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Gliederförderband mit Entladungsmöglichkeit an einer oder mehreren
Stellen
Die Erffindung betrifft Gliederförderbänder, deren Tragplatten ein selbsttätiges
Abwerfen der einzelnen Lasten durch Kippen der Tragplatten gestatten.
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Bei bekannten Einrichtungen dieser Art wurden die nach der Bandseite
kippbaren Tragplatten in dre Förderstellung durch eine Schiene gehalten, welche
von der ersten waagerecht laufenden, gegen ein Hebelwerk stoßenden Bandplatte ausgelöste
wurde.
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Diese bekannten Einrichtungen gestatten kein Abkippen an verschiedenen
auszuwählenden Stellen des Förderweges (Patentschrift 402 484).
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Zum Sortieren von Postpaketen sind el)enfalls Einrichtungen bekanntgeworden.durch
die von einer beliebigen Stelle. z. B. von der Beladestelle aus. vorgeschrieben
wereden konnte, an welchen Punkten des Förderweges die einzelnen Tragplatten des
Bandes durch Abkippen die auf ihenen ruhenden Lasten abwerfen sollten. Gelöst wurde
diese Aufgabe in der Weise, daß jede Tragplatte mit der gesamten Last auf einem
drehbaren Riegel ruht. Diese Riegel standen mit einer für jede Tragplatte gesondert
einstellbaren Schaltvorrichtung in Verbindung, deren Auslösung an den gewünschten
Haltestellen durch bestimmt gelagerte Anschläge erfolgte (Patentschrift 346 868).
Der ständige Druck der gesmten Tragplatte mit der Last auf einem Sperrriegel erwies
sich als äußerst ungünstig. so daß sich diese Förderanlagen nur für leiclltere Lasten
eigneten. Außerdem war ein wahlweiises Abwerfen nach beiden Längsseiten nicht möglich.
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Beim Transport von schweren Lasten, z. B. von gefüllten Söcken. von
den Full- und Wiegemaschinen zu Eisenbahnwagen, Lastkraftwagen und Schiffen auf
Fördervorrichtungen bekannter Art erfolgte die Abnahme durch Abstreicher, Abwurfscheiben
o. dgl. und konnte jeweils nur an einer Stelle erfolgen.
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Hiersaus ergaben sich erhebliche Nachteile; so konnte beispielsweise
bei der Beladung von Schif-
fen kein gleichmäßiges Ausladen des
Schiffes bewirkt werden, so daß in den meisten Fällen zeitraubende und damit kostspielige
Umstellungen beim Verholen der Schiffe entstanden. In ähnlicher Weise lagen die
Verhältnisse beim Beladen von Eisenbahnwaggons und anderen Fahrzeugen.
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)er Gegenstand der Erfindung beseitigt alle Nachteile dieser und
ähnlicher Art und gestattet die Entladung von Gütern aller Art und jeglicher Größe
an eder beliebgen Stelle des Gliederförderbandes in der Weise, daß gleichzeitig
an mehreren Stellen entladen werden kann, ohne daß irgendwelche Umstellungen der
zu beladenden Fahrzeuge während der lteladezeit erforderlich sind.
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Der Gegenstand der Erfindung beruht darin, daß die lragí>lattell
mit schwenkbaren Stützen in die Schräglage versetzbar sind und einstellbare Feststellorgane
dieser Stützen an den gewünschten Entladestellen durch wahlweise einstellbare Anschläge
oder Schlateinrichtungen lösbar sind. Zur Ermöglichtung einer wahlweisen Entladung
nach mehreren Seiten bestehen die Tragplatten aus vornehmlich nach beiden Längsseiten
kippbaren $Wippen, welche mit mehreren, beiderseits der senkrechten Längsmittelebene
des Förderbandes exzentrisch angeordneten Drehpunkt bzw. Stützen ausgestattet sind.
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Die Steuerung der Tragplatten während der Kippbewegung erfolgt durch
geeignete Rückführungsniittel, z. II, Kurvenbahnen, Drehfedern u. dgl.
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Die zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausfphrungsform
des Erfindungsgegenstandes, und zwar zeigt Abb. 1 eine schematische Darstellung
einer Verladeanlage für Schiffe, Eisenbahnwaggons und sonstige Fahrzeuge, Abb. 2
eine C)lienansicht der Abb. 1 Abb. 3 einen Querschnitt durch ein Gliederförderliaii<l
der neuen Abb. 4 eine Seitenansicht des Gliederförderbandes, Abb. 5 eine Einzelheit.
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In Abb. 1 und 2 ist daran gedacht, z. B. an einem Hafenkai ein mit
einem endlosen Gliederförderband 2 an den einander gegenüberliegenden Längsseiten
gleichzeitig ein Schiff »Sch«, einen Eisenbahnwagen »E« und an der Wendestelle des
Bandes einen Lastkraftwagen »L« zu beladen.
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Das Gliederförderbatld besteht aus einzelnen nach beiden Längsseiten
kippbaren Tragplatten 2, welche in Abb. 2 zur besseren Verständlichmachung der Wirkungsweise,
welche am Schluß der Beschreibung folgt, noch weitere Bezeichnungen, A, B, C, D,
erhalten hauben. Zwischen dem Gliederförderband und dem Schiff »Sch« sind Abnahmevorrichtungen
a, 1>, e vorgesehen, welche am besten fahrbar sind und aus Rutschen, Förderbändern
o. dgl. bestehen können. Ebensolche Abnahmevorrichtungen können zwischen dem Förderband
und den Eisenbahngleisen verfahren werden. Gemäß der Zeichnung sind für das Schiff
Förderbänder und für die Eisenbahnwagen Rutschen bestimmt. Die Abnagmeförderbänder
für das Schiff sind so auszubilden, daß sie dem Tiefgang des Schiffes zu folgen
vermögen.
