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Gewehr, insbesondere Jagdgewehr Die Bauart der tragbaren Feuerwaften,
insbesondere der Jagdgewehre, ist im allgemeinen in ihren Grundsätzen unverändert
geblieben. Es handelt sich entweder um Gewehre mit schwenkbaren oder Logar drehbaren
Läufen oder um Gewehre mit festen Läufen tnit gleitenden oder auch drehbaren Verschlußblöcken.
Diese verschiedenen Bauarten haben zu mehr oder weniger glücklichen und haltbaren
mechanischen Lösungen geführt, aber stets große Komplikationen des -.Mechanismus,
der Bearbeitung und des Zusammenbaus mit sich gebracht, welche gelernte Arbeiter
erfordern, was mit den modernen Verfahren zur billigen Massenherstellung torvereinbar
ist.
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Die Erfindung betrifft ein Gewehr. hei welchem die Verbindung
zwischen dein Block, an welchem der Lauf oder die nebeneinander- oder Übereinanderliegenden
Laufe befestigt sind, und dem den Zündmechanismus enthaltenden und mit dein Kolben
verbundenen Block durch wenigstens zwei lfetallstangen finit vorzugsweise rundem
Querschnitt ltergestellt wird, welche an einem dieser Blöcke befestigt sind und
in entsprechenden, in dein anderen Block ausgebohrten Führungslöchern gleiten.
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Diese Bauart ist insofern vorteilhaft. als sie gleichzeitig ein leichtes
Laden des Gewehrs und in baulicher Hinsicht eine große Einfachheit der Bearbeitung
durch Fortfall der schwall>enschwanzf('irmigeit Gleitschienen o. dgl., deren Einpassung
mit der gewiinschten Genauigkeit stets sehr lteikel
ist, gewährleistet,
sie ist jedoch an sich unzureichend, da sie weder die heikle Aufgabe der Verriegelung
der Waffe in der Schließstellung noch die des Spannens der Zündvorrichtungen löst.
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Die Erfindung betrifft eine besondere Anordnung, welche bei ihrer
Anwendung auf derartige Gewehre gestattet, alle diese Aufgaben durch äußerst einfache,
dabei aber sehr kräftige und sehr sichere Mittel zu lösen.
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Die erwähnten Stangen sind erfindungsgemäß an dem die Läufe tragenden
Block befestigt und gleiten in dem den Zündmechanismus tragenden Block, wobei auf
dem Wege dieser Stangen, senkrecht zu diesen,' d. h. in der Querrichtung, eine Achse
angeordnet ist, deren Halterung teilweise die Halterung dieser Stangen schneidet,
so daß die Achse letzten Endes die Rolle eines Splints oder Keils für diese Stangen
spielt, welche hierfür einen Ausschnitt aufweisen, der in der Schließstellung an
die Stelle der Halterung des Riegels kommt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Riegel selbst gegenüber
jeder dieser Stangen ebenfalls einen Ausschnitt auf, so daß diese Ausschnitte durch
eine Drehung von etwa 9o°, z. B. mittels eines außen seitlich an der Waffe angebrachten
Hebels, mit diesen Stangen zur t,'lereinstimmung gebracht werden können, so daß
sie deren freies Gleiten gestatten.
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Dieses Verriegelungssystem besitzt den Vorteil, daß es in äußerst
einfacher Weise genau hergestellt werden kann und gleichzeitig sehr kräftig ist,
wobei es die Ausführung des Blocks, in welchem es eingebaut ist, in einer beliebigen
Leichtlegierung gestattet, da ja die Resultierende der von der Verbrennung des Pulvers
der Patrone herrührenden Kräfte eine Zugkraft auf die Stangen ausübt, welche von
dem stählernen Querriegel aufgenommen wird. Das Metall, welches nicht auf Biegung
beansprucht wird, weist somit seine höchste Widerstandsfähigkeit auf.
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Diese Verriegelungsart führt unmittelbar zu einem nicht umkehrbaren,
sehr einfachen und sehr sicheren Spannsystem für den Zündmechanismus.
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Dieses Spannsystem, welches einen weiteren Gegenstand der Erfindung
bildet, ist dadurch gekennzeichnet, daß der erwähnte Riegel mit einem Nocken versehen
oder noch einfacher auf einem Teil seines Umfangs ausgespart wird, um die Rolle
eines Nockens zu spielen, wobei dieses Profil ausgenutzt wird, um bei der Betätigung
dieses Riegels zum Zweck des Öffnens der Waffe durch Trennung der beiden Blöcke
das das Spannen der Zündvorrichtungen bewirkende Organ zurückzudrücken.
