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Schloß, insbesondere Möbelschloß Die Erfindung bezieht sich auf ein
Schloß für Möbel oder ähnliche Verwendungszwecke, das als Kastenschloß oder Einsteckschloß
ausgeführt werden kann.
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Es ist bekannt, die Verriegelung derartiger Schlösser mittels einer
drehbar gelagerten Steuerscheibe, vorzugsweise eines Exzenters, zu steuern. Bei
den bekannten Schlössern sind komplizierte gefräste oder gegossene Teile, ferner
Zuhaltungen, Federn u. dgl. notwendig, und der Zusammenbau erfordert umständliche
Vernietungen oder Verschraubungen. Demgegenüber bezweckt die Erfindung einen vereinfachten
Aufbau, der mindestens für die Hauptteile nur Stanz-und Drehteile erforderlich macht
sowie Federn, Zuhaltungen, Niete und Schrauben weitgehend oder ganz erspart. Auch
soll der erfindungsgemäße Aufbau durch einfachen Austausch eines oder zweier Teile
auf möglichst alle gebräuchlichen Schlüsselformen und sogar als Sicherheitsschloß
eingerichtet werden können. Diese Ziele erreicht die Erfindung dadurch, daß die
aus einem gestanzten Blech abgebogenen Seitenwände des Schloßkastens eine Gleitführung
für eine von einer Steuerscheibe gesteuerte, gleichfalls durch Stanzen herstellbare
Brücke bildet, welche das als Stanz- oder Drehteile gefertigte Riegelorgan oder
mehrere solche bei der Schließbewegung führt. Ein derartiges Schloß kann sowohl
für Rechts- als auch für Linksschließen, ferner auch für mittiges Schließen eingerichtet
werden. Außer den genannten Stanz- und Drehteilen kann,. wenn keine besonderen Ansprüche
an die Sicherheit gestellt werden, auch die Steuer- bzw. Exzenterscheibe aus Stanz-
oder Drehteilen gefertigt werden, so daß Guß- oder Frästeile vollkommen erspart
werden. Unter einer Exzenterscheibe ist in diesem Zusammenhang jedes Organ zu verstehen,
das beim Schwenken um seine Drehachse infolge der Schlüsseldrehungen eine Kurbelbewegung
in seiner Drehebene auf die anschließenden Teile überträgt. Die an diese Steuerscheibe
anschließenden
Teile der Brücke sind zweckmäßig zwei das Riegelorgan, vorzugsweise Riegelbolzen,
haltende und durch diese selbst hochkant gehaltene Blechstreifen, welche die Steuerscheibe
zwischen sich aufnehmen.
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Aus den Seitenwänden des Schloßkastens sind über den Schloßkastendeckel
vorragende Lappen ausgestanzt, die, über den Deckel abgebogen, diesen auf dem Schloßkasten,
auf den Blechstreifen der Brücke aufliegend, festhalten. Bei dieser bevorzugten
Ausführung können Niete und Schrauben für den Zusammenbau der Schloßteile vollkommen
erübrigt werden. Zur Variation der Schlüsselformen dient ein Dorn oder eine Nabe,
welcher bzw. welche die exzentrische Lagerung der Steuerscheibe bildet und deren
Profil dem Profil des Schlüsselendes angepaßt ist.
