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Setzplatz Wenngleich die Setzmaschine das Handsetzen in keiner Weise
zu verdrängen vermochte, so hatte sie doch zur Folge, daß sich die Entwicklung der
Technik mehr der konstruktiven Ausgestaltung der Setzmaschine als den Geräten zur
Erleichterung und Beschleunigung des Handsetzens zugewendet hat. Die zum Handsetzen
zur Verfügung stehenden Einrichtungen und Geräte, d. h. der Setzplatz mit allem
Drum und Dran, ist demzufolge in der Entwicklung zurückgeblieben, obwohl auf diesem
Gebiet vieles verbesserungsbedürftig ist.
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Das Handsetzen ist eine langwierige Arbeit, die nur dann beschleunigt
werden kann, wenn dem Handsetzer die Möglichkeit geboten wird, die Wege zum Material
zu verkürzen, reichlich genug Material in greifbarer Nähe aufzustapeln, vorzeitig
Ermüdung durch Sitzmöglichkeit auszuschalten und mit einer Mindestzahl unproduktiver
Handgriffe seine Arbeit durchzuführen. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, alle für das Handsetzen erforderlichen Elemente, wie Schriftkästen sowie
das gesamte Blindmaterial usw. (Ausschluß, Quadraten, Regletten. Durchschuß und
Stege), in reichlicher :l-enge und so unmittelbaren Griffbereich zu bringen, daß
die setzende Person alles mit der rechten Hand bequem zu greifen vermag.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß zwei der üblichen
Setzregale mit einem für den Sitzplatz benötigten Abstand nebeneinandergestellt,
finit Gleitschienen verbunden werden, die ein Auflegen von zwei verschiebbaren Schriftkästen
gestatten, außerdem unter diesen im Mittelteil das Aufstellen von OOuadratenbehältern
und links auf der Pultfläche über dem verschiebbaren Schriftkasten die Aufstellung
eines dritten Schriftkastens erlauben. Auf der rechten Seite des Setzplatzes finden
auf der dortigen Pultfläche (über dem verschiebbaren
Kasten) stufenförmig
überschichtet ausgebildete Ausschlußbehälter Aufstellung; in Fortsetzung der Rückwand
nach oben ist noch ein Regletten- und Stegregal untergebracht, das seitlich verschoben
«erden kann. Die Tiefe dieses Regals nimmt von oben nach unten ab.
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In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer Setzplatz dargestellt.
Es zeigt Fig. i den Setzplatz von vorn, Fig. 2 den Setzplatz in Seitenansicht, Fig.
3 einen zur Aufnahme von =lusschluß bestimmten Behälter im Schrägriß, Fig. 4 einen
zur Aufnahme von Quadraten bestimmten Behälter, Fig. 5 einen Behälter für kleine
Durchschußstücke im Schrägriß vergrößert.
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Der Setzplatz besteht aus zwei der bisher üblichen, zur Aufnahme von
Schriftkästen bestimmten Setzregalen 2 und 3 mit Pultaufsätzen, die mit einem entsprechenden
Abstand i nebeneinandergestellt sind, um Sitzmöglichkeit zu geben. Zwei über die
gesamte Länge laufende Führungsschienen 6 gestatten, daß zwei Schriftkästen 7, die
sich unter den schrägen Pultflächen 4 und 5 befinden, jeweils zur nach oben offenen
Mitte geschoben werden können.
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In Verlängerung der Rückwand des Setzregals nach oben ist ein Regal
8 angeordnet, das auf Schienen 9 verschiebbar ist. Die Tiefe des Regals nimmt von
oben nach unten ab. Unter dem verschiebbaren Schriftkasten im Mittelteil i oben
ist ein Fach io angeordnet, das zur Abstellung von Quadratenbehältern i ia dient.
