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Schleifprodukte auf verstärkten Unterlagen Schleifpapiere und Schleifleinen
werden zur Verwendung auf Maschinen in Form von endlosen Bändern, Ringen, Hülsen
oder Scheiben durch Verstärkungen der Unterlage ausgerüstet, um die erhöhten Anforderungen
durch die maschinelle Bearbeitung aushalten zu können.
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Es ist bekannt, daß zu diesem Zweck Schleifpapier und Schleifprodukte
gefüttert werden, z. B. mit einer zweiten Lage aus Gewebe, stärkerem Papier oder
Vulkanfiber.
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Diese verstärkende Fütterung zweier Lagen wird vor der Aufstreuung
und Herstellung des Schleifmaterials ausgeführt, oder aber das fertige Schleiffabrikat
wird durch Unterkleben des verstärkenden Materials verbessert.
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Es ist deshalb bekannt, daß die Unterlagen von Schleifprodukten aus
der Kombination mehrerer verschiedenartiger Schichtmaterialien, wie Papier oder
Gewebebahnen, entstehen.
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Es hat sich nun gezeigt, daß für eine Reihe von Schleifpapierprodukten,
besonders von endlosen Bändern sowie Schleiftellern, die Verstärkung der Unterlagen
bzw. deren Vereinigung, wenn sie mit der Hand ausgeführt werden muß, nicht ausreicht
oder daß deren Ausführung .sich zu umständlich gestaltete. Das ist besonders der
Fall bei gefütter-' ten endlosen Schleifbändern, die durch die Fütterung verstärkt
und stoßfrei werden sollen. Ebenso hat die Herstellung der bekannten Vulkanfiberscheiben,
besonders, wenn sie mit einem 6-Loch-Teller verstärkt werden sollen, sich als umständlich
erwiesen.
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Um diese Art Schleifprodukte mit einer verstärkenden Unterlage zu
versehen, sollen im Gegenratz
zum bisherigen Verfahrpn-nicht verstärkende
Schichtlagen, wie 'Papier, Gewebe,' Vulkanfiber usw., verwendet werden, sondern
die Unterlage soll vor oder nach der 4ufbringung. der Schleifkörner durch eine Kunstmasse-
verstärkt werden, die in flüssigem oder pulverisiertem Zustand auf der Rückseite
der Unterlage des Schleifproduktes' aufgearbeitet wird.
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Die verstärkende Auflage, kann zu dem vorgeschlagenen Zweck aus den
bekannten Kunststoff-Materialien durch Gießen, Aufstreichen, Hell<iaufwalzen
von Kunststoffpulver oder Kunststoffolien erfolgen oder in Form von Preßmassen mit
dem Schleifprodukt verbindend gepreßt werden.
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Als geeignete Stoffe, die für, die 'Herstellung von endlosen Schleifbändern,
Schleifhülsen und Schleiftellern verstärkend 4ngewendet werden, sindvorzüglich alle
diejenigen zu nennen, die sich mit Papier und Gewebe verbinden lassen und eine zuverlässige
Verbindung ergeben.
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Das sind einmal alle solche Stoffe wie Natur-und Kunstharze, Natur-
und Kunstgummiprodukte sowie die Produkte, die sich für solche Sehichtauftragungen
eignen aus dem Bereich der Preßmassen. Als Grundstoff kommen vor allem die vielen
Produkte der Cellulosestoffe, der Acrylbasis, der Polyvinylchloridprodukte, Vinylharz
und ähnliche in Frage. Mit anderen Worten, alle Natur- und Kunstprodukte, die geeignet
sind als Verstärkung von Unterlagen, auf welchen Schleifflächen hergestellt werden
sollen; oder solche, die sich mit fertigen Schleifprodukten chemisch oder thermisch
verbinden lassen, indem man sie als Aufstrich, als Guß-, Pulver- oder Preßmasse
zur Verstärkung in entsprechender Stärke aufarbeitet bzw. mit der gewöhnlichen Unterlage
vereinigt.
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Als Beispiel gelten folgende: i. Fütterung von endlosen Schleifflächen.
Ein Schleif leinenstück, ?2o mm breit, wird um eine Walze mit entsprechendem Durchmesser
gelegt, so daß der Walzenumfang die endlose Bandlänge von 92o mm ergibt. Die Enden
des Schleifbandes sind mit Schwalbenschwanzverbindung versehen. Die Kornseite liegt
auf der Walze. Die beiden Enden werden durch einen 8-mm-Klebstreifen befestigt,
so daß das Schleifleinen. fest um die Walze aufliegt.
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Durch eine Spritzapparatur, die mit Heizung gleichmäßig gewärmt ist,
wird auf die Rückseite des Schleifleinens ein Film von etwa 0,30 mm Stärke
aus Polyvinylchloridpolymerisat aufgespritzt. Die Spritztemperatur liegt bei 162
bis 177' C. Die Spritzapparatur muß genau gleichmäßig warmes
Material aufspritzen. Dabei kommt die Masse zähflüssig heraus und muß auf der Rückseite
des auf der Walze aufgespannten Schleifleinens durch eine Nickelwalze erwärmt angepreßt
werden.
