DE810225C - Verfahren zum Haerten von Legierungen durch Eindiffundieren eines Metalloids - Google Patents

Verfahren zum Haerten von Legierungen durch Eindiffundieren eines Metalloids

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DE810225C
DE810225C DEP20711A DEP0020711A DE810225C DE 810225 C DE810225 C DE 810225C DE P20711 A DEP20711 A DE P20711A DE P0020711 A DEP0020711 A DE P0020711A DE 810225 C DE810225 C DE 810225C
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DE
Germany
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hardening
alloy
metalloid
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alloys
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Expired
Application number
DEP20711A
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English (en)
Inventor
Marie Johan Druyvesteyn
Jan Lourens Meyering
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Koninklijke Philips NV
Original Assignee
Philips Gloeilampenfabrieken NV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22FCHANGING THE PHYSICAL STRUCTURE OF NON-FERROUS METALS AND NON-FERROUS ALLOYS
    • C22F1/00Changing the physical structure of non-ferrous metals or alloys by heat treatment or by hot or cold working

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  • Solid-Phase Diffusion Into Metallic Material Surfaces (AREA)

Description

  • Verfahren zum Härten von Legierungen durch Eindiffundieren eines Metalloids Es ist bekannt, ein Metall, insbesondere eine Eisenlegierung, dadurch zu härten, daß man bei erhöhter Temperatur ein Metalloid, wie Stickstoff, z. B. durch Erhitzung in einer Atmosphäre oder einer Schmelze, die eine Stickstoffverbindung enthält, in sie diffundieren läßt. Durch die Reaktion des einliffundierten Stickstoffs mit einem oder mehreren Bestandteilen des zu härtenden Metalls entstehen Nitride, und es wird eine Härtung herbeigeführt. Eine solche Nitrierhärtung wird zur Erzielung einer gehärteten Oberflächenschicht bei Metallen, wie Eisen, verwendet.
  • In der belgischen Patentschrift 454 567 ist eine Legierung, insbesondere von Silber, Kupfer oder Nickel beschrieben, die dadurch gehärtet werden kann, daß bei erhöhter Temperatur Sauerstoff in sie diffundiert wird. Es entstehen submikroskopische Oxyde in der Legierung, die eine Härtung herbeiführen. Diese sog. Oxydationshärtung kann sowohl für eine oberflächliche Härtung als auch für eine Härtung durch die ganze Legierung hindurch dienen.
  • Die durch das Eindiffundieren eines Metalloids gehärteten Legierungen sind oft spröde, was ihrer Anwendung in manchen Fällen im Wege steht.
  • Nach der Erfindung wird zur Herabsetzung der Sprödigkeit die Legierung im monokristallinischen Zustand gehärtet.
  • Die Erfindung ist besonders wichtig für Legierungen, wie Kupfer- und Silberlegierungen, die durch das Eindiffundieren von Sauerstoff gehärtet werden. Die Sprödigkeit wird dabei so stark unterdrückt, daß die monokristallinische Legierung nach ihrer Härtung sehr gut durch Walzen, Ziehen oder eine ähnliche Bearbeitung zu Stäben, Trägern, Bändern usw. verformt werden kann, auch bei Zimmertemperatur. Es können auf diese Weise Erzeugnisse erzielt werden, die hart und biegsam sind und eine gute elektrische Leitfähigkeit haben und die sich z. B. besonders zur Anfertigung von Einzelteilen in Elektronenröhren, wie Gitterstegen und Drähten, eignen. Auch beim Eindiffundieren von Stickstoff ergeben sich bei Anwendung der Erfindung Legierungen mit einer wesentlich geringeren Sprödigkeit.
  • Wenn bei Anwendung der Erfindung die Legierung nach erfolgter Härtung nicht gewalzt oder auf andere Weise verformt wird, bleibt sie in monokristallinischem Zustand, ohne daß man aber sagen kann, daß bei der obenerwähnten Ausführungsform der Erfindung, bei der auf die Härtung eine Verformung folgt, die Legierung polykristallinisch im üblichen Sinne des Wortes wird.
  • Im letzteren Fall ist die monokristallinische Struktur aber durch gegenseitige Abscherungen von Kristallteilen, wobei Gleitlinien entstehen, unterbrochen. Die nach der Härtung verformte monokristallinische Legierung hat eine besondere Struktur, was darin zum Ausdruck kommt, daß die Verformung keine weitere wesentliche Härtezunahme herbeiführt und daß beim Glühen der verformten Legierung weder eine Rekristallisation noch die damit einhergehende Härteabnahme auftritt. Es wird hier ein Glühen gemeint unter Bedingungen, bei denen die gleiche verformte Legierung, in der nur kein Metalloid eindiffundiert ist, wohl rekristallisiert. Für die praktische Anwendung ist es von größter Wichtigkeit, daß die Härte nach dem Glühen beibehalten bleibt.
