DE76574C - Verfahren zur darstellung von saeureestern mittelst aromatischer sulfosaeuren - Google Patents

Verfahren zur darstellung von saeureestern mittelst aromatischer sulfosaeuren

Info

Publication number
DE76574C
DE76574C DE189376574D DE76574DD DE76574C DE 76574 C DE76574 C DE 76574C DE 189376574 D DE189376574 D DE 189376574D DE 76574D D DE76574D D DE 76574DD DE 76574 C DE76574 C DE 76574C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acids
acid
sulfonic acids
acid esters
esters
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE189376574D
Other languages
English (en)
Inventor
Professor und Dr. A. ROOS in Heidelberg Dr. F. KRAFFT
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE76574C publication Critical patent/DE76574C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C39/00Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
    • C07C39/02Compounds having at least one hydroxy or O-metal group bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring monocyclic with no unsaturation outside the aromatic ring
    • C07C39/06Alkylated phenols
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C67/00Preparation of carboxylic acid esters
    • C07C67/08Preparation of carboxylic acid esters by reacting carboxylic acids or symmetrical anhydrides with the hydroxy or O-metal group of organic compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAM
Das im Patent Nr. 691 15 beschriebene Verfahren läfst sich — durch gemeinsame Einwirkung von Alkoholen und Carbonsäuren auf Benzolsulfosäure, Benzoldisulfosäure, p-Toluolsulfosäure, β - Naphtalinsulfosäure und alle anderen, durch ihre Beständigkeit und sonstige Eigenschaften hierzu geeigneten Sulfosäuren — ausdehnen auf die Darstellung von zusammengesetzten Aethern oder Säureestern, insbesondere von Ameisensäuremethylester, Essigsäureäthylester und deren Homologen, sowie von Estern anderer Carbonsäuren.
Erhitzt man Sulfosäureester mit Säuren, dann erhält man die Ester dieser letzteren und freie Sulfosäuren.
Beispielsweise zerfällt Benzolsulfosäureester, mit Essigsäure auf 140 bis 150° erhitzt, in Essigsäureäthylester und Benzolsulfosäure:
C6H5 ■ SO2 · OC2 Hs + CH3 ■ CO- OH
= C, H5-SO2
OH
5 CHS-SCO- OC2H5.
Auf Grund dieser Reaction unterliegt die oben genannte Ausdehnung des früher beschriebenen Aetherdarstellungsprocesses auf die Gewinnung von Säureestern keiner Schwierigkeit.
Fügt man eine Säure und einen Alkohol zu einer passend erhitzten Sulfosäure hinzu, dann entsteht zunächst der Ester dieser letzteren, und hierauf erfolgt im Sinne der obigen Gleichung unverweilt durch die anwesende Säure Umsetzung zu Sulfosäure und dem Ester der entsprechenden Säure.
Läfst man beispielsweise eine Mischung von Essigsäure und Aethylalkohol zu ß-Naphtalinsulfosäure, die auf etwa 115 bis 13 50 erhitzt ist, in continuirlichem Strom zufliefsen, dann erhält das Destillat Essigsäureäthylester und Wasser neben Essigsäure und Alkohol, während die Sulfosäure immer wieder regenerirt wird. Es treten bei dieser Esterbildung die beiden folgenden Umsetzungen ein:
C10 H1 ■ S0.2 ■ OH+ C2H5- OH = C10 H7 ■ SO2 · OC2 H5 + HOH;
C10 H1 ■ SO2 ■ OC2 H5 + CiZ3- CO- OH = C10 H1 ■ SO2 OH + CH3 -CO-OC2H5.
Dem mit Hülfe des Sulfonsäureprocesses in continuirlichem Betriebe gewonnenen rohen Essigester sind aufser Wasser noch Alkohol und Essigsäure beigemischt, weshalb er unter Benutzung bekannter Reagentien weiter verarbeitet werden mufs. Aethyläther tritt bei Verarbeitung äquivalenter Mengen Alkohol und Säure stets in nur äufserst geringem Mafse auf; nachweisen und nöthigenfalls auch beseitigen läfst derselbe sich durch Destillation des vorgereinigten Essigesters im Colonnenapparat.
Genau ebenso bekommt man auch die Ester anderer Säuren; z. B. durch Zufliefsenlassen einer Mischung von Buttersäure und Aethylalkohol zu ß-Naphtalinsulfosäure bei etwa 125 bis 1350 den Buttersäureäthylester.
Bei der Darstellung höher siedender Ester (oder Aether) kann man im mehr oder weniger
stark verdünnten Raum arbeiten, so dafs die Producte vollständig überdestilliren und auch hier das Verfahren einen continuirlichen Betrieb gestattet; flüssige Säuren läfst man in Mischung mit den Alkoholen einfliefsen, während man feste zweckmäfsig gesondert zufügt.
