DE801846C - Verfahren zum Laeutern von Glas - Google Patents
Verfahren zum Laeutern von GlasInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C03—GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
- C03B—MANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
- C03B5/00—Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
- C03B5/16—Special features of the melting process; Auxiliary means specially adapted for glass-melting furnaces
- C03B5/18—Stirring devices; Homogenisation
- C03B5/193—Stirring devices; Homogenisation using gas, e.g. bubblers
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Description
Aus Glas gefertigte Gegenstände, z. B. Hohlglaswaren, Tafelglas usw., weisen, wenn keine besonderen
Vorkehrungen zur Läuterung getroffen werden. Fehlerstellen auf. und zwar sowohl Ein-Schlüsse
von Gasbläschen (Gispen) als auch Schlieren (Inhomogenitäten).
Zur Vermeidung bzw. Verminderung derartiger Fehlerstellen ist es bekannt, dem Gemenge Substanzen
zuzusetzen, die in der Schmelze Gas entwackeln, oder durch Düsen Gase oder Dämpfe einzublasen,
um durch die aufsteigenden Gasblasen die Gispen mitzureißen und die Schlieren durch Rührwirkung
auszugleichen. Als läuternder Zusatz wurden Oxydationsmittel, wie z. B. Salpeter, aber
auch gasförmiger Sauerstott empfohlen, da hierdurch neben der mechanischen Läuterung auch eine
chemische Entfärbung des Glases erreicht wird (Überführung des Eisens von der Ferroform in die
Ferriform).
Mitunter, wenn auch weniger häufig, ergibt sich die Aufgabe, die Schmelze reduzierend zu behandeln,
z. IS. wenn es sich um die Herstellung von Farbgläseni handelt.
Die bisher bekannten Mittel zur Injizierung von Gasen oder Flüssigkeiten in die Glasschmelze be,-standen
in Graphitrohren, die bei hohen Temperaturen in Berührung mit Sauerstoff leicht in Brand
geraten und außerdem die Schmelze braun färben, oder in perforierten Schamotteplatten, die als Bodenplatten
in die Glaswanne eingesetzt wurden, wobei durch die Periorationsöffnungen Gase, ζ. Β. Sauerstoff,
in die Schmelze eingeblasen wurden. Diese letztere Einrichtung weist aber den Nachteil auf,
daß je nach der Temperatur, die an der betreffen-
den Stelle des Wannenbodens herrscht, dieAustrittsöffnungen
sich entweder mit zähflüssigem Glas verkleben, oder daß die Schamotte angegriffen wird
und dadurch neue Verunreinigungen in die Schmelze hineinbringt. Außerdem bilden sich trompetenförmige
Düsenöffnungen, und zwar teils infoige des Angriffes des Glasflusses auf die Schamotte,
andererseits durch die Ausmündung in die zähflüssige Bodenschicht des Glasflusses, wodurch
ίο bewirkt wird, daß sich die eingeblasenen Gase oder Dämpfe in Form großer Blasen loslösen, die sich
nicht dazu eignen die kleinen Gispen mitzureißen und die Schmelze zu homogenisieren.
Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß als Zuleitung zu der Düse, durch
welche die zur Läuterung dienenden Gase oder Flüssigkeiten injiziert werden, ein Metallrohr verwendet
wird, das durch strömendes Wasser gekühlt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl zur mechanischen Durchmischung des geschmolzenen
Gutes als auch zur Oxydation (oder Reduktion), besonders vorteilhaft aber gleichzeitig zu beiden
Zwecken verwendet werden.
a5 Wenn durch die Düse gemäß der Erfindung
Wasser in das Schmelzgut eingespritzt wird, so tritt eine Durchmischung ohne chemische Veränderung
ein. Das aus der Düse austretende Wasser verdampft bei Berührung mit dem hocherhitzten
Glasfluß plötzlich und bildet dabei Dampfblasen, welche zur Glasoberfläche emporsteigen und dabei
eine kräftige Rührwirkung ausüben und auch kleinere Gasblasen (Gispen) mitreißen. Wenn
man jedoch Druckluft oder noch besser komprimierten Sauerstoff durch die Düse in den
Glasfluß austreten läßt, ergibt sich in an sich bekannter Weise außer der mechanischen Durchmischung
auch eine kräftige Oxydation, wodurch eine chemische Entfärbung bewirkt wird. Ein ähnlicher
Effekt wird durch Einspritzung einer wässerigen Lösung von Wasserstoffsuperoxyd erzielt.
Man kann aber auch, um die Oxydationswirkung über einen längeren Zeitraum zu verteilen, die
wässerige Lösung eines festen Oxydationsmittels, beispielsweise eine Salpeterlösung eindüsen, um dadurch
eine momentane Rührwirkung mit einer langsam wirkenden Oxydation zu verbinden. Durch Entnahme
von Glasproben kann man sich überzeugen, ob die Läuterung bzw. Oxydation bereits weit genug
fortgeschritten ist, so daß eine Verschwendung von Oxydationsmitteln vermieden wird. Analog
können auch Reduktionsmittel, insbesondere organische Substanzen, eingedüst werden.
Fig. ι zeigt eine beispielsweise Ausführungsform.
