DE77173C - Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener HärteInfo
- Publication number
- DE77173C DE77173C DENDAT77173D DE77173DA DE77173C DE 77173 C DE77173 C DE 77173C DE NDAT77173 D DENDAT77173 D DE NDAT77173D DE 77173D A DE77173D A DE 77173DA DE 77173 C DE77173 C DE 77173C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- carbon
- plate
- plates
- production
- different hardness
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 title claims description 8
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 8
- 230000000694 effects Effects 0.000 claims description 3
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 2
- 239000002184 metal Substances 0.000 claims 2
- 238000010000 carbonizing Methods 0.000 claims 1
- OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N carbon Chemical compound [C] OKTJSMMVPCPJKN-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 22
- 229910052799 carbon Inorganic materials 0.000 description 22
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 10
- 230000003247 decreasing Effects 0.000 description 5
- 229910000831 Steel Inorganic materials 0.000 description 2
- 239000000463 material Substances 0.000 description 2
- 239000010959 steel Substances 0.000 description 2
- 229910001018 Cast iron Inorganic materials 0.000 description 1
- 229910001341 Crude steel Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000010521 absorption reaction Methods 0.000 description 1
- 238000003763 carbonization Methods 0.000 description 1
- 239000004927 clay Substances 0.000 description 1
- 229910052570 clay Inorganic materials 0.000 description 1
- 238000005261 decarburization Methods 0.000 description 1
- 230000003467 diminishing Effects 0.000 description 1
- 238000000605 extraction Methods 0.000 description 1
- 238000002844 melting Methods 0.000 description 1
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 1
- 238000010791 quenching Methods 0.000 description 1
- 230000000171 quenching Effects 0.000 description 1
- 239000004576 sand Substances 0.000 description 1
- 239000004575 stone Substances 0.000 description 1
- 230000001131 transforming Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21D—MODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
- C21D9/00—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
- C21D9/42—Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for armour plate
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Metallurgy (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Carbon And Carbon Compounds (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAM
KLASSE 18: Eisenerzeugung.
Die Erfindung bezweckt insbesondere eine Vervollkommnung der Fabrikation der bekannten
Harvey'sehen Panzerplatten, wobei
indessen gewisse Einzelheiten der Erfindung auch bei der Fabrikation von Panzerplatten
anderer Arten mit Vortheil Verwendung finden können. Die Harvey'sehe Panzerplatte wird
dadurch erzeugt, dafs man eine Platte von gewöhnlichem Stahl in eine solche verwandelt,
die auf der dem Anprall der Geschosse ausgesetzten Seite in von aufsen nach innen zu
abnehmendem Mafse Kohlenstoff aufgenommen hat und infolge dessen an der Oberfläche einen
ungemein hohen, nach innen zu aber allmälig abnehmenden Härtegrad aufweist, während an
der Rückseite der Platte eine Kohlenstoffaufnahme nicht stattgefunden hat.
Nun ist es aber manchmal sehr zweckmäfsig, nicht allein an der vorderen Seite der Platte
eine nach innen zu sich vermindernde Kohleri-. Stoffaufnahme, sondern auch gleichzeitig an der
Rückseite eine nach innen zu allmälig abnehmende Entkohlung hervorzurufen. Ein wesentliches Merkmal vorliegender Erfindung
bildet daher die Behandlung der Rückseite der Platte, wodurch die vorerwähnte Wirkung,
d. h. eine allmälig verminderte Kohlenstoffentziehung, also Enthärtung, an der Rückseite bei
gleichzeitiger Kohlenstoffzuführung'an der vorderen Seite der Platte erzielt wird.
Die Erfindung betrifft aufserdem ein Verfahren, durch welches die Herstellungskosten
von Panzerplatten mit nach innen zu abnehmender Härtung ermäfsigt werden.
Bei der Herstellung der Haryey'schen Panzerplatten mufste man während des Vorgangs
der Kohlenstoffzuführung an der Vorderseite an der Rückseite der Platte eine Masse
verwenden, die der damit in Berührung befindlichen Rückseite Kohlenstoff zuzuführen
nicht im Stande ist. Nach vorliegender Erfindung dagegen ist es nicht nur erforderlich,
dafs diese Masse Kohlenstoff nicht abgeben darf, sondern die zur Verwendung kommende
Masse mufs sogar Kohlenstoff aufnehmen, d. h. sie mufs der damit in Berührung befindlichen
Fläche Kohlenstoff entziehen.
Es sei angenommen, es handele sich um eine Panzerplatte von gewöhnlichem Stahl,
etwa Bessemerstahl oder Rohstahl. Gegen diese wird an der vorderen Seite die kohlenstoffhaltige
Masse gepackt, während gegen die Rückseite eine Masse mit kohlenstoffentziehender
Eigenschaft in einer geeigneten Heizkammer festgepackt wird. Diese Platte wird nunmehr
erhitzt und so lange unter einer hohen Heiztemperatur, deren Höhe den Schmelzpunkt des.
