DE802264C - Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung, insbesondere mittels Roentgenstrahlen - Google Patents
Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung, insbesondere mittels RoentgenstrahlenInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
^ov
AUSGEGEBEN AM 8. FEBRUAR 1951
p 22818 IX a 130 a D
Josef Gerneth in Erlangen
ist als Erfinder genannt worden
Röntgenstrahlen
Bei der therapeutischen Behandlung im Körperinnern liegender Krankheitsherde mit einer durchdringenden
Strahlung (Röntgen-, Elektronen-, Neutronen- oder Ultraschallstrahlung, einer elektromagnetischen
Strahlung usw.) ist es zur Schonung der Körperoberfläche erwünscht, die räumliche
Lage der Strahlenquelle während der Bestrahlung derart zu verändern, daß die stets auf den Krankheitsherd
gerichtete Strahlung nacheinander durch möglichst viele verschiedene Stellen der Körperoberfläche
in den Körper eintritt. Eine derartige Bestrahlung ist unter der Bezeichnung Konvergenzbestrahlung
bekannt.
Gemäß der Erfindung wird bei einer Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung die Strahlenquelle
(Röntgenröhre) während der Bestrahlung mittels eines motorischen Antriebsmittels mit stets radial
gerichtetem Zentralstrahl in Spiralen auf einem Teil der Oberfläche einer Kugel bewegt, deren
Mittelpunkt im Krankheitsherd liegt. Hierdurch wird die auf den Krankheitsherd einwirkende Strahlung
bei stets gleich großem Abstand der Strahlungsquelle vom Krankheitsherd auf eine große
Körperoberfläche verteilt. Eine gleich große spezifische Belastung aller Teile dieser Körperoberfläche
kann dabei dadurch erreicht werden, daß die Geschwindigkeit der Verschiebung der Strahlenquelle
mit abnehmendem Spiralenradius zunimmt. Die Verschiebungsgeschwindigkeit wird im übrigen vorteilhaft
so gewählt, daß die Gesamtstrahlendosis verabfolgt wird, während die Strahlenquelle die gesamte
Spiralbahn einmal durchläuft. Als Antriebsmotor wird zweckmäßig ein solcher mit umkehrbarer
Drehrichtung verwendet, damit eine zweite Bestrahlung mit entgegengesetztem Bewegungssinn
unmittelbar im Anschluß an die erste Bestrah-
lung erfolgen kann. Um eine Bestrahlung bei stillstehender Strahlenquelle auszuschließen, empfiehlt
es sich, die Ein- und Ausschaltung der Strahlenquelle durch ihre Bewegung zu steuern. Auch das
Cm- und Ausschalten des Antriebsmotors kann durch die Bewegung der Strahlenquelle gesteuert
werden, wobei es wesentlich ist, daß die Strahlenquelle mit Sicherheit früher ausgeschaltet wird als
der Antriebsmotor. Erfolgt die Stromzuführung
ίο zur Strahlenquelle über Kabel, insbesondere über
stark isolierte und mit einer geerdeten Metallabschirmung umgebene Hochspannungskabel wie
bei einer Röntgenbestrahlungsanlage, so ist es zur Vermeidung einer Verdrallung der Stromzuführungskabel
vorteilhaft, die Strahlenquelle um eine mit dem Zentralstrahl zusammenfallende Achse
drehbar zu lagern und eine Lenkung vorzusehen, die eine Drehung der Strahlenquelle um diese Achse
überhaupt, mindestens aber um mehr als i8o° vermeidet. Durch eine Drehung um i8o° während der
Bewegung der Strahlenquelle längs eines halben Spiralenganges und eine während des anschließenden
halben Spiralenganges entgegengesetzte Drehung läßt sich bei solchen Strahlenquellen, deren
Abmessungen lediglich in einer zur Richtung des Zentralstrahles senkrechten Richtung groß sind,
insbesondere bei Röntgenröhren, eine geringere Ausladung der Einrichtung erreichen.
Die Einrichtung gemäß der Erfindung kann zum Beispiel in der Weise aufgebaut sein, daß die als
Halbkugel oder Kugelkalotte ausgebildete Innenfläche eines Gehäuses mit einer spiralig aufgewickelten
Zahnstange versehen ist, längs der sich die daran hängende Einheit aus Strahlenquelle und
Antriebsmotor mittels eines auf der Welle des Motors sitzenden Zahnrades bewegt. Eine im Hinblick
auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Strahlung auf die bestrahlte Körperoberfläche
günstigste Ausführungsform der Einrichtung nach der Erfindung besteht aus einer kreisbogenförmigen
Führungsbahn, längs der die Strahlenquelle während der Bestrahlung motorisch verschoben wird
und die sich um eine mit einem Radius der Kreisbogenbahn zusammenfallende Achse motorisch
dreht. Eine in dieser Weise aufgebaute Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung mittels Röntgenstrahlen
ist in den Figuren veranschaulicht. Im nachfolgenden werden diese Figuren und weitere Merkmale
der Erfindung erläutert.
