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Maschine zum Glätten der Oberfläche von Straßenpflaster Die Erfindung
bezieht sich auf Straßenpflastermaschinen, insbesondere auf solche Maschinen dieser
Art, welche zum Fertigbearbeiten oder Glätten von frisch. gelegten Decken aus Straßenpflastermaterial,
wie z. B. Asphalt, Beton o. dgl., dienen.
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Die bisher bekannten Maschinen dieser Art verwenden mit Rädern versehene
Rahmen, welche über beiderseits der Straßendecke in Längsrichtung verlegte Formschienen
laufen können. Ein solcher Rahmen ist mit parallel in gewissem Abstand voneinander
angeordneten vorderen und hinteren Streichbalken versehen, worunter längliche, maurerkellenartig
wirkende Gjätteinrichtungen zu verstehen sind, die im wesentlichen rechtwinklig
zur Straßenlängsrichtung verlaufen. Infolge dieser parallelen Anordnung in den Wirkstellungen
der beiden Streichbalken ist der hintere, nachgezogene Streichbalken geneigt, auf
der Oberfläche der neuem Straßendecke die gleichen oder gleichartige Unregelmäßigkeiten,
Unebenheiten oder Rauheiten bestehen zu lassen, wie sie auf der Straßendecke von
dem vorderen Abstreichbalken hinterlassen worden sind. Daher wird die angestrebte
Funktion des hinteren Glättbalkens in sehr erheblichem Maße unwirksam gemacht.
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Durch die Erfindung wird nun eine Straßendeckenglättmaschine geschaffen,
bei welcher der hintere oder nachgezogene Glättbalken an Stelle der bisher angewendeten
parallelen Anordnung in bezug auf den vorderen Abstreichbalken nunmehr winkelig
oder schräg zu letzterem angeordnet ist, indem er sich diagonal zum Rahmen der Maschine
erstreckt, wodurch der hintere, auf diese neue Art angeordnete Glättbalken wirksamer
als bisher in der Lage ist, irgendwelche von dem vorderen Abstreichbalken in
der
frisch gelegten Straßendecke belassene Unregelmäßigkeiten zu beseitigen.
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Die Erfindung besteht daher im wesentlichen darin, daß bei einer Maschine
zum Fertigen oder Glätten von Straßendecken oder Straßenpflaster an dem Maschinenrahmen
ein Paar Streichbalken angeordnet ist, von denen sich der vordere Abstreichbalken
in einem Winkel von etwa 9o° zur Längsachse der Straßendecke quer über das Straßenpflaster
erstreckt, während der hintere oder nachgezogene Glättbalken diagonal zum Maschinenrahmen
angeordnet ist, wobei er einen spitzen Winkel mit dem vorderen Abstreichbalken einschließt.
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Weiterhin besteht ein Merkmal der Erfindung darin, daß bei einer Straßendeckenglättmaschine
mit vorn und hinten angeordneten, hin und her gehenden Streichbalken der hintere
Glättbalken in seiner Mitte derart montiert ist, daß er eine Schwingbewegung um
eine vertikale Achse ausfühFen kann, so daß die Winkelstellung des hinteren Glättbalkens
in verschiedene Arbeitsstellungen einstellbar ist, wie sie jeweils am besten zur
Ausführung der besonderen Arbeiten geeignet sind.
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Abgesehen davon besteht die Erfindung in den neuen Konstruktionsmerkmalen
und in den Kombinationen von Elementen sowie Anordnung von Teilen, welche im folgenden
näher beschrieben und in den Patentansprüchen gekennzeichnet sind.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i in Ansicht von oben eine erfindungsgemäß
ausgebildete Maschine zum Fertigen von Landstraßendecken; Abb.2 stellt eine Seitenansicht
dieser Maschine dar; Abb. 3 ist eine abgebrochene Aufsicht, welche den in verschiedenen
Winkeln einstellbaren hinteren Glättbalken der Maschine und seinen Trag- und Betätigungsmechanismus
zeigt; Abb. 4 ist ein abgebrochener Vertikalschnitt durch den hinteren, einstellbaren
Glättbalken mit seinen Betätigungsmitteln, und Abb. 5 ist ein quer dazu verlaufender
Vertikalschnitt, der den einstellbaren Glättbalken und seine Trageinrichtung zeigt.
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Gemäß der dargestellten, vorzugsweise zur Anwendung kommenden Ausführungsform
der Erfindung besitzt die Maschine einen rechtwinkeligen Rahmen io mit gleisgeführten
Rädern ii. Bei der Herstellung von Betonstraßen o. dgl. werden an den ' Längsseiten
des Straßenbettes metallische Formschienen angeordnet, und die Maschine benutzt
diese Formschienen als Laufbahnen für ihre Räder.
