DE76912C

DE76912C - Verfahren zur Herstellung von Drahtflachfedern aus einer beliebigen Anzahl von Drahtspiralen

Info

Publication number: DE76912C
Application number: DENDAT76912D
Authority: DE
Original assignee: H. H. WAGENER in Kassel
Anticipated expiration: 1913-01-10

Description

KAISERLICHES ?/Ε\

PATENTAMT

Bei der Herstellung von breiten Drahtflachfedern nach den bisherigen Verfahren mit in einander gesteckten oder geschobenen Spiralen mufs der Durchmesser der Spirale entsprechend grofs gewählt werden, und man.erhält eine breite Feder, aber von sehr grofsmaschiger Bindung.

Durch das vorliegende Verfahren zur Herstellung von Drahtflachfedern kann jede beliebige Anzahl von Drahtspiralen auf einfache und bequeme Weise in einander gesteckt, unter jedem beliebigen Winkel bei continuirlicher Arbeit flach geprefst und können Drahtflachfedern von beliebiger Breite mit vollgefülltem Grunde hergestellt werden.

Dadurch, dafs die Spiralen unter jedem Winkel zusammengedrückt werden können, kann man die Textur und das Aussehen des Productes nach Belieben verändern, wie durch verschiedene Bindungsarten ein Gewebe verschiedenes Aussehen erhält. Hierdurch und durch die fernere Möglichkeit, bei dem vorliegenden Verfahren die Spiralen in ganz beliebiger Ordnung und Reihenfolge und beliebig radial und axial in einander schieben oder stecken zu können, so dafs also beliebig viele Drähte auf einmal um einen Dorn, links herum und beliebig viele Drähte um einen anderen Dorn rechts herum gewickelt und beide Spiralsysteme dann in beliebiger Ordnung einzeln oder gruppenweise in einander geschoben werden, oder auch, dafs beliebig viele Drähte je in entgegengesetzter Richtung abwechselnd über einander gewickelt und flach geprefst werden können, wird das vorliegende Verfärben ein allgemeines, vermittelst dessen man auch bisher unbekannte Gebilde erzeugen kann.

Zur Herstellung der neuen Drahtflachfedern wird das in Fig. 1 bis 3 dargestellte Walzwerk benutzt, bestehend

1. aus einem Paar Walzen, deren Stirntheile A und A¹ auf einander rollen und gegenseitig bis dicht an die Brüstungen oder Stellringe B B¹ über einander liegen, und von denen die eine Walze auf die andere niedergedrückt werden kann, sodann

2. aus einem Paar genutheter Leitwalzen C C¹, welche bis zur Berührung einander genähert werden können, so dafs die Nuthen einen kreisrunden Durchgang bilden, welche aber auch nur theilweise einander genähert zu sein brauchen. Die Brüstungen bezw. Stellringe BB¹ können einstellbar sein, so dafs durch sie zugleich die Breite der Feder bestimmt wird; sie üben dann zugleich einen Druck in der Hochkantrichtung der Feder aus und geben dieser absolut gleiche Breite.

In dieses Walzwerk werden zur Herstellung einer beliebigen Flachfeder, von links und rechts kommend, je links und rechts gewundene Spiralen von gleicher Steigung eingeführt, so dafs sie je nach der Entfernung der Leitwalzen C und C¹ mehr oder weniger in einander geschoben werden und nach Passirung dieser Walzen von den Druckwalzen erfafsl und flach geprefst werden. Es kann dabei, wie oben schon ausgeführt, jedes System aus mehr oder weniger . Drähten bestehen. Die Druckwalzen können nun, wie aus den Fig. 1 bis 9 zu ersehen, mit ihren Achsen horizontal,

senkrecht oder unter jedem beliebigen Winkel zu den Achsen der Leitwalzen, oder richtiger zu der Richtung der Ineinanderschiebung der Spiralen gestellt sein, und man hat es dadurch in der Hand, der erzeugten Drahtflachfeder ein jeweilig anderes Aussehen zu geben, da je nach der Druckrichtung beim Flachpressen die Kreuzungen der Drähte mehr an den Seiten, oder mehr in der Mitte, oder an einer Stelle zwischen Mitte und Rand zu liegen kommen.

Das beschriebene Verfahren und die gekennzeichnete Vorrichtung ermöglichen es, Drahtflachfedern aus jeder beliebigen Anzahl von Drähten und in jeder beliebigen Breite beliebig gestaltet und von endloser Länge bei continuirlicher Arbeit ebenso leicht und sicher herzustellen, wie man bisher Zweidrahtflachfedern anfertigt, also Drei-, Vier-, Fünf-, Sechsdrahtflachfedern u. s. w., d. h. also Federn, die aus drei, vier u. s. w. Drahtspiralen zusammengesetzt und flachgeprefst werden. Hierin liegt der Hauptwerth des Verfahrens.

Die Fig. io bis 14 zeigen beispielsweise fünf verschiedene Arten von Drahtflachfedern.

Fig. 10 ist die einfache Zweidrahtflachfeder mit entgegengesetzt gewundenen Spiralen, Fig. 11 eine Vierdrahtflachfeder mit paarweise wechselnden Spiralen, während Fig. 12 eine solche darstellt mit Draht um Draht wechselnden Spiralen. Fig. 13 ist eine Sechsdrahtflachfeder, bei welcher die Drähte in Gruppen von drei links gewundenen Spiralen mit solchen von drei rechts gewundenen wechseln, während wieder Fig. 14 eine solche Feder darstellt, bei welcher Draht um Draht links und rechts gewunden abwechselt.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung von Drahtflachfedern von beliebiger Breite und Stärke mit dichtem Grund aus jeder beliebigen Anzahl von Drahtspiralen von beliebigem Wickeldurchmesser, welches dadurch gekennzeichnet ist, dafs die in zwei Partien geordneten Drahtspiralen, wovon die eine Partie links gewundene, die andere rechts gewundene Spiralen enthält, in beliebiger Reihenfolge, d.h. gruppenweise oder Draht um Draht radial oder seitlich in einander geschoben werden und dann lothrecht, parallel oder unter einem beliebigen Winkel zur Ebene, in welcher die Spiralen in einander geschoben sind, flach geprefst werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.