DE7639938U1 - Walzwerk zum kontinuierlichen Auswalzen von Rohrluppen zu nahtlosen Rohren - Google Patents
Walzwerk zum kontinuierlichen Auswalzen von Rohrluppen zu nahtlosen RohrenInfo
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Description
30. April 1979 m.th 32
SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 4000 Düsseldorf 1
Walzwerk zum kontinuierlichen Auswalzen von Rohrluppen zu nahtlosen Rohren
Die Neuerung betrifft ein Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb zum kontinuierlichen Auswalzen
von Rohrluppen zu nahtlosen Rohren, bei dem mehrere, jeweils eine Kegelwalze aufweisende Walzköpfe in einem angetriebenen
Planetenrädergehäuse lagern, das relativ zu einem durch einen Überlagerungsantrieb bewegbaren Sonnenrad rotiert und mit diesem
ein vom Zusammenwirken mit dem Walzgut unabhängig zwangsläufiges Differentialgetriebe für die Walzköpfe bildet, bei
dem ferner die Drehachsen der Walzköpfe eineiseits in Walzrichtung
gegen die Walzachse geneigt angeordnet sowie andererseits in Drehrichtung des Planetenrädergehäuses um die Planetenräderachse
relativ zum Walzgut neigungseinstellbar sind. Damit geht die Neuerung von dem durch die Zeitschrift "Stahl und Eisen"
93. Jahrgang (1973), Heft Nr. 22, Seite 1024 bis 1029, gegebenen Stand der Technik aus.
Beim Walzen von nahtlosen Rohren werden zunächst die aus einem Drehherdofen kommenden Rundblöcke einem Schrägwalzwerk
zugeführt, in welchem sie unter Beigehaltung des Walzgutdurchmessers über einen von der Aus laufseite her in die
Verformungszone hineinragenden Dorn zu dickwandigen Hohlkörpern, den sogenannten Rohrluppen, vorgewalzt werden. Nach dem
Austreten der Rohrluppen aus dem Schrägwalzwerk wird sodann der
PATENTANWÄLTE F.W. HEMltoöAlßH .· GEIJP1WP1L-LER; D. OttOSSE · F. POLLMEIER
Dorn aus diesen herausgezogen. Anschließend werden die Rohrluppen durch Quertransport in die Walzlinie eines mehrgerüstigen
Kontiwalzwerkes gebracht. Vor dem Einführen der Rohrluppen in das erste Gerüst des Kontiwalzwerkes wird in diase
wiederum in Einlaufrichtung eine Dornstange eingeführt, deren Länge der des aus der Kontistraße austretenden Rohrformlinge entspricht.
Diese Dornstange durchläuft zusammen mit dem Walzgut die Kontistraße, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit,
daß der rohrförmige Walzstrang gleichmäßig über nahezu die ganze Länge der Dornstange gestreckt wird. Nach dem Auslaufen
des Walzstranges und der Dornstange aus dem Kontiwalzwerk muß letztere dann aus dem Kontirohr herausgezogen werden,
bevor dieses über einen Quertransport und durch einen Nachwärmofen vor die Einlaufseite eines Streck-Reduzier-Walzwerks
gelangt. Im Streck-Reduzier-Walzwerk wird sodann das Kontirohr dornlos auf die endgültige Wanddicke und den geforderten
Durchmesser ausgewalzt.
Es ist ohne weiteres klar, daß eine solche Walzwerksanlage zur Durchführung des klassischen Konti-Verfahrens für die
Herstellung nahtloser Rohre einen beträchtlichen Anlagenaufwand erfordert und eine umständliche Verfahrenstechnik
bedingt. Auch ermöglicht es keine kontinuierliche Rohrwalzung im eigentlichen Sinne, weil nämlich zwischen das
Kontiwalzwerk und das Streck-Reduzier-Walzwerk noch verschiedene Hilfsanlagen eingeschaltet werden müssen, die
eine Unterbrechung des Walzvorganges zwischen dem Kontiwalzwerk und dem Streck-Reduzier-Walzwerk bedingen.
