraft gegen das Laufrad zu drücken.ist, welche etwa I5 % der Kraft bei einer
Vollbremsung entspricht. Ohne Drossel 26 und Ventil 27 würde sich bei dem Vorsteuerdruck für die erste Bremsstufe
in der Leitung 12 aufgrund ungenügender Durchsteuerung des Druckübersetzers 11 infolge seiner Eeibungen
nur allmählich ein solcher Druck im Bremszylinder
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ergeben, welcher aufgrund der auf das Bremsgestänge 6
mit Arm 5 einwirkenden Rückzugsfeder- und Reibungskräfte das zuverlässige Erreichen der erwähnten Anpresskraft
für den Bremsschuh 2 nicht gewährleisten würde. Die Drossel 26 bewirkt im Verein mit dem Volumen des
Baumes 25, daß der Bremssylinderdruck über die Leitung
10 zunächst kaum auf den Rücksteuerkolben 16 wirkt, so daß der Bremszylinderdruck, d.h. der auf den Kolben des
Bremszylinders 1 drückende Druck, höher wird, als an
sich und ohne Drossel 26 dem auf den Steuerkolben 14· einwirkenden VorSteuerdruck für die erste Bremsstufe bei
der gemäß Fig. 1 rechten Endstellung des Widerlagers entsprechen würde. Erreicht der Bremszylinderdruck eine
bestimmte Größe, dann öffnet das Absperrventil 28,30 des Ventils 27, so daß ein großer Querschnitt frei wird,
und der Rücksteuerkolben 16 rasch voll beaufschlagt wird.
Dadurch wird der normale Bremszylinderdruck eingesteuert, d.h. dessen Übersteuerung aufgehoben, welche ein zuverlässiges
Anlegen des Bremsschuhs 2 an das zugehörige Laufrad 3 bewirkt hat.
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lias vom Brems zylinderdruck "betätigte 'Überbrückungsventil
27 weist einen Kolben 28 auf, dessen bei geöffnetem Absperrventil
28,30 vom Bremszylinderdruck beaufschlagte Fläche größer als die vor dem Öffnen des Absperrventils
druckbeaufschlagte, vom Sitz J>0 begrenzte Fläche ist.
Der Druck in der Leitung 10 wirkt also nach dem öffnen
des Absperrventils 28,30 auf eine größere Fläche, so daß es sicher offenbleibt und ein Pendeln um den Öffnungspunkt
vermieden ist.
Vorteilhafterweise wird die Übersteuerung des Bremszylinderdruckes,
so gewählt, daß das anschließend wieder abzusteuernde Luftgewicht möglichst gering ist. Dazu
werden Drossel 26, Raum 25 über dem Rücksteuerkolben 16,
Feder 29 und das durch den beschleunigten Kolben des Bremszylinders 1 frei werdende Volumen derart einander
angepaßt, daß das Überbrückungsventil 27 bei einer Übersteuerung des Bremszylinderdruckes für die erste Bremstufe,
welche eine genügend große Beschleunigung des Kolbens vom Bremszylinder 1 gewährleistet, öffnet. Nach
seinem Öffnungshub bleibt das Ventil 27 infolge der nunmehr auf die ganze Fläche des Kolbens 28 einwirkenden
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^Beaufschlagung mit dem niedrigen, der ersten Bremsstufe
entsprechenden Bremszylinderdruck geöffnet.
Bei der zweiten und jeder weiteren Bremsstufe wirkt der
Bremszylinderdruck über das geöffnete Ventil 27 sofort in vollem Umfang auf den Rücksteuerkolben 16 ein, so daß
keine weitere Übersteuerung erfolgt. Ebenso werden die Lösestufen ohne Übersteuerung eingesteuert, und zwar
auch die letzte Lösestufe, wenn das Mickschlagventil 3^
vorgesehen ist. Bei der letzten Lösestufe schließt das Ventil 27 wieder, d.h. wird der Kolben 28 durch die
Feder 29 wieder gegen den Sitz 30 gedruckt, so daß die
im Raum 25 noch vorhandene Druckluft über die Drossel
abströmen muß. Um dieses Abströmen zu beschleunigen,
kann das Rückschlagventil ~y\ vorgesehen werden.
