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Massengutverpackung
Bei allen Verpackungen mit in Behältern liegendein
SIassengütern, ,vie z. B. Konservendosen, Hart-und Weichpackungen von Genuß- und
Gebrauchsgütern. z. b. Lebensmitteln, Seifen, Putzmitteln usw., ergil)t sich für
den Transport bisher die Notwendigkeit, geeignete Behälter, die hohen mechanischen
eanspruchungen ausgesetzt sind, zu verwenden. Aleist handelt es sich dabei um Kisten
aus holz oder Kartons aus Pappe. Eine häufige Wiederverwendung dieser Behälter verbietet
sich, da die erwähnten hohen Beanspruchungen den Behälter schon zumeist nacll einmaligem
Gebrauch unbrauchhar machen, was insl,esondere für den am meisten verwendeten Karton
aus Pappe gilt. Hierdurch ergibt sich eine vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus
betrachtete unverantwortliche Verschwendung wertvollster Rohstoffe und nutzloser
Arbeit bei der Herstellung derartiger Behälter.
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Fast in den meisten Fällen genügt bei den handelsüblichen Einzelpackungen
der in großen Mengen verbrauchten Konsumgüter die Beschaffenheit der Einzelpackung,
um das Gut vor schädigenden Einflüssen von außen her in ausreichendem Maße zu schützen,
so daß bei der Sammelverpackung der erhebliche Materialaufwand, wie ihn die Verwendung
besonderer Behälter darstellt, lediglich zur Zusammenfassung der einzelnen Packungen
zu Gruppen aufgebracht wird.
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Die vorliegende Erfindung machte sich nun zur Aufgabe, diese große
Materialverschwendung da-
durch zu vermeiden, daß bei Aufteilung
der Zweckbestimmung einer ordnungsgemäßen Verpackung, nämlich einmal dem Verpackungsgut
Halt und zum anderen Schutz gegen äußere Einflüsse und Beschädigung zu geben, jede
überflüssige doppelte Sicherheit vermieden wird. Die Erfindung geht dabei von der
Verpackung solcher Einzelpackungen, wie z. B. Konservendosen, flachen oder runden
Packungen aus Holz, Pappe oder auch stärkerem Papier aus, die als Einzelpackung
bereits einen genügenden Schutz gegen äußere Einflüsse aufweisen, und besteht im
wesentlichen darin, daß die Einzelpackungen zu Gruppen unter Vermeidung eines diese
allseitig umgebenden starren Behälters lediglich durch Zug- oder Spannglieder derart
zusammengefaßt werden, daß jede Gruppe eine für die weitere Verpackung bzw. Transport
günstigste Raumform, z. B. Waben- oder Rechteckform, erhält.
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Zwar ist es schon bekanntgeworden, Zugbänder aus Metall, Gurte 0.
dgl. zu Verpackungszwecken zu verwenden, doch geschah dies in den meisten Fällen
nur, um einen Verpackungsbehälter zu verschließen oder zum Beispiel bei Kisten die
Vernagelung zu ersetzen. Bei dem Verpackungsverfahren gemäß der Erfindung handelt
es sich aber um die Lösung einer grundsätzlich anderen Aufgabe, die darin besteht,
die Einzelpackungen als kleine Einheiten durch einfachste Mittel zu einer größeren
Einheit zusammenzufassen, und zwar derart, daß diese größere Einheit eine verpackungsmäßig
günstigste Form, die eine volle Raumausnutzung gestattet, erhält. Die Anordnung
der Versandteile kann je nach den Erfordernissen in Wabenform, in Kreis- oder auch
in Würfelform vorgenommen werden. Zur Erzielung und Erhaltung dieser Form wird gemäß
der Erfindung das denkbar einfachste und billigste Mittel gewählt, indem ein Zugband
die Gruppen der Einzelpackungen mit solcher Spannung zusammenhält, daß unter leichter
Verformung ein fester Sitz der nunmehr eine größere Packungseinheit bildenden Gruppe
von Einzelpackungen erzielt wird. Zur Erleichterung der Zusammenfassung von Einzelpackungen
zu Gruppen können Schablonen verwendet werden, die eine bestimmte Anzahl von Einzelpackungen
in der gexvünschten Form aufnehmen und dann durch die Zugbänder erfaßt und zum weiteren
Transport fertiggemacht werden. Bei gefüllten Dosen von großem Gewicht kann die
Schablone dabei derart ausgebildet sein, daß die Außendosen eine tiefere Lage einnehmen,
so daß die weiter innen liegenden Dosen immer auf den Bördelrändern der weiter außen
liegenden aufsitzen, wodurch ein Durchrutschen der Einzelpackung verhindert wird.
