DE8007458U1 - Vorrichtung zum Messen der Zugfestigkeit von Putz - Google Patents
Vorrichtung zum Messen der Zugfestigkeit von PutzInfo
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Description
T 31 013 ··....
Anmelder: Herberts Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Christtiusch 25, 5600 Wuppertal 2
Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Zugfestigkeit von Putz
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Zugfestigkeit von Putz,
insbesondere Putz enthaltend Bindemittel, mineralische Füllstoffe und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe,
der eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Rißbildung auch bei tiefen Temperaturen besitzt.
Zum Verputzen von Außen- und Innenwänden werden in großem Umfang Putze enthaltend Bindemittel, mineralische
Füllstoffe und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe eingesetzt. Es wurden bisher Bindemittel verschiedener
Art hierfür eingesetzt. Recht gute Ergebnisse, insbesondere für Außenputz, hat man bisher
erhalten, wenn man als Bindemittel Polyvinylacetat einsetzt, das Versatiksäureester einpolymerisiert enthält
(z.B. das Handelsprodukt Movilit DM 21 der Hoechst AG,· Bundesrepublik Deutschland) . Gute Ergebnisse konnten
bisher z.B. auch erhalten werden unter Verwendung von styrolisierten Polyacrylaten (z.B. Acronal 290 D der
BASF, Bundesrepublik Deutschland). Derartige Putze weisen eine ausgezeichnete Elastizität auf. Es wurde
jedoch festgestellt, daß dann, wenn solche Putze zum überdecken von Fugen aufweisenden Flächen, insbesondere
im Fertighausbau, eingesetzt werden, diese trotz der hohen Elastizität aus bisher nicht erkennbaren Gründen
nach einiger Zeit Risse aufweisen, insbesondere bei Vorliegen tiefer Außentemperaturen, d.h. im Winter.
-2-
Die Elastizität der Putze ist "bei Durchführung der bekannten
Tests so groß, daß die auftretenden Längendifferenzen beim Dehnen der bestehenden Fugen an sich
ausgehalten werden müßten. Dennoch traten beim praktischen Einsatz Risse auf.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit zu schaffen, die Zugfestigkeit
von Putz zuverlässig messen zu können, um somit insbesondere die Zugbeanspruchbarkeit des Putzes bei
sehr tiefen Temperaturen zu ermitteln.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Messen von Putz, insbesondere der Zugfestigkeit
des Putzes bei tiefen Temperaturen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß zwei Bauplatten definierter
Dicke und Breite in einem vorbestimmten Abstand voneinander in einer Ebene angeordnet werden, daß die zwischen
den Bauplatten befindliche Fuge mit einem dauerelastisehen Fugenfüller gefüllt und dann in über die Fuge
überstehenden überschüssigen Fugenfüller ein nachgiebiges
Gewebestück definierter Größe eingedrückt wird, woraufhin auf das Gewebe der Putz mit definierter
Trockenfilmdicke und Trockenfilmbreite, so daß er allseitig über das Gewebe übersteht, aufgetragen wird,
woran anschließend das Ganze auf die Prüftemperatür
abgekühlt und schließlich die eine Bauplatte ruckartig um eine definierte kurze Strecke von der anderen Bauplatte
abgerückt wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Asbestzementplatten 3, 5 mit einer Stärke von 8 mm und einer Breite von 200 mm in einem Abstand von 10 mm
zwischen den 200 mm breiten Kanten angeordnet werden, die so erhaltene Fuge mit einem dauerelastischen
Fugenfüller 6 gefüllt wird, in den überschüssigen
-3-
Fugenfüller 13, die Fuge gleichmäßig überbrückend, ein
100 mm breites nachgiebiges Polyestergewebe 7 eingebettet wird, darauf der Putz 8, die Fuge gleichmäßig
überbrückend, in einer Trockenfilmstärke von 1,5 mm und einer Trockenfilmbreite von 200 mm aufgetragen
und das Ganze in einem Kühlschrank mehrere Stunden lang auf die Prüftemperatur gekühlt wird, woraufhin
man die eine Asbestzementplatte 3 auf eine fest montierte Spannplatte 1 und die andere Asbestzementplatte
5 auf eine vertikal bewegbare Spannplatte 2 befestigt und auf einen an der bewegbaren Spannplatte 2 angreifenden
Hebel 17 ein Gewicht fallen läßt, so daß die bewegbare Spannplatte 2 durch einen Anschlag 11 begrenzt
um eine kurze Strecke von der feststehenden Spannplatte 1 abgerückt wird.
