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Einspannvorrichtung zum Schleifen oder Polieren optischer Elemente,
wie Brillengläser, Linsen u. dgl. Die Erfindung betrifft eine Einspannvorrichtung
zum Schleifen oder Polieren optischer Elemente, wie Brillengläser, Linsen u. dgl.
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Es ist schon eine Einspannvorrichtung für den vorliegenden Zweck vorgeschlagen
worden, die aus einem Tragkörper mit wenigstens einer Einspannvertiefung besteht,
wobei der Oberrand dieser Vertiefung einen Sitz für den Umfang des zu bearbeitenden
Elementes bildet und dieses Element durch einen in der Vertiefung angebrachten und
am Tragkörper befestigten Saugnapf fest gegen diesen Sitz angezogen wird. Der aus
elastischem Material, beispielsweise Gummi, bestehende Saugnapf ist dabei an der
unteren Seite mit einem zentralen und axial hervorragenden Gewindestift versehen,
der durch eine entsprechende Bohrung im Tragkörper hindurchgeführt ist und mittels
einer an deranderen Seite dieser Bohrung vorgesehenen Mutter festgehalten wird.
Die Einspannvorrichtung ist auf einer Welle gelagert und wird dadurch in Drehung
versetzt, während ein sich hin und her bewegendes und/oder sich drehendes Schleif-
oder Polierorgan gegen die eingespannten Werkstücke angedrückt wird.
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Diese Vorrichtung zeigt in der Praxis jedoch den Nachteil, daß beim
Eindringen von Luft in den luftleeren Raum zwischen dem Werkstück und dein Saugnapf,
z. B. durch geringe Porosität des Saugnapfes
oder andere Umstände,
der Saugnapf sich etwas deformiert, indem derselbe eine etwas erhabenere Form annimmt.
Infolgedessen wird die durch die Mutter auf den Gewindestift des Saugnapfes ausgeübte
Zugkraft geringer, und auch der Druck, mit dem das Werkstück gegen seinen Umfangssitz
gepreßt wird, verringert sich.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird nun dieser Nachteil. dadurch
behoben, daß der Saugnapf durch federnde, eine nach dem Vertiefungsboden gerichtete
Zugkraft ausübende Mittel mit dem Tragkörper verbunden ist. Die Verformung des Saugnapfes
durch Eindringung von Luft verursacht in der erfindungsgemäßen Vorrichtung somit
keine praktisch bemerkbare Verringerung des Druckes, mit dem das Werkstück gegen
seinen Umfangssitz gepreßt wird. Dieser Druck ist vielmehr praktisch konstant. Überdies
ermöglicht die Vorrichtung nach der Erfindung eine einfachere und schnellere Einspannung
der Werkstücke als die bekannte, mit einem Saugnapf mit Gewindestift und Mutter
versehene Vorrichtung.
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Die Erfindung und ihre Vorteile werden nachstehend an Hand der Ausführungsbeispiele
noch näher erläutert.
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Fig. i ist eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Einspannvorrichtung mit darauf angebrachten Brillengläsern, wobei die obere Hälfte
im Schnitt gezeichnet ist; Fig.2 zeigt einen teilweisen Schnitt nach der Linie II-11
in Fig. i ; Fig.3 zeigt einen teilweisen Querschnitt einer anderen Ausführungsform
der Einspannvorrichtung, wobei die linke Hälfte der Fig. 3 den an einem Brillenglas
anhaftenden Saugnapf und die rechte Hälfte den Saugnapf in zurückgezogenem Zustand
ohne Brillenglas zeigt.
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Die- Fig. i und 2 betreffen eine Einspannvorrichtung mit einem Tragkörper
der allgemein für torisches Schleifen von Brillengläsern benutzten Art. Dieser Tragkörper
i ist scheibenförmig und besitzt am Umfang eine Anzahl Einspannvertiefungen wie
2, 3 und 4 zur Einspannung einer entsprechenden Anzahl Brillengläser wie 5, 6 und
14. jedes Brillen-bzw. Rohglas wird durch einen Gummisaugnapf 15 mit seinem Umfange
gegen einen im Oberrand der Innenwandung jeder Vertiefung 2, 3, 4 usw. angeordneten
Gummisitz 16 angezogen. Die Bohrung 17 dient'zur Lagerung des Tragkörpers auf einer
nicht gezeichneten Welle, durch die der Tragkörper gedreht wird.
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Nach der Erfindung ist nun der Saugnapf 15 durch federnde Mittel,
die eine nach dem Boden der Vertiefung gerichtete Kraft ausüben, mit dem Tragkörper
i verbunden. In der Ausführungsform nach Fig. i und 2 ist im Tragkörper i eine zentrale,
radial von der Vertiefung 2 ausgehende Bohrung 18 vorgesehen, in welcher ein Schieberkörper
ig sich hin und her bewegen kann. Der Schieberkörper ig ist mittels einer Schraube
2o, die mit ihrem oberen Ende im zentralen unteren Ende des Saugnapfes 15 eingebettet
und mit ihrem unteren Ende in den oberen Teil des Schieberkörpers ig eingeschraubt
ist, mit dem Saugnapf 15 verbunden. Im Raum zwischen dem Schieberkörper ig und der
Innenwand der Bohrung 18 ist eine Schraubenfeder 21 ohne seitliches Spiel angebracht
und diese Schraubenfeder 21 übt auf den Schieberkörper ig eine in axialer Richtung
der Bohrung 18 nach innen gerichtete Kraft aus, weil dieselbe mit ihrem unteren
Ende an einem Kragen 22 des Schieberkörpers ig anliegt, während ihr oberes Ende
sich gegen eine auf dem Boden der Vertiefung 2 angebrachte Deckplatte 23 abstützt.
