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Plastische Gegenstände aus Karton, insbesondere als Spielzeug Gegenstand
der Erfindung sind Kartonageartikel, die eine vielseitige Verwendungsmöglichkeit
bieten, und hauptsächlich als Spielzeug, Lehrmittel, Anschauungsbilder, Reklameobjekte
und Unterhaltungsmittel für Kinder dienen sollen. Zu diesem Zweck besteht der Erfindungsgegenstand
aus einzelnen, ausgestanzten und zusammengefügten, farbig bedruckten oder bemalten
Kartonteilen, die in ihrem Zusammenbau Möbel, Häuser, Bäume oder sonstige für die
vorgenannten Zwecke in Frage kommende, plastische Gegenstände darstellen, wobei
erfindungsgemäß die einzelnen Kartonteile in der Weise miteinander zu einem Ganzen
verbunden sind, daß sie, gegebenenfalls nach geeigneter Falzeng und Umbiegung, mittels
qingeschnittener Schlitze ineinandergesteckt sind oder daß ausgestanzte Lappen oder
Ansätze an dem einen Teil in Steckschlitze des anderen Teils geführt und zur weiteren
Befestigung verschoben und umgebogen sind.
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Der Vorteil der Ausbildung dieser Gegenstände besteht daher gegenüber
den bekannten Modellierbögen darin, daß sie nicht ausgeschnitten und zusammengeklebt
werden müssen, sondern daß die fertig ausgestanzten Kartonteile, ohne Verwendung
von Klebstoff nach Bastlermanier zusammengesetzt werden und dabei immer wieder auseinandergenommen
und flach zusammengelegt und aufbewahrt werden können. Es können auf diese Weise
Probestücke und Modelle aller Art von 'Möbeln, von Bauwerken,
Bäumen
und sonstigen plastischen Gegenständen geschaffen werden, die ein gutes und leicht
faßliches Lehrmittel, beispielsweise für den Anschauungsunterricht für Kinder, darstellen
und andererseits anschauliches und geschmackvolles Reklame- und Propagandamaterial
für Möbelfabriken und Architekten bilden, besonders wenn diese Modelle in anziehenden
und reizvollen Farben und Mustern gehalten sind, wobei gerade die plastische Gestaltung
dieser Modelle einen besonderen Anreiz auf den Beschauer auszuüben vermag.
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In derr Zeichnungen sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Abb. i und 2 die Darstellung von Tischmodellen, Abb.
3 bis 5 die Darstellung eines Schrankes, Abb. 7 bis 12 die Darstellung eines Stuhles
oder Sessels und Abb. 13 bis 17 die Einzelteile und Zusammensetzung einer Weihnachtskrippe.
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Sehr anschaulich und reizvoll lassen sich nach der Erfindung besonders
Modelle von Möbeln aller Art herstellen. So besteht gemäß Abb. i und 2 ein Tisch
aus einem flachen, die Tischplatte i und die Beine 2 enthaltenden, der Tischform
angepaßten und entsprechend ausgestanzten Kartonstück, das an den gestrichelten
Linien 3, 3 gebrochen oder geknifft und an passenden Stellen mit Steckschlitze 114
versehen ist. Nach rechtwinkeligem Umbiegen der Teile 2 um die Falzlinien 3 wird
der feste Zusammenhalt des Tisches durch mit Schlitzen ausgestattete, flache Verbindungsstücke
5 erzielt, indem letztere mit ihren Schlitzen 6 in die Schlitze 4 der Teile 2 geführt
werden, wie es die obere Darstellung in den Abb. i und 2 erkennen läßt. Die Form
des Tisches läßt sich naturgemäß beliebig verändern. So werden bei dem Tisch nach
Abb. 2 durch Umbiegungen um die Kante 7 Umrandungen und winkelförmige Füße erhalten.
