DE102010013924A1 - Verbundanker mit Glaspatrone für die Zugzone - Google Patents

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Abstract

Ein Verbundanker, insbesondere für eine Verankerung in der Druck- bzw. Zugzone in Beton, mit einer Ankerstange (1) und einer durch die Ankerstange (1) zerstörbaren Glaspatrone (15), die mit einem aushärtbaren Harz (16) und Quarzkörnern als Füllstoff gefüllt ist, zeichnet sich dadurch aus, dass die in der Glaspatrone (15) befindlichen Quarzkörner im Harz (16), vorzugsweise einem Vinylester, in einer kontrollierten Massenverteilung der Quarzkörner im aushärtbaren Harz (16) vorliegen, wobei die Quarzkörner in mindestens zwei Fraktionen als grobe Quarzkörner (19a) mit 1200–1800 μm Größe mit 75–50 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, feine Quarzkörner (19b) mit 125–250 μm Größe mit 25–50 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, unterteilt sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Verbundanker, insbesondere für eine Verankerung in der durch Lastspannungen im Beton erzeugten Druck- bzw. Zugzone, bestehend aus einer Ankerstange und einer durch die Ankerstange zerstörbaren Glaspatrone, die mit einem aushärtbaren Harz und Quarzkörnern gefüllt ist.
  • Für Schwerlastbefestigungen in Beton ist ein solches Verbundankersystem aus der EP 0 867 624 B1 bekannt, wobei ein Verbundanker bestehend aus einer Ankerstange, die mehrere sich gegen Ende der Ankerstange erweiternde Konusabschnitte besitzt und mittels einer Mörtelmasse in einem Bohrloch eines Befestigungsuntergrundes verankerbar ist. Die konusförmigen Erweiterungen der Ankerstangen bieten eine gute Vermischung der Mörtelmasse und eine gleichbleibende Belastbarkeit des Verbundankers, auch bei Rissbildung im Beton. Aus der EP 0 967 402 B1 ist ein weiterer solcher Verbundanker bekannt, wobei eine Ankerstange für eine mit Mörtelmas se gefüllte Aufnahmebohrung einen Schaft, der einen Anschlussbereich und einen Verankerungsbereich mit mehreren axial hintereinander angeordneten, konusartigen Erweiterungen und Verengungen aufweist.
  • Die mehrkomponentige Mörtelmasse wird in das Bohrloch mittels einer speziellen Glaspatrone eingebracht. Die Komponenten für die Mörtelmasse sind in der Glaspatrone in der Weise untergebracht, dass eine Kammer eine Harzkomponente mit Füllstoffen, z. B. Quarzsand, und eine zweite Kammer eine Härterkomponente, zumeist in Pulver- oder Flüssigform, enthält. Die Glaspatrone wird im Bohrloch mittels Drehen und Einschlagen einer Ankerstange zerstört. Durch Drehen der Ankerstange werden die Komponenten Harz, Glassplitter, Härter und weitere Füllstoffe vermischt, so dass eine hieraus entstehende Verbundmasse gleichmäßig zwischen Wandung des Bohrlochs und Ankerstange verteilt wird.
  • Dort wo die durch Bauteilform und -größe bedingten Lastspannungen im Beton wirken, entstehen sogenannte Druck- bzw. Zugzonen, je nachdem ob in dem betreffenden Bauteil eine Druck- oder Zugbelastung auftritt. Speziell in der Zugzone können sich durch Rissbildung im Beton Bohrlöcher aufweiten, wobei im Verbund mit dem Beton sich die Mörtelmasse ebenfalls weitet. Hier kann durch eine axiale Verschiebung dieser Art von Ankerstangen in der ausgehärteten Verbundmasse ein Nachspreizen erfolgen, wobei die Konusabschnitte in den engeren Bereich der Mörtelschale nachrutschen, so dass die Ankerstange wiederum einen formschlüssigen Verbund mit der Verbundmasse eingeht und die Belastung der Ankerstange gewahrt bleibt. Für ein Nachspreizen ist es erforderlich, dass sich die Konusfläche der Ankerstange vollständig von der Verbundmasse ablöst, dabei aber keine Ablösung entlang der Verbundfläche, d. h. der Fläche zwischen Verbundmasse und Beton, auftritt.
