DE77173C - Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte

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DE77173C
DE77173C DENDAT77173D DE77173DA DE77173C DE 77173 C DE77173 C DE 77173C DE NDAT77173 D DENDAT77173 D DE NDAT77173D DE 77173D A DE77173D A DE 77173DA DE 77173 C DE77173 C DE 77173C
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Germany
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carbon
plate
plates
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different hardness
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DENDAT77173D
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English (en)
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H. H. LAKE, London, Southatnpton Buildings 45
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Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/42Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for armour plate

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Description

KAISERLICHES
PATENTAM
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Die Erfindung bezweckt insbesondere eine Vervollkommnung der Fabrikation der bekannten Harvey'sehen Panzerplatten, wobei indessen gewisse Einzelheiten der Erfindung auch bei der Fabrikation von Panzerplatten anderer Arten mit Vortheil Verwendung finden können. Die Harvey'sehe Panzerplatte wird dadurch erzeugt, dafs man eine Platte von gewöhnlichem Stahl in eine solche verwandelt, die auf der dem Anprall der Geschosse ausgesetzten Seite in von aufsen nach innen zu abnehmendem Mafse Kohlenstoff aufgenommen hat und infolge dessen an der Oberfläche einen ungemein hohen, nach innen zu aber allmälig abnehmenden Härtegrad aufweist, während an der Rückseite der Platte eine Kohlenstoffaufnahme nicht stattgefunden hat.
Nun ist es aber manchmal sehr zweckmäfsig, nicht allein an der vorderen Seite der Platte eine nach innen zu sich vermindernde Kohleri-. Stoffaufnahme, sondern auch gleichzeitig an der Rückseite eine nach innen zu allmälig abnehmende Entkohlung hervorzurufen. Ein wesentliches Merkmal vorliegender Erfindung bildet daher die Behandlung der Rückseite der Platte, wodurch die vorerwähnte Wirkung, d. h. eine allmälig verminderte Kohlenstoffentziehung, also Enthärtung, an der Rückseite bei gleichzeitiger Kohlenstoffzuführung'an der vorderen Seite der Platte erzielt wird.
Die Erfindung betrifft aufserdem ein Verfahren, durch welches die Herstellungskosten von Panzerplatten mit nach innen zu abnehmender Härtung ermäfsigt werden.
Bei der Herstellung der Haryey'schen Panzerplatten mufste man während des Vorgangs der Kohlenstoffzuführung an der Vorderseite an der Rückseite der Platte eine Masse verwenden, die der damit in Berührung befindlichen Rückseite Kohlenstoff zuzuführen nicht im Stande ist. Nach vorliegender Erfindung dagegen ist es nicht nur erforderlich, dafs diese Masse Kohlenstoff nicht abgeben darf, sondern die zur Verwendung kommende Masse mufs sogar Kohlenstoff aufnehmen, d. h. sie mufs der damit in Berührung befindlichen Fläche Kohlenstoff entziehen.
Es sei angenommen, es handele sich um eine Panzerplatte von gewöhnlichem Stahl, etwa Bessemerstahl oder Rohstahl. Gegen diese wird an der vorderen Seite die kohlenstoffhaltige Masse gepackt, während gegen die Rückseite eine Masse mit kohlenstoffentziehender Eigenschaft in einer geeigneten Heizkammer festgepackt wird. Diese Platte wird nunmehr erhitzt und so lange unter einer hohen Heiztemperatur, deren Höhe den Schmelzpunkt des. Gufseisens übersteigt., gehalten, bis die beabsichtigte Wirkung erzielt ist. Wenn die Platte gehörig in die beiden Massen eingepackt ist, und die Behandlung genügend lange fortgesetzt wird, so wird die allmälige Abnahme des Kohlenstoffgehalts an der einen Seite der Platte und die allmälig abnehmende Ent-
kohlung an der anderen Seite bewerkstelligt worden sein, so dafs also die vordere Seite der Platte einen sehr hohen, nach der Mitte der Platte zu allmälig abnehmenden Kohlenstoffgehalt zeigt, während sich an der Rückseite nur ein geringer oder überhaupt kein Kohlenstoffgehalt vorfindet, und der Kohlenstoffgehalt von der hinteren Oberfläche nach der Mitte der Platte zu allmälig zunimmt. In der Mitte selbst kann der Kohlenstoffgehalt entweder dem in der verwendeten Platte überhaupt von Anfang an vorhanden gewesenen entsprechen, oder er kann ein anderer geworden sein. Es wird dies von der Dicke der verwendeten Platte oder von dem Mafse der nach vorliegender Erfindung bewirkten Kohlenstoffzuführung und Kohlenstoffentziehung abhängig sein.
