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Maschine zur Zerkleinerung von Früchten o. dgl. Die Erfindung bezieht
sich auf eine Maschine zur Zerkleinerung von Früchten o. dgl., bei welcher das zu
zerkleinernde Gut mittels einer vorzugsweise senkrechten oder im wesentlichen senkrechten
Fördervorrichtung der Zerkleinerungsvorrichtung (Mühle) zugeführt wird.
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Maschinen zur Zerkleinerung von Früchten o. dgl., sog. Obstmühlen,
wurden in der Regel bisher derart ausgeführt, daß die Mühle auf einem Gestell angeordnet
war und das zu zerkleinernde Gut mittels einer besonderen Fördervorrichtung, z.
B. eines Kettenelevators, zugeführt erhielt. Ferner sind auch schon zur Förderung
des zu verkleinernden Gutes in einem senkrechten Rohr angeordnete Schneckenelevatoren
vorgesehen worden, wobei Mühle und Schneckenelevator voneinander getrennte Baueinheiten
bildeten. Diese bekannten Bauarten von Obst-und ähnlichen Mühlen sind verhältnismäßig
schwer und sperrig. Die Erfindung bezweckt demgegenüber eine Maschine, welche für
gleiche Leistungen einen erheblich geringeren Raumbedarf hat, sich durch Einfachheit
und Billigkeit in Hinsicht auf Fabrikation und Zusammenbau auszeichnet, sich leicht
transportieren und aufbauen läßt, ein organisches, in sich geschlossenes Äußeres
hat, sauber arbeitet und hohe Betriebssicherheit aufweist.
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Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß die Zerkleinerungsvorrichtung
oder Mühle von einer vorzugsweise senkrecht oder im wesentlichen senkrecht angeordneten
rohr- oder kastenförmigen Säule getragen wird, welche gleichzeitig die Fördervorrichtung,
insbesondere einen Schneckenelevator, aufnimmt. Die Zerkleinerungsvorrichtung kann
als Fräsmühle, als Walzenmühle oder in sonst geeigneter Weise ausgebildet sein.
Sie kann, insbesondere als Fräsmühle, innerhalb eines seitlich an die Trag-und Fördersäule
angesetzten bzw. mit ihr eine Gehäuseeinheit
bildenden Gehäuses
oder, insbesondere als Walzenmühle, auf einem Tragwerk angeordnet sein, welches
von der die Fördervorrichtung enthaltenden Säule getragen wird -und gleichzeitig
zur Aufnahme eines z. B. elektromotorischen Antriebes dienen kann. In ihrem oberen
Teil kann die Trag- und Fördersäule außer dem Antrieb für die Zerkleinerungsvorrichtung
auch den Antrieb für die Fördervorrichtung tragen.
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Durch die Erfindung wird insbesondere der Vorteil erzielt, daß für
die Mühle oder Zerkleinerungsvorrichtung ein besonderes Gestell sowie eine besondere,
bei den bisherigen Ausführungen mechanisch gesteuerte Schürvorrichtung, durch welche
das zu zerkleinernde Gut gegen die Zerkleinerungsvorrichtung gedrückt wird, vollkommen
fehlen kann. Die rohr- oder kastenförmig ausgebildete Trag- und Fördersäule kann
ohne weiteres genügend steif gestaltet werden, um alle an der Fördervorrichtung
sowie an der Zerkleinerungsvorrichtung auftretenden Kräfte aufzunehmen. Infolge
Fortfalls des die Zerkleinerungsvorrichtung aufnehmenden besonderen Gestells und
der erwähnten Schürvorrichtung kann das Gewicht der Maschine sowie der Platz, den
sie beansprucht, auf ein geringstes Maß beschränkt werden.
