DE80877A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf diejenige Klasse von Schleudermaschinen, welche
dazu bestimmt sind, eine Flüssigkeit oder einen Saft in verschiedene Flüssigkeiten von verschiedenen
Dichtigkeiten zu zerlegen, wie solche Maschinen hauptsächlich zum Zerlegen von Vollmilch in Sahne und Magermilch in Verwendung
sind.
Der Hauptzweck vorliegender Erfindung besteht darin, die Trommel der Schleuder mit
einem Einsatz zu versehen , um die Abscheidungsfä'higkeit derselben zu erhöhen und
diesen Einsatz vortheilhaft gleichzeitig derartig einzurichten, dafs durch denselben feste Unreinigkeiten,
welche in der Milch enthalten sind, abgeschieden werden. Daneben ist bei diesen Schleudern die Spindel und Trommel
derartig mit einander verbunden, dafs die Trommel gezwungen ist, mit der Spindel
gleichmäfsig zu rotiren, sich dabei jedoch innerhalb gewisser Grenzen selbstthätig ausbalanciren
kann; auch ist auf eine besondere Construction des Spurlagers, in welchem die Spindel läuft,
Bedacht genommen, so dafs die Reibung der letzteren auf einfache, dauerhafte und billige
Weise vermindert wird.
Die Schleudermaschine zum Schleudern von Milch ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt;
in derselben ist:
Fig. ι ein Längsschnitt durch die Schleuder;
Fig. 2 zeigt in vergröfsertem Mafsstabe das Spurlager im Längsschnitt;
Fig. 3 ist ein Horizontalschnitt in Richtung der Linie 3-3 der Fig. 2,
Fig. 4 ein Längsschnitt der elastischen Triebvorrichtung, welche zwischen der Spindel und
dem unteren Theil der Trommel vorgesehen ist,
Fig. 5 ein Verticalschnitt durch die Verbindung der Trommel mit dem zugehörigen Deckel
in vergröfsertem Mafsstabe.
Fig. 6 zeigt die Trommel nebst zugehörigen Theilen im Verticalschnitt.
Fig. 7 ist ein Horizontalschnitt in Richtung der Linie j-y der Fig. 6.
A ist das feststehende Gehäuse, welches- in bekannter Weise durch das Gestell A1 getragen
wird. B ist die Schleudertrommel und b die Treibspindel derselben. Der obere Theil der
Spindel ist in einem Lager α geführt, Welches
in dem oberen Theil des Gestelles A1 angeordnet ist und unter Vermittelung eines Gummiringes
al seitlich nachgeben kann; dieser
Gummiring a1 liegt zwischen dem Lager und
den benachbarten Theilen des Gestelles. Die Spindel ragt durch das obere Lager α hindurch
und in eine hohle konische Röhre B1 hinein; letztere ist auf dem Boden B2 der Trommel
befestigt oder besteht mit diesem aus einem Stück; die Trommel ruht lose auf dem oberen
abgerundeten Ende der Spindel, so dafs sie sich in bestimmten Grenzen auf der Spindel
neigen kann. Diese schwingende Bewegung der Trommel wird durch eine elastische Ver-
bindung begrenzt, welche zwischen dem unteren Theil der Röhre B1 und der Spindel b angebracht
ist. Diese Verbindung besteht aus einer Hülse C, Fig. 4, welche die Spindel
innerhalb des unteren Theiles des konischen Rohres B1 umschliefst. Diese Hülse ist an
ihrem unteren Rand mit einem Einschnitt c versehen, in welchen ein in die Spindel b eingelassener
Bolzen cl greift, wodurch erreicht wird, däfs die Hülse C mit der Spindel sich
drehen mufs. Zur Kupplung von Spindel und Hülse können natürlich auch andere passende
Vorrichtungen getroffen werden.
Die Hülse C wird von einem weichen, vortheilhaft aus Gummi bestehenden Ring d umschlossen,
welcher in eine auf der Aufsenseite der Hülse vorgesehene Rille pafst. D ist ein
mit Flantschen versehener Hals, welcher diesen Ring umschliefst und mit dem Boden der
Trommel verbunden ist (Fig. 6). Dieser Hals ist im Innern gleichfalls mit einer herumlaufenden
Rille versehen, welche den Gummi- ■ ring d umschliefst, so dafs der Ring zwischen
der Hülse C und dem Hals D eingedichtet ist. Die Elasticitä't des Ringes gestattet ein leichtes
Schwingen der Trommel auf der Spindel, sobald sich diese beim Drehen selbst ausbalancirt,
während die Reibung des elastischen Ringes zwischen Hülse und Hals die Bewegung der
Spindel auf die Trommel überträgt, so dafs letztere mit der Spindel umlaufen mufs. Der
Deckel E der Trommel ist nach oben in einen Hals e zusammengezogen, in welchen die den
Ausflufs der Sahne gestattende hohle Schraube e1
angebracht ist, und durch welchen die Röhren e2 für die Magermilch hindurchführen.
