DE8108271U1 - Befestigungsvorrichtung - Google Patents
BefestigungsvorrichtungInfo
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Description
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DB BERG DIPL.-IN G. STAPF Dlpi-.-lNG. SCHWABE DR. DR. SANDMAIB
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B MOWCHEN 80 . K»AUERKIRCII6RSTR.46
Anwaltsakte: 51 513 20. März 198I
HILTI AKTIENGESELLSCHAFT IN SCHAAN Fürstentum Liechtenstein
Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung mit einer Ankerstange und einem unter Einwirkung von mittels der Ankerstange
zugeführter Wärme schmelzbaren Kunststoffkörper.
Um die geschilderten Schwierigkeiten bei Verbund- oder Klebeankern
zu umgehen, ist es bereits bekannt, einen bei einer bestimmten Temperatur schmelzbaren Hohlkörper aus Kunststoff
in das Bohrloch einzusetzen und durch Einführen des erwärmten Befestigungselementes im Bohrloch wenigstens teilweise zu
schmelzen. Ein Hohlkörper hat jedoch den Nachteil, dass sein Innendurchmesser auf das einzuführende Befestigungselement
abgestimmt werden muss. Die Herstellung des Hohlkörpers ist relativ aufwendig. Das Schmelzen des massiven Kunststoffhohlkörpers
erfordert ausserdem viel Energie.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, aus einer Ankerstange und einem unter Wärmezufuhr schmelzbaren
Kunststoffkörper bestehende Befestigungsvorrichtung zu schaffen, die universell anwendbar ist und nur geringe Schmelzwärme
erfordert.
Zur Verankerung eines Befestigungselementes, wie beispielsweise einer Ankerstange in einem Bohrloch, bestehen grundsätzlich
zwei Möglichkeiten. Nach der ersten Möglichkeit wird die Verankerung durch eine mechanische Spreizung im Bohrloch
erzielt. Dazu müssen grosse Kräfte aufgebracht werden, um im Bohrloch den erforderlichen hohen Spreizdruck zu erzeugen.
Aufgrund dieser Druckverhältnisse ist die Anwendung solcher Dübel nicht überall möglich. Beispielsweise bei Befestigungen
mit geringem Randabstand besteht die Gefahr des Absprengens.
In solchen und ähnlichen Anwendungsfällen, bei denen das Er- *
zeugen eines hohen Spreizdruckes im Bohrloch nicht erwünscht $
ist, werden sogenannte Verbund- oder Klebeanker verwendet. I-
Dabei werden die Komponenten eines aushärtbaren Gemisches j
meist in getrennten, zerstörbaren Behältern ins Bohrloch j
eingebracht und im Bohrloch unter Zerstörung der Behälter |
miteinander vermischt. Diese Verankerungsart ist hauptsächlich B
wegen der getrennten Verpackung der Komponenten sehr aufwendig fa
und die erforderliche Durchmischung der Komponenten im Bohr- |
loch nicht unproblematisch. Ausserdem ist die Aushärtungszeit, '·'■
während welcher der Dübel noch nicht belastbar ist, sehr
stark von der Umgebungstemperatur abhängig. '&
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Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass der
Kunststoffkörper aus Thermoplast- oder Duroplast-Granulat besteht.
Der Kunststoffkörper ist vorzugsweise als Vollkörper ausgebildet
und ist somit bei einem bestimmten Aussendurchmesser für eine bestimmte Bohrung zur Aufnahme verschieden grosser
Ankerstangen geeignet. Der aus Granulat bestehende Kunststoffkörper ist leichter schmelzbar als ein entsprechender massiver
Körper. Bei Erweichen können sich die einzelnen Granulatkörner gegeneinander verschieben,- ohne dass sie vollkommen geschmolzen
werden. Durch das Einführen der erhitzten Ankerstange wird das Kunststoffmaterial gegen das Bohrlochtiefste gedrückt und
verdichtet. Bei Duroplastmaterial, wie bspw Epoxidharz oder Polyesterharz, findet beim Setzvorgang durch den dabei aufgebrachten
Druck und die Wärme eine Aushärtung statt. Dabei passt sich die Kunststoffmasse der Geometrie des Bohrloches
an. Das gegebenenfalls zwischen den einzelnen Granulatkörnern vorhandene Luftvolumen wird durch die Ankerstange eingenommen.
Das Einführen der Ankerstange kann beispielsweise mittels eines Bohrhammers schlagend oder drehschlagend erfolgen.