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Des weiteren bezieht sich die Erfindung auf eine besondere Art der
Bedienung bzw. auf eine besondere Ausbildung der Bedienungsvorrichtung für den Antrieb
der Fördervorrichtung und der Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere bei Maschinen
der vorherbeschriebenen Art. Die Erfindung besteht demgemäß des weiteren in einer
derartigen Ausbildung der Bedienungsvorrichtung für die Antriebe, daß die Fördervorrichtung
erst nach der Zerkleinerungsvorrichtung eingeschaltet werden kann bzw. bei Ausschaltung
der Zerkleinerungsvorrichtung auch die Fördervorrichtung ausgeschaltet wird. Zweckmäßig
geschieht dies bei getrenntem elektrischem Antrieb beider Vorrichtungen dadurch,
daß im Bedienungsstromkreis für die Fördervorrichtung ein Schalter angeordnet ist,
welcher mittels eines Elektromagneten geschlossen wird, der seinerseits durch den
Bedienungsstromkreis für die Zerkleinerungsvorrichtung betätigt wird. Hierdurch
ist gewährleistet, daß stets erst die Zerkleinerungsvorrichtung laufen muß, bevor
die Fördervorrichtung in Betrieb gesetzt werden kann, so daß Stauungen in der Zerkleinerungsvorrichtung
oder Beschädigungen an derselben verhindert werden. Dieses ist in vorliegendem Falle
bei zusammengebauter Förder- und Zerkleinerungsvorrichtung deswegen besonders wichtig,
weil der Fördervorgang bzw. das Einschütten des zu zerkleinernden Gutes in die Vorrichtung
wegen des Zusammenbaus nicht oder nur unvollkommen beobachtet werden kann und die
Maschine wegen des kurzen Weges des geförderten Gutes zwischen Fördervorrichtung
und Mühle gegen Stauungen besonders empfindlich ist.
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Eine weitere Erhöhung der Sicherheit gegen Beschädigungen der Maschine
wird erfindungsgemäß, insbesondere in Verbindung mit Fräsmühlen, dadurch erzielt,
daß die Rutschfläche zwischen der Förder- und der Zerkleinerungsvorrichtung derart
federnd ausgebildet ist, daß beim Eindringen von festen Fremdkörpern zwischen Rutschfläche
und Zerkleinerungsvorrichtung (z. B. dem Fräser) die Rutschfläche gegen Federwirkung
verstellt wird und dadurch die Maschine abschaltet. Die Rutschfläche ist zweckmäßig
um ihre Oberkante schwenkbar gelagert, wobei auf der Drehachse der Rutschfläche
ein fingerartiges Glied angeordnet ist, welches beim Verschwenken der Rutschfläche
einen elektrischen Schalter betätigt.
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Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung besteht ferner darin,
daß die Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere der Fräser einer Fräsmühle, zwecks
Zugänglichkeit in seitlich abnehmbaren oder aufklappbaren Wandungsdeckeln gelagert
ist. Die Maschine kann auf diese Weise leicht auf Fremdkörper oder Beschädigungen
überprüft bzw. gereinigt oder ausgebessert werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in vereinfachter
Form dargestellt, und zwar zeigt Fig. i die Ansicht einer Maschine mit einer von
der senkrechten Trag- und Fördersäule getragenen Fräsmühle, Fig.2 einen Schnitt
durch den oberen Teil der Säule und die Fräsmühle, Fig.3 einen Schnitt nach der
Linie A-B der Fig. 2, Fig.4 ein Schema für die Bedienung des Antriebes von Fördervorrichtung
und Mühle und Fig. 5 die Teilansicht einer anderen Ausführungsform mit Walzenmühle.
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In Fig. i ist r der Aufnahme- oder Vorratsbehälter für das zu zerkleinernde
Gut (Obst o. dgl.), 2 die aus einem Unter- und Oberteil bestehende rohrförmige Trag-
und Fördersäule, welche mit dem Aufnahmebehälter i durch eine Öffnung 3 in Verbindung
steht. In der Säule 2 ist, wie insbesondere Fig. 2 zeigt, ein zur Förderung des
zu zerkleinernden Gutes dienender Schneckenelevator untergebracht, dessen Schnecke
4 auf einer Welle 5 angeordnet ist, die ihrerseits z. B. mittels eines ketten- oder
riemenartigen Antriebes 6 mit den Antriebsrädern 7 und 8 von dem an einem seitlichen
Flansch 9 der Trag- und Fördersäule befestigten Elektromotor io angetrieben wird.