F ist der Aufnahmebehälter für die Magermilch (Fig. 1), welcher auf dem Gehäuse A
aufruht. F1 ist der zur Aufnahme der Sahne bestimmte Behälter, welcher oberhalb des Behälters
F angeordnet ist. Beide Behälter sind von bekannter Construction. Der Deckel E
ist an seinem unteren Ende mit Schraubengewinde g versehen (Fig. 5), mit welchem er
in das in dem oberen Ende der Trommel vorgesehene Muttergewinde g1 eingeschraubt wird.
Zwischen dem oberen Rand der Trommel und dem Deckel E ist noch ein Packring h
angeordnet; der Deckel besitzt an seiner inneren Seite einen herabreichenden Rand h1, welcher
den . Packring am Herausgleiten hindert, und welcher mit der inneren Fläche der Trommel,
wie Fig. 6 zeigt, bündig liegen oder, wie Fig. 5 zeigt, die innere Fläche derselben überragen
kann.
/ist die feststehende Zuführungsschale, welche auf dem Sahnenbehälter F1 aufruht und mit
einem in das Innere der Trommel hineinragenden Einlaufrohr i versehen ist (Fig. 1
und 6). J ist die rotirende Zuführungsschale, welche auf dem obersten Theil der Röhre B l
der Trommel angebracht und mit einer oder mehreren Auslafsröhren j versehen ist, welche
nach aufsen gerichtet in die Trommel hineinragen.
K stellt einen hohlen Abscheidkegel dar, welcher in dem Flüssigkeitsraum der Trommel
liegt und auf dem Boden derselben nahe oder an der Umfangswandung aufruht und, nach
oben sich verjüngend, mit seinem engeren Ende in der Nähe des Sahnenauslasses mündet.
Dieser Kegel erstreckt sich diagonal durch die Dicke des sich in der Trommel bildenden
Flüssigkeitsringes und theilt denselben in einen inneren Theil, welcher sich innerhalb des
Kegels, und einen äufseren Theil, welcher sich zwischen dem Kegel und der inneren Trommelwandung
befindet. Der Durchmesser der engeren Kegelmündung ist derartig bemessen, dafs die
Sahne, welche auf der inneren Seite des Kegels abgeschieden wird, sich nach aufwärts über
das schmale Kegelende hinaus bewegen und den Sahnenauslafs der Trommel erreichen kann.
Vortheilhaft wird der Durchmesser des schmalen Kegelendes ebenso grofs gemacht, wie der
Durchmesser der die Sahne leitenden Wandung an der Stelle beträgt, wo die Sahne aus dem
Hals der Trommel heraustritt. Je kleiner der Durchmesser der oberen Kegelmündung ist,
desto dicker ist die Sahne, welche aus demselben heraustritt.
L sind aufrecht stehende Flügel, welche mit der äufseren Fläche des Kegels verbunden
sind, und welche sich bis fast dicht an die Trommelwandung erstrecken. Diese Flügel
haben den Zweck, zu verhindern,, dafs die Flüssigkeit innerhalb der Trommel in der
Richtung des Umfanges derselben ihre Stellung verändert; ferner theilen sie den Flüssigkeitsraum zwischen Trommel und Kegel in verschiedene
nach aufwärts gerichtete Schichten, in welchen die Flüssigkeit verhältnifsmäfsig
ruhig ist, wodurch die Trennung der Sahne von der Magermilch in der äufseren Flüssigkeitsschicht beschleunigt wird.
In dem Kegel sind in kurzen Zwischenräumen oberhalb des unteren Endes Oeffnungen
m vorgesehen, welche eine Verbindung zwischen der inneren und der äufseren Flüssigkeitsschicht
herstellen; diese Oeffnungen ermöglichen einen freien Durchgang der Flüssigkeit
von der inneren nach der äufseren Seite des Kegels, sobald der untere Rand des Kegels
durch feste Stoffe verstopft ist; es wird auf diese Weise das Auffangen der festen, in der
Milch vorhandenen Bestandtheile auf der inneren Seite des Kegels an dem unteren Rand
desselben ermöglicht, ohne den Flüssigkeitszutritt von der inneren nach der äufseren Seite
des Kegels zu verhindern, während der Kegel verhindert, dafs die festen Unreinigkeiten an
der äufseren Wandung der Trommel sich abscheiden.