  • Die Legierung kommt beim Glühen auch nicht in den sehr weichen Zustand, den rekristallisierende Legierungen im Augenblick ihrer Rekristallisation gewöhnlich durchlaufen und der bewirkt, daß bei Ausglühen verformter Legierungen Formänderungen auftreten, sobald diese Legierungen während des Glühens einer Belastung ausgesetzt werden.
  • Die nach der Erfindung erzielte Verbesserung hinsichtlich der Sprödigkeit steht wahrscheinlich damit im Zusammenhang, daß bei der Härtung erzeugte Nitride und Oxyde sich auch an den Korngrenzen abscheiden. Wenn solche Korngrenzen in der Legierung nicht vorhanden sind wie bei einem Monokristall, ergibt sich eine wesentlich geringere Sprödigkeit. Kleine Einschlüsse und Poren in einem Monokristall schaden der Härte natürlich nicht, und der Ausdruck monokristallinische Zustand umfaßt daher Monokristalle mit solchen Einschlüssen und Poren.
  • Bei der Anfertigung eines Gegenstands oder Bauteils nach der Erfindung wird es manchmal nicht erforderlich sein, daß der ganze Gegenstand oder Bauteil eine solche möglichst geringe Sprödigkeit hat. In einem solchen Falle genügt es, wenn der Teil des Gegenstands der einer mechanischen Belastung ausgesetzt ist und dessen Sprödigkeit herabgesetzt werden soll, sich während der Härtung im monokristallinischen Zustand befindet.
  • Ausführungsbeispiele I. Ein Monokristall in Form eines runden Stabs von 3,5 mm Durchmesser und 6o mm Länge, der aus Silber mit 0,3 Gewichtsprozent Magnesium besteht, wurde dadurch völlig gehärtet, daß er während 27 Stunden auf 8oo ° C an Luft geglüht wurde.
  • Die Härte betrug 122 kg,'mm2, gemessen gemäß dem Verfahren nach Vickers. Darauf wurde der Monokristall bis zu einer Platte von o,5 mm Stärke kalt gewalzt, wobei sich die Härte bis 126ikg mm' steigerte. Die Platte war völlig frei von Rissen. Nach erfolgtem Glühen in Stickstoff während '/_, Stunde betrug die Härte wieder 122 kg/mm'. Eine kekristallisation trat dabei nicht auf; die beim Walzen entstandenen Gleitlinien waren deutlich erkennbar.
  • IL Ein Monokristall von Kupfer mit 0,2 Gewichtsprozent Beryllium von gleichen Abmessungen wie im Beispiel I wurde dadurch völlig gehärtet, daß er während 26 Stunden auf 95o' C an Luft geglüht wurde. Nach Entfernung der Oxydhaut war der Durchmesser des Monokristalls 1,6 mm. Die Vickershärte betrug 12o kg"mm2. Darauf wurde der Monokristall zu einer Platte von o,5 mm Stärke kalt gewalzt, wobei die Härte unverändert blieb. Durch Glühen während '/1 Stunde auf 8oo ° C in Stickstoff änderte sich die Härte nicht. Rekristallisation trat dabei nicht auf.
  • Wurde der Monokristall nur während 17'/2 Stunden an Luft geglüht, so blieb ein Kern von etwa 0,5 mm Durchmesser ungehärtet. Dieser Kern rekristallisierte wohl beim Ausglühen in Stickstoff; die dabei entstandenen Kristalle wuchsen nicht durch die Abgrenzung des ungehärteten Kerns und durch die gehärtete Oberflächenschicht hindurch.
  • III. Ein stabförmiger Monokristall von 3 mm im Durchmesser aus Eisen mit 2 Gewichtsprozent Aluminium wurde während 120 Stunden auf 525' C in Ammoniak erhitzt. Während ein auf diese Weise behandelter polykristallinischer Stab sehr spröde ist und bereits beim Abkühlen an verschiedenen Stellen an den Kristallgrenzen reißt und abbricht, war der gehärtete Monokristall sehr widerstandsfähig.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zum Härten einer Legierung durch Eindiffundieren eines Metalloids bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung sich während ihrer Härtung im monokristallinischen Zustand befindet.
  2. 2. Anwendung des Verfahren nach Anspruch z bei der Oxydationshärtung von Kupfer- und Silberlegierungen.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, insbesondere zur Anfertigung eines Stabs, Balkens oder Bands, dadurch gekennzeichnet, daß die monokristallinische Legierung nach der Härtung einer Verformungsbearbeitung unterworfen wird.
DEP20711A 1945-02-08 1948-11-05 Verfahren zum Haerten von Legierungen durch Eindiffundieren eines Metalloids Expired DE810225C (de)

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