Zur Verminderung des Anlagenaufwandes ist in der Zeitschrift "Stahl und Eisen" 93, Jahrgang (1973), Heft Nr. 22. Seite
1024 bis 1029 bereits der Vorschlag gemacht worden, die Reduktion von Rohrluppen zu langen nahtlosen Rohren in
Schrägwalzwerken mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb vorzunehmen. Dieser Vorschlag läuft also darauf hinaus, in
Rohrwalzwerksanlagen das bisher verwendete mehrgerüstige Konti-
PATENTANWÄLTE F.W. HEMfoF.RIfi4.· GE(Jl*folÖÜLER i D. GKOSSE · F. POLLMEIER _ 4 _
walzwerk durch ein Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb zu ersetzen und auf diese Weise die Rohrluppe
in einem einzigen Walzstich zum Rohr auszuwalzen.
Durch diese Maßnahme können zwar der Anlagenaufwand vermindert und die Hallenlänge verkürzt werden, weil an die Stelle des
mehrgerüstigen, bspw. achtgerüstigen Kontiwalzwerkes zur Herstellung der Rohre das Schrägwalzwerk mit umlaufenden
Walzen mit Planetenantrieb tritt. Die dem Kontiwalzwerk zugeordnete Dornstangen-Ausziehvorrichtung mit dem Quertransport
sowie auch der zwischen dem Quertransport und dem Streck-Reduzier-Walzwerk eingeschaltete Nachwärmofen
sind jedoch auch hier erforderlich.
Zweck der Neuerung ist es, die Arbeitsweise einer Rohrwalzwerksanlage
im Bereich des anstelle eines Kontiwalzwerks zum Auswalzen der Rohre eingesetzten Schrägwalzwerkes
;Ttiit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb weiter zu vereinfachen.
Daher liegt der Neuerung die Aufgabe zugrunde, das Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb
zum kontinuierlichen Auswalzen von Rohrluppen zu nahtlosen Rohren so auszugestalten, daß zumindest die bisher übliche
Dornstangen-Ausziehvorrichtung in Wegfall kommen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß einlaufseitig
ein ortsfestes Führungsi'ohr für eine konzentrisch in diesem angeordnete Vorschubeinrichtung für die Rohrluppe
vorgesehen ist und daß eine mit ihrer Dornspitze bis in die Umformzone reichende Dornstange konzentrisch in der Vorschubeinrichtung
geführt ist, wobei Dornstange und Vorschubeinrichtung axial verschiebbar sind.
Hierdurch ergibt sich der wesentliche Vorteil, daß die Dorn- f,
J Stange lediglich vor dem Einlaufen der Rohrluppe in das f
Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb in I
die Rohrluppe eingeführt zu werden braucht und daß das Aus- 'i walzen der Rohrluppe zum Rohr im Schrägwalzwerk mit umlaufen- f
- 5 - Ι
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMüflWy,· GERD' MÜLLER;· D. GROSSE · F. POLLMEIER
den Walzen mit Planetenantrieb für die ruhende Dornspitze hinweg vorgenommen wird. Mit Hilfe der Vorschubeinrichtung
kann das vordere Ende der Rohrluppe über die Dornspitze hinweg in das Schrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb
eingeschoben werden, woraufhin dieses die weitere Vorschubbewegung der Rohrluppe erzwingt, so daß diese selbsttätig
von der Dornstange abgezogen wird.
Das Abwälzen von Rohren von einer Dornstange, d.h. einer auf
Zug beanspruchte Dornstange ist bereits Bestandteil des Standes der Technik, vergl. DE-PS 635 015 bzw. 634 534, ferner
FR-PS 582 859 und GB-PS 292 115. Der DE-PS 574 627 ist wiederum
eine auf Zug beanspruchte Dornstange entnehmbar, wobei zusätzlich ein Führungsrohr für diese Dornstange vorgesehen ist.
Die DE-AS 1 280 187 schließlich zeigt eine Vorschubeinrichtung für die Rohrluppe.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Neuerung näher erläutert. Der Einfachheit halber ist in der einzigen
Figur, die in schematisch vereinfachter Längsschnittdarstellung die wesentlichen Einzelheiten eines Schrägwalzwerkes mit umlaufenden
Walzen mit Planetenantrieb zum kontinuierlichen Auswalzen von Rohrluppen zu nahtlosen Rohren zeigt, nur einer von
drei üblicherweise verwendeten Walzköpfen 1 des Schrägwalzwerkes dargestellt. Einlaufseitig ist dem Schrägwalzwerk mit umlaufenden
Walzen mit Planetenantrieb ein zentrales Führungsrohr 2
zugeordnet, durch welches eine Rohrluppe 3 in die gemeinsame Umformzone 4 der drei Walzköpfe 1 herangeführt werden kann.