Das Metallrohr 2, von dem der untere Teil in Form eines Schnittes dargestellt ist, enthält ein Zuflußrohr
ι für das Kühlmittel, z. B. Wasser, und ein Zuleitungsrohr 3, das zu der Düse 4 führt. Das
Kühlmittel strömt in den Zwischenraum zwischen den inneren Rohren und dem äußeren Rohr zurück.
Die Düse 4 kann entweder nur aus der Austrittsöffnung des vorzugsweise metallischen Zuleitungsrohres
3 bestehen und darf in diesem Falle nicht weit aus' dem Kühlrohr herausragen, damit sie
nicht von dem Glasfluß unzulässig erhitzt wird, j oder es kann, wie in der Zeichnung dargestellt, ein
durchbohrter Düsenkörper aus hitzebeständigem Material, beispielsweise hitzebeständigem Stahl, in
das Ende des Zuleitungsrohres 3 eingesetzt sein. Im letzteren Falle ergibt sich die Möglichkeit, die
Düse 4 so weit vorstehen zu lassen, daß die Düsenöffnung im Betrieb eine mittlere Temperatur annimmt,
die näher bei der des Glasflusses als bei der des gekühlten Zuleitungsrohres liegt. Dies hat den
Vorteil, daß sich die Düsenöffnung nicht mit erstarrtem Glas verkleben kann, so daß auch intermittierende
Einspritzungen möglich sind. Bei Abwesenheit einer derartigen Düse muß hingegen die
Einspritzung ununterbrochen erfolgen, solange das Rohr ι in die Glasschmelze eingetaucht ist. Eine
etwas herausragende Düse aus hitzebeständigem Material gibt den wichtigen Vorteil, daß die Gasblasen
klein bleiben und sich leicht ablösen, wodurch die reinigende Wirkung wesentlich verbessert
wird.
Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 2 in
der Ansicht von vorn und in Fig. 3 in Seitenansicht dargestellt; hierbei ist die Düse 4 schräg nach
aufwärts gerichtet, um die Ablösung der Gasblasen noch mehr zu erleichtern. Das Zuflußrohr des Kühlmittels
ist wieder mit 1 bezeichnet; es bildet mit dem Abflußrohr 2 eine Schleife. Das Zuleitungsröhrchen
zur Düse 4 kann entweder im Inneren des Zuflußrohres oder des Abflußrohres untergebracht
sein.
Wenn man das \vasserdurchströmte Metallrohr, welches die Düsen und ihre Zuleitungen schützt, in
die Glasschmelze eintaucht, so umgibt es sich mit einer Schicht von erstarrtem Glas und wird daher
vom Glasfluß selbst nicht angegriffen. Der die Düsenzuleitungen und die Kühlmittelleitungen enthaltende
Arm kann nun außerdem beweglich angeordnet werden, um für eine Wanne mit einer statt
mehreren Düsen auszukommen, so daß man das läuternde bzw. oxydierende oder reduzierende Agens
nicht immer an einer und derselben Stelle der Wanne einwirken läßt, sondern daß man alle in Betracht
kommenden Teile des Schmelzflusses erreichen kann.
In Fig. 4 ist eine Schmelz wanne 5 mit aufgeschnittenem Gewölbe dargestellt. Die Rührvorrichtung
ragt mit einer Rohrschleife in die Glasschmelzeo hinein. Hierbei ist die Entnahmestelle im Vordergrund
angenommen, so daß das geschmolzene Glas von hinten nach vorn strömt. Das Zuflußrohr und
das Abflußrohr des Kühlmittels liegen in Flucht und gestatten eine Bewegung der Düse senkrecht
zur Durchströmungsrichtung des Glases; außerdem bilden sie eine Achse zur Betätigung einer Schwenkbewegung.
Das Zuleitungsrohr 3 ist innerhalb des Zuflußrohres 1 angebracht.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum Läutern von Glas, bei dem in die Glasschmelze gasförmige oder flüssige Stoffe durch Düsen injiziert werden, dadurchgekennzeichnet, daß als Zuleitung zu der Düse bzw. den Düsen ein Metallrohr verwendet wird, das durch strömendes Wasser gekühlt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch τ, dadurch gekennzeichnet, daß eine Düse aus hitzebeständigem Metall bzw. einer Metallegierung insbesondere aus hitzebeständigem Stahl verwendet wird, die selbstZuleitung.
- 3. Verfahrendurch gekennzeichnet, daß durch die gekühlte Düse eine wässerige Lösung von Wasserstoffsuperoxyd oder von festen Oxydationsmitteln eingespritzt wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1weniger gekühlt wird als die nach Anspruch 1 oder 2, dabis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die gekühlte Düse eine reduzierende organische Substanz eingespritzt wird.
- 5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach .Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Düsenzuleitung und Kühlmittelleitung enthaltende Arm beweglich ausgebildet ist.
- 6. Vorrichtung nach Anspruch 5. dadurch gekennzeichnet, daß die Düse so angeordnet ist, daß sie senkrecht zur Durchströmungsrichtung des (ilases durch die Wanne beweglich ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse außerdem auch in der Richtung der Glasströmung schwenkbar ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen0 3300 1.51
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