Die Vollmilch, welche aus der Zuleitungsröhre i herausströmt, gelangt zunächst in den
Flüssigkeitsraum an der inneren Seite des Kegels, woselbst sie der Schleuderwirkung ausgesetzt
wird; hierbei werden die Sahnenkügelchen gegen die Drehungsachse gedrängt und die
Magermilch nach aufsen getrieben. Die Sahnenkügelchen häufen sich in den inneren Schichten
des inneren Flüssigkeitsringes an und steigen allmälig gegen das schmalere Ende des Kegels
und hierauf zu dem Sahnenauslafs der Trommel. Die Theile der Magermilch erreichen bei ihrem
Gang nach auswärts die innere Fläche des Kegels und wandern unter dem Einfluis der
Schleuderkraft an dem letzteren nach unten herab und entweichen schliefslich durch die
Oeffnungen m des Kegels in den äufseren Flüssigkeitsraum. In diesem Raum wird die
theilweise entsahnte Milch einer weiteren Trennung unterworfen, da die Sahnenkügelchen
nach innen gegen die äufsere Seite des Kegels gedrängt werden, während die Theilchen der
blauen oder Magermilch sich an dem inneren Trommelumfang anhäufen und nach aufwärts
an demselben entlang zu dem äufseren Ende der Magermilchabführungsröhren e2 geleitet
werden. Die an der äufseren Wandung des Kegels abgeschiedene Sahne verbindet sich an
dem oberen Ende des Kegels mit der Sahne, welche an der inneren Seite des Kegels abgeschieden
wird. Die Vollmilch wird auf diese Weise zunächst einer ersten Trennung an der Innenseite des Kegels unterworfen, wobei die
gröfsten Sahnenkügelchen, welche den gröfsten Auftrieb haben und am leichtesten abgeschieden
werden, zunächst von der Milch getrennt werden; hierauf wird die theilweise entsahnte
Milch, welche sich in der äufseren Schicht des inneren FlUssigkeitsringes ansammelt, auf der
äufseren Seite des Kegels einer weiteren oder zweiten Trennung unterworfen, wobei die
kleineren Sahnenkügelchen, welche einen geringeren Auftrieb haben, von der Magermilch
abgeschieden werden, worauf die vollständige Entsahnung beendet ist.
Dieser Abscheidkegel ist sehr einfach und billig und trägt nur wenig zur Vermehrung
des Trommelgewichts bei, so dafs die Maschine mit derselben Kraft getrieben werden kann,
welche zum Antrieb einer Trommel ohne Kegel nothwendig wäre, während das Abscheidvermögen
der Schleuder bedeutend vergröfsert wird. Der Kegel ist, im Falle die Maschine gereinigt werden soll, leicht zu· entfernen.
Werden mehrere Kegel mit an dem oberen Ende verschiedenen Durchmessern angewendet,
so kann die Consistenz der durch die Maschine gewonnenen Sahne durch Auswechseln
der Kegel geändert werden.
η ist das untere verdünnte Ende der Spindel,
N ist das Lager, welches dieselbe umgiebt, und O ist eine Lauffläche, welche in dem
unteren Ende des Lagers eingelegt ist; ρ ist eine Stahlkugel, welche in dem Lager zwischen
dem Spindelende und genannter Lauffläche eingelegt ist. Diese Kugel ist etwas kleiner als
der Durchmesser der Spindel, so dafs der Punkt, auf welchen die Spindel auf der Kugel
aufliegt, aufserhalb der Mittellinie der Spindel liegt, wodurch die Kugel gezwungen ist, mit
der Spindel in einem Kreise herumzulaufen. Die Kugel ist in einer Kammer angeordnet,
welche in dem Lager unterhalb der Spindel gebildet wird; sie kann frei ihre Stellung verändern
und hat ihre Stützpunkte oben, unten und seitlich, wodurch die Kugel sich gleichmäfsig
abnutzt, während die Reibung bedeutend vermindert wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Einsatz für Schleudertrommeln, bestehend aus einem die bekannten radialen Zwischenwände L tragenden hohlen Kegel K, welcher auf, dem Boden der Trommel dicht aufsteht, in einiger Entfernung vom Boden Austrittsöffnungen m enthält und so weit nach der Trommelachse hin sich erstreckt, dafs die züfliefsende Milch in demselben einer Vorscheidung unterworfen wird und der dabei gewonnene Rahm über den inneren Rand des Kegels tritt, während die Milch durch die Oeffnungen m in den eigentlichen Scheideraum gelangt und der Schmutz in dem Raum des Kegels unterhalb der Oeffnungen in gesammelt wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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