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Setzmaschine Bei der naßmechanischenAufbereitung von Gut, z. B. Erzen
oder Kohlen, werden in der Technik u. a. Setzmaschinen benutzt. Solche Setzmaschinen
bestehen z. B. aus einem oder mehreren in einem Gefäße, dein sog. Setzkasten, angeordneten
Sieben, auf die das aufzubereitende l'tit aufgebracht wird und bei denen zumeist
unter 7uhilfenahme eines in einer kommunizierenden Abteilung des Setzkastens beweglichen
Kolbens von unten her pulsierend Wasser hindtirchgedriickt wird. Bei diesen Setzmaschinen
fuhrt die Flüssigkeit iin Verhältnis zu dem feststehenden Gehäuse der Setzmaschine
eine Relativbewegung aus, Da die Verwendung solcher normaler Kolbensetzmaschinen
für eine bestimmte Durchgangsleistung die Zuordnung eines oder mehrerer in Nebenabteilen
laufender Kolben zum Inbewegungsetzen des Wassers erfordert, wird die Arbeitsfläche
bzw. Siebfläche zum Aufbereiten des Gutes verkleinert, weil ein Teil des Gefäßes
durch die Kolben beansprucht wird.
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Man hat deshalb z. B. Stauchsiebesetzmaschinen, Unterkolbenmaschinen
usw. konstruiert, die aber in mechanischer Hinsicht Nachteile zeigen. Zur letzten
Entwicklung gehört die sog. Sch-,vingsetzmaschine. bei welcher an Stelle des Kolbens
eine Gummimembrane in der vertikalen Zwischenwand zN\ isclieu zwei Setzkästen unterhalb
der Siebe durch eine Schubstange bewegt wird. Diese Maschine hat eine gute Durchsatzleistung
gezeigt, doch ist die Verwendung der Membrane und der Schubstange, die in der Seitenwand
ebenfalls mit einer weiteren Membrane oder auf andere Weise gedichtet eingeführt
werden muß, vom Standpunkt der Betriebssicherheit und des Rohstoffbedarfs unbefriedigend.
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Zweck der Erfindung ist demgegenüber, eine
Setzmaschine
für naßmechanische "Auibereitung zu schaffen, bei welcher praktisch die gesamte
Grundfläche der Maschine zum Behandeln des Gutes nutzbar gemacht werden kann, bei
welcher fernerllul)- undTourenzahl in weitestenGrenzen leicht verändert werden können
und welche außerdem in mechanischer Hinsicht keine Schwächestellen zeigt.
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Gemäß der Erfindung führt bei der Setzmaschine das Gefäß mit dem Sieb
oder den Sieben Relativbewegungen in bezug auf die Flüssigkeitsmasse aus.
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Diese Relativbewegungen des Gehäuses der Setzmaschine in bezug auf
die Masse der Flüssigkeit können gemäß der Erfindung auf verschiedene Weise erfolgen.
In Anlehnung an die üblichen Setzmaschinenformen führt das Gefäß mit dem Sieb bzw.
den Sieben vorzugsweise Bewegungen in senkrechten Richtungen aus, jedoch können
auch Horizontalbewegungen des Gefäßes erfolgen. Weiterhin ist gemäß der Erfindung
die Möglichkeit gegeben, durch Anbringung entsprechender Antriebe eine senkrechte
Bewegung mit einer waagerechten Bewegung zu kombinieren, um eine kreisförmige, elliptische
oder andere Bewegungen des Gefäßes der Setzmaschine im Verhältnis zur Flüssigkeitsmasse
zu verwirklichen.
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Bei einer praktischen Ausführungsform der Erfindung ist, um beispielsweise
eine senkrechte Bewegung des Gefäßes der Setzmaschine zu verwirklichen, das Gefäß
an Federn o. dgl. aufgehängt oder auf Federn gelagert, und diesem Gefäß wird ein
rhythmischer Impuls erteilt, durch den das Gehäuse die gewünschten Relativbewegungen
zur Flüssigkeitsmasse ausführt. Als Impulsgeber kann z. B. eine Unbalanz verwendet
werden, welche am Gefäß selbst gelagert sein und welche motorisch angetrieben werden
kann.
