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Keramik-Maschine Bei den bisher bekannten elektrisch betriebenen Keramik-Maschinen
wird die Friktion der Mitnehmerscheibe für den oberen Arbeitstisch durch eine Lederrolle
besorgt, die durch Betätigen einer Zahnstange unterhalb der Mitnehmerscheibe radial
hin und her verschoben wird, um so die verschiedenen Geschwindigkeiten von Fall
zu Fall regeln zu können.
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Die in Kugellagern drehbare senkrechte Hauptwelle des Arbeitstisches
läßt sich höher oder tiefer verstellen, und die Mitnehmerscheibe kann so mit der
Lederrolle in mehr oder weniger starke Anpressung gebracht werden, wie es die verschiedenen
Lehm- oder Tonmassen verlangen.
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Diese Ausführungen zeigen jedoch verschiedene Mängel. Die etwas komplizierte
Friktionsfeineinstellttng kann nur vom Fachmann richtig bedient werden, da der einfache
Keramikarbeiter selten in der Lage ist, die empfindlichen Kugellager sachgemäß zu
behandeln.
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Ein weiterer Mangel liegt in dem bei der Fr iktionseinstellung unvermeidlichen
Zeitverlust, der durch das jeweilige Abstellen der Maschine beim Neueinstellen der
Friktion notwendigerweise entsteht.
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Diese Mängel beseitigt die nachstehend beschriebene Erfindung in einfacher
`''eise dadurch, daß die senkrechte Hauptwelle in einem Gewindekopf des Maschinengestells
gelagert ist, in dem sie sich durch Heben oder Senken des Kugellagers bzw. dessen
Fassung auf die jeweils gewünschte Friktion ihrer Mitnehmerscheibe mit der Antriebsrolle
einstellen läßt, ohne den Antriebsmotor jedesmal abstellen zu müssen.
Auf
der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in vier Figuren dargestellt, es zeigt
Fig. i die Seitenansicht der Maschine, Fig.2 eine etwas vergrößerte Darstellung
des oberen Lagerkopfes, Fig. 3 und 4 die Vorrichtungen zur Geschwindigkeitsregelung.
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Das Heben und Senken des die Keramikmasse (Ton, Lehm usw.) tragenden
drehbaren Arbeits= tisches i wird erfindungsgemäß mittels eines Gewindekopfes e
im Zusammenwirken mit dem mit einem Gewindehals c versehenen Kugellagergehäuse b
sowie einer auf diesem Hals verstellbaren Gegenmutter d am Maschinengestell
f veranlaßt. Der Schraubenschaft c kann höher oder tiefer ein-und jeweils
mittels der Gegenmutter d festgestellt werden, wenn die Reibung der Mitnehmerscheibe
z entsprechend der Menge und Struktur der auf dem Arbeitstisch i aufgesetzten Keramikmasse
eingestellt ist. Die senkrechte Hauptwelle a besitzt an ihrem oberen Ende einen
Bund g und als Abschluß einen Gewindestumpf h, in welchen der die Tonmasse tragende
Arbeitstisch i, genau waagerecht drehend, eingeschraubt wird. Am unteren Ende dieser
Welle ist die Mitnehmerscheibe z mittels Unterlegscheibe 3, und Mutter
x am Wellenkonus w
festgezogen. Mit bi ist ein in eine Ringnut der
Antriebs-,velle a eingesprengter Haltering für das Kugellager b2 bezeichnet.
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Die Wirkungsweise ist folgende: Nach dem Einschalten des Elektromotors
E oder wenn sich die Maschine bereits im Gange befindet, wird zunächst die Gegenmutter
d ein wenig gelockert, so daß man die Kugellagerfassung b, c durch Drehen im Gewindekopf
e entweder tiefer oder höher verstellen kann. Dies kann auch während der Arbeit,
d. h. bei laufender Maschine geschehen, da die Teile d und b der Drehung
nicht unterliegen. Will man die Mitnehmerscheibe z beispielsweise höher einstellen,
d. h. die Reibung mit der Antriebsrolle, die erfindungsgemäß durch eine Gummirolle
k gebildet ist, verringern, so wird die Gegenmutter d gelöst und das Kugellagergehäuse
b entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn so weit nach oben verdreht, bis die Friktion
der Mitnehmerscheibe z und der Gummischeibe k nachläßt (Bewegen leichterer Keramikmassen).
Nach Einstellen der von Fall zti Fall anzupassenden Reibung wird die Gegenmutter
d wieder festgezogen. Die üblicherweise zwischen o und 250 Umdrehungen liegende
Umdrehungszahl kann mittels einer Fußantriebsscheibe zr, zweier Kettenräder r, und
der sie verbindenden Kette r sowie der Gummirolle k geregelt werden.
Letztere ist auf einer waagerechten Welle v zwischen Schleifringen o und einem Abstandhalter
q drehbar gelagert und wird von der Kette r unterhalb der Mitnehmerscheibe
z hin und her bewegt. Zu diesem Zwecke ist der zwischen den Schleifringen
o liegende Abstandhalter q durch eine Schraube s mit einem- Kettenglied fest verbunden.
Der Abstandhalter q ist in einem Längsschlitz t1 einer am Maschinengestell befestigten
Flachschiene t waagerecht geführt, so daß die Gummiantriebsrolle k auf der Unterfläche
der Mitnehmerscheibe z radial bis nahe an die Hauptspindel a herangeführt
werden kann (Höchstgeschwindigkeit).
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Der Vorteil dieser Ausführung ist darin zu sehen, daß man die Justierung
der Scheibe z und der Rolle k, ohne die Maschine abstellen zu müssen, also während
des Betriebs vom Arbeitssitz aus vornehmen kann, was der Arbeiter selbst und ohne
fachmännische Hilfe erledigen kann.
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Die Gummirolle k ist gemäß Fig. 3 und 4 mit einem Paar von Klemmringen
L und Schleifringen o zu einer Gesamtheit vereinigt, und die Klemmringe l sind,
um die Antriebsrolle k gegen Ölzutritt zu sichern, mit Ablaufrillen an versehen;
die Klemmringe L sind ferner samt der Gummirolle k auf einer Verschiebehülse
p drehbar gelagert, die in einer Keilnut v1 der Welle v axial verschiebbar gemacht
ist. Die beiden Schleifringe o werden durch den Abstandhalter q zusammengehalten,
der mit der Transportkette r -verschraubt oder sonstwie verbunden ist. Die Schlitzenden
des Flachstabes t dienen zum Anschlag für die Stege der Schleifringe o auf beiden
Seiten, d. h. als Begrenzung des Verschiebeweges der Antriebsrolle k nach beiden
Richtungen hin.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Wenn z. B. von
einer höheren auf eine niedrigere Geschwindigkeit übergegangen werden soll, verdreht
der Arbeiter mit dem Fuße das Fußrad u entgegengesetzt dem Ulirzeigersinn,wobei
die Kette im Oberteil ach links und auf der Unterseite nach rechts wandert. Da der
Abstandhalter q am Oberteil der Kette festgemacht ist, wandert auch das ganze Aggregat
k, L, o nach links, z. B. bis zum Anschlag des linksseitigen Schleifringsteges
am linken Schlitzende des Flachstabes t. Durch die Anordnungen kann also während
des Ganges der Maschine sowohl die Friktion als auch die Tellergeschwindigkeit vom
Arbeitssitz aus leicht geregelt werden.