DE8126065U1

DE8126065U1 - Würfelförmiges Spielgerät

Info

Publication number: DE8126065U1
Application number: DE8126065U
Authority: DE
Original assignee: KLING HOLGER 7080 AALEN DE
Current assignee: KLING HOLGER 7080 AALEN DE
Publication date: 1982-06-24

Description

Die Neuerung betrifft ein würfelförmiges Spielgerät, bei dem Flächen oder Körper aus Teilflächen oder Teilkörpern bestehen, die gegeneinander verschiebbar sind und deren Oberflächen unterscheidbare Merkmale tragen.

Es gibt Spiel- und Lehrmaterial, zwei- und dreidimensional, bei dem Teil-Flächen oder Teil-Körper durch sichtbare Eigenschaften (Farbe, Ziffern, Buchstaben oder ähnliches) unterschieden werden können. Diese Unterscheidungsmerkmale der Teilbereiche sind nach entsprechenden Regeln, die durch die technische Ausgestaltung des Spiel- oder Lernmaterials vorgegeben sind, zu ordnen.

Der didaktiscJje Wert dieser Spiel- und Lern-Materialien ist erwiesen. Nachteilig ist jedoch, daß Spielgeräte der beschriebenen Art von stark Sehbehinderten oder Blinden nicht benutzt werden können, da diese Behinderten die optischen Eindrücke nicht oder nicht mit genügender Unterscheidungsfähigkeit aufnehmen und zur Lösung des gegebenen Problems nutzen können.

Die vorliegende Neuerung geht deshalb von der Aufgabe aus,

/ 4

I Il Il It ti

■ I I I I t till

■ « I I I I I t

■ 1 I ■ I I I I

ein würfelförmiges Spielgerät zu schaffen, das auch für Sehbehinderte und voll Erblindete bequem benutzbar ist.

Nach der Neuerung wird diese Aufgabe gelöst durch ein würfelförmiges Spielgerät der eingangs angegebenen Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die erwähnten Merkmale tastbar als Erhebungen oder Vertiefungen ausgebildet sind.

Bei dem neuerungsgemäßen Spielgerät können auch Sehbehinderte oder voll Erblindete die unterscheidbaren Merkmale dank deren tastbarerAusbildung bequem erfassen; das Spielgerät kann somit auch von diesen Behinderten benutzt werden. Für die Erhebungen oder Vertiefungen kommen infrage z.B. tastbare Buchstaben, Zahlen, einfache geometrische Formen (z.B. Kreise bzw. Ringe, Mehrecke bzw. deren Konturen usw.) oder Punkte. Bei einer Ausführung in Punkten könnte diese flächenhafte Anordnung der Blinden-(Braille)-Schrift entsprechen, dergestalt, daß sie das sofortige Abtasten mit einer Fingerkuppe (wie beim Lesen der Blindenschrift) ermöglichen. Sie sollte nicht in den bekannten Symbolen der Blindenschrift ausgeführt werden, wenn durch Drehungen

um - 90° oder 180° Mehrdeutigkeiten beim "Lesen" der »

tastbaren Merkmale entstehen könnten. Allerdings sollte j

der Punktabstand dem der Braille-Schrift entsprechen, und der Punktabstand ist entsprechend den technischen Eigenschaften des Spiel- bzw. Lehrmaterials sinngemäß zu optimieren. I

Bt K Bk AB ■ * ■*·> — —

» · III

• · * · I ItI

III I

I Il III

Als Beispiel für ein solches Spiel- bzw. Lehr-Material diene der "Magische Würfel" (vergleiche Aktenzeichnung). Hierbei !· werden ein bis sechs Punkte ähnlich wie bei einem Spielwürfel auf den Teilflächen so angebracht, daß sie mit einem einzigen Tastvorgang jeweils abgetastet werden können. Die Anordnung der tastbaren Erhebungen oder Vertiefungen würde in diesem speziellen Fall zweckmäßigerweise der bekannten Punktanordnung auf einem Spielwürfel entsprechen und darüber hinaus

in der Soll- bzw. Grundstellung der Teilflachen so sein, daß die Punkte auf Seite und Gegenseite jeweils die Summe ergeben. Werden keine Punkte, sondern geometrische Figuren oder Töne angewendet, sind entsprechende Analogien einzusetzen, wie z. B. Vollflächen und die zugehörigen Umhüllenden oder Oktavenpaare. Die geometrischen, tastbaren Formen können so ausgewählt werden, daß sie mit den Punktwerten eines Würfels direkt korrelieren, z. B.