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Für erhöhte Anforderungen an die Sicherheit kann die Steuerscheibe
zu einem hohlzylindrischen Sicherheitsschließteil ausgebildet werden, der mindestens
einen Schlitz für den Durchtritt mindestens eines zum Beispiel am Riegelorgan befestigten
Sicherheitsorgans besitzt, dem eine Ausnehmung am Schlüsselbart bzw. am Schaft eines
Flachschlüssels entspricht. In diesem Sonderfall empfiehlt sich die Fertigung der
Steuerscheibe mit Sicherheitsschließteil als Gußteil z. B. aus Kokillen- oder Spritzgaß.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i schaubildlich und schematisch eine Draufsicht
auf den Grundaufbau des Schlosses für verschiedene Ausführungsformen bei weggelassenem
Deckel, Fig. 2 den zu Fig. i gehörigen Deckel des Schloßkastens, Fig. 3, 4 und 18
in größerem Maßstabe je einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. i für verschiedene
Ausführungsformen mit zum Teil gegen Fig. i abgeänderten Einzelheiten, Fig. 5, 6
und 7 in größerem Maßstab je eine Ausführungsform des Schlüsseldornes für Hohlschlüssel
im Schnitt nach der Linie I-I der Fig. i, Fig.8 und 9 im Querschnitt Schlüsselprofile
für Hohlschlüssel ohne Bart und für einen Schlüsseldorn gemäß Fig. 5, Fig. io im
Querschnitt ein Schlüsselprofil eines Hohlschlüssels ohne Bart für einen Schlüsseldorn
gemäß Fig. 6, Fig. ii und 12 im Querschnitt Schlüsselprofile von Hohlschlüsseln
mit Bart für einen Schlüsseldorn gemäß Fig. 7, Fig. 13 an Stelle eines Schlüsseldornes
nach Fig. i in größerem Maßstab eine Schlüsselnabe für Vollschlüssel oder Flachschlüssel
mit oder ohne Bart, Fig.14,15,16 und 17 im Querschnitt je ein Schlüsselprofil für
eine Schlüsselnabe nach Fig. 13, Fig. i9 eine Sicherheitslamelle für die Ausführungsform
des Schlosses nach Fig. 18, Fig. 20 und 21 in größerem Maßstab je eine Ausführung
des Schlüsselbartes für verschieden hohe Anordnung einer Sicherheitslamelle nach
Fig. i9, Fig. 22 einen Schnitt nach der Linie I-I der Fig. i für eine Ausführung
des Schlosses als Sicherheitsschloß mit Sicherheitsschließteil und Sicherheitsbügel
in größerem Maßstab, Fig. 23 einen Schnitt nach Linie II-II durch die Ausführungsform
nach Fig.22 bei weggelassen= Deckel mit Schlüssel, Fig. 24 einen Schnitt nach der
Linie III-III durch den Sicherheitsschheßteil nach Fig. 23, Fig.25 einen profilierten
Flachsteckschlüssel für die Ausführung des Schlosses nach Fig. 22 und 23, Fig. 26
und 27 je eine Profilscheibe für verschiedne Profilierungen eines Flachsteckschlüssels
nach Fig. 25. Der Schloßkasten i besitzt rechtwinklig hochgebogene Seitenwände 2
aus Blech, aus denen ausgestanzte Verschlußlappen 3 hervorragen. Nach Aufbringen
des Deckels 5 greifen die Lappen 3 in Aus-, sparungen 4 uni werden über den Deckel
umgebogen, so daß sie ihn festhalten. Die vordere Begrenzungswand 6 des Schloßkastens
ist gleichfalls aus dem Boden des Schloßkastens abgebogen, kann aber auch als selbständige
Stulpe gefertigt werden. Durch entsprechende Bohrungen dieser Begrenzungswand führen
zwei Riegelbolzen 7, die mittels Eindrehungen in entsprechenden Ausnehmungen io
der Blechstreifen 8 und 9 gelagert sind, die eine am Boden und am Deckel des Schloßkastens
gleitende Brücke zwischen den Riegelbolzen bilden. Außerdem sind die Enden des Blechstreifens
9 an den Seitenwänden 2 des Schloßkastens geführt.
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Zwischen den Blechstreifen 8 und 9 eingefaßt ist eine Exzenterscheibe
i,; auf dem Boden des Schloßkastens i drehbar gelagert. Die Drehachse wird entweder
gemäß Fig. 3 durch die mit der Exzenterscheibe ii und dem Schlüsseldorn vernietete
Scheibe 12 oder gemäß Fig. 4 durch eine in die Exzenterscheibe ii fest eingenietete
hohlzylindrische Schlüsselnabe 13 oder endlich gemäß Fig.22 durch eine am Sicherheitsschließteil
vorstehende Nabe 14 gebildet, wobei Scheibe 12 bzw. Nabe 13 oder 14 in einer Bohrung
des Schloßkastens drehbar gelagert ist. Der Schlüsseldorn kann z. B. den in Fig.