Als Zug- oder Spannband selbst kann dabei ein aus beliebigem Material von hoher
Zugfestigkeit, wie 131ech- oder Gurtbänder oder auch Papier, bestehendes 13and gewählt
werden. Die Breite des Bandes ist dabei vorteilhaft so zu wahlen, daß die durch
die Zugkraft des Bandes erzeugte Pressung die Druckaufnahmefähigkeit der Einzelpackungen
nicht übersteigt. Eine Beschädigung der Einzelpackung wird somit vermieden, während
andererseits die Verpackungsgruppe einen außerordentlich festen Zusammenhalt bekommt
und den Beanspruchungen beim Transport gegenüber sehr widerstandsfähig wird.
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Zum schnellen Verpacken mit Hilfe von ungelernten Hilfskräften und
zur Verwendung gleichen Bandmaterials bei auftretenden Maßdifferenzen der Einzelpackungen
ist es vorteilhaft, in das Bandschloß eine federnde Nachgiebigkeit derart einzuschalten,
daß auch bei größeren Abweichungen stets ein gesicherter Halt der Gruppenpackung
gewahrt bleibt.
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Zur weiteren Klarlegung des neuartigen Verpackungsverfahrens und
der zu dessen Durchführung notwendigen Einrichtungen sind in den Abbildungen Ausführungsbeispiele
dargestellt, die sich auf die praktische Durchbildung der benötigten Einzelteile
beziehen.
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In der Abb. I ist in Ansicht eine durch ein Zugband I zusammengefaßte
Gruppe von kreisförmigen Einzelpackungen, z. B. Konservendosen 2, gezeigt.
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Es ist ohne weiteres einzusehen, daß die gewählte Wabenform eine äußerst
günstige und vor. allem raumsparende Verpackung mehrerer solcher Gruppenpackungen
nebeneinander ermöglicht, da bekanntlich ein wabenförmiges Element bei Zusammenfügung
zu einer Gruppe keinen ungenutzten Raum übrigläßt. In der Abb. 2 ist eine Zusammenfassung
von würfelförmigen Einzelpackungen 3 gezeigt, die zu einer rechteckigen Gruppenform
zusammengefaßt sind und in ihrer weiteren gruppenweisen Verpackung eine ebenso verlustfreie
Raumausnutzung ermöglichen wie die Wabenform. In besonderer Ausbildung der Erfindung
ist in der Abb. 2 die Anordnung von flachen, federnden Einlagen 4 gezeigt, die insbesondere
bei weichen, plastisch nachgiebigen Einzelpackungen eine möglichst gleichförmige
Verteilung der Druckbeanspruchung auf eine große Fläche bewirken sollen, um dadurch
auch diesen weichen Packungen einen festen Halt zu geben. Zur Erhaltung der Rechtecksform
wird man auf dem Umfang am günstigsten ein zweigeteiltes Band anordnen, um zu verhüten,
daß bei Spannung nur durch ein Spannschloß die Ecken verformt werden. Die Abb. 3
zeigt ein Schloß zur Verbindung der Zugbandenden, das aus einem an sich bekannten
Spannschloß mit Umlegbügel 5 gebildet ist. Zum Ausgleichen verschiedener Längen
und zur Erhaltung möglichst gleicher Spannung ist das Schloß mit einem federnden
Zwischenglied 6 ausgerüstet. Eine weitere sehr einfache Schloßverbindung unter Zwischenschaltung
einer Federung zeigt die Abb. 4. In der Abb. 5 ist eine Spannvorrichtung dargestellt,
bei der die Zugbandenden 7 und 8, ohne voneinander gelöst zu werden, mit Hilfe einer
an sich bekannten Kniehebelanordnung 9, 10 durch Umlegen des Schenkels 10 um 180°
über einen verhältnismäßig großen Weg gespannt werden können. Der im rechten Winkel
an dem Kniehebel lo angeordnete Handgriff II kann nach erfolgter Spannung in die
Ebene des Hebels 10 zurückgeklappt werden, so daß Vorsprünge vermieden werden. Die
Abb. 6 zeigt in Draufsicht und