Die Fig. 1 veranschaulicht die Einrichtung ohne Gehäuse in einer geschnittenen Seitenansicht, die
Fig. 2 in Draufsicht mit von ihrem Wagen abgenommener Röntgenröhre. Die Führungsbahn für
die Röntgenröhre mit ihrem Schutzgehäuse 9 besteht aus zwei mit ihren Schenkeln einander zugekehrten
kreisbogenförmigen — mit dem Kreismittelpunkt 11 —■ l)-Schienen I, die mit ihren Gußfüßen
2 auf dem Ring 3 mit U-förmigem Querschnitt aufsitzen. Der Ring 3 ist mittels vier
Rollen 4 in den Führungsring 5 mit U-förmigem Querschnitt um die Achse 10 drehbar gelagert. Der
der besseren Übersicht" wegen in der Fig. 2 nur teilweise veranschaulichte Führungsring 5, an dem
der Kompressionstubus 30 befestigt ist, wird von dem lediglich aus den Fig. 3 und 4 ersichtlichen
abgekröpften Zwischenstück 6 getragen, das an einem höhenverstellbaren Wandarm um dessen
Achse drehbar angebracht ist. Längs der Führungsbahn ι ist der mit den Rollen 8 versehene Wagen 7,
j an dem die Röntgenröhre in ihrem Schutzgehäuse 9 mit dem Strahlenaustrittstubus 12 um den Zentralstrahl
31 drehbar gehalten ist, von seiner in der
; Fig. ι veranschaulichten einen Endstellung in die
aus der Fig, 2 ersichtliche aridere,- Eri-dstellung verschiebbar.
Mit dem in den Fig. i,..und 2 rechten
■ Ende der Führungsbahn 1 sind das Gehäuse 13, in
dem Getriebeteile untergebracht sind, uriä der Antriebsmotor
14 fest verbunden, der über hi den Figuren nicht dargestellte Schleifringe gespeist
wird, die in einem am Boden des Ringes 3 befestigten Ring aus isoliermaterial eingelegt sind.
Dadurch, daß die Röntgenröhre stets auf dem in den Fig. ι und 2 linken Teil der Führungsbahn gleitet,
der Antriebsmotor mit seinem Getriebe aber am rechten Führungsbahnteil befestigt ist, ist eine einseitige
Belastung des Ringes 3 vermieden. Der Motor 14 treibt über seine Welle 15 das Schneckengetriebe
16, 17 und die Welle 18 einerseits das
Ritzel 19 an, das in einen an dem oberen Rand des Führungsringes 5 befestigten Zahnkranz 20 ein- go
greift, und bewirkt andererseits über die weiteren Getriebe 21, 22 und die Welle 23 ein langsames
Drehen der Welle 24, an deren beiden Enden die Kurvenscheiben 25 und 26 befestigt sind. Diese
Scheiben entsprechen in ihrer Form einander derart, daß von den zwei über sie geführten Zugorganen 27,
28 (Ketten oder Seile), von denen das erstere unmittelbar mit dem Wagen 7 verbunden ist, während
das letztere über eine an der gegenüberliegenden Seite des Ringes 3 gelagerte Rolle 29 geführt ist
und somit stets in entgegengesetzter Richtung wirkt wie das Zugorgan 27, bei einer Drehung der Welle
18 das eine stets ebensoviel abgewickelt wie das andere aufgewickelt wird. Der Wagen 7 mit der
Röntgenröhre ist dadurch in allen Lagen der Be-Strahlungseinrichtung gegen ungewollte Verschiebungen
gesichert. Der Antriebsmotor 14, der zweckmäßig mit einem Fliehkraftregler versehen ist und
in beiden Drehrichtungen betrieben werden kann, rollt in eingeschaltetem Zustand über das Ritzel 19
an dem Zahnkranz 20 entlang und dreht dabei den Ring 3 samt Führungsbahn 1 um die Achse 10.
Gleichzeitig dreht sich sehr viel langsamer die Welle 24 mit den beiden Kurvenscheiben 25, 26, so
daß über die Zugorgane 27, 28 der Röntgenröhrenwagen 7 langsam aus der einen in die andere Endstellung
gezogen wird. Die Form der Kurvenscheiben bedingt dabei, daß die Geschwindigkeit der
Verschiebung des Wagens 7 mit abnehmendem Spiralenradius derart stetig zunimmt, daß die spezifische
Belastung aller Teile der bestrahlten Oberfläche gleich groß ist.