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Es kann erwünscht sein, um eine schwingende Relativbewegung zwischen
dem beweglichen Gefäß der Setzmaschine und der Flüssigkeitsmasse zu fördern, in
dem Setztrog Einrichtungen vorzusehen, wodurch diese Erhöhung erreicht wird. Beispielsweise
ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung möglich, innerhalb des
Setztroges eine Art luftgefüllten Hohlraum, Windkessel o. dgl. oder mehrere vorzusehen,
in welche unter Zusammendrückung des Luftpolsters bei Beschleunigung des Setzkastens
nach oben das Wasser eindringt, das dann durch das Sieb nach unten nachströmt. Bei
Beschleunigung des Setzkastens nach unten dehnt sich das Luftpolster bzw. die Luftpolster
in dem bzw. den Windkesseln wieder aus, und das überschüssige Wasser strömt durch
das Sieb nach oben. Auf diese Weise wird die für die Setzmaschine charakteristische
Wasserbewegung durch das Sieb erhalten. Statt der vorgeschilderten Einrichtung können
auch andere Mittel vorgesehen sein, durch welche diese Relativbewegung erzielt wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
und schematisch dargestellt, wobei eine Bettsetzmaschine, also Austrag der Konzentrate
durch ein Graupenbett und das Sieb angenommen ist. Abb. i zeigt eine Seitenansicht
einer Setzmaschine, teilweise im Schnitt, Abb. 2 zeigt eine Draufsicht.
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In den Abbildungen bezeichnet a den Setzkasten, in welchem ein Setzsieb
b angeordnet ist, auf dem Sieb ist das Setzbett angedeutet. Das Gefäß ist mittels
einer Mehrzahl von Federn c an einem Fundament o. dgl. aufgehängt. Am Gefäß ist
eine Welle d vorgesehen, welche von einem Motor jaus angetrieben werden
kann. Auf der Welle sitzt eine Unbalanz e, welche verstellbar ist und durch welche
bei Drehen der Welle vermittels des Motors j das Gefäß in Übereinstimmung mit der
Tourenzahl des Motors in Vibrationen gewünschter und einstellbarer Frequenz und
Stärke versetztwird.
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Oberhalb des Siebes befindet sich eine Zuleitung t für das Aufgabematerial,
während der Setzkasten unten eine Austragstelle g oder mehrere für Konzentrate oder
Mittelprodukte besitzt. Mit K ist ein beliebig auszuführender Bergeaustrag bezeichnet,
durch welchen vermittels eines waagerechten Wasserstromes o. dgl. das Gut herausgetragen
werden kann. Innerhalb des Gefäßes a sind ein oder mehrere luftgefüllte Hohlräume
nach Art von Windkesseln vorgesehen, die mit dem Bezugszeichen i versehen sind.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Durch rhythmisches
Inbewegungsetzen des Gefäßes a mit dem Sieb b und den Windkesseln
i führt das Gefäß samt dein Sieb oder den Sieben b Relativbewegungen zur Flüsigkeitsmasse
aus. Wenn nun der Setzkasten bzw. das Gefäß a bei den Schwingungen nach oben bewegt
wird, so wird ein Teil des Wassers unter Zusammendrückung der Luft in die Windkessel
o. dgl. hineingeführt, während bei Bewegung des Setzkastens a nach unten sich die
Luftpolster ausdehnen, das überschüssige Wasser strömt dann durch das Sieb b bzw.
die Siebe nach oben. Dadurch wird die bei Setzmaschinen übliche relative Wasserbewegung
erhalten und das auf dem Sieb bzw. Sieben befindliche Gut nach der Gleichfälligkeit
getrennt und dann in gewünschter Weise ausgetragen.
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Die Erfindung hat insbesondere den Vorteil, daß unter Wegfall der
Kolbenanordnung bei bekannten Maschinen die gesamte Fläche des Setzkastens durch
ein Sieb oder mehrere ausgefüllt sein kann und dadurch bei gleicher Raumbeanspruchung
die Durchsatzleistung je Zeiteinheit erhöht wird. Außerdem ist die Vorrichtung gemäß
der Erfindung gegenüber anderen Konstruktionen, wie Unterkolbensetzmaschinen, Schwingsetzmaschinen
mit Gummimembrane usw., einfacher, weil die Wartung und Erhaltung von beweglichen
Teilen, welche sich unterhalb des Wasserspiegels befinden, vollständig in Wegfall
gelangen.