  • Ein die Ablösung sicherstellendes Verhältnis der Verbundfläche zur Konusfläche ist in der EP 0 867 624 B1 beschrieben. Diese Ankerstange weist ein typisches Verhältnis von Verbundfläche zur Konusfläche zwischen 3 und 4,5 auf. Die Konusabschnitte weisen einen Konuswinkel zwischen 10° und 20° auf.
  • Ein wichtiges Verhältnis im Bezug auf die Belastbarkeit der Ankerstange ist der Wert des Verhältnisses der Bohrloch-Ringspaltfläche, die sich aus dem radialen Abstand des Bohrlochs zur Ankerstange, dem Ringspalt, ergibt, zum Bolzenquerschnitt der Ankerstange. Ein Wert des Verhältnisses von Bohrloch-Ringspaltfläche zum Bolzenquerschnitt zwischen 0,3 und 0,5 ist aus der EP 0 867 624 B1 bekannt. Eine hohe Belastbarkeit wird durch einen geringen Ringspalt erreicht.
  • Die Basiskomponente geeigneter Mörtelmassen besteht aus einem fest aushärtenden Harz, zumeist ein Epoxidharz oder ein Acrylharz. Um eine erhöhte Festigkeit zu erreichen, werden die Harzkomponenten mit inerten Füllstoffen versetzt, z. B. Quarzsand, Silicaten oder Stahlkugeln geeigneter Größe. Die Verwendung von Quarzsand als Füllstoff ermöglicht eine ausgehärtete Verbundmasse mit einer großen Festigkeit, die mit einem reinen Zweikomponentenmörtel ohne Füllstoffe nicht erreichbar ist. Ebenso verhindert Quarzsand als Füllstoff den typischen Schrumpf beim Aushärten des Harzes, welcher bei Rissbildung im Beton zu einer verminderten Spreizfähigkeit des gesamten Verbundankers und damit einer geringeren Traglast der Ankerstange im Beton führt. Entscheidend ist daher bei der Aushärtung der Verbundmasse, wie viel Füll stoff in der Glaspatrone vorliegt. Ein geringer Anteil ermöglicht eine viskosere Verbundmasse, kann aber nicht im gleichen Maße die Festigkeit des umgebenden Betons erreichen.
  • Eine Mörtelmasse, die per Hand in ein Bohrloch einpreßbar ist, ist aus DE 3 226 602 A1 bekannt. Die Mörtelmasse weist Quarz als bevorzugten Füllstoff mit einer Körnergröße von ca. 0,1–0,6 mm bzw. 0,1–0,25 mm bei einer Füllung von 50–80% in der Zweikomponentenmasse auf. Es wird ein Siebvorgang mit der entsprechenden Siebgröße durchgeführt und der ausgesiebte Quarzsand mit einer statistischen Verteilung von verschiedenen Körnergrößen der Mörtelmasse beigegeben. Für Bohrlochgrößen von M6 bis M16 haben sich Quarzkörner im unteren Füllbereich für Ankerstange mit einem maximalen Ringspalt von 1 mm bewährt. Für Bohrlöcher größer als M16, insbesondere mit Ringspalten von ca. 1–2 mm, haben sich Quarzkörner im oberen Kornbereich bewährt.
  • Eine Zweikomponentenmasse zum Fixieren von Ankerstangen mit Quarzsand als Füllstoff beschreibt die US 6 583 259 B1 , wobei die Quarzkörner eine mittlere Größe von 1,2–1,8 mm aufweisen.
  • Die DE 36 38 750 A1 beschreibt einen Reaktionssatz mit einer Mehrkammerpatrone für Klebeverankerung von Befestigungselementen mit einem Füllstoffanteil in der Harzkomponente von 40–45%, wobei Beispiele einen Prozentsatz an Korngrößen in den Größenordnungen von 0,5–1,8 mm oder 1,2– 1,8 mm, je nach Gesamtzusammensetzung, angeben.
  • Die DE 4 315 788 A1 beschreibt ein weitere Zusammensetzung mit einem Teil Bindemittel und 1–6 Teilen Füllstoff, wo bei für eine Glaspatronengröße kleiner als M16 Quarzkorngrößen von 0,8–2 mm und für Glaspatronen größer M16 Quarzkörner mit einer Größe von 2–6 mm verwendet werden.