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Die Schnecke 4 fördert das aus dem Behälter i nach oben geförderte
Gut über eine obere Öffnung i i in einen allseits durch Wandungen geschlossenen
Kanal 12 des Gehäuses 13, welches die Zerkleinerungsvorrichtung oder Mühle enthält.
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Diese besteht im wesentlichen aus einem Fräser 14, welcher mittels
Zapfen 15 und 16 im Gehäuse 13 bzw. in dem um die Zapfen 1 7 aufklappbaren und mit
dem Gehäuse 13 durch Schrauben 18 verschraubbaren Deckel i9 gelagert ist (s. insbesondere
Fig. 3). Zum Antrieb des Fräsers dient ein Elektromotor 20, welcher unmittelbar
auf der Achse des Fräsers 14, z. B. durch Kupplung mit dem Zapfen 15, angeordnet
ist.
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Das in den Kanal 12 geförderte zu zerkleinernde
Gut
gelangt auf einer Rutschfläche 21 zu dem in Pfeilrichtung umlaufenden Fräser 1q..
Die Rutschfläche 21 ist an ihrem oberen Ende bei 22 nach Art einer Klappe gelenkig
gelagert und wird durch Federn 23 gegen die untere feste Wandung 24 des Gehäuses
gedrückt, gegen welche sie sich mittels des :Anschlages 25 anlegt.
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Auf der Achse 22 und mit der Rutschfläche 21 im Drehsinn fest gekuppelt
ist ein Finger 26 angeordnet, welcher sich gegen einen Druckknopf, I lebel oder
ein sonstiges Schaltglied eines Endschalters 27 anlegt. Die Bedienung der Elektromotoren
1o und 2o erfolgt mittels Schaltgliedern (z. B. Druckknöpfen) 28 und 29, welche
an der Trag- und Fördersäule angeordnet sind, wobei z. B. der Schalter 28 den Elektromotor
io und der Schalter 29 den Eelktromotor 20 einschalten kann. Ein weiteres Schaltglied
(z. B. Druckknopf) 3o kann vorgesehen sein, um die Elektromotoren io und 2o stillzusetzen.
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In Fig. 4 ist ein beispielsweises Schaltschema für die Bedienung des
die Fördervorrichtung antreibenden Elektromotors io und des die Zerkleinerungsvorrichtung
bzw. den Fräser 14 antreibenden Elektromotors 2o dargestellt. In einem von der Stromquelle
31 beliebiger Art (z. B. dem Stromnetz) belieferten Stromkreis 32 sind der Schalter
29, eine Spule 33 für einen Elektromagneten und der Endschalter 27 angeordnet. In
einem parallelen Stromkreis 34 befindet sich ferner der Schalter 28 sowie ein Schalter
35, welcher durch den Magnetkern 36 der Spule 33 derart bedient wird, daß, wenn
letztere unter Strom steht, der Schalter 35 geschlossen und, wenn die Spule 33 stromlos
ist, der Schalter 35, z. B. mittels einer nicht dargestellten Feder, geöffnet wird.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Ist, wie es normalerweise der Fall
ist, der Schalter 27 geschlossen und wird auch der Schalter 29 geschlossen, so erhält
die Spule 33 Strom und schließt auch den Schalter 35. Erst Augenblick kann durch
Schließen des Schalters 28 auch der Elektromotor 1o und damit der Schneckenelevator
4, 5 in Betrieb gesetzt werden. Ist jedoch der Schalter 29 geöffnet und demgemäß
die Spule 33 stromlos, kann auch durch Schließen des Schalters 28 der Motor io nicht
eingeschaltet werden, da der Schalter 35, z. B. durch Federwirkung, geöffnet ist.