Der Kunststoffkörper kann verschiedenartig ausgebildet werden.
Aus Handhabungs- aber auch aus Kostengründen ist es zweckmässig, dass das Granulat gesintert ist. Das Sintern des
Granulats erfolgt durch Pressen des Körpers unter erhöhter Temperatur. Durch den dabei erzeugten Druck und die Wärme
"backen" die einzelnen Granulatkörner zu einem formbeständigen Körper zusammen.
Eine weitere vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, dass das Granulat in einem zerstörbaren Behälter angeordnet ist. Der
zerstörbare Behälter kann beispielsweise aus Kunststoffolie, Papier oder Glas bestehen. Das Granulat wird lose in den
Behälter eingefüllt und dieser hierauf verschlossen. Beim Eintreiben der erhitzten Ankerstange schmilzt der Behälter
oder wird mechanisch zerstört.
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An das Kunststoffmaterial werden besondere Anforderungen
gestellt. So soll dieses einerseits einen relativ niedrigen Schmelzpunkt und andererseits eine hohe Festigkeit aufweisen.
Um dies zu verbessern, ist es zweckmässig, dass der Kunststoffkörper
einen Zusatzstoff aufweist. Der Zusatzstoff kann im Granulat selbst angeordnet oder mit diesem vermischt werden.
Der Zusatzstoff kann faserförmig, blättchenförmig oder kugelförmig
ausgebildet und metallisch, organisch oder anorganisch sein. Als faserförmiger Zusatzstoff können beispielsweise
Glas-, Asbest- oder Kohlenstoff-Fasern sowie Stahldraht verwendet werden. Alle diese Stoffe weisen eine gewisse
Wärmebeständigkeit auf. Die Fasern bilden nach dem Erhärten des Kunststoffs eine Armierung. Als blättchenförmige Zusatzstoffe
kommen Talkum und Glimmer in Frage. Verwendbare kugelförmige Zusatzstoffe sind beispielsweise Quarzmehl, Glaskugeln
oder Stahlschrot. Kugelförmige Zusatzstoffe haben den Vorteil, dass sie keine Kerbwirkung ergeben.
Als Kunststoffmaterialien können verschiedene Thermoplaste
oder Duroplaste verwendet werden. Besonders geeignet sind Thermoplaste, wie Polyamid oder Polyphenylensulfid (PPS),
auch unter dem Handelsnamen "Rayton" bekannt. Der Volumenanteil
der Zusatzstoffe kann etwa 15 bis 60 % betragen. Die Dichte des Kunststoffkörpers kann je nach Anforderung an die
Festigkeit der Befestigung verändert werden. Entsprechend wird auch die Verdichtung des Kunststoffkörpers beim Einführen
der Ankerstange mehr oder weniger gross. Für Aufnahmematerialien
mit hoher Festigkeit können Kunststoffkörper von hoher Dichte verwendet werden.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 Einen erfindungsgemassen Kunststoffkörper beim
Einführen in ein Bohrloch,
Fig. 2 das Eintreiben der erwärmten Ankerstange in
das mit dem Kunststoffkörper versehene Bohrloch,
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Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäss aus Granulat bestehenden
Kunststoffkörper 1 beim Einsetzen in ein Bohrloch 2. Der
Kunststoffkörper 1 weist eine zylindrische Form auf und sein Aussendurchmesser entspricht im wesentlichen dem Durchmesser
des Bohrloches 2. Die Granulatkörner sind zusammengesintert. Der Kunststoffkörper 1 kann ausserdern Zusatzstoffe, wie
beispielsweise Glas- oder Asbestfasern enthalten. Diese Zusatzstoffe erhöhen die Festigkeit des Kunststoffkörpers 1.
Die Dichte des Kunststoffkörpers 1 kann je nach Anwendungsfall verschieden gross gewählt werden. Um Verwechslungen zu
vermeiden, kann das Granulat entsprechend der Verwendung, beispielsweise für Beton, Ziegel oder Gasbeton, unterschiedlich
eingefärbt werden.
