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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von mindestens eine glasfaserverstärkte Kunstharzschicht aufweisenden Körpern, insbesondere Skiern oder Skiteilen, wobei die Kunstharzschicht wenigstens einseitig mit einer Heissschmelzkleberfolie abgedeckt und mit dieser verpresst wird und der so gebildete Schichtkörper bei einer bei der oder über der Erweichungstemperatur liegenden Presstemperatur mit andern Kunstharzschichten oder Teilen des Körpers, etwa den Kanten, Keilen oder Belägen des Skis, verpresst wird.
Durch die AT-PS Nr. 311228 ist ein Verfahren bekanntgeworden, nach dem ein Skibelag bestehend aus einer heissverklebbaren Folie herstellbar ist. Nach einer Abwandlung dieses Verfahrens ist vorgesehen, den Skibelag als Zweischichtfolie auszubilden und zwischen den beiden Folien, von denen eine eine heissverklebbare Folie ist, ein Verstärkungsgewebe durch Einlegen zwischen den beiden Folien oder durch nachträgliches Einpressen einzuarbeiten.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass der so erhaltene Körper im Falle eines homogenen, praktisch gleichzeitig den Skibelag und den Skikörper bildenden Körpers, sehr schwer ist und in seinen Eigenschaften kaum abstimmbar ist, oder dass die Heissschmelzkleberfolie durch die Verbindung mit der eigentlichen Gleitschichte verbraucht wird und für die Verklebung der Zweischichtfolie mit den übrigen Skiteilen entsprechende Massnahmen vorgesehen werden müssen, wobei zweifellos ein Anschleifen der verpressten Oberfläche der Zweischichtfolie notwendig ist, was mit erheblichen Nachteilen verbunden ist.
Es wurde ausserdem ein Verfahren zur Herstellung von Skiern vorgeschlagen, nach dem die Kunstharzschicht mit einer verklebbaren Kunststoffolie abgedeckt und gemeinsam mit dieser verpresst wird und der so gebildete Schichtkörper mit dem Kern oder andern Schichten des Skis verklebt wird.
Der Vorteil dieses bekannten Verfahrens liegt darin, dass das Schleifen der vorgefertigten Schichtkörper entfällt und somit auch keine Schädigung der Glasfasern erfolgt. Der Materialeinsatz für diese Schichtkörper kann daher bei gleicher Festigkeit, je nach Dicke, um 20 bis 50% geringer gehalten werden. Ein weiterer Vorteil gegenüber geschliffenen Schichtkörpern ist die gleichmässige Festigkeit, der Fortfall des Schleifvorganges und die angenehmere Handhabung, da die Oberflächen sauber und ohne Glasstaub sind, der immer wieder zu Hautreizungen führt.
Wie bei geschliffenen Schichtkörpern besitzen jedoch auch die Schichtkörper nach der angeführten Patentschrift den Nachteil, dass bei der Verklebung mit dem Kern oder den andern Schichten des Skis ein zusätzlicher Kleberauftrag notwendig ist.
Das Fördern, Dosieren, Mischen und Auftragen der für den Skibau in Frage kommenden aushärtenden Zweikomponentenkleber ist umständlich, zeitraubend und schmutzend. Weiters sind die üblicherweise verwendeten Epoxydkleber hautreizend. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der beim Auftragen und Pressen aus den Fugen austretende Kleber die Skiseiten, die Skisohle, aber auch die Skioberfläche stark verunreinigt. Diese Verunreinigungen können nur durch wiederholte Schleifvorgänge entfernt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile der bekannten Verfahren zu beseitigen. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Heissschmelzkleberfolie bei einer unter der Erweichungs-
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dgl.Kunstharzschicht während des Verpressens mit der Heissschmelzkleberfolie ausgehärtet wird.
Dadurch wird eine feste Verbindung zwischen der Kunststoffschichte mit der Heisskleberfolie erreicht, ohne dass diese verbraucht wird und daher ohne weiteres für die Verklebung mit den übrigen Teilen zur Verfügung steht.
Die Schmelzkleberfolien werden ein-oder beidseitig auf die mit Kunstharz, etwa Polyester oder Epoxydharz, getränkten Glasgewebe, Matten od. dgl. aufgelegt. Das Verpressen von Schmelzkleberfolie und Kunstharzschicht erfolgt in einer Plattenpresse unter Druck und Wärmeeinwirkung, wodurch das Tränkharz ausgehärtet wird und sich die Folien mit dem Harz auf Grund eines Klebeeffektes verbinden.
Die Presstemperatur muss dabei unter der Erweichungstemperatur der Schmelzkleberfolien liegen, so dass die Schmelzkleberfolien als Trennfolien gegenüber den Pressplatten wirken.
Diese Schichtkörper können nun ohne weiteren Kleberauftrag untereinander und mit Oberflächen anderer Körper verpresst werden.