Die Rohrluppe 3 wird dabei durch einen üblichen Quertransport zunächst vor die trichterförmige Einlaufseite 5 des zentralen
Führungsrohres 2 gebracht und sodann durch eine Vorschubeinrichtung 6 in das zentrale Führungsrohr 2 eingefahren. Diese
Vorschubeinrichtung 6 ist als rohrförmiger Stößel ausgebildet, welcher seine Führung im zentralen Führungsrohr 2 beispielsweise
durch Ringflansche 7 erhält.
PATENTANWÄLTE F.W. HEMMtiWlfiH : GERC MüÜLER .- D. GLOSSE · F. POLLMEIER _ g _
Durch den rohrförmigen Stößel 6 und die Rohrluppe 3 läßt sich konzentrisch in das zentrale Führungsrohr 2 eine Dornstange
8 einfahren, die an ihrem vorderen Ende eine Dornspitze 9 aus Verschleißwerkstoff trägt. Dabei ist die Dornstange 8
so lang bemessen, daß ihre Dornspitze 9 innerhalb der Rohrluppe bis in die gemeinsame Umformzone 4 der drei Walzköpfe 1
vorgeschoben werden kann. In dieser Lage der Dornspitze 9 wird die Dornstange 8 gegen Axialverschiebung festgespannt, so daß
die um die Walzachse rotierenden Walzköpfe 1 des Schrägwalzwerkes die Rohrluppe 3 unter axialer Streckung und gleichzeitiger
Querschnittsreduzierung allmählich über die ruhende Dornspitze 9 zum ?.c]i 10 auswalzen.
Sobald das hintere Ende des Rohres 10 aus dem Schrägwalzwerk austritt, kommt es auch von der Dornstange 8 bzw. der Dornspitze
9 frei.
Dornstange 8 und Vorschubeinrichtung 6 lassen sich anschließend zum Zwecke der Einleitung eines neuen Walzvorganges nach der
Einlaufseite aus dem zentralen Führungsrohr des Schrägwalzwerkes herausziehen, und zwar so weit, daß die nächste Rohrluppe
3 vor die trichterförmige Einlaufseite 5 des zentralen Führungsrohres 2 transportiert werden kann, um damit einen
weiteren Arbeitszyklus einzuleiten.
Es ist ohne weiteres klar, daß durch die vorstehend beschriebene Arbeitsweise des Schrägwalzwerkes mit umlaufenden Walzen
mit Planetenantrieb die kontinuierliche Herstellung von nahtlosen Rohren wesentlich vereinfacht werden kann.
Claims (1)
- ' Ii . ■■ ι ι ■ ι ■ ι ι ι'' ' ''ill ι ! 'PATENTANWÄÜ E F.W. H EMIW1P1RI ftf',· GBRpiMUULER j D.'üRJOSSE · F. POLLMEIER30.April 1979 'm.th 32 254SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT, 4000 Düsseldorf 1SchutzanspruchSchrägwalzwerk mit umlaufenden Walzen mit Planetenantrieb zum kontinuierlichen Auswalzen von Rohrluppen zu nahtlosen Rohren, bei dem mehrere, jeweils eine Kegelwalze aufweisende Walzköpfe in einem angetriebenen Planetenrädergehäuse lagern, das relativ zu einem durch einen Überlagerungsantrieb bewegbaren Sonnenrad rotiert und mit diesem ein vom Zusammenwirken mit dem Walzgut unabhängig zwangsläufiges Differentialgetriebe für die Walzköpfe bildet, bei dem ferner die Drehachsen der Walzköpfe einerseits in Walzrichtung gegen die Walzachse geneigt angeordnet sowie andererseits in Drehrichtung das Planetenrädergehäuses um die Planetenräderachse relativ zum Walzgut neigungseinstellbar sind,dadurch gekennzeichnet, daß einlaufseitig ein ortsfestes Führungsrohr (2) für eine konzentrisch in diesem angeordnete Vorschubeinrichtung (6,7) für die Rohrluppe (3) vorgesehen ist und daß eine mit ihrer Dornspitze (9) bis in die Umformzone (4) reichende Dornstange (8) konzentrisch in der Vorschubeinrichtung (6,7) geführt ist, wobei Dornstange (8) und Vorschubeinrichtung (6,7) axial verschiebbar sind.
Publications (1)
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