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Der Rahmen der Maschine trägt eine Kraftanlage, beispielsweise einen
Verbrennungsmotor 12. Über ein normales Kupplungs- und Rädergetriebe 13'treibt der
Motor Wellen 14, über welche die Motorkraft auf die Räder ii übertragen wird, *um
die Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung der Maschine auf den Schienen zu bewirken.
Am vorderen Teil der Maschine ist der übliche vordere Abstreichbalken 15 angeordnet,
der irgendeine normale Konstruktion besitzen kann. Die Hinterfläche des Abstreichbalkens
15 ist jedoch mit Konsolarmen 16 versehen, welche den Abstreichbalken in Kontakt
mit vertikalen Druckrollen 17 halten, die an dem vorderen Querträger des Rahmens
io vorspringend angeordnet sind. Die von den Konsolarmen 16 gebildeten Schlitze
sind verlängert, so daß dem Abstreichbalken die bekannte hin und her gehende Bewegung
verliehen werden kann. Letztere wird hervorgebracht durch eine motorgetriebene Kurbel
18, mit der eine Kurbelstange i9 verbunden ist. Das äußere oder tiefere Ende der
Kurbelstange i9 ist über eine Federpufferverbindung 2o mit dem Abstreichbalken gekuppelt,
wodurch bei einer Rotation der Kurbel der Abstreichbalken in seiner horizontalen
Arbeitsebene in eine hin und her gehende Bewegung versetzt wird, wobei die Enden
des Abstreichbalkens auf den die Räder der Maschine tragenden Schienen ruhen. Ferner
trägt das vordere Querglied des Rahmens io eine Schaukelwelle 21 mit Kurbeln 22.
Diese Kurbeln 22 sind bei 23 an das Oberteil des Abstreichbalkens angelenkt. Die
Schaukelwelle 21 wird vermittels eines in einem hydraulischen Zylinder arbeitenden
Kolbens in schwingende Bewegung versetzt, so daß der Abstreichbalken je nach Wunsch
gehoben oder gesenkt werden kann. Da alle so weit beschriebenen Teile eine übliche
Konstruktion und Wirkungsweise besitzen, erübrigt sich eine noch genauere Erläuterung
derselben.
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Ein unterscheidendes Merkmal des Fertigers gemäß der Erfindung besteht
darin, daß ein hinterer Glättbalken 25 derart angeordnet ist, daß er um eine etwa
durch seine Mitte verlaufende vertikale Achse derart gedreht werden kann, daß er
diagonal zum Rahmen io in einem beliebigen spitzen Winkel zum vorderen Abstreichbalken
15 oder auch parallel zu letzterem einstellbar ist. Bei den bisher bekannten Maschinentypen
dieser Gattung war der hintere Glättbalken im wesentlichen genau parallel zum vorderen
Abstreichbalken fest eingestellt. Durch Variierung der Winkelstellung des Glättbalkens
25 in bezug auf den Abstreichbalken 15 kann das auf die Vorderfläche des Glättbalkens
25 treffende lose oder gelockerte und freigemachte Pflastermaterial nach einem seiner
beiden Enden hin befördert werden.
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Die äußeren Endteile des hinteren Glättbalkens 25 ruhen auf den Formschienen
auf, wenn sich der Glättbalken in Tätigkeit befindet. Der hintere Glättbalken 25
wird durch vom Motor 12 abgeleitete Kraft in Bewegung versetzt. Ein Kraftabnehmer
vom Getriebe 13 treibt ein Kettenrad 28, um das eine Kette ohne Ende 29 läuft, welche
ihrerseits ein zweites Kettenrad 3o antreibt, das auf einer sich in Maschinenlängsrichtung
erstreckenden, im Rahmen io drehbar gelagerten Welle 31 sitzt. Ferner ist am hinteren
Ende der Welle 31 ein weiteres Kettenrad befestigt, das eine Kette 32 treibt, die
um ein anderes, auf einer kurzen Längswelle 33 angeordnetes Kettenrad läuft. Die
Welle 33 ist drehbar in auf dem Rahmen io angeordneten Lagern 34 gelagert, wie aus
Abb. 4 ersichtlich ist. Das vordere Ende der Welle 33 trägt ein Kegelrad 35, welches
mit einem entsprechenden Kegelrad 36 kämmt, das auf dem oberen Ende einer vertikal
drehbar gelagerten Welle 37 befestigt ist.