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß sie eine feststehende Spannplatte 1
mit Befestigungselementen 4 zur Befestigung einer mit Putz 8 teilweise beschichteten Platte 3,
senkrecht darüber eine vertikal bewegbare Spannplatte mit Befestigungselementen A zur Befestigung einer
weiteren mit Putz 8 teilweise beschichteten Platte 5, einen um einen festen Drehpunkt 16 verschwenkbaren
Hebel 17, dessen kurzer Hebelarm 9 mit der vertikal bewegbaren Spannplatte 2 verbunden ist und dessen
längerer zweiter Hebelarm 10 frei steht, einen einstellbaren Anschlag 11 zum Begrenzen der vertikalen
Bewegbarkeit der Spannplatte 2 und eine Führung 12, in der ein Gewicht frei auf den frei stehenden Hebelarm
10 des Hebels 17 aus einer vorgegebenen Höhe fallengelassen werden kann, aufweist.
Als Asbestzementplatten werden übliche im Baugewerbe
verwendete Platten mit den angegebenen Dimensionen verwendet. Als handelsübliche dauerelastische Fugen-
füller werden solche verwendet, wie sie im Baugewerbe, 2.B. im Fertighausbau, zum Ausfüllen für Fugen eingesetzt
werden. Als Polyestergewebe werden handelsübliche Gewebe aus Polyesterfasern mit einem Durchmesser von
etwa 20 DEN und einer Maschengröße von etwa 1 mm eingesetzt.
Die Länge der ruckartigen Zugbeanspruchung, der der Prüfling ausgesetzt wird, wird an der nachfolgend beschriebenen
Vorrichtung vorgegeben, z.B. durch eine Stellschraube. Beim Auffallen des Gewichtes auf den
Hebelarm wird also der Prüfling an der Fuge um den vorgegebenen Abstand auseinandergerissen.
15
Mit dem Verfahren und der Vorrichtung zum Messen von Putz gemäß der vorliegenden Erfindung kann in überraschend
einfacher Weise ermittelt werden, ob ein Putz die an ihn gestellte Zugfestigkeit, insbesondere im
Sinne der erwähnten gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung, erfüllt. Wenn der Putz diese Anforderungen
erfüllen soll, darf er also im Test entsprechend der obigen Definition keine Rißbildung zeigen. Besonders
gute Ergebnisse besitzt in der Praxis ein Putz dann, wenn er eine Zugfestigkeit aufweist, d.h. keine Rißbildung
zeigt, wenn bei der Durchführung des Verfahrens zum Messen der Zugfestigkeit gemäß der Erfindung die
vertikal bewegbare Spannplatte um bis zu 2 mm, bevorzugt um bis zu 3 mm, von der feststehenden Platte abgerückt
wird. Zweckmäßig läßt man ein Gewicht von 1 Kp aus einer Höhe von 1 m auf den längeren Hebelarm, der
viermal so lang wie der kürzere Hebelarm ist, fallen, und der Anschlag ist so eingestellt, daß die bewegbare
Spannplatte um 1,5 mm abgerückt wird. 35
Die ruckartige Zugbeanspruchung ist naturgemäß umso
größer und die Eigenschaften des Putzes gemäß der Erfindung sind umso besser, je länger der Hebelarm,
auf den das Gewicht fällt, im Vergleich zum kürzeren Hebelarm ist, an den die vertikal bewegbare Spannplatte
befestigt ist. Sie sind besonders gut, wenn das Hebelarmverhältnis bis zu 8:1 beträgt.
Weiterhin sind die Eigenschaften des Putzes umso besser, je schwerer das fallende Gewicht ist. Besonders vorteilhafte
Eigenschaften besitzt der Putz dann, wenn das fallende Gewicht bis zu 1,5 Kp, vorzugsweise bis zu
2 Kp schwer ist.
Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Zeichnung weiter erläutert. In den Figuren sind gleiche Teile
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Figur 1 ist ein Querschnitt durch die Vorrichtung zum Messen der Zugfestigkeit von Putz gemäß der Erfindung.
Figur 2 ist ein Querschnitt durch die eine Fuge bildenden Bauplatten und Figur 3 die entsprechende Aufsicht
.