Gufseisens übersteigt., gehalten, bis die beabsichtigte Wirkung erzielt ist. Wenn die Platte
gehörig in die beiden Massen eingepackt ist, und die Behandlung genügend lange fortgesetzt
wird, so wird die allmälige Abnahme des Kohlenstoffgehalts an der einen Seite der
Platte und die allmälig abnehmende Ent-
kohlung an der anderen Seite bewerkstelligt worden sein, so dafs also die vordere Seite
der Platte einen sehr hohen, nach der Mitte der Platte zu allmälig abnehmenden Kohlenstoffgehalt
zeigt, während sich an der Rückseite nur ein geringer oder überhaupt kein
Kohlenstoffgehalt vorfindet, und der Kohlenstoffgehalt von der hinteren Oberfläche nach
der Mitte der Platte zu allmälig zunimmt. In der Mitte selbst kann der Kohlenstoffgehalt
entweder dem in der verwendeten Platte überhaupt von Anfang an vorhanden gewesenen
entsprechen, oder er kann ein anderer geworden sein. Es wird dies von der Dicke der
verwendeten Platte oder von dem Mafse der nach vorliegender Erfindung bewirkten Kohlenstoffzuführung
und Kohlenstoffentziehung abhängig sein.
Die für die Zwecke vorliegender Erfindung zum Entziehen des Kohlenstoffs verwendete
Masse kann in Gestalt von Lehm, Sand u. s. w. zur Anwendung gelangen; indessen kann hierzu
jedes beliebige Material verwendet werden, sofern dasselbe, sei es im Naturzustande oder
nach vorhergegangener geeigneter Bearbeitung, dazu benutzt werden kann, um der Platte an
der Rückseite in der bezeichneten Weise Kohlenstoff zu entziehen.
Eine erhebliche Ersparnifs an Fabrikationskosten kann dadurch erreicht werden, dafs
man zwei oder mehr Platten zugleich in einer gemeinschaftlichen Heizkammer behandelt, statt
für jede Platte eine besondere Heizkammer zu verwenden und die einzelnen Platten jede für
sich zu behandeln. So kann man beispielsweise in einen Heizraum die Platten mit der
kohlenstoffabgebenden und der kohlenstoffentziehenden Masse in der Weise einbringen, dafs
die Platten durch Zwischenlagen der einen oder der anderen Masse von einander getrennt
sind, wie dies in Fig. ι gezeigt ist. A bezeichnet den Heizraum und B B die Platten.
Zwischen den einander zugekehrten Flächen B1 je zweier Platten befindet sich eine Schicht der
kohlenstoffhaltigen Masse C, während jedes Plattenpaar von der kohlenstoffentziehenden
Masse D eingeschlossen oder durch dieselbe von den benachbarten Platten getrennt ist,
wobei diese Masse D sich unmittelbar in Berührung mit der Rückseite B2 der einzelnen
Platten befindet.
Beim Einbringen in die Heizkammer wird zunächst eine Schicht der kohlenstoffentziehenden
Masse auf den Boden der Heizkammer gebracht und die unt'erste Platte der Reihe mit der
Rückseite nach unten daraufgelegt, worauf man alsdann nach einander die übrigen Platten so
einbringt, dafs sie von einander und von der untersten Platte durch Schichten kohlenstoffabgebender
und kohlenstoffaufnehmender Masse getrennt sind, wie bereits angegeben. Die oberste
Schicht der einen oder der anderen von beiden Massen verhindert den Zutritt von Luft zu den
Platten. Diese oberste Schicht wird mit einer Lage Chamottesteine oder mit einem anderen
feuerbeständigen Material bedeckt und die Heizkammer A dadurch luftdicht abgeschlossen.
Die Anwendung von Druck ist bei dem Verfahren sehr wesentlich. Schon durch das Gewicht
der Platten selbst wird ein sehr starker Druck ausgeübt, der die einzelnen Platten mit
den Schichten der beiden Massen in innigste Berührung bringt und dauernd in Berührung erhält;
aufserdem wird ein starker Druck durch die Chamottelage zur Wirkung gebracht, so
dafs auch zwischen der obersten Schicht und der darunter befindlichen obersten Platte eine
gegenseitige innige Berührung gesichert ist.'
Mit den Seiten oder Kanten der Platten kann man die kohlenstoffhaltige und kohlenstoffentziehende
Masse an denjenigen Stellen in Berührung bringen, welche man dadurch
in der einen oder anderen Weise zu beeinflussen wünscht. Man setzt alsdann die Kammer und deren Inhalt einer ungemein
hohen Heiztemperatur aus und läfst diese längere Zeit wirken, so dafs die Kohlenstoffaufnahmeanden
einander zugekehrten Flächen B1 und die Kohlenstoffentziehung an den auswärts
gekehrten Flächen S2 eines jeden Platten-,
paares gleichzeitig von Statten geht.