Arbeitet man jedoch bei der Darstellung solcher höher siedender Substanzen unter gewöhnlichem Druck, dann lassen sich dieselben auch auf andere Weise wie durch Abdestilliren aus der Reacfionsmischung abscheiden.
Benzoesäure wird beispielsweise in Benzoesäureäthylester umgewandelt, wenn man durch ihre Mischung mit etwa dem gleichen Gewicht einer Sulfosäure bei 120 bis 1400 Aefhylalkohol in mäfsigem Ueberschufs hindurchleitet·, der bei 2130 siedende Ester findet sich dann aber nur zum Theil im Destillat und kann der im Reactionsgefäfs verbliebene Antheil aus der erkalteten Reactionsmasse durch Zusatz von Wasser abgeschieden und durch Abheben isolirt werden. Die ■ Sulfosäure ist nach dem Verjagen des zugefügten Wassers sofort wieder verwendbar.
Die Vortheile des Sulfosäureprocesses in seinen bisher aufgeführten Anwendungen gegenüber dem älteren Verfahren mit Schwefelsäure beruhen auf den bereits im Haupt-Patent dargelegten Eigenschaften der Sulfosäuren. Die Verwendbarkeit dieser letzteren ist indessen damit noch keineswegs erschöpft.
Die eingangs genannten Sulfosäuren eignen sich nämlich ferner zur Aetherificirung solcher, vorzugsweise aromatischer Verbindungen, bei denen die Schwefelsäure nicht benutzt werden kann, weil -deren Fähigkeit, Sulfosäuren zu bilden, störend auftritt.
Im Gegensatz zu der Schwefelsäure wirken die Sulfosäuren eben nur ätherifkirend ein und bilden keine Sulfosäure mehr; nur ausnahmsweise und in der Regel erst bei hohen Temperaturen stören sie durch Sulfonbildung den Äetherificirungsprocefs.
Demgemäfs lassen sich, vollkommen in der vorbeschriebenen Weise, die zahlreichen Carbonsäuren ätherificiren, welche nicht zur Klasse der Fettkörper gehören, ferner Phenole (Naphtole, Dioxybenzole u. s. f.) und deren Homologe und Substitutionsproducte, desgleichen aromatische Alkohole, wie Benzylalkohol, die Tolylalkohole, ebenso auch' Verbindungen, welche die Functionen dieser verschiedenen Körperklassen in sich vereinigen, wie aromatische Oxysäuren.
In diesen und in ähnlichen Fällen, wo die Schwefelsäure nicht mehr verwendbar erscheint, kann ,man sich der Sulfosäuren mit gröfserem oder geringerem Vörtheil bei der Aetherificirung bedienen.
Beispielsweise erhält man aus dem Phenol unter Vermittelung von ß-Naphtalinsulfosäure beim Durchleiten von Methylalkohol bei 120 bis 1400 das Anisol C6H6-O- CH3, Siedepunkt 1550, beim Durchleiten von AethylalkoholdasPhenetol C6H5 · O- C2H5, Siedepunkt 1720.
Ferner erhält man aus a-Naphtol den bei circa 265° siedenden flüssigen Methyläther O1 C10 UT7 · O ■ C H3 beim Durchfliefsenlassen einer Auflösung von a-Naphtol in etwa dem vierfachen Gewicht Methylalkohol durch erhitzte Sulfosäure wie durch ß-Naphtalinsulfosäure bei etwa 140 bis 1450.
Auch Dioxybenzole lassen sich vollständig ätherificiren, beispielsweise das Resorcin, das in dem sechs- bis achtfachen Gewicht Methylalkohol gelöst und, ganz wie obige Lösung des a-Naphtols behandelt, reichliche Mengen seines bei circa 2140 siedenden flüssigen Dimethyläthers C6 Hi(0CHs)2 liefert, der von freiem Resorcin oder dem Monomethyläther leicht durch Alkalien zu trennen ist.
Während aber bei den Carbonsäuren schon bei Anwendung von 1 bis 2 Molecülen des betreffenden Alkohols eine gute Ausbeute an Ester resultirt, bedarf es für die Aetherificirung der Phenole meist eines gröfseren Ueberschusses der Alkohole, und während bei den Carbonsäuren auch unter weniger günstigen Bedingungen neben den Estern die Aether (z. B. neben Essigsäureäthylester der Aethyläther) . in nur sehr geringer Menge entsteht, wird z. B. neben Phenetol der Aethyläther leicht in reichlicher Menge gebildet. Da jedoch der Aethyläther gleichfalls leicht isolirt werden kann, so hat dessen Entstehung keine wesentliche Störung zur Folge.
Die merklich leichtere Aetherificirung der Carbonsäuren gegenüber den Phenolen macht es .möglich, vermittelst Sulfonsäuren auch Ester der Oxysäuren, wie Salicylsäureäthylester C6 Hi (OH) ■ CO^ C2 H5 , Siedepunkt circa 2260, darzustellen; der genannte Ester wird gewonnen, indem man eine Lösung von Salicylsäure in Aethylalkohol bei 145 bis 1500 durch ß-Naphtalinsulfosäure hindurchgehen läfst; gereinigt wird das Product wie der Benz.oeester (s. oben).

