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Schaugerät für Kleingut Hinter Auslagefenstern von Ladengeschäften
aufzustellende Schaugeräte für Kleinwaren, insbesondere für Packungen mit Inhalt,
wurden seit längerer Zeit so gebaut, daß in einem Traggestell eine Anzahl von schräg
nach dem Ladenraum hin ansteigenden Lagerplatten für die auszustellenden Waren etagenartig
übereinander derart vorgesehen war, daß zwischen je zwei benachbarten Platten ein
genügend weiter Luftspalt verblieb, um das Ausstellgut auf die Plattenoberfläche
zu legen, auf denen es nun, selbsttätig nach unten rutschend, an je einer Anschlagleiste
Halt findend, in der Anzahl angebracht wurde, bis alle Platten belegt waren.
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Die Platten waren zum Gestell nach vorn schiebladenartig ausziehbar
angeordnet. Alle vor den Auslagen stehenden Käufer konnten übersichtlich mindestens
j ede L ängsreihe der Waren und deren Packungsaufschriften beschauen. Dergroße Vort
eil dieses Schaugeräts bestand, abgesehen von seiner verhältnismäßig geringen Platzinanspruchnahme
durch das eine Vielzahl von Waren aufnehmende Gerät, vor allem darin, daß die Käufer
die jeweilige Wahl der von ihnen gewünschten Ware schon selbst treffen und nur nach
der betreffenden Ware verlangen konnten, nicht aber den Verkäufer zu bitten brauchten,
ihnen durch Vorlegen einer Auswahl det Packungen durch deren Aufschriften die Orientierung
über den Wareninhalt zu ermöglichen. So ging die Abwicklung des Kaufs glatter vor
sich, und beiden Personen wurde sehr viel Zeit erspart.
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Die vorerwähnten Ausstellungsgeräte dienten jedoch außerdem als Verkaufsschränke.
Wollte daher der Verkäufer im Laden die von dem Kunden gewünschten
Waren
aus dem Verkaufsschrank hervorholen, falls die in den Regalfachen vorhandenen Vorräte
zufällig nicht gerade die gewünschte Sorte mehr aufwiesen, so mußte er zuvor eine
vordere Glastüre öffnen, mit denen jeder Verkaufsschrank ausgestattet war. Fehlte
es infolge anderer zur Schauauslage gebrachter Nachbargegenstände an Platz zum Öffnen
der Tür, so mußte das ganze Schaugerät hervorgeholt oder mindestens so auf seiner
Stelle verdreht werden, daß die Glastür ihre Öffnungsmöglichkeit dem Verkäufer zuwenden
konnte.
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Infolge der nur nach vorn hin ermöglichten Verschiebung der Platten
war das Hervorziehen einzelner Waren oder Packungen aus den Fächern von hinten her.
sehr schwierig, während es von vorn nach Öffnung der Glastür nicht die geringsten
Hindernisse machte, selbst dann; wenn die Waren aus den hinteren Reihen hervorgeholt
werden sollten; weil sich zufolge der Plattenneigung die Waren selbsttätig durch
Verrutschen unter ihrem Gewicht bewegten.
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Das Verstellen des Geräts auf seinen Platz hinter dem Ladenfenster
hatte aber öfters die Verlagerung anderer, neben dem Gerät befindlicher Ausstellgegenstände
zur Voraussetzung, wenn ein Anstoßen oder Umfallen letzterer vermieden werden sollte.
Die Geräteverstellung oder gar das Wegnehmen des Geräts aus seiner Schaulage führte
zu lästigen Zeitverlusten und Umständlichkeiten. Diese Nachteile zu vermeiden und
ohne Ortsveränderung des Geräts die im letzteren vorhandenen Waren teilweise oder
gänzlich vom Ladenraum aus zu entnehmen und zu gegebener Zeit auch wieder vom Ladenraum
aus nachzufüllen, ist Zweck vorliegender Erfindung und Gerätevervollkommnung.
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Erreicht wird ein solches Ziel im wesentlichen nach der Erfindung
dadurch, daß alle Platten des Gerätegestells um, relativ zu dessen Seitenschilden
ortsfeste Drehpunkte ausschwingbar, und gleichzeitig die Platten durch Gelenkglieder
so verbunden sind, daß sie, innerhalb jeweils parallel zueinander bleibender Ebene,
bei gleichen Höhenabständen in entgegengesetzter Richtung schräg gestellt werden
können, sobald nur ein Fingerdruck auf eine Plattenkante ausgeübt und so lange fortgesetzt
wird, bis bei einer gewissen Schräglage das Ausstellgut auf den Platten unter Verlegung
seines Schwerpunktes ins Rutschen gelangt, worauf die Ruhelage aller beweglichen
Teile selbsttätig durch Gegenlage der untersten Plattenkante an einem Festpunkt
des Gerätegestells hergestellt wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schaubildlich in zwei Arbeitsstellungen dargestellt.