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Ein Schrank, z. B. Kleiderschrank, läßt sich aus zwei flachen Kartonteilen,
dem Vorderteil 9 mit Tür 16 und dem Rückenteil 8 (Abb. 3 und 4), erhalten. Beide
Teile werden an den vorgekniffenen Kanten io und 13 umgebogen, so daß Seitenwände
i i und Schrankboden und -ecken 14 entstehen, worauf die Teile mit den Schlitzen
12 und 15 ineinandergesteckt werden, wie es die Abb. 5 und 6 zeigen.
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Auch Stühle u. dgl. lassen sich erfindungsgemäß aus nur zwei Kartonausschnitten
herstellen. So besteht der Stuhl nach Abb. 7 bis 9 aus einem Hauptteil 17 mit Seitenteilen
21 und Rückenteil i9. Letzterer wird um die Brechlinie i8 um 18o° geklappt, so daß
die Rückenlehne doppelt stark ist. Nach Umbiegen der Armlehnen mit den Beinen um
die Bruchlinien 20 wird die Sitzplatte 23 mit ihren Schlitzen 24 in die Schlitze
22 der Teile 21 eingefügt (Abb. 9). Der Stuhl läßt sich auch als Sofa oder Sessel
ausbilden und. erhält dann die Form nach Abb. io bis 12. Die Sitzplatte 28 wird
an den Stellen 30 zweimal gebogen und mit ihren Schlitzen 32 und 34 in die
Doppelschlitze 25 der Teilstücke 27 eingeführt, so daß sie auch die Vorderwand 29
bei dem fertigen Sessel bilden (Abb. 12). Die Rückenlehne i9 wird wieder um die
Kante i8 gegen den Teil 17 geklappt.
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Die einzelnen Teile der verschiedenen Möbelstücke sind entsprechend
ihrer Zweckbestimmung farbig bemalt oder mit beliebigen Mustern bedruckt, so daß
durch die Farbtönungen besonders geschmackvolle und anziehende Gegenstände geschaffen
werden können.
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In der vorbeschriebenen Weise lassen sich auch Häuser und ganze Komplexe
von Baulichkeiten, wie beispielsweise ländliche Gewese und Bauernhöfe, darstellen,
wobei die Bäume und Sträucher 'durch kreuzweise mittels Steckschlitze zusammengefügte,
entsprechend ausgestanzte Kartonteile gebildet werden können.
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Ein aus vier Teilen zusammengesetztes Bauwerk stellt die in Abb. 13
bis 17 abgebildete Weihnachtskrippe dar. Diese besteht aus einem Bodenteil
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mit um die Kante 38 senkrecht angebogener Rückwand 39, die mit Bäumen bemalt
ist. Aus dem flachen Ausschnitt 34 (Abb. 13) wird durch Umbiegen um die Bruchlinie
35 ein dachförmiges Gebilde geschaffen, das den eigentlichen Krippenteil 48 birgt
und in das von oben durch einen Schlitz 36 ein Stern 45 mit seinem unteren Ansatz
46 gesteckt wird, so daß die Strahlen 47 des Sternes an dem Dach 34 anliegen. Der
Krippenteil 48 wird durch Eingriff seiner Steckschlitze 49 in die Schlitze 5o an
dem Teil 34 befestigt. Zwecks Verbindung der Rückwand 39 mit dem Dach 34 sind an
dem letzteren Lappen oder Laschen 4o ausgestanzt, die nach Art eines Bajonettverschlusses
ausgebildet und mit hinterschnittenen Schlitzen 41 versehen sind. Die Lappen 40
werden in die Schlitze 42 der Rückwand 39 gesteckt und dann nach oben geschoben,
bis die Schlitze 41 vollständig in die Schlitze 42 eingreifen, worauf die Lappen
4o nach innen umgelegt werden. In ähnlicher Weise werden auch seitliche Lappen 43
des Teiles 34 in die Schlitze 44 des Bodens 37 eingeführt und umgebogen.
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In der beschriebenen Weise können auch beliebig andere plastische
Gegenstände aus einzelnen ausgestanzten Kartonstücken hergestellt und vermittels
der Anordnung der Steckschlitze oder der mit hinterschnittenen Schlitzen versehenen
Ansätze und Lappen zusammengefügt werden.