  • Die DE 10 2004 035 567 A1 offenbart eine weitere Zweikomponenten-Mörtelmasse mit einem radikalisch polymerisierbaren Harz, Füllstoffen, weiteren üblichen Mörtelbestandteilen und einer getrennt angeordneten Härterkomponente. Die Harzkomponente enthält eine Mischung aus Hydroxyalkyl(meth)acrylat und einem Acetacetoxyalkyl(meth)acrylat. Die Füllstoffe bestehen zu einem kleinen Teil aus pyrogener Kieselsäure und als Hauptbestandteil aus Quarzsand in einem bestimmten Prozentsatz in einer mittleren Korngröße von 400 μm oder kleiner als 50 μm. Für erstere sind 20 bzw. 23%, für letztere einzelne Werte als 26, 29, 37 und 50% bezogen auf die Gesamtmasse angegeben.
  • Weiterhin beschreibt die DE 4131457 A1 eine Patrone für die chemische Befestigungstechnik, die Quarzsande mit Korngrößen von 0,5 bis 3 mm offenbart, wobei hierfür Patronengrößen kleiner als M16 gewählt werden. Für Patronen größer als M20 werden Korngrößen mit 3 bis 6 mm angegeben.
  • Nachteilig ist die Sortierung der Körnergrößen in nur einer einzigen Fraktion. Damit ist nur bedingt möglich eine konkrete Zusammensetzung der Größen der Quarzkörner anzugeben und die Gewichtsanteile der Füllstoffe in der Verbundmasse konstant zu halten. Im Stand der Technik wird ebenso keine exakte Verteilung der verwendeten Quarzkörnerkörner bezogen auf bestimmte Korngrößen für bestimmte Bohrlochgrößen vorgegeben. Mit einem jeweils veränderlichen Anteil von Quarzkörnern nicht exakt bekannter Größe, auch durch verschiedene Aussieb-Ergebnisse und der einfachen Angabe einer mitt leren Korngröße, wird ein gleichbleibendes Füllgewicht in der Verbundmasse und somit eine gleichbleibende Festigkeit jeder Mörtelmischung nicht gewährleistet. Diese abweichende Festigkeit kann verminderte Traglasten für gesetzte Ankerstangen mit geringeren Ringspalten speziell in den Belastungszonen des Betons, wie der Zug- bzw. Druckzone, zur Folge haben. Die im Stand der Technik verwendeten Harzkomponenten zeigen zwar eine hohe Festigkeit im ausgehärteten Zustand, härten aber aufgrund von schwankenden Temperatur- und Feuchtigkeitswerten sehr langsam aus. Insbesondere Methyl(meth)acrylate als Harzkomponente haben den Nachteil, dass sie bei direktem Hautkontakt stark reizend wirken und weiterhin nicht direkt an Luft, unter Einfluss von Sauerstoff aushärten. Durch das Eindrehen der Ankerstange in das Bohrloch quillt überschüssige Verbundmasse aus dem Ringspalt und bildet einen Tropfen, den sogenannten „overflow”, welcher nicht aushärtet und damit dem Monteur keine Möglichkeit gibt die Aushärtung der Verbundmasse zu kontrollieren.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher einen Verbundanker bestehend aus einer Ankerstange mit einer Glaspatrone zu schaffen, deren schnell aushärtende Verbundmasse eine kontrollierte Massenverteilung von Quarz als Füllstoff auch für geringe Ringspalten sehr hohe Traglasten sowohl in der Druck- als auch in der Zugzone des Betons gewährleistet.
  • Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe bei einem Verbundanker der Eingangs genannten Art gelöst durch einen Verbundanker mit einer Ankerstange und einer durch die Ankerstange zerstörbaren Glaspatrone, die mit einem aushärtbaren Harz und Quarzkörnern als Füllstoff gefüllt ist, wo bei die in der Glaspatrone befindlichen Quarzkörner in einer kontrollierten Massenverteilung der Quarzkörner im aushärtbaren Harz vorliegen, wobei die Quarzkörner in zwei Fraktionen in grobe Quarzkörner grobe Quarzkörner mit 1200– 1800 μm Größe mit 75–50 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, feine Quarzkörner mit 125–250 μm Größe mit 25–50 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, unterteilt sind. Eine bevorzugte prozentuale Verteilung der Quarzkörnergrößen ist hierbei unabhängig vom Durchmesser der Glaspatrone und für alle Patronengrößen identisch.
  • Bevorzugter Weise ist dabei vorgesehen, dass die Fraktion der feinen Quarzkörner wiederum ihrerseits in zwei Fraktionen in Quarzkörner kleinerer Größe mit 125–180 μm Größe mit 12,5–25 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, und Quarzkörner mittlerer Größe mit 180–250 μm Größe mit 12,5–25 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner unterteilt sind.
