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Verfahren zur Herstellung zahnärztlicher Teilkronen Die Präparationen
ffir Dreiviertel-, Halb- und andere Teilkronen, die ausschließlich aus kosmetischen
Griinden ausgeführt werden, gehören zu den schwierigsten zahnärztlichen Arbeiten,
clie an die Geschicklichkeit und die Geduld des l'raktikers, auch die des Patienten,
allergrößte Anforderungen stellen ; sie wurden bisher freihändig mit feinen Bohrern
und Schleifsteinchen ohne weitere Hilfsvorrichtungen vorgenommen Deshalb honnten
die fiir den sicheren Halt der Teilkronen erforderlichen parallelen Zahnhohrungen
selbst von den erfahrensten und geschicktesten Praktikern niemals hundertprozentig
erreicht wercen. Demgegenüber kennzeichnet sich die vorliegende Erfindung durch
die Anwendung von Parallebohrvorrichtungen, Parallelometern, Profilbohrvorrichtungen,
Profilbohrungen mit neuartigen Bohrern sowie fabrikfertigen genormten und selbsthersetellbaren
individuellen Bohrlehren, clie erstumalig genau parallele Bohrungen fiir den einwandfreine
Sitz der notwndigen Retentionen der Teilkronen ermöglichen und auRerdem die Arbeiten
am patienten sehr vereinfacten und beschleunigell.
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Die Zeichnungen zeigen die verschiedenen Hilfsvorrichtungen in mehreren
Anwendungsbeispielen für die Präparation eines linken oberen ersten Alolaren.
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Die Figuren bedeuten Fig I Ansicht einer für die Herstellung paralleler
Schienen- und Stiftlager geeigneten Parallelbohrvorrichtung I in Endstellung, die
auf dem Kopf des Handtückes der Zahnhohrmaschine Auswchselbar und verstellbar angeordnet
ist, mit dem Kennzeichen eines zu dem Stirnhohrer St parallel stehenden Führungsstiftes
I'.
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Fig Ia Draufsicht auf die gleiche Vorrichtung Fig 1l) Schnitt durch
die modifizierte Vorrichtung X in Richtung x-3 der Fig o mit dem Kenn-
zeichen
zweier gegeneinander verschiebbarer Führungsstifte l' und eines in deren Mitte angeordneten
Stirnhohrers St.
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Fig. 2 die. unordnung der Führungsstifte eines zur Herstellung einer
individuellen Lehre geeigneten Parallelometers 2 : runder Stift 2' und verschiebbarer
halbrunder Stift 2", dessen Planfläche nach innen gerichtet ist.
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Fig. 2a eine andere Anordnung der Führungsstifte des Parallelometers
2 : zwei gegeneinander verschiebbare Stifte 2' und verstellbarer, ausxveehselbarer
Ring 2"'.
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Fig. 2b eine weitere Anordnung der Fiihrungsstifte desParallelometers
2 : zwei gegeneinanderverschiebbare Ringe 2"'.
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Fig. 3 Ansicht einer auf dem Kopf des Handstückes der Bohrmaschine
ausxvechselbar und in der l) rehrichtung verstellbar angeordneten Profilhohrvorrichtu1lg
3 mit dem Kennzeichen einer feststehenden Bohrlehre 3a mit einer Ausnehmung 3a'
für den Stirnhohrer St und mit einem Anschlag 3a"-Fig. 3a Schnitt durch die Fig.
3 in Richtung. r-A.
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Fig. 4 Ansich einer auf dem Kopf des Winkelstiicks cier Bohrmaschine
ausxveehselhar und in der Drehrichtung verstellbar montierten Profilhohrvorrichtung
3 mit den gleichen Kennzeichen 3a, 3a', 3a'', Fig. 5 Innenansicht einer individuellen
Lehre 4 mit dem Kennzeichen einer in eine geeignete klasse eingebetteten halbkreisförmigen
Schiene 4', die dem hetreffenden Zahn zur Präparierung der zweiten Seitenrille a1''
scitlich angelegt wird (Fig. 5a).
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Fig. 5a Schnitt durch die individuelle Lehre 4 in Richtung r-3 der
Fig. 5.
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Fig. f) Draufsicht auf eine modifizierte individuelle Lehre 4 mit
dem Kennzeichen eines in eine geeignete l\Iasse eingebetteten Röhrchens 4", die
auf den zu präparierellden Zahn gesetzt xvird.
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Fig. 7 l) raufsicht auf eine genormte Lehre 5 mit clem Kennzeichen
eines in die vorgebohrte Zahnsubstanz einsetzbaren Ringes 5' und einer oder mehrerer
zylindriseher Bohrungen 5" Fig. 7a Schnitt durch die Fig. 7 in Richtung x-A «.
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Fig. 8 Draufsicht auf eine in die vorgebohrte Zahnsustanze einstzbare
genomte Lehre 5 mit dem Kennzeichen eines Zylinders 5' und einer oder mehrerer halbrunder
Bohrungen 5"'.