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Es ist noch zu bemerken, daß dieses Spannsystem den Vorteil aufweist,
daß es mit der Verriegelung der Waffe gekuppelt ist, so daß die Zündvorrichtungen
selbst im Falle eines Fehlmanövers, eines Versagens der Abzugsanordnung oder eines
Stoßes erst freigegeben werden können, wenn der Riegel «-feder in die Verriegelungsstellung
gebracht worden ist.
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Schließlich betrifft die Erfindung noch zur Aufrechterhaltung der
gesuchten Einfachheit der Herstellung eine besondere Zusammenbauart des Kolbens
mit dem den Zündmechanismus enthaltenden Block, welche dadurch gekennzeichnet ist,
daß einfach ein Zwischenstück oder eine Zwischensohle flach, ohne irgendwie eingelassen
zu sein, gegen das Holz des Kolbens gelegt und auf diesem durch zwei einfache Holzschrauben
befestigt wird, wobei diese Sohle auf ihrer anderen Seite den Block des Zündmechanismus
aufnimmt, welcher an ihr mit Hilfe von zwei Schrauben befestigt wird, welche ihn
der Länge nach durchdringen.
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Diese Zusammenbauart ist somit sehr leicht zu verwirklichen, sie gestattet
ein leichtes Auseinandernehmen und schwächt in keiner Weise das Holz des Kolbens,
während die übliche Zusammenbauart entweder die Anbringung von zahlreichen Einschnitten
in dem Kolben zum Einlassen der verschiedenen mechanischen Teile und ihrer Befestigungsorgane
oder die Durchbohrung dieses Kolbens auf seiner ganzen Länge zur Unterbringung eines
Gewindebolzens, welcher in den Metallteil des Gewehrs geschraubt wird, um diesen
gegen das Holz des Kolbens zu ziehen, erforderlich macht.
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Die Erfindung sieht ferner eine besondere Befestigungsart der Führungsstangen
in ihrem Block vor. Diese Ausführung erleichtert den Zusammenbau, ohne eine ungewöhnliche
Genauigkeit bei der Herstellung zu erfordern, und gestattet, auf sehr leichte Weise
das Spiel auszugleichen, welches etwa bei der genauen Anlage der beiden Blöcke gegeneinander
auftritt.
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Hierfür sind diese beiden Stangen, anstatt starr in dem den Lauf oder
die Läufe enthaltenden Block befestigt zu sein, in diesem mit Reibungsschluß eingesetzt
und weisen am Ende, auf der Seite der Einpassung dieser Läufe, einen abgesetzten
und mit Gewinde versehenen Teil auf, der eine vorzugsweise in einer Vertiefung versenkte
Festziehmutter aufnimmt.
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Es ist leicht einzusehen, daß diese Ausbildung einen leichten Zusammenbau
gewährleistet. Selbst in dem Fall von in -Massenanfertigung hergestellten Führungsstangen,
bei denen namentlich die Stellung der Aussparung für den Riegel nicht ganz genau
ist, genügt es nämlich zur Erzielung einer genauen Anlage der beiden Blöcke gegeneinander
beim Zusammenbau, nach Festlegung dieser Stangen in dem Block des Zündmechanismus
durch den Verschlußriegel ihre -futtern aufzuschrauben. «-as die Annäherung der
beiden Blöcke aneinander und ihre kräftige Aufeinanderpressung bewirkt.
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Diese Zusammenbauart gestattet ferner, unter der Annahme, daß der
Riegel oder der entsprechende Teil einer oder der beiden Stangen im Laufe der Zeit
ewas Spiel aufweisen, dieses Spiel sehr leicht auszugleichen, d. h. die beiden Blöcke
von neuem gegeneinanderzupressen, indem man die entsprechende Mutter oder die -futtern
bis zur Blockierung anzieht.
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Das Verständnis der Erfindung wird durch die schematischen Zeichnungen
erleichtert werden, welche nur als Hinweis ein Jagdgewehr mit zwei übereinanderliegenden
Läufen zeigen.