  • Hierdurch können – gegen dem Stand der Technik – wesentlich geringere Ringspalten bis zu 1 mm für Druckzonen-Patronen und sogar bis zu 0,5 mm für Zugzonen-Patronen gewählt werden. Dies bedingt wiederum eine bessere Verteilung und Zusammensetzung der Verbundmasse und der Bestandteile, letzteres vor dem Aushärten, so dass dieses verbessert, vergleichmäßigt und beschleunigt wird. Weiterhin ist aufgrund der geringen Masse der Verbundmasse in Spalten der Schrumpf geringer, wodurch sich eine höhere Verbundkraft ergibt.
  • Die gegenüber dem Stand der Technik kleineren Quarzkörner als Füllstoffe der feineren Körnerfraktion ergibt eine verbesserte Festigkeit der ausgehärteten Mörtelmasse.
  • Hierzu trägt weiter bei, dass gerade die gröbere Körnerfraktion bei Eindrehen der Ankerstange an der Bohrlochwandung reiben, die diese dabei reinigen und so den Verbund zu dieser erhöhen sowie sich ebenfalls hierbei verkleinern, was wiederum zur Verbesserung der Verbundkraft der Masse beiträgt.
  • Bevorzugterweise wird Quarz in der hier offenbarten Zusammensetzung lediglich in der Außenpatrone eingesetzt, während die Innenpatrone quarzfrei bleibt. In bevorzugter Ausführung wird ein Vinylesterharz als Harzkomponente in der Glaspatrone verwendet. Äußerst bevorzugt handelt es sich um ein Vinylester basierend auf Bisphenol A/Epoxid. Als Verdünner dient vorzugsweise Styrene, so dass der Vinylester in Styrene gelöst ist. Dieses Harz bietet gegenüber anderen Harzen den großen Vorteil einer äußerst geringen Schrumpfung, was bei gattungsgemäßen Verbundankern äußerst wichtig ist. In Kombination mit den beanspruchten Quarzfraktionen ergibt sich insgesamt ein hoch zuverlässiger Verbundanker.
  • Diese zeigt mittels eines Härters in Pulver- oder Flüssigform im ausgehärteten Zustand Eigenschaften eines duroplastischen Kunststoffs mit hoher Festigkeit und chemischer Beständigkeit. Durch die erfindungsgemäße kontrollierte Massenverteilung der Quarzkörner insbesondere in Vinylester wird zusätzlich eine Verbundfestigkeit ähnlich der von Epoxidharzen erreicht, jedoch mit weiteren Vorteilen in der Anwendung. Vinylester zeigt mit einer Aushärtezeit von 20 bis 60 min eine deutlich kürzere Aushärtezeit als vergleichbare Epoxidharze, welche bis zu 24 h aushärten müssen. Ebenfalls ist eine Anwendung in feuchten Bohrlöchern und bei Außentemperaturen von unter 0°C möglich, wobei das Vinylester im Gegensatz zu Epoxidharz druck- und zugfest aushärtet. Im Vergleich zu Methylacrylatharzen härten Vinylesterharze unabhängig von der Atmosphäre gleichmäßig aus, womit der Aushärteprozess auch von außen kontrolliert werden kann, was bei Methylacrylat nicht möglich ist, da dieses an der Oberfläche als ”Overflow” aufgrund des Sauerstoffbestandes flüssig bleibt, so dass keine Aussage über die Aushärtung in der Tiefe gemacht werden kann. Zwar enthalten Vinylesterharze gesundheitsschädliches Styrol, jedoch liegen die Emissionswerte für Vinylesterharze bei der Montage von Glaspatronen weit unter den Zulassungswerten. Demgegenüber sind Methylacrylate bei Hautkontakt schädlich.
  • Die entstehende Verbundmasse weist einen Gehalt von inerten Füllstoffen von 70–85 Massen-% auf und erreicht durch die definierte Verteilung der Quarzkörner in grobe, feine und sehr feine Korngrößen, sowohl in der Zugzone als auch in der Druckzone des Betons sehr hohe Traglasten. Dieser im Vergleich zum Stand der Technik höhere Gehalt an inerten Füllstoffen gewährleistet, dass eine Verbundmasse mit der Druckfestigkeit von hochfestem Beton entsteht.