An der Führungsbahn 1 sind in den Figuren nicht dargestellte Kontakte angebracht, durch die
der Röntgenapparat kurz nach Beginn der Röhrenbewegung zwangsläufig eingeschaltet und kurz vor
Claims (10)
1. Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung, insbesondere mittels Röntgenstrahlen, bei der
die Strahlenquelle (Röntgenröhre) während der Bestrahlung mit stets auf den im Innern des
Behandlungsobjektes liegenden Krankheitsherd gerichteter Strahlung bewegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlenquelle mittels eines motorischen Antriebsmittels mit stets radial gerichtetem Zentralstrahl in Spiralen auf
einem Teil der Oberfläche einer Kugel bewegt wird, deren Mittelpunkt im Krankheitsherd
liegt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine vorzugsweise aus zwei mit
ihren Schenkeln einander zugekehrten IJ-Schienen bestehende kreisbogenförmige Führungsbahn,
längs der die Strahlenquelle motorisch verschoben wird und die sich um eine mit einem
Radius der Kreisbogenbahn zusammenfallende Achse motorisch dreht.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kreisbogenförmige Führungsbahn,
zweckmäßig mit ihren beiden Enden, an einem drehbaren Ring befestigt ist und ein
vorzugsweise hinsichtlich seiner Drehrichtung umschaltbarer Motor über ein Getriebe eine
Drehung des Ringes und über ein weiteres Getriebe eine Verschiebung der Strahlenquelle
längs der Führungsbahn bewirkt.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor an dem
drehbaren Ring, vorzugsweise an dem Ende des von der Strahlenquelle nicht befahrenen Teiles
der Führungsbahn, befestigt ist und über ein Ritzel, das auf einem den drehbaren Ring umgebenden
feststehenden Zahnkranz abrollt, den Ring dreht und über ein Schneckengetriebe
o. dgl. Zugorgane (Ketten oder Seile) bewegt, die an einem auf der Führungsbahn gleitenden,
die Stromquelle tragenden Wagen angreifen.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der Bewegung
der Zugorgane durch Kurvenscheiben gesteuert wird, auf die die Zugorgane aufgewickelt
werden.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei an in bezug auf
seine Verschiebungsrichtung gegenüberliegenden Seiten des Wagens angreifende Zugorgane
vorgesehen sind, von denen das eine unmittelbar mit dem Wagen verbunden, das andere zuvor
über eine Rolle geführt ist, die an der der Befestigungsstelle des Getriebes am Ring gegenüberliegenden
Ringseite gelagert ist.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit
der Verschiebung der Strahlenquelle auf der Führungsbahn mit abnehmendem Spiralenradius zunimmt.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein- und
Ausschaltung der Strahlenquelle und die Um- bzw. Ausschaltung des Antriebsmotors durch
die Bewegung der Strahlenquelle gesteuert wird.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlenquelle
(Röntgenröhre) um eine mit dem Zentralstrahl zusammenfallende Achse drehbar gelagert
und eine Lenkung vorgesehen ist, die eine Drehung der Strahlenquelle um diese Achse
überhaupt, mindestens aber um mehr als i8o° vermeidet.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse der Strahlenquelle
mittels Rollen o. dgl. jeweils während eines halben Spiralenganges auf z. B. von der
Innenwandung des die Einrichtung umgebenden Gehäuses gebildeten Führungsschienen derart
geführt wird, daß es sich um i8o° um eine mit dem Zentralstrahl zusammenfallende Achse
dreht und während des anschließenden halben Spiralenganges, z. B. durch eine einseitige Erweiterung
des Gehäuses der Einrichtung, diese Führung aufgehoben ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 3374 2.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP22818A DE802264C (de) | 1948-11-26 | 1948-11-27 | Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung, insbesondere mittels Roentgenstrahlen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE686828X | 1948-11-26 | ||
DEP22818A DE802264C (de) | 1948-11-26 | 1948-11-27 | Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung, insbesondere mittels Roentgenstrahlen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE802264C true DE802264C (de) | 1951-02-08 |
Family
ID=25946239
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP22818A Expired DE802264C (de) | 1948-11-26 | 1948-11-27 | Einrichtung zur Konvergenzbestrahlung, insbesondere mittels Roentgenstrahlen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE802264C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1040181B (de) * | 1954-10-18 | 1958-10-02 | Siemens Reiniger Werke Ag | Einrichtung fuer die therapeutische Anwendung einer durchdringenden Strahlung, z. B. Roentgenstrahlung |
DE1043527B (de) * | 1952-06-03 | 1958-11-13 | Siemens Reiniger Werke Ag | Vorrichtung zur Erzeugung einer geforderten, insbesondere homogenen Intensitaetsverteilung einer Strahlung von Ladungstraegern |
DE971206C (de) * | 1950-07-22 | 1958-12-24 | Siemens Reiniger Werke Ag | Pendelbestrahlungsgeraet |
-
1948
- 1948-11-27 DE DEP22818A patent/DE802264C/de not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE971206C (de) * | 1950-07-22 | 1958-12-24 | Siemens Reiniger Werke Ag | Pendelbestrahlungsgeraet |
DE1043527B (de) * | 1952-06-03 | 1958-11-13 | Siemens Reiniger Werke Ag | Vorrichtung zur Erzeugung einer geforderten, insbesondere homogenen Intensitaetsverteilung einer Strahlung von Ladungstraegern |
DE1040181B (de) * | 1954-10-18 | 1958-10-02 | Siemens Reiniger Werke Ag | Einrichtung fuer die therapeutische Anwendung einer durchdringenden Strahlung, z. B. Roentgenstrahlung |
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