Schnitt einen weiteren lösbaren Verschluß,
bei dem auf dem eineii Bandende 12 ein federnder Haken I3 befestigt ist, der in
ein Loch einer auf dem anderen Handelnde 14 vorgesehenen Lochreihe eingreift. Die
Bügel 15 und I6 dienen zum Spannen des Bandes durch die Hand. Eine sehr einfache
und sichere Verbindung ist in der Abb. 7 dargestellt, die aus Haken und Öse und
auf jedem Zugbandende angeordneten, in die Bandebene einklappbaren Handgriffen 17
und I8 besteht. Die Abb. 8 zeigt eine Klemmvorrichtung an sich bekannter Bauart,
die eiiie sehr große Spannungsänderung des Bandes zuläßt. f)ie einfachste, jedoch
nicht nachspannbare Verl>intlung zweier Bänder zeigt die Abb. 10. Diese Verbindungsart
wird besonders bei solchen Verpackungen Anwendung finden, bei denen infolge der
Größe des Bandes dieses in einzelne Teilbänder unterteilt ist. Dies hat weiterhin
auch noch den Vorteil, daß die Verpackung für das Verpackungsmaterial bei Rücksendung
an den Versandort wesentlich leichter ist, da sich die kurzen Bandstücke besser
verpacken lassen als lange, teilweise sehr sperrige Bänder. In den Abb. g und II
bis I3 siiid verschiedene Verl,indungsschlösser dargestellt, bei denen Steckdorne
verwendet werden. So ist in der Abb. 9 der Steckdorn 19 durch entsprechende löcher
in den Bandenden 20 und 21 durchzustecken, wol)ei die Bantlenden in der Teilung
unterschiedliche Löcher 22 hZXV. 23 aufweisen. Bei den drehharzen Steckdornen nach
Abb. 11 ist dieser konisch uiid mit einem auf den Konus eingeschnittenen Gewinde
ausgebildet. Durch Drehen des Steckdornes werden die zunächst nicht gleichmittigen
Bohrungen der Bandenden gegenseitig so ausgerichtet, daß sie sich mehr und mehr
zu decken bestrebt sind und die Bänder dadurch zusammengezogen werden.
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Eine ähnliche, jedoch einfachere Verschlußeinrichtung zeigt die Abb.
12, bei der die. beiden Endstellunge des drehbaren Dornes mit der maximalen Spaniim(.).glichkeit
im Schnitt dargestellt sind. Der Flaclidorn 24 ist an seinem Ende 25 um go0 verdreht
und windet an dieser Stelle eine Sicherung gegen Verdrehen durch Einstecken dieses
eine Fläche I>ildenden Domes zwischen die Einzel-I>ackungen. Im Gegensatz
hierzu zeigt die Abb. I3 einen Flachdorn, dessen Sicherung gegen Verdrehen durch
eine Nase 26, die in eines der Löcher der Sl'annl>änder eingreift, erfolgt. In
der Abb. 14 ist eine Zusammenfassung von gemäß der Erfindung gebildeten Gruppenpackungen
zu einer noch größeren Einheit dargestellt. Es sind hierbei drei Packungsgruppen
übereinandergestellt. Die unterste Gruppe erhält zusätzlich zu dem Spannband 27
ein etwas breiteres und kräftiger ausgebildetes Band 28, in das ein Tragl>and
29 zum weiteren Transport der gesamten Großpackung eingehängt wird. Das Band 27
hat den Zweck, ein Auseinanderkippen der untersten Gruppenpackung durch die Beanspruchung
des in das Zugband 28 eingehakten Traghall(les 29 zu verhindern.
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So k(.;nneii auch, falls erforderlich, die Zugbänder sell>st federtl(l
nachgiel>ig ausgebildet sein, und zwar in der Weise. tlall sie aus an sich federndem
Material, wie z. B. Gummi, Gurten aus diagonal geflochtenen Drähten o. dgl., bestehen,
und zum anderen dadurch, daß das an sich nicht federnde Material, wie z. B. Blechstreifen,
durch Einpressen von Wellen auf seiner ganzen Länge oder auf einer Teillänge nachgiebig
gemacht wird, wobei die Bandspannung nur so hoch sein darf, daß eine federnde Nachgiebigkeit
noch gewährleistet ist.