  • Um ein Nachspreizen bei Ankerstangen in der Zugzone zu erlauben, ist die Ankerstange in einer bevorzugten Ausführungsform mit mehreren mit PTFE oder Nickel beschichteten Konusabschnitten versehen, deren Konuswinkel 8°–10° oder 22°–25° betragen. Als besonders zweckmäßig hat sich erwiesen, dass die Ankerstange im verankerten Zustand ein Verhältnis von Verbundfläche zur Konusfläche zwischen 2,5 und 2,9 aufweist. Die bevorzugte Ausführungsform ermöglicht auch geringere Ringspalten, wobei ein bevorzugter Wert des Verhältnisses von Bohrloch-Ringspaltfläche zum Bolzenquerschnitt zwischen 0,12 und 0,25 liegt.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass Verbundanker nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstange an einem zur Befestigung eines Gegenstandes bestimmten Ende ein Innengewinde zur Aufnahme einer Schraube aufweist. Hiermit kann eine besonders stabile Befestigung insbesondere für die Zugzone gewährleistet werden, wobei Schrauben herkömmlicher Größenordnung zwischen M10 und M20 verwendbar sind. Auch sind Schrauben variabler Länge nutzbar, je nach Anforderungen und Geometrie der zu befestigenden Bauteile.
  • Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
  • 1 eine erste Darstellung einer erfindungsgemäßen Ankerstange;
  • 2 eine zweite Darstellung einer Ankerstange;
  • 3 eine dritte Darstellung einer erfindungsgemäßen Ankerstange nach der EP 0 697 530 B1 ;
  • 4 eine vierte Darstellung einer Ankerstange mit einem Innengewinde;
  • 5 ein Vergleich der entstehenden Ringspaltflächen;
  • 6 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Glaspatrone im Längsschnitt;
  • 7 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Glaspatrone im Querschnitt.
  • Die 13 zeigen drei bevorzugte Ausführungsformen einer zu einem Verbundanker gehörenden Ankerstange 1. Bei der Ankerstange 1 in 1 handelt es sich um eine Gewindestange aus geeignetem Stahl, wobei die Ankerstange 1 durch Ablängen einer Endlosgewindestange senkrecht zu ihrer Achse in der gewünschten Länge erzeugt ist und aus dessen Ende eine Spitze mit einem Winkel von 90° gefertigt wird. Der Befestigungsuntergrund 2 Beton ist schematisch gezeichnet und deutet das Bohrloch für den Verbundanker an. Die Ankerstange 1 weist im oberen Drittel eine markierende Einkerbung 3 auf, bis zu welcher die Ankerstange 1 in das Bohrloch geschoben wird, wobei der Teil der Gewindestange oberhalb der Markierung, ein Außengewinde 4, zur Befestigung eines Gegenstandes dient.
  • Die Ankerstange 1 der 2 besitzt ein Außengewinde 4 zur Befestigung eines Gegenstandes am oberen Ende, wobei sich an das Außengewinde 4 ein glatter zylindrischer Abschnitt 5 anschließt, dessen Länge eine Anpassung der Tiefe gestattet, in der die auf die Ankerstange 1 einwirkenden Kräfte in den Befestigungsgrund eingeleitet werden. Ein konisch zulaufender Schaft 6 führt zu drei Konusabschnitten 7. Die Konusabschnitte 7 verjüngen sich in Richtung zum unteren Ende der Ankerstange zum Schaft 6 hin und gehen jeweils durch einen steilkonischen Abschnitt in den jeweils benachbarten Konusabschnitt 7 über. Die Konusabschnitte 7 sind durch einen Konuswinkel 8 geprägt, der in der bevorzugten Ausführungsform in 2 22° beträgt. Die Ankerstange 1 zeigt drei gleichförmige Konusabschnitte mit Ausnahme des untersten Konusabschnittes 7, welcher anstatt seines steilkonischen Abschnitts eine Spitze aufweist. Die in Reihe hintereinander angeordneten Konusabschnitte 7 sind auf ihren Konusflächen 9 so behandelt, dass nach dem Einsetzen der Ankerstange 1 in eine Verbundmasse ein niedrigerer Reibungsbeiwert gegeben ist. Aus diesem Grunde sind die Konusabschnitte 3 auf ihren Konusflächen 4 jeweils mit einer Beschichtung versehen, die in der bevorzugten Ausführungsform aus Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Nickel besteht.
  • In einem weiteren hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann eine Ankerstange 1, wie sie in 2 zu sehen ist, auch vier Konusabschnitte 7 aufweisen, wobei hier der Konuswinkel 8 ebenfalls 22° beträgt.