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Die arbeitende Person hat also die Möglichkeit, drei Setzkästen in
unmittelbarem Griffbereich aufzustellen, zwei davon auf den Führungsschienen 6 und
den dritten auf der Pultfläche 4. Wenngleich die beiden Erstgenannten unter den
Pultflächen 4 und 5 liegen, so sind sie dennoch in einfacher Weise in den Griffbereich
der setzenden Person zu verschieben. Darüber hinaus ist es der setzenden Person
möglich, beim Verschieben der beiden Kasten nach links oder rechts den Mittelteil
7" freizulegen, um damit den Zugriff zu den in Fach io aufgestellten Quadratenbehältern
i i11 zu haben.
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Die seitliche Verschiebbarkeit des langen Regals 8, das der Unterbringung
von Regletten (Durchschuß) und Stegen dient, ermöglicht der Bedienungsperson den
Zugriff zu allen Fächern mit der rechten Hand. Der Umstand, daß das Regal im untern
Teil von geringerer und oben größerer Tiefe ist, sorgt dafür, daß der Abstand zur
setzenden Person nicht zu groß wird und sich in diagonaler Richtung nach oben durch
das Überhängen außerdem noch verkürzt.
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Die Pultfläche 5, die nach Bedarf verschiebbar angeordnet werden kann,
dient zur Aufstellung von Ausschlußbehältern i i in treppenförmiger Stafflung. Die
Eingriffsöffnungen sind dabei der bedienenden Person zugewandt, so daß der Ausschluß
aller üblichen Schriftgrade leicht zu erreichen ist. Ein solcher Behälter i i ist
in Fig. 3 dargestellt. Er besteht aus vier oder mehreren stufenförmig überschichteten
Fächern, deren jedes im Bereich der Stufe offen ist und sich bis zur gemeinsamen
Rückwand 12 erstreckt, die aus durchsichtigem Material besteht, um so von hinten
ohne weiteres feststellen zu können, inwieweit das einzelne Fach des Behälters gefüllt
ist. Die Eingrifisöffnungen verlaufen abgerundet, um ein leichtes Entnehmen des
Materials zu ermöglichen.
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Der Vorteil dieser Behälter besteht darin, daß sie wegen ihres großen
Fassungsvermögens nicht nur das sonst in vielen Schriftkästen brachliegende Ausschlußmaterial
aufzunehmen vermögen, sondern auch wenig Platz beanspruchen, was dadurch erreicht
wird, daß die Einzelabteilungen (Fächer) in der Größe abnehmen und somit mit ziemlich
gleicher Menge Material, allerdings verschiedener Größe, beschickt werden können.
In der untersten Abteilung z. B. sind die Ausschlußelemente größerer Abinessung
untergebracht, in der nächsten Abteilung die Elemente etwas kleinerer Abmessung
usw. und die ganz schmalen in den oberen drei nicht mehr durchlaufenden Fächern.
Sehr vorteilhaft ist auch die durchweg groß gehaltene Eingriffsöffnung der Fächer
für das Ergreifen der einzelnen Stücke.
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Die Quadratenbehälter i ja (Fig. 4) im Fach io bestehen aus drei höheren
Fächern mit ähnlichen Eigenschaften wie die Durchschußbehälter i i. An dem Setzregal
3 ist ein Schwenkstuhl i9 mit niederklappbarer Lehne angebracht, der so in den leeren
Raum i eingeschwenkt werden kann, daß er bei stehender Arbeit nicht stört.
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Zur Vervollständigung des Setzplatzes gehört auch der ausziehbare
Abstelltisch 18 für das Setzschiff, der im Regal 2 an Stelle des obersten Schriftkastens
eingefügt ist. Er kann waagerecht oder durch Senkung des Stützrahmens 2o schräg
gestellt werden.
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Das Regal 8 kann in zwei Hälften, eine linke und eine rechte, eingeteilt
werden, wovon die eine Regletten (Durchschuß), die andere Stege aufnehmen kann.
Die kurzen Stücke finden unten, die längeren in den oberen Fächern Platz.
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Die obersten Durchschußfächer sind so ausgebildet, daß darin Kästchen
13 eingehängt werden können. Ein solches Kästchen ist in Fig.5 dargestellt. Diese
Kästchen dienen zur Aufnahme der kleinen Durchschußstücke (2-, 3- und 4-Cicero-Stücke)
von i bis 6 Punkt Stärke.