5 bei 21b gezeigten vierkantigen oder dreieckigen oder den in Fig. 6 bei 21° gezeigten
oder den in Fig. 7 bei 21' gezeigten zylindrischen Querschnitt besitzen, jeweils
entsprechend dem zugehörigen Schlüsselprofil nach Fig. 8 bis 12. Der Deckel 5 enthält
in jedem Falle eine dem Schlüsselprofil nach Fig. 8 bis 12 jeweils entsprechende
Aussparung.
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Dasselbe gilt für die Schlüsselprofile nach Fig. 14 bis 17 bei Verwendung
einer Schlüsselnabe nach Fig.13. Bei Verwendung von Schlüsseln mit Bart nach Fig.
11, 12 und 14 bis 17 erhält die Exzenterscheibe ii einen festsitzenden Mitnehmerstift
16; an den sich der Schlüsselbart bei seiner Schwenkung anlegt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 18 erhält einer der Riegelbolzen
7a und 7b eine Sicherheitslamelle 17 gemäß Fig. i9. Liegt diese Lamelle gemäß Fig.
18 an der Scheibe il an, so wird ein Schlüssel gemäß Fig. 20 mit Bart 25 und Aussparung
23 verwendet. Ist die Sicherheitslamelle in der Nähe des Deckels 5 am Riegelbolzen
7b angeordnet, so erhält der Schlüsselbart 26 nach Fig. 21 eine Ausnehmung 24. In
diesem Fall dient eine Ausnehmung 22 an der Lamelle 17 zum Durchführen des Schlüsselbartes.
Im Fall der Fig. 18 hindert die Ausnehmung 22 ein Weiterdrehen eines nicht passenden
Schlüssels ohne Aussparung 23.
Ein aus einer Seitenwar(1. 2 abgebogener
Lappen 26 dient 1)ci den :@usführung>iurmen nach Fig. 3, 4 und 18 als Anschlag zur
Begrenzung der Drehbewegung der Steuerscheibe ii in beiden Richtungen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 22 bis 24 ist die Exzenterscheibe
ii der Fig. i durch eine als Sicherheitssehließteil 15 ausgebildete exzentrische
Steuerscheibe ersetzt. Dieser besitzt einen zu seiner Drehachse gleichachsig vorragenden
Hohlzylinderteil 27, dessen eine Hälfte bei 18 einen zu seiner Drehebene parallelen
Schlitz 18 aufweist. In diesen Schlitz ragt ein im Riegelbolzen 7@ befestigter Sicherheitsbügel
i9, (lern eine Ausnehmung 28 des Flachsteckschlüssels 29 nach Fig. 25 entspricht.
Der Hohlzylinder 27 ist durch eine Profilscheibe 20 mit profilierter Ausnehmung
31 (Fig. 26) oder 32 (Fig. 27) abgedeckt. Das Profil des Schlüssels 29 entspricht
diesem beliebig gewählten Ausnehmungsprofil. Als Anschlag für den Schlüssel dient
ein Nocken 30 im Innern des Hohlzylinderteils 27 des Schließteils 15, 27.
Die ausgezogenen Linien der 1' ig. 23 und 24 zeigen die Schließstellung, die strichpunktierten
Linien die Offenstellung.
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Der Zusammenbau der Teile des Schlosses, der sich bei den Ausführungen
nach Fig. 3, 4 und i8 von selbst ergibt, erfolgt bei der Ausführung nach Fig. 22
bis 24 in nachstehender Reihenfolge: Der Schließteil 15 wird mit seiner Nabe 14
in die entsprechende Bohrung des Schloßkastens i eingelegt. Hiernach werden die
Riegelbolzen 7' und 7'i mit dem Sicherheitsbügel i9 in den hinteren Blechstreifen
9 eingelegt und über den Schließteil 15 geschoben. Hiernach wird der Blechstreifen
8 über die Riegelbolzen geschoben und die Profilscheibe 2o auf den Teil 15, 27 aufgelegt.
Schließlich kann der Deckel 5 aufgesetzt und mittels der Lappen 3 befestigt werden.
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Bei Verwendung von Steckschlüsseln ohne Bart nach Fig. 8, 9 und io
werden am Schaft zweckmäßig Nocken vorgesehen, die durch entsprechende Ausnehmungen
des Deckels treten können und ein Aufziehen des Möbelteils mit dem Schlüssel gestatten.