  • 3 zeigt eine weitere Darstellung einer Ankerstange 1, wobei diese Art der Ankerstange 1 an sich bereits aus der EP 0 697 530 B1 bekannt ist. Die Ankerstange 1 besitzt wiederum im oberen Viertel ein Außengewinde 4 zur Befestigung eines Gegenstandes. Es folgt ein zylindrischer Schaft 10, der im unteren Drittel der Ankerstange 1 in ein äußeres Schraubgewinde 11 mündet, welches innerhalb einer speziellen Endmutter 12 eingeschraubt ist. Diese Endmutter 12 kennzeichnet einen von ihrem rückwärtigen Ende zu ihrem freien Ende sich konisch erweiternden Bereich und eine auf ihre Außenseite angebrachte Profilierung 13. Diese Profilierung 13 ist als V-förmige Nut realisiert, die schraubenförmig um die Endmutter 12 herum läuft. Die Verbundmasse dringt bei diesem Beispiel in die Nuten der Endmutter 12 ein, und hintergreift weiterhin den konischen Bereich der Endmutter. Weiterhin weist die Ankerstange 1 einen Konus winkel 8 von 10° auf. Die Ankerstange 1 in 3 weist im Vergleich zur Ankerstange 1 in 2 ebenfalls eine spezielle Beschichtung auf, welche aus Nickel oder PTFE besteht.
  • In 4 ist eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Ankerstange 1 dargestellt, wobei die Ankerstange 1 nahezu die gleichen Merkmale wie die in 2 beschriebenen Ankerstange 1 aufweist. An einem zur Befestigung eines Gegenstandes bestimmten Endes ist an Stelle eines Außengewindes 4 ein Innengewinde 4a (gestrichelt dargestellt) zur Verwendung mit einer Schraube ausgebildet. Das Innengewinde 4a ist im Inneren der Ankerstange durchgängig bis zum Ende des zylindrischen Abschnitts 5 ausgebildet, um die Länge einer Schraube soweit aufzunehmen, dass die gewünschte Befestigung gewährleistet ist. Der Durchmesser des Innengewindes 4a ist an den Durchmesser der umgebenden Ankerstange 1 angepasst, wobei vorzugsweise Innengewinde 4a der Größe M10 bis M20 vorgesehen sind. Grundsätzlich können ebenfalls die Ausgestaltungen einer Ankerstange 1 gemäß der 1 und 3 solche Innengewinde 4a aufweisen.
  • 5 zeigt eine Übersicht über mögliche Ringspalte 14 zwischen dem Verbundanker und einem Befestigungsgrund, z. B. Beton. In Beispiel a) in 5 ist ein Ringspalt 14 dargestellt, wie er z. B. durch die Ankerstange 1 aus 1 gebildet würde, und zeigt eine Ringspaltbreite von 1 mm. Beispiel b) in 5 zeigt einen Ringspalt 14 mit einer kleineren Abmessung, im Beispiel der Ankerstangen 1 aus 2 oder 3 sind auch Ringspaltbreiten zwischen 0,5 bis 1 mm möglich. Ein Ringspalt für eine Montage in der Druckzone beträgt für entsprechende Ankerstangengrößen von M8–M36 ca. 1 mm. In der Zugzone des Betons wird ein Ringspalt für Größen von M10–M16 von 0,5 mm und für Größen von M20–M24 von 1 mm erreicht. Die durch den Ringspalt entstehende Ringspaltfläche ist maßgeblich für einen wichtigen Wert, welcher aussagt, wie die Ringspaltfläche zum Querschnitt der Ankerstange 1, dem Bolzenquerschnitt steht und damit Aussagen über die Festigkeit der Ankerstange in dem Bohrloch ermöglicht. Das Verhältnis der Bohrloch-Ringspaltfläche zum Bolzenquerschnitt kann hier Werte zwischen 0,12 und 0,25 annehmen. Bei kleinen Werten dieses Verhältnisses muss die umschließende Verbundmasse eine erhöhte Festigkeit aufweisen. Ein verringerter Ringspalt hat einen kleineren Schrumpf der Verbundmasse im Bohrloch und dadurch eine stärkere Verbundkraft zwischen Bohrlochwandung und Ankerstange zur Folge.