1: Punkt

2: Strich

3: Dreieck

4: Viereck

5: Fünfeck oder Viereck + Punkt

6: Sechseck.

Bei zweidimensionalen Spiel- oder Lehr-Materialien, bei denen z. B. 15 Zahlen auf 4x4=16 Feldern nach einer bestimmten, aber grundsätzlich frei wählbaren Regel anzuordnen sind, könnten anstelle von Ziffern oder geometrischen Formen die Zahlen der Blindenschrift aufgebracht werden, wenn keine Drehung der Teilflächen möglich ist, und wenn eine zusätzliche tastbare Information die eindeutige und schriftgerechte Orientierung des Spieloder Lehrmaterials ermöglicht.

Neben den entsprechend dem Schutzanspruch tast- oder hörbaren

IM 1 ·

ft · *

Merkmalen sollen alle diese Spiel- und Lehr-Materialien auch visuell schnell und leicht erkennbare Merkmale zeigen, um dem nicht sehbehinderten Unterweiser oder Lehrer sowohl eine schnelle und sofortige Kontrolle des jeweiligen Zustandes als auch der jeweiligen Änderung dieses Zustandes zu ermöglichen. Im Falle des in der Zeichnung dargestellten "Würfels" könnten dies z.B. 6 verschiedene Farben oder visuell gut unterscheidbare geometrische Formen sein, die mit den tastbaren Formen nicht übereinstimmen müssen.

Als denkbares Beispiel für die Ausführung eines der in den Schutzansprüchen genannten Lehr- und Spiel-Materialien sei der "Magische Würfel" (vgl. Aktenzeichnung) angeführt. Dessen 6 Flächen sind in jeweils 3x3=9 Teilflächen unterteilt, so daß im Ausgangszustand die Würfelflächen 6 verschiedene, aber in sich gleiche Farben tragen. Alle Teilflächen einer Würfelfläche sind in jeweils identischer Weise zu kennzeichnen (z. B. geometrische Figuren, Punkte oder ähnliches, die tastbar sind).

Bei der Kennzeichnung durch Punkte sollten diese im Abstand der Blindenschrift (3x6 mm) angeordnet sein, weil sie dann von geübten Blinden am schnellsten erfaßt werden. Die Punktsumme gegenüberliegender Seiten sollte im dargestellten Grundzustand der eines Spielwürfels (=7) entsprechen.

Claims

1. Würfelförmiges Spielgerät, bei dem Flächen oder Körper aus Teilflachen oder Teilkörpern bestehen, die gegeneinander verschiebbar sind und deren Oberflächen unterscheidbare Merkmale tragen, dadurch gekennzeichnet, daß diese Merkmale tastbar als Erhebungen oder Vertiefungen ausgebildet sind.

2. Spielgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen oder Vertiefungen in einfachen geometrischen Formen ausgebildet sind.

3. Spielgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen oder Vertiefungen punktförmig ausgebildet sind.

4. Spielgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß

...12

European Patent Attorneys Zugelassene Vertreter beim Europäischen Patentamt

Deutsehe Bank AG Hamburg,·^*. Oq/28'4Gv\ JbLZ ;2θ07ΘΟ[00) · Postscheck Hamburg 2842-206

Dresdner Btujk Aß Jjäirtbyrt-g-j _φΝΛ_#983 60 35 (BLZ 200 800 00)

a β ο

..JO ·

2 -

die punktförmigen Erhebungen oder Vertiefungen im Punktabstand der Blindenschrift angeordnet sind.

5. Spielgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens einem würfelförmigen Teilkörper die Erhebungen oder Vertiefungen auf den sechs Würfelflächen als Punkt bzw. Strecke bzw. Dreieck bzw. Viereck oder Viereck und Punkt, bzw. Fünfeck bzw. Sechseck ausgebildet sind.

6. Spielgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit würfelförmigen Teilkörpern, dadurch gekennzeichnet,

j daß alle Teilkörper mit den gleichen Erhebungen oder

Vertiefungen versehen sind.