Die beiden Asbestzementplatten 3 und 5 sind in einer Ebene angeordnet und bilden eine Fuge, die mit dem
Fugenfüller 6 satt gefüllt ist, so daß der Fugenfüller teilweise, bei 13, über die Vorderseite der Asbestzementplatten
3 und 5 hinaustritt. In diesen überschüssigen Fugenfüller 13 wird das elastische Polyestergewebe
7 so eingedrückt, daß es im Fugenfüller 13 eingebettet ist. Darauf wird dann der Putz 8 derart aufgetragen,
daß er die Fuge gleichmäßig nach beiden Seiten überbrückt. In Figur 3 sind jeweils nur die Endlinien
des Polyestergewebes 7 und des Putzes 8 eingezeichnet, während die volle Ausdehnung davon in Figur 1 und 2
ersichtlich sind. -6-
•j Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß diese Anordnung der
beiden Platte, nachdem diese auf Prüftemperatur abgekühlt
worden ist, mittels Schrauben A an die Spannplatten 1 und 2 befestigt ist. Die Spannplatte 1 ist
mit einem Gestell fest verbunden. Die Spannplatte 2 ist vertikal bewegbar mittels des Hebels 17, dessen
kurzer Hebelarm 9 mit der vertikal bewegbaren Spannplatte 2 verbunden ist. Die bewegbare Spannplatte 2
kann somit nach oben um eine kurze Strecke von der sonstigen Konstruktion abgerückt werden, und die Länge
dieser Strecke wird durch den Anschlag bestimmt, der mittels der Schraube 11 eingestellt werden kann. Man
läßt nun ein nicht dargestelltes Gewicht in einer Führung 12 von oben auf den freistehenden Hebelarm 10
des Hebels fallen. Dadurch wird ruckartig die bewegbare Spannplatte 2 bis zum durch die Schraube 11 vorgegebenen
Anschlag abgerückt. Wenn der Putz diese Prüfung besteht, bildet er dabei keine Risse.
In der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung (DE-OS . ) mit dem Titel "Putz, Verwendung von
Acrylharzen als Bindemittel hierfür und Verwendung des
Putzes zum Überdecken von Fugen und für Elastikputzstreifen", unser Aktenzeichen T 31 012, ist ein Putz
beschrieben, der gegenüber den Putzen des Stands der Technik die eingangs definierten Nachteile nicht aufweist,
der also bei der praktischen Anwendung nicht oder nur in seltenen Fällen Rißbildung zeigt, wenn er
zum Überdecken von üblichen Fugen aufweisenden Flächen, insbesondere Wandflächen, besonders im Fertighausbau,
eingesetzt wird, oder wenn er zur Herstellung sogenannter aufrollbarer Elastikputzstreifen werdendet wird.
Dieser Putz enthaltend Bindemittel, mineralische Füllstöiie
und gegebenenfalls übliche Zusatzstoffe ist dadurcA gekennzeichnet, daß er einer ruckartigen Zugbeanspruchung
widersteht, wenn diese bei -200C wie folgt
gemessen wird: 2 Asbestzementplatten mit einer Stärke von 8 mm und einer Breite von 200 mm werden in einer
Ebene so angeordnet, daß der Abstand von der 200 mm breiten Kante der einen Platte zu der entsprechenden Kante der
anderen Platte 10 mm beträgt, die so erhaltene zwischen den Platten befindliche Fuge wird mit einem
dauerelastischen Fugenfüller satt gefüllt, in den überschüssigen Fugenfüller wird, die Fuge gleichmäßig
überbrückend, ein 100 mm breites nachgiebiges Polyester-Gewebestück eingedrückt, hierauf wird der
Putz, die Fuge gleichmäßig überbrückend, in einer Trockenfilmstärke von 1,5 mm und einer Trockenfilmbreite
von 200 mm aufgetragen, das Ganze wird auf Prüftemperatur abgekühlt, die eine der Asbestzementplatten wird bis zur Fuge auf eine vertikal fest
montierte Spannplatte geschraubt, die andere der Asbestzementplatten wird auf eine in der gleichen
Ebene, wie die fest montierte Spannplatte, angeordnete und vertikal bewegbare Spannplatte geschraubt,
an die der kürzere Hebelarm eines um einen festen Drehpunkt verschwenkbarer beidseitigen Hebels angreift,
auf den längeren 4mal so langen Hebelarm wird ein Gewicht von 1 kp aus einer Höhe von 1 m
fallengelassen,.so daß die bewegbare Spannplatte durch einen Anschlag begrenzt um 1,5 mm von der feststehenden
Platte abgerückt wird.
Claims (1)
- ■ I II I ■It* IlT 11 119 GinAnmelder: Herberts Gesellschaft mit beschränkter Haftung Christbusch 25, 5600 Wuppertal 2Schutzanspruch t1· Vorrichtung zum Messen der Zugfestigkeit von Putz, zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine feststehende Spannplatte (1) mit Befestigungselementen (4) zur Befestigung einer mit Putz (8) teilweise beschichteten Platte (3), senkrecht darüber eine vertikal bewegbare Spannplatte (2) mit Befestigungselementen (4) zur Befestigung einer weiteren mit Putz (8) teilweise beschichteten Platte (5), einen um einen festen Drehpunkt (16) verschwenkbaren Hebel (17), dessen kurzer Hebelarm (9) mit der vertikal bewegbaren Spannplatte (2) verbunden ist und dessen längerer zweiter Hebelarm (10) frei steht, einen einstellbaren Anschlag (11) zum Begrenzen der vertikalen Bewegbarkeit der Spannplatte (2) und eine Führung (12), in der ein Gewicht frei auf den frei stehenden Hebelarm (10) des Hebels (17) aus einer vorgegebenen Höhe fallengelassen werden kann, aufweist.
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