  • 6 zeigt eine Glaspatrone 15 für eine aushärtende Mehrkomponentenmasse auf Basis eines radikalisch aushärtenden Harzes 16, in diesem konkreten Beispiel ein Vinylesterharz. Die Glaspatrone 15 besteht aus einer äußeren Patrone 17 und einer in der äußeren Patrone 17 liegenden inneren Patrone 18. In der inneren Patrone 18 befindet sich ein Härter in Pulver- bzw. Flüssigform. In der äußeren Patrone 17 ist das Harz 16 Vinylester mit Füllstoffen eingefüllt, wobei in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Füllstoffe durch Quarzkörner in einer spezifischen Massenverteilung repräsentiert werden (siehe hierzu 7).
  • Die Glaspatrone 15 wird in ein Bohrloch eingesetzt, durch Einschlagen einer der in 1 bis 3 beschriebenen Ankerstangen 1 zerstört und die in der Glaspatrone 15 enthaltenen Komponenten somit aktiviert. Durch Drehen der Ankerstange 1 während des Einschlagens wird eine gute Durchmischung der Komponenten (Harz 16, Quarzkörner, Härter und Glassplitter) gewährleistet, was wiederum eine bessere Festigkeit der ausgehärteten Masse begünstigt. Durch die Mischung der Komponenten Glas-Harz-Quarzkörner und dem Härterpulver entsteht eine Verbundmasse mit einem hohen Gehalt von inerten Füllstoffen von ca. 70 bis 85 Massen-%, welcher durch eine kontrollierte Massenverteilung der Quarzkörner erreicht wird. Die daraus entstehende Verbundmasse erreicht die Druckfestigkeit von hochfestem Beton 2.
  • 7 zeigt die Glaspatrone 15 im Querschnitt der Achse A-A (siehe auch 5). Die kontrollierte Massenverteilung der Quarzkörner ist hierbei schematisch dargestellt und verdeutlicht, dass die Verteilung der Quarzkörner in drei Fraktionen in grobe Quarzkörner 19a, feine Quarzkörner 19b und sehr feine Quarzkörner 19c. Die groben Quarzkörner 19a mit einer Größe von 1200 μm–1800 μm liegen in einer bevorzugten Ausführungsform in anteiligen Massenprozent je nach Patronendurchmesser von 75%–50% vor, die restlichen Massenprozent von 12,5%–25% sind feine Quarzkörner 19b mit 180 μm–250 μm Größe und sehr feine Quarzkörner 19c mit 125 μm–180 μm Größe. Die Massen-% nehmen hierbei Bezug auf die physikalische Gesamtmasse der Quarzkörner.
  • Hierbei liegen die feinen Quarzkörner 19b und sehr feinen Quarzkörner 19c in gleichen Teilen vor. Es gilt in einer beispielhaften Ausführung für die spezifische Quarzverteilung für eine beliebige Glaspatrone 15:
    Korngröße [μm] Anteilige Massen-%
    grob fein sehr fein 1200–1800 180–250 125–180 75–50 12,5–25 12,5–25
  • Diese Korngrößen für die groben Quarzkörner 19a, feinen Quarzkörner 19b und sehr feinen Quarzkörner 19c gelten für Glaspatronen 15 mit der Abmessung M8–M30 und liegen in identischer Verteilung in der Glaspatrone 15 vor. Die groben Quarzkörner 19a sorgen bei der Vermischung der Verbundmasse durch Drehen der Ankerstange 1 im Bohrloch für einen weiteren Abschliff der Bohrlochwandung. Ihre ursprüngliche Größe verringert sich hierdurch beim Eindrehen der Ankerstange. Die feinen Quarzkörner 19b dienen, ebenso wie die sehr feinen Quarzkörner 19c, als Füllstoff zwischen den groben Quarzkörnern 19a, wodurch sich die Verbundmasse stark verfestigt.
  • Durch diese kontrollierte Massenverteilung der Einteilung der Quarzkörner in drei Fraktionen mit groben 19a, feinen 19b und sehr feinen Quarzkörnern 19c zu unterteilen, ermöglicht dies die erfindungsgemäßen Ankerstangen 1 mit verhältnismäßig geringen Ringspalten 14 effizient mit einer hohen Festigkeit der ausgehärteten Verbundmasse zu setzen. Ebenso verhindert dies den typischen Schrumpf beim Aushärten des Harzes, welcher bei Rissbildung im Beton 2 zu einer verminderten Spreizfähigkeit des gesamten Verbundankers und damit einer geringeren Traglast der Ankerstange 1 im Beton 2 führt. Durch die Quarzkörnerverteilung mit unterschiedlichen Körnergrößen und dem dadurch verbundenen geringen Abstand der Quarzkörner, ist eine durch die Vermischung mit der Harzkomponente entstehende Harzschichtdicke zwischen den Quarzkörnern ebenfalls gering, wodurch eine wesentlich stärkere Verbundschicht entsteht. Durch die erfindungsgemäße kontrollierte Massenverteilung werden auch bei geringen Ringspalten 14 (siehe auch 2) sehr hohe Traglasten sowohl in der Druck- als auch in der Zugzone des Betons 2 erreicht.