Die für die Zwecke vorliegender Erfindung zum Entziehen des Kohlenstoffs verwendete Masse kann in Gestalt von Lehm, Sand u. s. w. zur Anwendung gelangen; indessen kann hierzu jedes beliebige Material verwendet werden, sofern dasselbe, sei es im Naturzustande oder nach vorhergegangener geeigneter Bearbeitung, dazu benutzt werden kann, um der Platte an der Rückseite in der bezeichneten Weise Kohlenstoff zu entziehen.
Eine erhebliche Ersparnifs an Fabrikationskosten kann dadurch erreicht werden, dafs man zwei oder mehr Platten zugleich in einer gemeinschaftlichen Heizkammer behandelt, statt für jede Platte eine besondere Heizkammer zu verwenden und die einzelnen Platten jede für sich zu behandeln. So kann man beispielsweise in einen Heizraum die Platten mit der kohlenstoffabgebenden und der kohlenstoffentziehenden Masse in der Weise einbringen, dafs die Platten durch Zwischenlagen der einen oder der anderen Masse von einander getrennt sind, wie dies in Fig. ι gezeigt ist. A bezeichnet den Heizraum und B B die Platten. Zwischen den einander zugekehrten Flächen B1 je zweier Platten befindet sich eine Schicht der kohlenstoffhaltigen Masse C, während jedes Plattenpaar von der kohlenstoffentziehenden Masse D eingeschlossen oder durch dieselbe von den benachbarten Platten getrennt ist, wobei diese Masse D sich unmittelbar in Berührung mit der Rückseite B2 der einzelnen Platten befindet.
Beim Einbringen in die Heizkammer wird zunächst eine Schicht der kohlenstoffentziehenden Masse auf den Boden der Heizkammer gebracht und die unt'erste Platte der Reihe mit der Rückseite nach unten daraufgelegt, worauf man alsdann nach einander die übrigen Platten so einbringt, dafs sie von einander und von der untersten Platte durch Schichten kohlenstoffabgebender und kohlenstoffaufnehmender Masse getrennt sind, wie bereits angegeben. Die oberste Schicht der einen oder der anderen von beiden Massen verhindert den Zutritt von Luft zu den Platten. Diese oberste Schicht wird mit einer Lage Chamottesteine oder mit einem anderen feuerbeständigen Material bedeckt und die Heizkammer A dadurch luftdicht abgeschlossen. Die Anwendung von Druck ist bei dem Verfahren sehr wesentlich. Schon durch das Gewicht der Platten selbst wird ein sehr starker Druck ausgeübt, der die einzelnen Platten mit den Schichten der beiden Massen in innigste Berührung bringt und dauernd in Berührung erhält; aufserdem wird ein starker Druck durch die Chamottelage zur Wirkung gebracht, so dafs auch zwischen der obersten Schicht und der darunter befindlichen obersten Platte eine gegenseitige innige Berührung gesichert ist.'
Mit den Seiten oder Kanten der Platten kann man die kohlenstoffhaltige und kohlenstoffentziehende Masse an denjenigen Stellen in Berührung bringen, welche man dadurch in der einen oder anderen Weise zu beeinflussen wünscht. Man setzt alsdann die Kammer und deren Inhalt einer ungemein hohen Heiztemperatur aus und läfst diese längere Zeit wirken, so dafs die Kohlenstoffaufnahmeanden einander zugekehrten Flächen B1 und die Kohlenstoffentziehung an den auswärts gekehrten Flächen S2 eines jeden Platten-, paares gleichzeitig von Statten geht.
Das Erhitzen der Kammer und ihres Inhalts bis zu der hohen Temperatur, wie solches ein wesentliches Merkmal des Verfahrens bildet, erfordert für gewöhnlich nicht viel mehr Zeit, als wenn nur eine Platte zur Zeit behandelt wird. Nach geschehener Erhitzung aber nimmt die weitere Behandlung der sämmtlichen Platten überhaupt nicht mehr Zeit in Anspruch, als die gleiche Behandlung nur einer Platte. Es erhellt demnach, dafs mit dem vorstehend mit Bezug auf Fig. ι beschriebenen Verfahren eine erhebliche Ersparnifs im Betriebe insofern erzielt wird, als nach diesem Verfahren die Herstellung von zwei oder mehr Panzerplatten nur wenig mehr Zeit beansprucht, als bisher die Herstellung einer einzigen Platte erforderte, während die bei dem neuen Verfahren verwendete Fabrikationsanlage nur wenig gröfser zu sein braucht als die bisherige. Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen werden die Platten in bekannter Weise durch Abschrecken gehärtet.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte, dadurch gekennzeichnet, dafs eine Metallplatte gleichzeitig auf der einen Fläche mit kohlenden
    und auf der entgegengesetzten Fläche mit entkohlenden Stoffen bedeckt und unter Luftabschlufs einer hohen Temperatur ausgesetzt wird.
    Eine Ausführungsart des unter i. gekennzeichneten Verfahrens, bei welcher gleichzeitig mehrere Metallplatten an den einander gegenüberliegenden Seiten mit kohlenden und entkohlenden Stoffen (Fig. i) behandelt werden.
    Das unter i. gekennzeichnete Verfahren dahin erweitert," dafs man die danach behandelte Platte schliefslich abschreckt oder härtet.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT77173D Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte Expired - Lifetime DE77173C (de)

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