Abb. i stellt in Seitenansicht das Gewehr in geschlossener
Stellung dar; Abb. 2 ist eine von oben gesehene Ansicht dieses Gewehrs; Abb. 3 ist
ein von hinten gesehener Querschnitt längs der Linie 3-3 der Abb. i ; Abb. 4, 5
und 6 sind drei Längsschnitte des Gewehrs in geschlossener Stellung längs der Linie
4-4 bzw. längs der Linie 5-5 bzw. längs der Linie 6-6 der Abb. 3 ; Abb. 7 zeigt
in Seitenansicht das Gewehr in geöffneter Stellung; Abb. 8 ist ein von oben gesehener
Grundriß des Gewehrs in der gleichen Stellung; Abt). 9 ist ein längs der
Linie 9-9 der Abb. 6 geschnittener, von oben gesehener Grundriß in geschlossener
Stellung; Abb. io ist ein Ouerschnitt längs der Linie io-io der Abb.6; Abb. i i
ist eine Vorderansicht der Zwischensohle zur Befestigung des Gewehrs an dem Kolben;
Abb. 12 zeigt im Schnitt längs der Linie 12-12 der Abb. 13 und in entspannter Stellung
eine Abwandlung des Spann- und Zündsystems mit Hämmern; Abb. 13 ist eine Ansicht
auf die Hinterseite dieses Hämmersystems; Abb. 14 ist eine der Ansicht der Abb.
12 ähnliche Ansicht, jedoch in gespannter Stellung; Abb. 15 ist eine längs der Linie
15-15 der Abb. 16 geschnittene Teilseitenansicht; Abb. 16 ist eine Ansicht der Vorderseite
des die Läufe aufnehmenden Blocks; Abt>. 17 ist ein Querschnitt dieses Blocks längs
der Linie 17-17 der Abt). 15.
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Das Gewehr enthält einen Block A, an welchem die Läufe C befestigt
sind, z. B. durch Verschraubung, einen die Verriegelungsmechanismen, Zünd-und Spannmechnismen
enthaltenden Block B, eine Zwischensohle D und einen Kolben E.
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Die beiden Blöcke A und B sind miteinander durch zwei
Metallstangen i verbunden, welche in den Block A eingeschraubt oder an diesem auf
beliebige andere Weise befestigt sind und ohne Spiel in entsprechenden Bohrungen
2 gleiten, welche in dem Block B angebracht sind und ihnen zur Führung dienen.
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Zur Begrenzung des Abstands zwischen den beiden Blöcken
A und B ist ein Anschlag vorgesehen. Dieser Anschlag ist entfernbar
oder einziehbar, um das Auseinandernehmen der Waffe zu ermöglichen. Er wird durch
einen Stift ja gebildet, der in den Block B geschraubt ist und auf dem Wege eines
ausgesparten Teils ib einer der Stangen i liegt.
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Die Verriegelung der Waffe in geschlossener Stellung (Schließstellung,
Block A gegen Block B
gepreßt) wird durch einen Riegel 3 bewirkt, der
quer in dem Block B angeordnet ist und dessen Drehung von außen mittels eines Hebels
4 erfolgt. Dieser Riegel, welcher die Stangen durchdringt, weist an der Kreuzungsstelle
mit diesen Stangen eine Aussparung 5 auf. Die Stangen selbst weisen ebenfalls eine
Aussparung 6 auf, welche in der Schließstellung an die Stelle des Riegels 3 zu liegen
kommt. Man sieht somit, daß sich der volle Teil des Riegels in der Verriegelungsstellung
wie ein Keil in den Ausschnitt 6 der Stangen legt und so die Entfernung der beiden
Blöcke A und B voneinander unmöglich macht. Wenn man dagegen durch
die Drehung dieses Riegels diese Aussparungen 5 den Stangen i zukehrt, so werden
diese freigegeben und können frei in ihren Bohrungen 2 gleiten.
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Auf diesem selben Riegel ist zwischen den Stangen i, d. h. zwischen
den Aussparungen 5, eine weitere Aussparung 7 angebracht, welche dazu bestimmt ist,
das Spannen zu bewirken. Ein gleitendes T-förmiges Druckstück 8 legt sich mit seinem
Fortsatz 8° gegen den Grund dieser Aussparung 7 unter Zwischenschaltung einer Kugel
g. Die Schenkel dieses Ausgleichhebels legen sich gegen die Bünde io der durch Federn
13 gespannten Zündnadeln 12.