Diese Deckplatte 23 wird durch eine bequem entfernbare, teilweise in einer in der
Seitenwand der Vertiefung 2 vorgesehenen Nut 25 liegende Ringfeder 24 in ihrer Lage
festgehalten. Das untere Ende des Schieberkörpers i9 ist mit einem axial hervorragenden
Stift 26 versehen, der in einen den Tragkörper i durchquerenden Kanal 27 hineinragt.
Durch Einführung eines geeigneten Werkzeuges in den Kanal 27 kann der Stift 26 und
dadurch der Schieberkörper ig mit dem Saugnapf 15 zum Einspannen oder Entfernendes
Werkstückes aufwärts gedrückt werden.
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Zum Einspannen eines Werkstückes in einer der Vertiefungen des Tragkörpers
i wird das Werkstück auf den Sitz 16 der betreffenden Vertiefung angebracht. Darauf
wird der entsprechende Saugnapf 15 durch Einführung von z. B. einem Schraubenzieher
oder einem hakenförmigen Werkzeug in den entsprechenden Kanal 27 und durch
Hinaufpressen des Stiftes 26 gehoben, während das Werkstück mit der Hand auf den
Sitz 16 angedrückt gehalten wird. Dadurch wird der Saugnapf 15 gegen die Unterseite
des Werkstückes gepreßt und somit die Saugwirkung des Saugnapfes 15 auf das Werkstück
erzeugt. Nach Entfernung des Werkzeuges vom Stift 26 drückt die Feder 21 den Schieberkörper
ig nach unten, so daß das Werkstück durch den Saugnapf 15 kräftig gegen den Sitz
16 angezogen wird. Wenn während der Bearbeitung des Werkstückes Luft zwischen der
Unterseite desselben und der oberen Innenfläche des Saugnapfes 15 eindringt, wird
der Saugnapf 15 eine etwas mehr erhabene Form annehmen, aber durch die Wirkung der
Feder 21 wird die Kraft, mit der das Werkstück gegen den Sitz 16 gezogen wird, praktisch
konstant bleiben.
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Zwecks Entfernung des Werkstückes von der Einspannvorrichtung wird
der Saugnapf 15 in der oben beschriebenen Weise gehoben, worauf das Werkstück vom
Saugnapf 15 entfernt wird durch Lösen irgendeiner Stelle des Umfanges des Werkstücks
vom Saugnapf 15, so daß Luft in den Raum zwischen Werkstück und Saugnapf treten
kann und somit die Saugwirkung des Saugnapfes 15 aufgehoben wird.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 betrifft eine andere an sich bekannte
Form des Tragkörpers für insbesondere torisches Schleifen von Brillengläsern. Der
Tragkörper i' ist hier ein Teil eines ringförmigen Körpers, der mittels eines Tragarmes
auf einer Antriebswelle angebracht werden kann. Der Einfachheit halber sind jedoch
dieser Tragarm und die Welle nicht gezeichnet. In dieser Ausführungsform
der
Erfindung ist in jeder der Vertiefungen des Tragkörpers 1' eine Spiralfeder 28 angebracht.
Der Umfangsteil dieser Feder 28 liegt in einer Nut 29 in der Innenwand der Vertiefung
und ihr zentraler Teil faßt den zentralen unteren Teil3o des Saugnapfes 15. Die
linke Hälfte der Fig. 3 zeigt die Teile in der Stellung, bei der ein Brillenglas
31 auf dem Saugnapf 15 angebracht ist, und die rechte Hälfte zeigt den Saugnapf
15 in zurückgezogener Lage ohne Brillenglas.
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In zurückgezogener Lage des Saugnapfes 15 hält die konische Spiralfeder
28 den Saugnapf in seiner in der rechten Hälfte der Fig. 3 gezeichneten Lage mit
seinem zentralen unteren Teil 30 in oder gerade oberhalb einer Ottiiuilg
32 im Tragkörper 1'. Zwecks Einspannung des Brillenglases 31 wird dasselbe auf den
Sitz 16 gebracht und mit der Hand angedrückt gehalten. Darauf N\-ird der Saugnapf
15 gehoben, indem man mit dem Finger oder einem geeigneten Werkzeug aufwärts gegen
den Teil 3o des Saugnapfes 15 drückt. Dadurch wird die Saugwirkung des Saugnapfes
1,3 auf (las Brillenglas 31 erzeugt, und nach Aufhebung des Druckes gegen den zentralen
Teil 30 des Saugnapfes 15 versucht die Feder 28 wieder in ihre ursprüngliche
Lage zurückzugehen und erzeugt dadurch eine nach unten gerichtete Zugkraft auf den
Saugnapf 15, so daß das Brillenglas3r mit einer praktisch konstanten und von einer
etwaigen nachträglichen Verformung des Saugnapfes 15 unabhängigen Kraft gegen seinen
Sitz 16 gepreßt wird. Dieser Zustand ist in der linken Hälfte der F ig. 3 dargestellt.