Bei Wagenhelastung ist das Widerlager 19 aus der in Fig.
1 wiedergegebenen rechten Endstellung in Richtung des Pfeiles 21 verschoben und demzufolge der Bremszylinderdruck höher. Das Ventil 27 wird bereits vor dem Erreichen
des Anlegedruckes geöffnet, so daß sich keine Übersteuerung ergibt, wie erwünscht.
- 18 609819/0630
In Fig. 2 bis 4 ist der an der Druckluftbremse gemäß
Fig. 1 gemessene Verlauf des Bremszylinderdruckes für alle Bremsstufen und alle Lösestufen wiedergegeben, und
zwar in Fig. 2 ohne Drossel 26, Ventil 27 und Rückschlagventil 32 bei unbeladenem Wagen, in Fig. 3 mit diesen
Bauteilen, gleichfalls bei leerem Vagen, und in Fig. ebenfalls mit Drossel 26, Ventil 27 und Rückschlagventil
31 bei beladenem Wagen. Ein Vergleich zwischen Fig. 2
und 3 zeigt deutlich die erfindungsgemäß bewirkte Übersteuerung des Bremszylxnderdruckes bei der ersten Bremsstufe
zum Anlegen der Bremsschuhe mit der gewünschten Kraft, während aus Fig. 4 hervorgeht, daß bei beladenem
Wagen diese Übersteuerung nicht stattfindet.
- 19 -609819/0630
Claims (5)
- f 1.) Lastabhängige Druckluftbremse, insbesondere für Eisenbahnen, mit einem einen Steuerkolben, einen Rücksteuerkolben und ein Einlaßventil aufweisenden Druckübersetzer, wobei der Beaufschlagungsraum des Steuerkolbens an ein Steuerventil, derjenige des Rücksteuerkolbens an einen Bremszylinder und das von Steuerkolben und Eücksteuerkolben betätigte Einlaßventil an einen Vorratsluftbehälter und den Bremszylinder angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung (10) zwischen dem Beaufschlagungsraum (25) des Rücksteuerkolbens (16) und Bremszylinder (1) eine Drossel (26) und ein Ventil (27) vorgesehen sind, welches bei einem bestimmten Druck im Bremszylinder (1) zur Überbrückung der Drossel (26) öffnet.
- 2. Druckluftbremse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein parallel zur Drossel (26) angeordnetes, zum Bremszylinder (1) hin Öffnendes Rückschlagventil (51).609819/0630- 20 -
- 3. Druckluftbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vom Bremszylinderdruck betätigte Überbrückungsventil (27) als Überströmventil mit einem Kolben (28) ausgebildet ist, der ein in die Verbindungsleitung (10) eingeordnetes Absperrventil (28,30) betätigt und in dessen Öffnungsrichtung wirkend einen vom Druck vor und einen vom Druck nach dem Absperrventil (28,30) beaufschlagten Flächenabschnitt aufweist und in Schließrichtung von einer Feder (29) belastet ist.
- 4. Druckluftbremse nach Anspruch 3» gekennzeichnet durch eine solche gegenseitige Anpassung von Drossel (26), Beaufschlagungsraum (25) für den Eücksteuerkolben (16), Feder (29) und bei Verschiebung des Bremszylinderkolbens sich ergebendem Bremszylindervolumen, daß das überbrückungsventil (27) bereits bei einer der ersten Bremsstufe zugeordneten Übersteuerung des Bremszylinderdruckes öffnet.
- 5. Druckluftbremse nach Anspruch 3 und 4-, dadurch gekennzeichnet, daß das Überbrückungsventil (27) bei Druck-- 21 609819/0630beaufschlagung seines Kolbens (28) auf seinen beiden I1I ächenab schnitt en mit einem der ersten Bremsstufe entsprechenden Druck öffnet.β 0 9 8 1 9 / 0 6 3 T-., Ά ■Leerseite
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