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In gleicher Art kann Polyvinylchlorid und ähnliches Kunststoffmaterial
zum Unterfüttern des Schleifleinens verwendet werden.
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2. Herstellung von Schleiftellerscheiben. Es wird eine Schleifscheibe
aus Corundschleifpapier oder Schleiftuch ausgestanzt, wobei für die Feststellung
der Scheiben 'für das Werkzeug -in der Mitte -ein Stern in Größe von etwa 6o mm
gestanzt wird, so daß'beim Umbiegen der Sternzacken Laschen entstehen. Auf. eine
-2%letallpreßform mit einer Vertiefung von 6o mm 0 in der Mitte, die mit Formenwachs
bestrichen ist, wird Kunststoffpreßmaterial 'in etwa 0,4 mm Stärke in Größe der
Scheibe aufgelegt. Darauf wird die Scheibenunterseite mit flüssig gelöstem Kunststoff,
z. B. Phenolformaldehydharz, bestrichen und auf die mit Preßmaterial belegte Metallform
gelegt. Die Kornseite der Schleifscheibe liegt nach oben. Nun wird indem in der
Mitte der in Größe von 6o mm eingestanzte Stern auf der Kornseite auch mit flüssigem
Kunststoff- -bestrichen.°:Eine 2 mm starke Scheibe mit 6o mm 0 wird aus Preßstoff
geformt und gut zentriert auf die Scheibenmitte, d. h. über den ausgestanzten -Stern
gelegt. Nunmehr wird eine Preßförrri; deren- gewölbte -Mitte in die Vertiefung der
unteren Form paßt, aufgelegt und die dazwischenliegende Schleifpapierscheibe nach
Beheizen auf 12o0 mit dem Kunststoffmaterial zusammengepreßt.
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Die Schleifscheibe wird so biegsam auf der Rückseite und die sternförmig
ausgestanzte Scheibenmitte vertieft verstärkt, um dann nach dem Ausstanzen des Mittelloches
und der sechs Haltelöcher für die Befestigung auf dem Werkzeug der Maschine benutzt
werden zu können.
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3. Verstärken von Unterlagestoffen, wie Papier und Gewebe, für die
Herstellung von Schleifprodukten. Eine maschinenglatte Papierbahn wird auf einer
Auftragmaschine mit einer dünnen Lösung von Kunststoffen der Acrylsäureester- oder
Polyvinylchloridprodukte oder Nitrocellulose belegt, und zwar so, daß diese Lösung,
evtl. aus Vinylharz, gut in die Unterlage einzieht und viskos auf dem Papier als
Klebstoff stehen bleibt.
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Dann wird auf diesen Klebstoff gleichartiger Kunststoff in Pulverform
mit Füllmaterial im Verhältnis i : 2 versetzt, dünn aufgestreut und zwischen heißen
Walzen zusammengepreßt.
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Die Kaschierung wird nunmehr als Unterlage für Schleifpapiere verwendet.
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Als Aufstrichmaterial kann, mit Niederdruck aufgepreßt, ein Cellulosederivat
in Lösung mit Weichmacher und Füllstoffen, wie Glasmehl oder Steinmehl und Farbe,
angewendet werden. Die Schleifbänder aus diesem Material können später endlos verschweißt
oder verklebt werden.
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4. Schleifringe: Auf einem Dorn wird ein etwa 30 mm breiter
Streifen in 0,30 mm starker. Kunststoffolie aufgespult, so daß eine glatte
Oberfläche entsteht. Das ,Kunststoffmaterial wird so- gewählt, daß es bei einer
bestimmten Wärme, etwa 13ti bis 14o°, weich wird. Auf diese Oberfläche wird ein
flüssiges Kunststoffmittel aus Kunstharz, Nitrocellulose oder anderen ähnlichen
-Stoffen aufgestrichen und das fertige Schleifpapier in etwa 4o mm Breite aufgespult,
so daß sich die Ränder des Schleifpapiers gut aneinanderreihen. Diese so erhaltene
Röhre wird abgezogen und in ein Stahlrohr gleicher Dimension gesteckt. In die Schleifmaterialrötere
wird
ein expandierbarer Dorn eingefügt, die Lagen fest zusammengepreßt, wobei das Ganze
in einem Trockenraum mit einer Temperatur von i 5o= für die Dauer von etwa drei
Stunden getrocknet und gehärtet wird. Auf diese Weise werden die Schleifpapierteile
mit der Unterlage unlöslich verbunden. Aus der Röhre werden dann Schleifhülsen oder
Schleifbändchen in beliebiger Breite abgeschnitten.