Fig. 2 zeigt das Eintreiben einer insgesamt mit 3 bezeichneten Ankerstange in den in das Bohrloch 2 eingesetzten Kunststoffkörper
1. Die Ankerstange 3 ist über ihre gesamte Länge mit einem Gewinde 3a versehen und weist an ihrem vorderen Ende
eine dachförmige Schneide 3b auf. Sowohl das Gewinde 3a als auch die Schneide 3b sind jedoch lediglich zweckmässige Ausführungen
und sind für das Funktionieren der Befestigungsvorrichtung nicht unbedingt erforderlich. Anstelle des Gewindes
3a können zur Erzielung eines Formschlusses beispielsweise auch wulstförmige Rippen am Schaft der Ankerstange 3 vorgesehen
werden. Vor dem Eintreiben der Ankerstange 3 in den Kunststoffkörper 1 wird die Ankerstange 3 auf eine knapp
unterhalb des Schmelzpunktes des Granulats liegende Temperatur erwärmt. Beim Eintreiben der zuvor auf ca= 180 bis 350° C
erwärmten Ankerstange 3 in den Kunststoffkörper 1 wird das Granulat erweicht und in einen plastischen Zustand gebracht,
ohne dabei zu schmelzen. Das Eintreiben der Ankerstange 3 erfolgt mittels eines Setzwerkzeuges 4 schlagend oder drehschlagend.
Beim Eintreiben der Ankerstange 3 wird das erweichende Granulat im Bohrloch 2 verdichtet und passt sich somit einerseits
der Geometrie des Bohrloches 2 und andererseits der Form der Ankerstange 3 an. Durch diese Anpassung bleiben auch
grössere Massabweichungen, sowohl des Bohrloches 2 als auch der Ankerstange 3, ohne nennenswerte Nachteile.
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Anstelle des Zusammensinterns der Granulatkörner zu einem Formkörper können die Granulatkörner auch in einem zerstörbaren,
bspw aus Folie, Papier oder Glas bestehenden Behälter angeordnet werden.
Der Kunststoffkörper 1 kann neben dem Granulat mehr oder weniger grosse Anteile von Zusatzstoffen enthalten. Diese
Zusatzstoffe bestehen beispielsweise aus Glas- oder Asbestfasern und erhöhen sowohl die Festigkeit als auch die Temperaturbeständigkeit
der Verankerung. Ein wesentlicher Vorteil der vorgeschlagenen Befestigung besteht in der problem
losen Lagerung des Kunststoffkörpers sowie in der sofortigen Belastbarkeit der Befestigung nach dem Setzvorgang.
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Zusammenfassung (abgestimmt auf Fig. 2)
Befestigungsvorrichtung mit einer Ankerstange und einem aus Thermoplast oder Duroplast bestehenden, schmelzbaren Kunststoffkörper.
Die erforderliche Schmelzwärme wird durch die zuvor auf eine im Bereich des Schmelzpunktes des Kunststoffes
liegende Temperatur erhitzte Ankerstange zugeführt. Der Kunst stoff besteht aus Granulat, welches zu einem Formkörper gesintert
oder in einem zerstörbaren Behälter angeordnet ist. Durch die Schmelzwärme erweichen die Granulatkörner, werden
verdichtet und passen sich dem Bohrloch und der Ankerstange an.
Claims (4)
1. Befestigungsvorrichtung mit einer Ankerstange und einem unter Einwirkung
von mittels der Ankerstange zugeführter Wärme schmelzbarer Kunststoffkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffkörper
aus Thermoplast- oder Duroplast-Granulat besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat
gesintert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat
in einem zerstörbaren Behälter angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Thermoplast- oder Duroplast-Granulat einen faser-, blättchen-
oder kugelförmig ausgebildeten metallischen organischen oder anorganischen Zusatzstoff enthält.
oder kugelförmig ausgebildeten metallischen organischen oder anorganischen Zusatzstoff enthält.
* (089) 9B B2 72 - 74 Telex: 5 24 5Sd BERG si ■ ".,"..". "1J Banäkonten: Bayer. Vereinsbank München 453100 (BLZ 700 202 70)
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DE3111042 | 1981-03-20 |
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DE8108271U Expired DE8108271U1 (de) | 1981-03-20 | Befestigungsvorrichtung |
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DE (1) | DE8108271U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004057711B3 (de) * | 2004-11-30 | 2006-09-21 | Hilti Ag | Ankerelement |
EP3872144A1 (de) * | 2020-02-26 | 2021-09-01 | fischerwerke GmbH & Co. KG | Durch reibungshitze aktivierbare klebematerialelemente zum befestigen von gegenständen |
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DE102004057711B3 (de) * | 2004-11-30 | 2006-09-21 | Hilti Ag | Ankerelement |
EP3872144A1 (de) * | 2020-02-26 | 2021-09-01 | fischerwerke GmbH & Co. KG | Durch reibungshitze aktivierbare klebematerialelemente zum befestigen von gegenständen |
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