DE80113C - - Google Patents
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D1/00—Sinking shafts
- E21D1/03—Sinking shafts mechanically, e.g. by loading shovels or loading buckets, scraping devices, conveying screws
- E21D1/06—Sinking shafts mechanically, e.g. by loading shovels or loading buckets, scraping devices, conveying screws with shaft-boring cutters
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 5: Bergbau.
FR. HONIGMANN in AACHEN.
gleichzeitige Verrohrung der Bohrwände.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Juli 1894 ab.
Das im Nachfolgenden beschriebene Verfahren des Niederbringens von Bohrlöchern und
Schächten im wasserreichen, sogen, schwimmenden Gebirge weicht von den bisher angewendeten
Methoden dadurch im wesentlichsten ab, dafs die Verrohrung der Bohrwände — bei
Bohrlöchern durch Wandrohre, bei Schächten durch Senkmauern oder eiserne Cylinder —
nicht während der Bohrarbeit erfolgt, sondern erst nach dem Abbohren der Bohrlöcher und
Schächte bis zum festen Gebirge, in welchem ein Abschlufs erfolgen soll.
Um dies zu ermöglichen, wird auf künstliche Weise dem Eindringen der flüssigen
Gebirgsmassen ein Widerstand entgegengesetzt, welcher während der Bohrarbeit das Eindringen
oder Einstürzen der Bohrwände verhindert und unmöglich macht.
Zur Erreichung dieses Widerstandes werden folgende zwei Mittel angewendet, und zwar:
' ι. die Schaffung eines Wasserstandes im Innern des herzustellenden Bohrloches oder
Schachtes, welcher den natürlichen Wasserdruck in den zu durchteufenden, wasserreichen
Gebirgsschichten bedeutend übersteigt;
2. die Anwendung einer dicken Flüssigkeit im Innern, hergestellt durch eine Beimischung
von Thon oder ähnlichen Stoffen, wodurch das spec. Gewicht der Flüssigkeit bis zu 1,2
gebracht wird.
Durch dieses letztere wird bezweckt, sowohl den Ueberdruck der inneren Flüssigkeitssäule
gegen die Wandungen des Bohrloches oder Schachtes zu erhöhen, als auch namentlich die
Bohrwandungen durch das Eindringen der thonigen Massen bis auf eine bestimmte Tiefe
zu verdichten, urri dadurch das überflüssige Austreten von Wassermengen aus dem Innern
in die Gebirgsschichten hinein zu vermeiden.
Unter Anwendung dieser zwei Mittel bleiben die Bohrwände stehen und dringen nicht ins
Innere, so dafs das Bohrloch oder der Schacht bei der Bohrarbeit ohne Verrohrung stehen
bleibt und die Verrohrung erst nach Fertigstellung der Bohrarbeit geschehen kann.
Die Anwendung dieses Verfahrens geschieht nun wie folgt:
Man bringt zunächst bei Bohrlöchern die sogen. Bohrlehre und beim Abteufen von
Schächten nach dem bisherigen Verfahren einen Senkschacht bis zu 10 bis 20 m Teufe unter
dem Wasserspiegel nieder, um die oberen Geröll- und Kiesschichten abzuschliefsen und
um dadurch später beim Weiterbohren eine feste Führung für das Bohrgestänge etc. zu
haben. Ist diese Arbeit erfolgt, so beginnt die Anwendung der beiden genannten Mittel vor
dem weiteren Abbohren des Bohrloches oder Schachtes.
Zu dem Zwecke wird die Bohrlehre oder der Senkschacht über den natülichen Wasserspiegel
möglichst hoch aufgeführt und mit Wasser bis zu dieser Höhe gefüllt, alsdann wird durch Mischen mit Thon oder ähnlichen
Stoffen das spec. Gewicht auf ca. 1,2 gebracht. Unter stetiger Beobachtung dieser Mafsregeln
wird dann das Abbohren des Bohrloches oder Schachtes mit den bekannten Bohrapparaten
weitergeführt bis in die feste Gebirgsschicht, in welcher der Abschlufs stattfinden soll.
Nach Fertigstellung des Abbohrens erfolgt erst das Einlassen der Wandrohre oder des
Senkschachtes bis zur Sohle und damit der Abschlufs der Gebirgsschichten.
Um die Druckwirkung der inneren Flüssigkeit auf die Bohrwandungen näher zu erklären,
berechnet sich beispielsweise der Ueberdruck der inneren Flüssigkeit gegen den natürlichen
Wasserdruck in einer Sandschicht bei 50 m Teufe wie folgt:
10 m künstlicher höherer Wasserstand,
12 m Ueberdruck durch das spec. Gewicht von 1,2 der 60 m hohen Flüssigkeitssäule
12 m Ueberdruck durch das spec. Gewicht von 1,2 der 60 m hohen Flüssigkeitssäule
zus. 22 m Ueberdruck bei 50 m Teufe.
Dieser höhere Druck im Innern macht sich also gegen die Bohrwand an dieser Stelle mit
einem Druck von ca. 2,2 kg pro Quadratcentimeter geltend und verhindert das Eindringen derselben
ins Innere.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zum Abbohren von Bohrlöchern und Schächten, im schwimmenden Gebirge ohne gleichzeitige Verrohrung der Bohrwände, gekennzeichnet durch Herstellung eines höheren Druckes im Innern des Bohrloches oder Schachtes durch Erhöhung der inneren Wassersäule durch Füllung des Bohrloches oder Schachtes mit einer specifisch schwereren Flüssigkeit oder durch gleichzeitige Anwendung beider Mittel.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE80113C true DE80113C (de) |
Family
ID=352698
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT80113D Active DE80113C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE80113C (de) |
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