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Austauschbarer Bauteil, insbesondere für Bauspiele Die bisher liek2iniitge\v()rderi(-ri
Baukästen, seien sie nun als Holz- oder \letalll>airl<iistert gekennzeichnet,
sind lediglich ein Unterhaltungsspiel für für die heranwachsende Tugend. ohne jedoch
damit wirklichkeitsnahe konstruktive Nachbildungen von natürlichen Fachwerksbauten
oder solche nach eigenen Ideen selbst gestalten zu können. Diese Lücke auszufüllen
und insbesondere bei der reiferen Jugend den Sinn für wirklich konstruktives Bauen
zu wecken oder ihrer Freude und Befriedigung an demselben und dessen Gestaltungsmöglichkeit
mit tatsächlich geeigneten Bauelementen an die Hand zu gehen, wird nunmehr durch
die Neuerung für den Modellbau in Holz- wie in 'Metallausführung weitgehend Rechnung
getragen. so daß Holzkonstruktionen im FalhR'erksbau oder Eisenkonstruktionen, beispielsweise
Brückenbauten mit Fach werksparallelträgern, Kranbauten u. a. nachgestaltet werden
können. 1)ie _1ufgahe ist durch eine neuartige lianweise gelbst, IM der die verschiedenartigen
schwierigen _lbbindnngs- bzw. Verknüpfungsarten bei natürlichen Fachwerksbauten
ausgeschaltet und auf ein einheitliches Abbindungssystem sowohl für ebene wie räumliche
Fachwerke zurückgeführt sind und ferner die l)auteile, wie Pfosten, Riegel, Gitterstäbe
u. a. durch solche mit röhrenförmigen, und zwar zweckmäßigerweise quadratischen
Querschnitts ersetzt werden.
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Der einheitlichen Albbindung der in einem Ihr>tenpunkt zusammenstoßenden
Baustäbe liegt nun ein durch Zapfenverbindung gekennzeichnetes Bmwlemern zugrunde.
das als selbständiges Gebilde die verschiedenartigsten Verknüpfungen ermöglicht.
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Winkelrechte Verknüpfungen werden dadurch gebildet. daß einem würfelförmigen
Körper, also Hexaeder, iri der Stärke der Fach-,verksbauteile,
fest
verbunden mit demselben soviel Zapfen unter Wahrung ihrer Struktur nach Richtung
und Sinn der im Knotenpunkt zusammenstoßenden Baustäbe angegliedert sind, als die
jeweilige Verknüpfung bedingt. Die Zapfen, ebenfalls quadratischen Querschnitts,
sind, um sie axial in die Baustäbe einschieben zu können, um die Wandstärke der
Baustäbe abgesetzt und, um letzteren von vornherein eine richtungshaltende stabile
Lagerung zu gewährleisten, lang gehalten.
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Erfindungsgemäß erhalten Zapfen und Baustäbe noch dadurch eine vorteilhafte
Haftfähigkeit, daß die Zapfen gegabelt und die Außenbreitseite der beiden Zinken,
von der Wurzel des Zapfens ausgehend, schwach divergierend gestaltet sind, also
an der Stirnseite ein Übermaß gegenüber dem Innenmaß der Baustäbe haben. Dadurch
wird erreicht, claß durchZusammendrücken derZinken sichZapfen und Baustäbe leicht
zusammenschieben lassen, andererseits wird aber durch die federnde Spreizung der
Zinken ein unter Spannung stehender spielfreier Andruck bewirkt.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i das Bauelement für eine einfache Verbindung von
Baustäben zum Zwecke der Verlängerung oder Aufpfropfung derselben, dergestalt, daß
sich mittelachsig an zwei gegenüberliegenden Seiten des Würfels i die Zapfen 2 anschließen,
Abb.2 das Bauelement für eine Rahmenecke, dergestalt, daß sich mittelachsig an zwei
angrenzende Seiten des Würfels i die Zapfen 2 anschließen, Abb. 3 das Bauelement
in T-förmiger Gestaltung, Abb. 4 das Bauelement in kreuzförmiger Gestaltung, Abb.5
eine schaubildliche Ansicht des Bauelements für eine Raumecke, Abb.6 eine schaubildliche
Ansicht des Bauelements für eine mehrfache Raumeckenbildung bzw. für mehrfach im
Knotenpunkt zusammenstoßende Baustäbe, sowohl waagerechten wie senkrechten.
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Bei Fachwerken zur Anwendung kommende Diagonalen, Streben, Kopfbänder
u. a. lassen sich in die neue Bauweise durch geringfügige Abwandlung des Bauelements,
unter Verwendung axial aufgeteilter Baustäbe in der Ausbildung als Doppel,U-Stäbe,
letztere durch Schrauben zu verbinden, ohne weiteres einfügen. Ein Beispiel hierfür
zeigt die Abb. 7 für die Diagonale, an der drei Mutterschrauben vorgesehen sind.
Die Einschaltung der Doppel,[J-Stäbe wird also immer da einsetzen, wo sperrige Bauteile
den Einbau der einfachen Rohrstäbe nicht zulassen; durch ihre Gleichschaltung mit
letzteren wird dieser einfache Kunstgriff aber zu einem wesentlichen Faktor für
die neue Batmeise insofern, als unter strenger Festhaltung an dem einheitlichen
Abbindungssysteni selbst schwierige und verwickeltere Konstruktionen unter vollkommener
Wahrung ihrer Eigenart gestaltet -,werden können.
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:huch kunstvoll gegliederte Facl]werkkonstruktionen können in die
neue 13atiweise einbezogen werden, derart, daß an die Stelle des Hexaeders als Grundelement
ein Polyeder tritt, das formgerecht zu den] im Knotenpunkt einmündenden Baustäben
gegliedert ist.
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Für Sonderfälle k<iiineii statt der Rohrbaustäbe auch volle gewählt
werden, sofern nur die Stabenden als Rohre ausgebildet sind.
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Die Nutzanwendung der neuen Bauweise bleibt aber auf den Modellhau
allein nicht beschränkt, sondern kann ebensogut auf leichte wie behelfsmäßige Bauten,
Wohnbaracken, Wochenendhäuschen ti. a., angewendet werden, wie sie insbesondere
dem Laien durch Fortfall der üblichen handwerklichen Abbindungsmethoden die Möglichkeit
gibt, durch VerNvendung serienmäßig hergestellter Bauelemente Kleinbauten selbst
errichten zu können. Das gilt nicht nur für Fachwerke, sondern gleichfalls für Dachstühle,
sofern sie zweckbedingt genormt sind.
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Durch die leichte Lind schnelle Austauschbarkeit des auf ein einheitliches
Abbindungssystem zurückgeführten neuen Bauelements und dank der Anwendung rationeller
Fertigungsmethoden leistet diese Erfindung einen wesentlichen fortschrittlichen
Beitrag für den Modellbau, wie sie durch die vielseitige Gestaltungsmöglichkeit
der Jugend neben der Unterhaltung auch ein lehrreiches :Mittel an die Hand gibt,
technisches Verständnis für Ingenieurbauten zu wecken und auszuweiten.