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Fig. i zeigt darin die Ansicht, in welcher das Gerät mit seinem Ausstellungsgut
den Platz hinter dem Besichtigungsfenster einnimmt; während Fig. 2 die Stellung
wiedergibt; wenn die hier nicht belegt veranschaulichte Plattenreihe, mittels Fingerdrucks
auf z. B. die oberste Platte, in die umgekehrte, dem Ladenraum zugewendete Neigungslage
gebracht ist.
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Fig. 3 stellt eine Einzelheit dar: Mit -i sind die Seitenschilde,
mit 2 ist eine sie verbindende Bodenstrebe, mit 3 eine obere Stegbrücke zwischen
den Schilden i; mit 4, 4a, 4b, 4c ... sind die Platten zur Aufnahme des Ausstellguts
5, mit 8 sind als Anschläge für letztere dienende Kantenbörtel oder Rippen an den
Längskanten aller Platten, mit 9 ebensolche Börtel an den Plattentiefenkanten, mit
6 ist eine, am unteren und oberen Ende auf der einwärtigen Fläche der Seitenschilde
i bei 7 befestigte, etwas einwärts vorspringende Beschlagschiene, die als Lager
für je einen Drehzapfen io dient, der in der Mitte jeder Plattentiefenlänge an deren
zugehöriger Börtelkante 9 angreift und mit' ii ist ein Laschenpaar bezeichnet, das
frei höhenbeweglich, gelenkig rechts und links der zugehörigen Beschlagschiene 6
je an einem Zapfen 12 angreift, der an der Börtelkante 9 jeder der Platten 4,
4a, 4b, 4 c ... befestigt ist.
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Die Flächengrößen der Platten 4, 4a, 4b, 4c ... nehmen von
unten nach oben ab, so daß, wenn alle Platten in eine gedachte Waagerechtlage gekommen
wären, eine Verbindungslinie der linken bzw. rechten Eckpunkte zwischen den Börteln
8 und 9 parallel zum Schrägkantenverlauf der Seitenschilde i zu liegen käme, was
im übrigen auch bei jeder Schräglage aller Platten der Fall ist.
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Das Schaugut 5 bzw. die Gesamtheit der Packungen oder Umhüllungen
braucht nicht unbedingt prismatische Form, also parallelepipedisch oder kubisch
zu sein. Es könnte auch kreisrunde, ovale oder andere Grundflächengestalt haben,
wenn das Gerät nicht etwa zur alleinigen Zurschaustellung von Nähr-, Gewürz-oder
Suppenbereitungsmitteln dienen sollte. Jedoch muß das Gut auf der Plattenoberfläche
immer so gelagert sein, daß bei Umkehrung der Plattenlage aus der Stellung nach
Fig. i in die Lage nach Fig. 2 kein seitliches Ausweichen des Guts eintritt, dagegen
ein Verrutschen jedes Stücks desselben in seiner Reihentiefe ungestört stattfinden
kann. Dies ist entweder durch ortsfeste Führungs- bzw. Trennleisten oder durch solche
zu erreichen, welche eine Verstellung ihres Gegenseitigkeitsabstandes zur Plattenlänge
ermöglichen. In Fig. i und 3 ist beispielsweise letztere Art von Trennleisten 13
veranschaulicht.
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Faßt man jedes Ende der in benötigter Anzahl lose und hochkant auf
die Plattenoberfläche gestellten Trenn- bzw. Führungsleisten 13 mit einer, etwa
U-förmig profilierten Lasche 15 ein, an derem Steg ein nach auswärts vorspringender
und dabei einen Längsschlitz 14 in den Längsbörteln 8 durchsetzender Gewindebolzen
16 festsitzt, und versieht man die vordere Endstrecke des letzteren mit einer Rändelmutter
17, so kann jede Leiste 13 zur Nachbarleiste in solchem Abstand ein- und durch Anziehen
der Mutter 17 festgestellt werden, daß genügender Spielraum der, diesen Abstand
ausfüllenden Gutreihe verbleibt, um ein unbehindertes Rutschen derselben in der
einen oder anderen Plattenschräglage zu erreichen, wobei die Gegenseitigkeitslage
des Guts untereinander tiefenwärts jedoch beibehalten wird. Es bedarf keines Hinweises;
daß die vorerwähnten Ein- und Feststellmittel auch auf andere, gleichwertige Art
erzielbar sind. Das Gelenkgestänge 11, 12 und die Beschlagschiene 6, 7 mit ihren
Drehzapfenstellen io, sind der Deutlichkeit halber, in Fig. 2 nur schematisch durch
gestrichelte Linien und Punkte angegeben. Es genügt, wenn diese Mittel nur einwärts
der Fläche einer der beiden Seitenschilde i
angeschlagen werden,
jedoch erscheint es zweckmäßig, sie an beiden Schilden anzubringen.