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An der Entladestelle h kann unmittelbar über das Kopfende das Stückgut
auf Lastkraftwagen »L« übergeleitet werden. Gegebenenfalls kann hier auch eine fahrbare
Rutsche o. dgl. angesetzt werden.
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Die kippbaren Tragplatten 2 sind nach den Abb. 3 und 4 mit Stützen
3 bzw. 3' auf Gliederketten 4. 4' aufgesetzt, welche mit Laufrollen j, 5' auf Schieiien
6, 6' aufsitzen. Mit 7 ist ein Triebrad für die Gliederketten bezeichnet. Zur Sicherung
derGliederkette gegen Verdrehung auf der Lastseite im oberen Strang sind an den
Gelenken Anschläge 8 angeordnet.
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Die Stützen 3, 3' sind beiderseits der senkrechten Längsmittelebene
jeweils mit Drehzapfen 9, 9' in Längsschlitzen 10, 10 der Tragplatten 2 geführt.
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Die unteren Drehstellen Ii, ii' stehen mit den Gliederketten in Verbindung
und sind so weit voneinander entfernt, daß der Schwerpunkt des zu befördernden Gutes
stets zwischen diesem Drehpunkt liegt.
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Wird bei einer Förderanlage nur ein Abkippen nach einer Seite gewünscht,
so ist denkbar, an einer Längsseite schwenkbare Stützen anzusetzen und an der anderen
Seite dagegen feste Träger. Bei einer solchen Ausführung kann man die Tragplatten
u. U. auch auf zentralen Tragstützen drehbar aufsetzen und die Stangen 3 je nach
der konstruktiven Durchbildung lediglich zur Steuerung der Kippbewegung heranziehen.
In der Kippstellung legen sich die Tragplatten 2 auf Abnahmetische 12, 12', welche
mit Laufrollen 20. 20' fahrbar an den Schienen 6 angesetzt sein können.
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Um zu verhindern, daß die Tragplatten in der Kippstellung abgleiten,
können Anschläge 13, 13 auf den Abnahmetischen 12, 12 eine Kerbe 14 in den Längsschlitzen
10, I0' (Abli. 5) oder sonstige geeignete Alittel vorgesehen werden.
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Die unteren Drehstellen 11, 11' sind in der Grundstellung durch Feststellorgane
gesichert. Diese könneu beispielsweise aus abgefederten Winkelhebeln 15, 15' bestehen,
die sich jeweils mit einer Sperrnase 16 in die Drehgelenke 11, 11' einschieben und
somit gegen Drehung sichern. Die jeweils senkrecht nach unten stehendcn Arme 17,
17' der Sperrorgane 15, 15' dienen als Anschläge zum Entriegeln des Drehgelenkes
und sind bei den verschiedenen Tragplatten nach außen versetzt. Gegebenenfalls können
die Arme 17. 17' durch geeignete Mittel verstellbar angesetzt sein.
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An den Abnahmebändern o. dgl. a bis c und Rutschen d bis g befinden
sich Auslösungsorgane für die Stellorgane der Stützen, z. B. abgefederte Gegenanschläge
18a, 18b, 18c bzw. iS«', 18b', 18c', welche ebenfalls quer zur Förderrichtung bei
den einzelnen Entladestellen wahlweise einstellbar angesetzt sind. Jeder der Arme
17a . . . . . . wird durch einen zugehorigen entsprechend eingestellten Gegenanschlag
18a . . . . . . betätigt.
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Die Kippbewegung der Tragplatten und deren Rückführung in die Ausgangsstellung
wird durch Gleitbahnen I9, 19' gesteuert, welche aus kurvenförmig verlaufenden Schienen
gebildet werden können. An Stelle von Gleitbahnen können auch andere Mittel vorgesehen
werden, so z. B. Drehfeder o. dgl.
an den Drehgelenken 11. 11'.
Die Arbeitsweise der Transportanlage gestaltet sich wie folgt: Es sei angenommen.
daß nach Al)b. 1 und 2 sowohl das Schiff an den Stellen o und c als auch der Ei
senbahnwagen an der Stelle e und der Lastkraftwagen an der Stelle h gleichzeitig
beladen werden sollen.
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Die fahrbare Abnahmetransportvorrichtung a wird mit dem Gegenanschlag
18a so eingestellt, daß die Tragplatte A das Gut 20 auf die Abnahmevorrichtung a
gibt. sobald der Gegenanschlag 18a auf den Arm 17a einwirkt.
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Die Tragplatte B it Schaltarm 17b fährt an der Abnahmestelle a vorbei
und entlädt an der Abnahmestelle c. weil der Gegenanschlag 18b auf den Schaltarm
17b eingestellt ist.
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Die Tragplatte C wird durch die Anschläge 17c' bzw. 18c' in gleicher
Weise an der Abnahmesttelle e betätigt. An den übrigen Abnahmestellen fährt die
Tragplatte C ohne Abgabe des Gutes vorüber.