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Fig. 9 Draufsicht auf einen mit der Parallelbohrvorrichtung 1 oder
einer individuellen Lehre 4 präparierten linken oberen ersten l\folaren mit zwei
parallelen Seinterillen a1', a1'' und einer sie vebindenden Querrille a1 für die
Retentionsschiene t' der Teilkrone T (vgl. Fig. ga).
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Fig. ga Schnitt durch die Fig. 9 in Richtung x-X mit aufgestzter
Teilkrone T.
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Fig. 10 Draufsicht auf einen mittels einer modifizierten Parallelbohrvorrichtung
I präparierten linken oheren ersten SIolaren mit zwei Seitenrillen a,', a", der
Querrille al und einer zusätzlichen, in der SIitte der Querrille a, angeordneten,
zu den Seitenrillen parallelen Steifbohrung a2 für die Retentionsschiene T1' der
Teilkone T1 (vgl. fig. Ioa).
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Fig. Ioa Schnitt durch die Fig. Io in Richtung x-Af mit Teilkrone
Tl.
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Fig. II Draufsicht auf den mittels modifizerter Parallelbohrvorrichtung
I präparierten linken oberen ersten Molaren mit U-förmigem Schienenlager und einem
versetzten Stiftkanal a2.
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Fig. I2 Draufsicht auf den mit einer Parallelbohrvorrichtung I präparierten
linken oberen ersten Molaren mit zwei sich gegenüberliegenden Stiftkanälen a2.
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Fig. 13 Draufsicht auf clen mittels XTorrichtung I präparierten linken
oberen ersten Molaren mit drei parallelen Stiftlagern a2.
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Fig. I4 Draufsicht auf den mit ITilfe einer Profilbohrvorrichtung
3 präparierten linken oberen ersten Molaren mit einer Einfach-Rundprofilbohrung
a3 für den genormten Rundl) rofilstift der betreffenden Teilkrone.
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Fig. IS Draufsicht auf den mit Hilfe der Vorrichtung 3 präparierten
linken oberen ersten Molaren mit einer Zweifach-Rundprofilverankerung.
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Fig. I6 Draufsicht auf den mit Hilfe einer genormen, in die vorgebhrte
Zahnsubstanz einsetzbaren Lehre 5 präparierten linken oberen ersten Molaren mit
einer einfachen Rundprofilringbohrung a4'.
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Fig. I7 Draufsicht auf den mit Hilfe einerLehre 5 präparierten linken
oberen essten Molaren mit einer zweifachen Rundprofilringbohrung a4.
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Fig. 18 Draufsicht auf den mittels Lehre 5 präparierten linken oberen
ersten Molaren mit einer vierfachen Rundprofilringbollrung a4.
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Fig. 19 Draufsicht auf den mittels eines im vorgebohrten Kugellager
aS'laufenden kugelgeführten Fissurenbohrers F (vgl. Fig. 19a) präparierten linken
oberen ersten Molaren mit einer Kugelstiell) ohrung a5.
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Fig. Iga Anisicht eines kugelgefiillrten Fissurenbohrers F.
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Fig. 20 Draufsicht auf clell mittels eines im vorgebohrten Stiftlager
aß'laufenden Radbohrers R (vgl. Fig. 20b) präparierten linken oberen ersten Molaren
mit einer Kreuzprofilbohrung a6.
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Fig. 20a Ansicht eines fiir die herstellung des Stiftlagers geeigneten.
Kugelgeführten Fissurenbohrers Ft.
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Fig. 20b Ansicht eines ffir die Kreuzprofilbohrung a « ; benutzten
Radbohrers R.
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Fig. 2z Draufsicht auf einen linken oberen ersten Molaren mit großer
zentraler Karies und erforderlicher \N'urzelbehandlung.
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Fig. 21a Zahn der Fig. 21 nach Ausbohrung der erweichten Zahnsubstanz
mit einem großen Rundbohrer, Aufbereitung der Wurzelkanäle und Einzementieren der
Behandlungsröhrchen 1S für etwa später wieder durchzuführende Wurzelbehandlung.
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Fig. 21b derFig. Ia mitgenormterLehre S. deren Ring genau in das
zylinrische Bohrloch hineinpaßt, zur Bohrung der Profile a4.
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Fig. 21c Zahn der Fig. 21b mit fertiger vierfacher Profilbohrung
a4.
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Fig. 2Id Zahn der Fig. 21c mit eingesetzter Retention T'2 für die
Teilkrone T2 cler Fig. 22 und approximaler Abschrägung a7 ffir die Briickenlötstelle
der Teilkrone T2.
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Fig. 22 senkrechter Alediansellnitt durch einen
wurzelbehandelten
untercu erStell apolaren mit zwei Behandlungsröhrchen B und Teilkrone T2.