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι . Ausdehnung des im D. R. P. Nr. 6g 11 5 beschriebenen Verfahrens auf die Darstellung zusammengesetzter Aether (Säureester), dadurch, dafs man Alkohole und Säuren gemeinschaftlich, am besten bei über ioo° liegenden Temperaturen, auf solche Sulfosäuren, insbesondere der aromatischen Reihe, einwirken läfst, deren Beständigkeit sie hierzu geeignet macht.
  2. 2. Die Aenderung des im ersten Anspruch bezeichneten Verfahrens dahin., dafs man Säuren, am besten bei über ioo° liegenden
    Temperaturen, auf die Ester ι solcher, insbesondere aromatischer Sulfosäuren, einwirken läfst, deren Beständigkeit sie hierzu geeignet macht.
    Die Anwendung des im D. R. P. Nr. 6g 115 beschriebenen Verfahrens zur Aetherificirung bezw. Esterificirung von Phenolen oder Naphtolen, sowie von deren Substitutionsproducten, darin bestehend, dafs man Phenole (oder Naphtole) mit Alkoholen gemischt oder auch für sich allein, am besten bei über ioo° liegenden Temperaturen, auf solche Sulfosäuren, insbesondere der aromatischen Reihe oder auf die Ester solcher Sulfosäuren einwirken läfst, deren Beständigkeit sie hierzu geeignet macht.
DE189376574D 1892-08-29 1893-08-17 Verfahren zur darstellung von saeureestern mittelst aromatischer sulfosaeuren Expired DE76574C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE69115T 1892-08-29
DE76574T 1893-08-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE76574C true DE76574C (de) 1894-07-30

Family

ID=349454

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE189376574D Expired DE76574C (de) 1892-08-29 1893-08-17 Verfahren zur darstellung von saeureestern mittelst aromatischer sulfosaeuren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE76574C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE908496C (de) * 1951-07-20 1954-04-05 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Herstellung von Arylestern

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE908496C (de) * 1951-07-20 1954-04-05 Henkel & Cie Gmbh Verfahren zur Herstellung von Arylestern

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2356576C3 (de)
DD156966A5 (de) Verfahren zur herstellung von hochreinem monoethylenglykol
CH408895A (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung reiner Kondensationsprodukte des Acetons
EP1062197B1 (de) Rektifikation von acrylsäure unter zusatz eines tensids
DE2340816B2 (de) Verfahren zur herstellung von sek.-butanol
DE76574C (de) Verfahren zur darstellung von saeureestern mittelst aromatischer sulfosaeuren
EP0333141A2 (de) Verfahren zum Trennen von Erdölemulsionen vom Typ Wasser-in-Oel
DE2110031A1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Methacrolein
DE2730245A1 (de) Verfahren zur abtrennung von alkylsulfonsaeuren mit linearer alkylkette von rohen produkten der sulfoxidation
DE1668867A1 (de) Verfahren zur Reinigung von 1,3,5-Trioxan
DE951983C (de) Verfahren zum Aufarbeiten von Nickel- oder Kobaltsalze geloest enthaltenden, wasserloeslichen und wasserhaltigen Carbonylierungsprodukten, insbesondere niedermolekularen Fettsaeuren
DE310541C (de)
DE907171C (de) Verfahren zur Abtrennung sauerstoffhaltiger Verbindungen aus Produkten der katalytrischen Kohlenoxydhydrierung
DE968814C (de) Verfahren zur Gewinnung von Alkoholen aus ihren Gemischen mit Kohlenwasserstoffen
DE2039609C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkylnitraten
DE2252685B2 (de) Verfahren zur Herstellung von tert-Butanol
DE68902024T2 (de) Verfahren zur herstellung von methylmethacrylat aus isobuttersaeure.
DE2925072A1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von vollestern von polyolen
DE955237C (de) Verfahren zur Zerlegung von eng benachbart siedende Aldehyde, Alkohole und gegebenenflls deren Kondensationsprodukte enthaltenden Gemischen
DE744284C (de) Verfahren zur Gewinnung von Phenolen aus OElen
DE1568655A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Acetessigsaeureestern
DE172931C (de)
DE2530895A1 (de) Verfahren zur dhydratisierung von maleinsaeure zu maleinsaeureanhydrid
DE1094464C2 (de) Verfahren zur Abtrennung von reinen, endstaendige Hydroxylgruppen aufweisenden Polyalkylenglykolaethern und deren Derivaten
DE971238C (de) Verfahren zur Zerlegung von Gemischen sauerstoffhaltiger organischer Verbindungen aus der Kohlenoxydhydrierung und Oxosynthese