Um die Achse dieser Welle 37 kann sich der hintere |
Glättbalken drehen, so daß er in eine der Arbeits- |
stellungen eingestellt werden kann, wie sie z. B. in |
Abb. z in voll ausgezogenen und in gestrichelten |
Linien angedeutet sind. |
Um dem hinteren Glättbalken eine hin und her |
gehende Bewegung zli erteilen, trägt das untere Ende |
der Welle 37 eine Kurbel 38, mit welchem exzentrisch |
ein Ende einer Stange 39 verbunden ist. Das andere |
oder äußere Ende dieser Stange ist gleitbar in der |
Öffnung eines Bügels 4o gelagert, der von einem auf |
der Hinterwand cles Glättbalkens 25 befestigten Arm 41 |
getragen wird. Die Stange 39 ist mit Tellern oder |
Muttern 42 versehen, und zwischen diesen Tellern, |
Bunden oder Muttern 42 und dein Bügel 40 sind |
Spiralfedern angeordnet, um zum Teil die Druck- |
stöße aufzufangen, die bei der hin und her gehenden |
Bewegung des Glättbalkens, wenn die Kurbel 38 |
rotiert, auftreten. |
Drehbar um die Achse der Welle 37 ist ein hinteres |
Glättbalkengestell 43, welches mit Lagern 44 ver- |
sehen ist, durch welche die Welle 37 geführt ist. An |
seinen äußeren Enden trägt das Gestell 43 Konsolen 45 |
mit Rollen 46, die auf den flachen Oberseiten von |
ortsfest auf dem Maschinenrahmen io befestigten |
bogenförmigen Fiihrungeil 47 laufen. An den dazu |
entgegengesetzten l;ii<len trägt das Gestell 43 ver- |
tikale 1>ruckrollen 4S, welche mit der vertikalen |
Hinterwand des Glättbalkens 25 zusammen arbeiten. |
Die Rollen 48 sind innerhalb von Führungskonsolen 49 |
gelagert, welche von den Hinterflächen des Glätt- |
balkens 25 hervorstehen. |
Zur Regelung der Arbeitsstellungen des hinteren Glättbalkens 25 kann ein Paar Flüssigkeitsdruckzylinder
5o verwendet werden. Diese Zylinder sind gelenkig verbunden mittels Gelenkpunkten
51 mit dem hinteren Querglied 52 des Rahmens io. Jeder Zylinder besitzt eine
gleitbare, nach außen vorspringende Kolbenstange 53. Diese Kolbenstangen sind an
ihren vorderen Enden bei 54 mit der vertikalen Hinterwand des Glättbalkens 25 drehbar
oder gelenkig verbunden. Durch die Betätigung von in der Zeichnung nicht dargestellten
Kontrollventilen kann Flüssigkeit unter Druck in die Zylinder 5o eingeführt werden,
um die letzteren gleitbaren Kolben und die mit den Kolben verbundenen Kolbenstangen
53 zu verschieben, wodurch der Glättbalken 25 um seine vertikale Achse gedreht und
in seiner gewünschten eingestellten Lage festgehalten werden kann.
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Um den Glättbalken 25 zu heben und zu senken, ist das schwenkbare
Hintergestell 43 mit einer Schaukelwelle 55 versehen, welche bei 56 gelenkig mit
dem Glättbalken in Verbindung steht. In der Mitte ist die Schaukelwelle 55 mit einem
hydraulischen Plunger o. dgl, verbunden, mit dessen Hilfe die Schaukelwelle hin
und her geschwungen werden kann, wodurch die Hub- und Senkbewegung des Glättbalkens
bewirkt wird.
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Auf diese Weise wird durch die Erfindung eine zum Fertigen bzw. Glätten
von Straßenoberflächen dienende Maschine geschaffen, mit deren Hilfe die Arbeitsvorgänge
des Planierens und des Entfernens von Oberflächenwellen, Unregelmäßigkeiten und
Rauheiten des Straßenpflasters leichter, schneller und genauer als bisher ausgeführt
werden können. Die Winkelstellung, welche der hintere Glättbalken bei seiner Tätigkeit
erfindungsgemäß einnehmen kann, beseitigt die Nachteile, welche bei der Anwendung
von fest montierten hinteren Glättbalken auftreten, die sich genau parallel zum
vorderen Abstreichbalken erstrecken, indem dadurch ein besseres Fertigen oder Endbearbeiten
erzielt und Unebenheiten der Straßenoberfläche auf das geringste Maß zurückgeführt
werden.