  • 1
    Ankerstange
    2
    Befestigungsuntergrund Beton
    3
    Einkerbung
    4
    Außengewinde
    4a
    Innengewinde
    5
    zylindrischer Abschnitt
    6
    Schaft
    7
    Konusabschnitt
    8
    Konuswinkel
    9
    Konusfläche
    10
    zylindrischer Schaft
    12
    Endmutter
    13
    Profilierung
    14
    Ringspalt
    15
    Glaspatrone
    16
    Harz
    17
    äußere Patrone
    18
    innere Patrone
    19a
    grobe Quarzkörner
    19b
    feine Quarzkörner
    19c
    sehr feine Quarzkörner
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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    • - EP 0697530 B1 [0029, 0037]

Claims (14)

  1. Verbundanker, insbesondere für eine Verankerung in der Druck- bzw. Zugzone in Beton, mit einer Ankerstange (1) und einer durch die Ankerstange (1) zerstörbaren Glaspatrone (15), die mit einem aushärtbaren Harz (16) und Quarzkörnern als Füllstoff gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Glaspatrone (15) befindlichen Quarzkörner im Harz (16), vorzugsweise einem Vinylester, in einer kontrollierten Massenverteilung der Quarzkörner im aushärtbaren Harz (16) vorliegen, wobei die Quarzkörner in mindestens zwei Fraktionen als – grobe Quarzkörner (19a) mit 1200–1800 μm Größe mit 75–50 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, – feine Quarzkörner (19b) mit 125–250 μm Größe mit 25–50 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, unterteilt sind.
  2. Verbundanker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fraktion der feinen Quarzkörner (19b) wiederum ihrerseits in zwei Fraktionen in – Quarzkörner kleinerer Größe mit 125–180 μm Größe mit 12,5–25 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner, und – Quarzkörner mittlerer Größe mit 180–250 μm Größe mit 12,5–25 Massen-% der Gesamtmasse der Quarzkörner unterteilt sind.
  3. Verbundanker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die prozentuale Größenverteilung der Quarzkörner für alle Durchmesser der Glaspatronen (15) identisch ist.
  4. Verbundanker nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Glaspatrone (15) aus einer äußeren und einer inneren Patrone besteht.
  5. Verbundanker nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das aushärtbare Harz in der äußeren Glaspatrone (17) vorgesehen ist.
  6. Verbundanker nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Glaspatrone (18) mit einem Härter vorzugsweise in Pulver- bzw. Flüssigform gefüllt ist.
  7. Verbundanker nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundmasse einen Gehalt von inerten Füllstoffen von ca. 70–85 Massen-% aufweist.
  8. Verbundanker nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgehärtete Verbundmasse eine Druckfestigkeit von hochfestem Beton aufweist.
  9. Verbundanker nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstange (1) mit mehreren gleichartig beschichteten Konusabschnitten (7) versehen ist, deren Konuswinkel (8) zwischen 22° bis 25° oder 8° bis 10° beträgt.
  10. Verbundanker nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung der Konusabschnitte (7) aus PTFE oder Nickel besteht.
  11. Verbundanker nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstange (1) im verankerten Zustand ein Verhältnis von Verbundfläche zur Konusfläche (9) zwischen 2,5 und 2,9 aufweist.
  12. Verbundanker nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im verankerten Zustand der Ankerstange (1) das Verhältnis von Bohrloch-Ringspaltfläche zum Bolzenquerschnitt zwischen 0,12 und 0,25 liegt.
  13. Verbundanker nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstange (1) an einem zur Befestigung eines Gegenstandes bestimmten Ende ein Innengewinde (4a) zur Aufnahme einer Schraube aufweist.
  14. Verbundanker nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Innengewinde (4a) eine Größe zwischen M10 bis M20 aufweist.
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