DE80642C

DE80642C -

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Publication number: DE80642C
Application number: DENDAT80642D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMTS

Es ist ein bekannter Uebelstand an Windmotoren für Maschinenbetrieb mit rotirender Verticalwelle, dafs die Arbeitsabgabe der Windradwelle an die Verticalwelle ein andauerndes Schwanken des Motors in horizontaler Ebene um den Drehpunkt des beweglichen Tisches im Gefolge hat, wodurch ein unregelmäßiger Gang der Betriebswelle und demzufolge grofse Kraftverschwendung und häufige Betriebsstörungen hervorgerufen werden. Anlafs hierzu giebt der aufserhalb des Drehpunktes des beweglichen Tisches wirkende Zahndruck, welcher hier sehr grofs ist, weil von der langsam laufenden Windwelle eine bedeutende Arbeitsleistung mittels zweier konischer Zahnräder auf die verticale Welle übertragen wird.

'Der Arbeitswiderstand des kleineren Zahnrades der verticalen Welle, welcher sich in der Drehrichtung des Tisches bemerkbar macht, bewirkt nämlich im gröfseren Zahnrad der Windradwelle das Bestreben, Motor und Drehtisch um ihren Drehpunkt, der in einer Ebene mit der Achse der verticalen Welle liegt, zu schwenken und den Motor der Einwirkung des Windes zu entziehen. Am stärksten äufsert sich dieses Bestreben, wenn der Arbeitswiderstand am gröfsten ist, also gerade dann, wenn der Motor seine gröfste Leistungsfähigkeit entwickeln soll.

Es wurde häufig versucht, durch bedeutende Dimensionirung oder starke Schrägstellung der gewöhnlich gebräuchlichen Steuerung, durch schräg gestellte Fahne (Fig. 3) diesem Uebelstande abzuhelfen; dies ist jedoch niemals in befriedigender Weise gelungen, weil selbst beide Vorkehrungen zusammen nicht genügen, um das bedeutende Drehbestreben aufzuheben und weil andererseits die mehrfach angewendete Rosettensteuerung für Motore mit geschlossenem Flügelrade nicht geeignet ist und beständig zu Reparaturen Veranlassung giebt. Dem entgegen soll mit dem Gegenstande der vorliegenden Erfindung diese ungünstige Beeinflussung der Windmotore dadurch beseitigt werden, dafs die Windradwelle aufserhalb der Drehtischmitte gelagert wird, und zwar dergestalt, dafs der Spurdruck der horizontalen Windradwelle ein Drehmoment in Bezug auf die Achsenmitte hervorruft, welches dem vorhin beschriebenen ungünstig einwirkenden Drehmoment gerade entgegen wirkt. Durch Anordnung eines Rädervorgeleges auf dem Drehtisch bezw. durch Uebertragung der gleichbleibenden Motorleistung mittels höherer Geschwindigkeit bei kleinerem Zahndruck wird diese Einwirkung .begünstigt und braucht die horizontale Windradwelle deshalb nur um ein Geringes aufserhalb der Drehtischmitte gelagert zu werden, um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen.

In beiliegender Zeichnung ist der Drehtisch eines Windmotors mit der letzterwähnten Vorrichtung durch Fig. 1 in Seitenansicht und Fig. 2 im Grundrifs zur Darstellung gebracht, Fig. 3 zeigt die Wirkung des Drehmomentes bei dem bisherigen Motor, Fig. 4 zeigt, wie dieses bisherige Drehmoment durch die angebrachte Neuerung aufgehoben wird.

Die Windradwelle A ist aufserhalb der Drehachse des Tisches B, also auch aufserhalb der Achse der verticalen Welle C auf dem Drehtisch B gelagert und steht mit ihrem konischen Zahnrade α mit einem eben solchen kleineren

Rade d einer in wagerechter Ebene zu der Tischdrehachse angeordneten Vorgelegewelle D in Eingriff. Ein zweites Rad d¹ dieser Welle D überträgt die Drehung auf das Antriebszahnrad c der verticalen Welle C.

Das Verhältnifs der Räderübersetzung wird möglichst hoch gewählt, damit der seitliche Zahndruck des Rades d und somit das schädliche Drehbestreben möglichst verringert wird.

Ein Schwanken des Drehtisches B ist nunmehr ausgeschlossen, da selbst bei unregelmäfsiger Arbeitsabgabe des Motors das verstärkte oder verringerte schädliche Drehbestreben stets im Gleichgewicht gehalten wird durch den gleichzeitig verstärkten oder verringerten Spurdruck der horizontalen Windradwelle.

Claims

Patent-Anspruch:

Windmotor, gekennzeichnet durch die Lagerung der geneigten Flügelwelle A auf dem Drehtisch B aufserhalb dessen senkrechter Drehachse in solcher Weise, dafs der Spurdruck dieser Welle ein Drehmoment hervorruft, welches der horizontal-drehenden Einwirkung des Rädertriebes d^l c- das Gleichgewicht hält, und Bethätigung der Königswelle C unter Anwendung eines Rädervorgeleges (a d^l) zwecks Begünstigung dieser Wirkung durch Verringerung des ungünstig einwirkenden Drehbestrebens mittels Uebertragung derselben Arbeitsleistung bei gröfserer Umdrehungszahl bezw. bei geringerem Zahndruck.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.