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Der nachstehend kurz beschriebene Gang der einzelnen Verfahren ist
leicht verständlich und ebenso einfach auszuführen.
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I. Teilkronen mit bekannter Schienen-oder Stiftverankerung (Fig.
9 bis 13). Nach Präparierung der Querrille a1 und einer Seitenrille a1' wird die
maßgebende zweite Seitenrille a1'' erfindungsgemäß zur ersten Seitenrille genzu
parallel gebohrt; das geschieht mit einem genormten Stirnhohrer St unter Zuhilfenahmeder
passend eingestellten Parallebohrvorrichtung 1 oder der individuellen Lehre 4. Zur
Selbstherstellung dieser Lehre wird beispielsweise der Rundstift 2' der Paralestellvorrichtung
2 in die erste Seitenrille a1' eingeführt, der halbrunde Stift 2'' dicht and den
Zahn herangeschoben, die halbrund3 Schiene 4' über den Stift 2'' gelegt und erweichte
kerrmasse über die Schiene dem Zahn angedrückt; nach dem Erhärten der Kerrmasse
wird die Vorrichtung 2 entfernt und die zweite Rille a1'' mit dem genormten Stirnbohrer
zur ersten Rille genau parallel gebohrt, während man die Lehre 4 mit dem daumen
und Zeigefinger der linken Hand festhält (Fig. 5a). Der von der präparierten Zahnkrone
genommene Abdruck wird im zahutechnischen Laboratorium wie üblich in WIodellzement
ausgegossen; auf dem gewonnenen Model wird die Teilkrone in Wachs hergestellt und
in Metall (Gold usw.) gegossen.
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Das zusätzliche Stiftager der Fig. 10 und 11 sowie das zweite Stiftlager
der Fig. 12 und das zweite und dritte der Fig. 13 werden mit Hilfe der Parallelbohrvorrichtung
I gebohrt, die auch für die Paradentoseschiene nach Wittkowski mit mehreren Parallelbohrungen
erfolgreich zu verwenden ist.
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2. Teilkronen mit neurartigen Retentionen (Fig. 14 und folgende).
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Die einfachen oder mehrfachen Rundprofilbohrungen der Fig. 14 und
15 lassen sich mit einer Profilbohrovrrvorrchtung 3 herstellen, eiw sie beispielsweise
in den Fig. 3 und 4 dargestellt sind.
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Fig. 4 zeigt auch einen besonderen Winkelstückbohrer W, der das sehr
unangenehme Festklemmen des Bohrers mit Sicherhet verhindert; er unterscheidet sich
von den jetzigen Winkelstückl) rern durch Anordnung eines Halteringes W' am vorderen
Schaftteil, der in einer %entspreschenen NtlS-nehmung der auf den Winkelstückkopf
aufsteckbaren Bohrlehre gelagert ist. Die alte Bohrerllaltevorrichtung an den Winkelstückköpfen,
die in die Schaftrille des Bohreres eingreift und dessen gelegentliche Blockierung
versursacht, kommt in Wegfall.
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Die Ringbohrungell der Fig. 16, 17, 18 werden beispielsweise, mittels
eines Hohlbohrers hergestellt, der durch das Röhrchell4"der individuellen Lehre
4 geführt xvird. l\Tach Einsten einer genormte Lehre 5 werden die Profile a4 durch
genormte Stirnbohrer fertiggestellt.
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Zur Kugelstielpräparation der Fig. 19 wird mit einem bekannten Rundohrer
ein Zylindisches lager gebohrt, das der Kugel des horizotal angesetzten Kugelfissurenboh
reres F sichere Führung gilt.
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Das Kreuzprofil wird durch einen genormten Rundbohrer und den modifizierten
Fissurenbohrer F1 vorpräpariert und mittels des in dem vorgebohrten Stiftlager laufenden
RadbohrersR fertiggestellt (Fig. 20, 20a, 20b).
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Für alle Teilkronen der verschiedenen Verfahren können erstmalig
genormte Retentionen verwendet werclen.
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Nach Art der Retentionsringe für Teilkronen lassen sich genormte
Ringe in hocllkarätigem, weichem Gold oder anderen geeigneten SIetallen als neuartige
Ringinlays verwenden, zu deren Präparation genormte Inlaybohrer und Diamantschleifer
erforderlich sind, als billigster, bester und einfachster Ersatz ffir massive Inlays
in Gold o. dgl.
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PATENTANSPRECIIE 1. \'erfahren zur Herstellung zahllärztlicher Teilkronen,
daduch gekennzeichnet, daR die bisher freihändig gehohrte zweite Seitenrille (a")
sowie das zweite und dritte Stiftlager (a2) mittels Hilfsvorrichtungen, etwa Parallelbohrovorrichtung
(I), Parallelometer (2) sowie genormten und selbstherstellbarell Bohrlehren (5,
4) zur ersten Seitenrille oder dem ersten Stiftlager genau parallel präpariert weden.