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In gespannter Stellung wird jede dieser Zündnadeln bei gespannter
Feder 13 durch einen Abzug 30 zurückgehalten, der sich unter dem Druck einer
Feder 31 (Abb. 3) unter eine Schulter 32 dieser Zündnadel gelegt hat. Jeder der
beiden Abzüge ist an einem Zapfen 33 schwenkbar gelagert, und seine Kippbewegung
zur Befreiung der Zündnadel und zum Abfeuern des Schusses wird durch eine auf diesen
Abzug ausgeübte Druckkraft bewerkstelligt, welche durch den entsprechenden Abzugsbügel
34 geschaffen wird, im Augenblick, wo der Finger auf ihn einwirkt.
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Man sieht somit, daß, von der Stellung der Abb.4 (verriegelte Waffe)
ausgehend, die Drehung des Riegels 3, welche, wie oben ausgeführt, zur Erzielung
der Entriegelung der Stangen 1 erforderlich ist, gleichzeitig zur Folge hat, daß
die Kugel 9 zurückgedrückt wird, welche ihrerseits das Druckstück 8 zurückdrückt.
Die Zündnadeln 12 werden somit ebenfalls zurückgedrückt, und ihre Federn 13 werden
gespannt. Sie werden dann in gespannter Stellung durch die Abzüge 30 gehalten,
welche sich hinter ihre Schultern 32 legen.
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Die Abt>. 12 bis 14 stellen ein Zündsystem mit Hämmern 14 dar, welche
bei 15 schwenkbar sind und hei ihrer Freigabe durch die Abzugsbügel 35
unter
der auf sie durch ihre Federn 36 ausgeübten Druckkraft auf das Ende der Zündnadeln
37 schlagen, indem sie auf diese auf der Hälfte ihres Querschnitts einwirken. Bei
dieser Ausführungsform ist die Arbeitsweise derjenigen der vorhergehenden Ausführungsform
ähnlich, wobei die Drehung des Riegels 3 die Spannung der Hämmer 14 durch das Wegdrehen
der Aussparung 7 bewirkt, wobei jedoch dieses System eine Drehung des Riegels 3
um 18o° erfordert, während diese bei der vorhergehenden Ausführungsform kleiner
sein konnte. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß der Zusammenhau des Blocks
B mit dem Kolben E mittels einer Platte oder Zwischensohle D (Abb. 10 erfolgt, welche
mit zwei Löchern 16 für den Durchtritt von zwei Holzschrauben 17 versehen ist, welche
sie an dein Kolben befestigen, sowie mit zwei Gewindelöchern 0',. welche das mit
Gewinde versehene Ende
von zwei Stangen ig aufnehmen, welche den
Block B der Länge nach durchdringen und so seine Befestigung an dieser Sohle gewährleisten.
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Bei der auf Abb. 15 bis i7 dargestellten Zusammenbauart weisen die
Stangen i einen abgesetzten Teil 2o auf, der durch einen mit Gewinde versehenen
Teil er verlängert wird, und sind mit Reil)ungsschluß in den Block A eingesetzt,
der ebenfalls zwei entsprechende Bohrungen 22 und 23 aufweist. Dieser Block A enthält
ferner auf der Seite der Läufe C eine Aussparung oder Vertiefung 2_1, in welcher
eine Mutter 25 versenkt angebracht ist, welche sich auf den Gewindeteil 21 dieser
Stangen aufschraubt. Diese Muttern sind mit Kerben 26 versehen, welche gestatten,
sie von der Vorderseite des Blocks A aus mittels eines Steckschlüssels zu verdrehen.
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Dieser Block A weist außerdem senkrecht zu jeder Bohrung 23 ein Gewindeloch
auf, welches in diese Bohrung mündet und eine Madenschraube 27 aufnimmt, welche
gestattet, jede dieser Führungsstangen in ihrer Stellung zu blockieren. 'Man sieht,
daß es nach Lockerung- dieser Madenschrauben und bei geschlossenem Riegel 3 des
Blocks B zur Erzielung einer tadellosen Anlage des Blocks A gegen den Block B genügt,
die Muttern 25 vollständig festzuziehen, wobei die durch dieses Festziehen erzeugten
Zugkräfte (Richtung der Pfeile) die gewünschte Annäherung bewirken.