Das Erhitzen der Kammer und ihres Inhalts bis zu der hohen Temperatur, wie solches ein
wesentliches Merkmal des Verfahrens bildet, erfordert für gewöhnlich nicht viel mehr Zeit,
als wenn nur eine Platte zur Zeit behandelt wird. Nach geschehener Erhitzung aber nimmt
die weitere Behandlung der sämmtlichen Platten überhaupt nicht mehr Zeit in Anspruch,
als die gleiche Behandlung nur einer Platte. Es erhellt demnach, dafs mit dem vorstehend
mit Bezug auf Fig. ι beschriebenen Verfahren eine erhebliche Ersparnifs im Betriebe insofern
erzielt wird, als nach diesem Verfahren die Herstellung von zwei oder mehr Panzerplatten
nur wenig mehr Zeit beansprucht, als bisher die Herstellung einer einzigen Platte erforderte,
während die bei dem neuen Verfahren verwendete Fabrikationsanlage nur wenig gröfser
zu sein braucht als die bisherige. Nach dem Herausnehmen aus dem Ofen werden die
Platten in bekannter Weise durch Abschrecken gehärtet.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte, dadurch gekennzeichnet, dafs eine Metallplatte gleichzeitig auf der einen Fläche mit kohlendenund auf der entgegengesetzten Fläche mit entkohlenden Stoffen bedeckt und unter Luftabschlufs einer hohen Temperatur ausgesetzt wird.Eine Ausführungsart des unter i. gekennzeichneten Verfahrens, bei welcher gleichzeitig mehrere Metallplatten an den einander gegenüberliegenden Seiten mit kohlenden und entkohlenden Stoffen (Fig. i) behandelt werden.Das unter i. gekennzeichnete Verfahren dahin erweitert," dafs man die danach behandelte Platte schliefslich abschreckt oder härtet.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE77173C true DE77173C (de) |
Family
ID=350001
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT77173D Expired - Lifetime DE77173C (de) | Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE77173C (de) |
-
0
- DE DENDAT77173D patent/DE77173C/de not_active Expired - Lifetime
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE77173C (de) | Verfahren zur Herstellung von Panzerplatten mit Flächen verschiedener Härte | |
DE2102455C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Platten, Fliesen od.dgl. mit gemusterter Vorsatzschicht | |
DE832726C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Beschleunigung des Abbindens von Zement enthaltenden Gemischen | |
DE2526956A1 (de) | Verfahren zur oberflaechenbehandlung von metallischen werkstoffen | |
CH619738A5 (de) | ||
DE63061C (de) | Verfahren zum Härten der Oberfläche von Panzerplatten | |
DE79429C (de) | Verfahren zum Hätten der Oberfläche von Platten u. dergl. durch Cementation | |
DE1558069B1 (de) | Verfahren und Giessform zur Herstellung eines feuerfesten Wirbelbettrostes | |
DE1558588C (de) | Verfahren zum Herstellen von Ausdampfkanälen in der feuerfesten Auskleidung eines Industrieofens | |
DE532066C (de) | Verfahren zum Herstellen eines rauchlosen Brennstoffes | |
DE167540C (de) | ||
DE462496C (de) | Blockkochpresse zur Herstellung von zwei Bloecken aus Celluloid oder aehnlicher Masse | |
DE2053125A1 (en) | Sintered diamond tool - with orientated metal embedded needle shaped diamonds | |
DE390568C (de) | Verfahren zur Herstellung von Schallplatten | |
AT23408B (de) | Verfahren zum Abrichten von einseitig gehärteten Panzerplatten. | |
DE584217C (de) | Verfahren zum Haerten von Glastafeln und Glasplatten durch Anblasen | |
DE542928C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Gussasphaltplatten | |
DE102022001164A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Panzerungsbauteils | |
DE1558069C (de) | Verfahren und Cießform zur Herstellung eines feuerfesten Wirbelbettrostes | |
DE26942C (de) | Verfahren zur Herstellung von Maschinenteilen mit harten Arbeitsflächen | |
DE360200C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Entwaesserung, Aufschliessung und Formpressung von Stoffen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, insbesondere von Torf | |
DE1583906C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstel lung von Chrompulver | |
AT25412B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Bauplatten mit durchbrochener Einlage. | |
AT124085B (de) | Verfahren zum Schneiden von Platten, Blättern, Profilstücken u. dgl. aus Phenolformaldehyd-Kunstharzblöcken. | |
DE312540C (de) |