Durch Öffnen des Schalters 29 wird auch der Schalter 35 geöffnet und damit gleichzeitig
mit dem Elektromotor 2o der Elektromotor io abgestellt. Das Abschalten von 29 und
28 kann z. B. durch einen Schaltknopf 30 (Fig. i) erfolgen, der in Fig. 4 nicht
besonders dargestellt ist. Ähnlich wie durch Öffnen des Schalters 29 wird auch durch
Öffnen des Endschalters 27 bewirkt, daß gleichzeitig beide Motoren io und 2o außer
Betrieb gesetzt werden. Solange die Rutschfläche oder Klappe 21 durch die Feder
23 gegen die feste Wand 24 gedrückt wird, ist der Endschalter 27 durch den Finger
26 gegen Federwirkung geschlossen. Sobald jedoch der Schalter 27, z. B. infolge
Eindringens eines Fremdkörpers in die Mühle, geöffnet wird, wird auch die Spule
33 stromlos und damit der Schalter 35 geöffnet, was ein Außerbetriebsetzen der Elektromotoren
20 und to und damit des Schneckenelevators zur Folge hat. Schalter 28, 29 und 35
sowie der Elektromagnet 33 sind z. B. in den Schaltgehäusen oder Schaltstützen 37
und 38 untergebracht.
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Die Ausführungsform nach Fig. 5 zeigt die An-Wendung der Erfindung
auf eine Walzenmühle. :1n der Trag- und Fördersäule 2 sind zu diesem Zweck ein oder
zwei beiderseits der Säule angeordnete und z. B. gegeneinander versteifte Träger
39 bei festigt, z. B. angeschraubt oder angeschweißt, welche das Gehäuse 4o für
die Walzenmühle und z. 13. den Antrieb derselben trägt. Die Walzenmühle besteht
im wesentlichen aus einer Zahnwelle i i und den beiden gegeneinander wirkenden Walzen
42 und 43, welche in den Seitenwandungen des Gehäuses 4o bzw. auf den Trägern 39
gelagert sind. Der Antrieb der Zahnwelle 41 und der Walzen 42 und 43 erfolgt in
beliebig geeigneter Weise, z. B. elektromotorisch. Zur Zuführung des zu zerkleinernden
Gutes dient ein Kanal 44, welcher die obere Öffnung i i der Trag- und Fördersäule
mit dem Gehäuse 4o der Walzenmühle verbindet. Im übrigen gilt für die Ausführungsform
nach Fig.5 sinngemäß Entsprechendes wie für die Ausführungsform nach Fig. i bis
4. Das zu zerkleinernde Gut wird von einem unteren (in Fig. 5 nicht dargestellten)
Behälter i mittels des durch den Elektromotor io angetriebenen Schnekkenelevators
zur oberen Öffnung i i und von dort über den Kanal 44 zur Walzenmühle gefördert.
Letztere kann ebenfalls mit einer Schalteinrichtung gemäß Fig.4 versehen sein. Auch
können die Walzen an aufklappbaren oder abnehmbaren Gehäusedeckeln entsprechend
dem Deckel i9 (Fig. 3) gelagert sein.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Als Fördervorrichtung bzw. Zerkleinerungsvorrichtung können gegebenenfalls
andere geeignete Förder- oder Zerkleinerungsmittel als dargestellt verwendet werden.
Der Antrieb der Förder- und Zerkleinerungsvorrichtung kann gemeinsam oder getrennt
erfolgen. Ferner kann die Trag- und Fördersäule statt senkrecht auch geneigt oder
gegebenenfalls auch waagerecht angeordnet sein. Die Bedienung der Antriebe derart,
daß das Einschalten der Fördervorrichtung erst nach Einschalten der Zerkleinerungsvorrichtung
möglich ist, sowie das selbsttätige Ahschalten der Maschine beim Eindringen eines
Fremdkörpers in die Mühle kann gegebenenfalls auch bei anderen Bauarten von Obstmühlen
o. dgl. verwendet werden.