Bei der Herstellung von Skiern werden die Schichtkörper auf die dem Ski entsprechende Streifenbreite zugeschnitten und trocken, d. h. ohne Kleberauftrag mit den andern Skiteilen in eine Presse
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eingebracht und bei einer bei der bzw. über der Erweichungstemperatur liegenden Temperatur miteinander verpresst. Danach wird die Presse abgekühlt, etwa auf 60 bis 80 C und der fertig verklebte Ski der Presse entnommen.
Als Schmelzkleberfolien eignen sich insbesondere solche aus niedrig schmelzenden Co-Polyamiden auf der Basis von Caprolactam, Laurinlactam und andern polyamidbildenden Bestandteilen oder Äthylenpolymerisat oder Polyurethan. Der Schmelzbereich der Schmelzfolien soll zweckmässigerweise zwischen 100 bis 1500C vorzugsweise bei 120 C liegen.
Bei Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird der Arbeitsablauf nicht durch die Tropfzeit der bisher üblicherweise verwendeten Zweikomponenten-Reaktionskleber bestimmt. Die zusammengestellten Skiteile können beliebig lange zwischen den einzelnen Verfahrensschritten liegen bleiben. Bei Verwendung von Reaktionsklebern nach den bisher verwendeten Verfahren muss hingegen der Ski, soferne nur ein Teil desselben mit einem Kleber bestrichen wurde, in einem Zuge zusammengestellt und dann innerhalb kurzer Zeit in die Presse eingebracht werden.
Zweckmässigerweise werden auch die Skistahlkanten, zumindest auf jener Seite, welche nicht direkt auf dem oben beschriebenen Schichtkörper zu liegen kommt, ebenfalls mit einer Schmelzkleberfolie beschichtet. Diese Beschichtung kann wie folgt vorgenommen werden :
1) Aufrollen einer Schmelzkleberfolie auf die erwärmten Kanten.
2) Eintauchen oder Bestreichen mit einer Emulsion bestehend aus einem pulverförmigen Schmelz- kleberpulver in einem Dispersionsmittel mit anschliessendem Trocknen und Einbrennen.
3) Eintauchen von erwärmten Kantenstäben in eine Wirbelsinteranlage in der Schmelzkleberpulver aufgewirbelt ist.
Beispiel zur Herstellung eines Skis nach dem erfindungsgemässen Verfahren : l) Eine Glasgewebematte mit 600 g/m2 wird mit einem Epoxydharz/Härtegemisch getränkt und beiderseits auf eine Schmelzkleberfolie oder andern dafür geeigneten Materialien aufgelegt.
2) Einlegen eines oder mehrerer Presslinge in eine Plattenpresse bei einer Temperatur von 80 bis 100 C, Pressdruck 20 bis 40 Np, Presszeit, je nach dem gewählten Harz/Härtersystem 10 bis
20 min.
3) Nach dem Entnehmen aus der Presse und Abkühlen der gepressten Platten Zuschneiden auf die gewünschte Skibreite, bzw. Faconieren auf die gewünschte Skiseitenform.
4) Übereinanderlegen der Skieinzelteile wie folgt : Oberfläche aus ABS ; beschichteter Glasfaser- schichtkörper wie oben beschrieben ; Skikeil ; beschichteter Schichtkörper ; Stahlkanten ;
Sohlenbelag.
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Bei andern Skikonstruktionen, z. B. wenn zum Oberkantenschutz der Skier noch Alu-Streifen mitverpresst werden sollen, kann es von Vorteil sein, wenn die Skioberfläche auf der zu verklebenden Seite mit einer Heissschmelzkleberfolie beschichtet ist. Diese Beschichtung kann unmittelbar anschliessend an den Extrusionsvorgang erfolgen, indem auf das noch heisse Oberflächenband eine Schmelzkleberfolie kontinuierlich aufgewalzt wird. Eine solche Beschichtung kann auch für den Sohlenbelag von Vorteil sein, wobei die Beschichtung in gleicher oder ähnlicher Weise erfolgen kann. Wenn der Sohlenbelag mit einer Schmelzkleberfolie beschichtet ist kann z. B. die Beschichtung der Stahlkanten entfallen.
Weiters kann auch die Beschichtung von Skikeilen mit einer Schmelzkleberfolie vorteilhaft sein. Diese Beschichtung kann wie folgt vorgenommen werden :
1) Schaumstoffkeile : Bei Schaumstoffkeilen, die in geschlossenen Formen geschäumt werden, kann die Folie ein oder beidseitig in die Form eingelegt werden.
2) Extrudierte Skikeile : Bei extrudierten Skikeilen, bei denen die Formgebung der Keile durch ein einem Extruder nachfolgenden Walzenpaar vorgenommen wird, kann dem noch heissen Keil ähnlich wie bei einer Oberflächenfolie aus ABS, ein oder beidseitig eine Schmelzkleberfolie aufgerollt werden.