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Schaltungsanordnung zur Phasenverschiebung von Impulsen Es ist vorgeschlagen
worden, zur Phasenverschiebung eines Impulses sich der bekannten Sperrschwingerröhrenschaltung
zu bedienen, indem man die Dauer des Anodenstromimpulses der Sperrschwingerröhre
auf den Betrag der gewünschten Verschiebung einstellt. Der Sperrschwinger wird dann
durch die Vorderfront oder die Rückfront der gegebenen Impulse angestoßen und läßt
am Ende seines Anodenstromimpulses den neuen Impuls beginnen.
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Auch bei der vorliegenden Erfindung wird die Phasenverschiebung durch
Einstellung der Dauer eines Schwingungsvorganges erzielt, und zwar wird zur Phasenverschiebung
von Impulsen um innerhalb der Impulsdauer liegende Beträge durch die Vorderfront
des zu verschiebenden Impulses in einem aus einer Drosselspule und einemKonden.satorbestehenden
(Schwingungskreis, dessen Halbschwingungsdauer gleich der gewünschten- Phasenverschiebung
gewählt wird, eine Schwingung hervorgerufen, nach deren erster Halbwelle eine bis
dahin stromlose Entladungsstrecke mit Gleichrichtereigenschaften Strom zu führen
beginnt und dabei die Vorderfront des neu herzustellenden Impulses auslöst.
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Zur Phasenverschiebung von Impulsen um außerhalb der Impulsdauer liegende
Beträge wird gemäß der Erfindung jeder zu verschiebende
Impuls
zunächst derart umgeformt, da13 nur seine Vorderfront erhalten bleibt. die Impulsamplitude
sodann allmählich bis auf Ntill abnimmt und darauf durch die Vorderfront des umgeformten
Impulses in einem aus einer Drosselspule und einem Kondensator bestehenden Schwingungskreis
eine Schwingung hervorgerufen. nach deren erster Halbwelle eine bis dahin stromlose
Entladungsstrecke mit Gleichrichtereigenschaften Strom zu führen beginnt und dabei
die Vorderfront des neu herzustellenden Impulses auslöst.
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Eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher es sich zunächst um
die Phasenverschiebung um einen innerhalb der Impulsdauer liegenden Betrag handelt
und als Entladungsstrecke mit Gleichrichtereigenschaften die (-Titter-Kathoden-Strecke
einer Röhre dient, ist in Abb. i der Zeichnung veranschaulicht. In dieser bedeutet
io die Induktivität, i i die dazu parallel liegende, verstellbar ausgebildete Kapazität
des Schwingungskreises und 12 diejenige Röhre, deren Gitter-Katlioden-Strecke alsGleichrichter
dient. Eine Spule 13, die zusammen mit der Induktivität io einen Transformator darstellt,
befindet sich im Anodenkreis einer Röhre 14., deren Steuergitter die in der Phase
zu verschiebenden Impulse zugeleitet werden. Im Anodenkreis der Röhre 12 befindet
sich ein weiterer Transformator 15.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise möge angenommen werden, daß in dem
Schwingungskreis io, i i kein Strom fließt. Am Steuergitter der Röhre 14 können
positive Impulse liegen, die bei dem Amplitudenwert 1i den Strom in der Röhre 14
zum Einsetzen bringen. oder negative Impulse, die einen dauernd in der Röhre fließenden
Anodenstrom erst bei dem Amplitudenwert 1i' zum E`erschwinden bringen (s. Abb. i
und i a). Bei geeigneter Polung der Wicklungen 13, io wird durch die Vorderfront
der gegebenen Impulse in dem Schwingungskreis io, i i eine Halbschwingung erzeüat
derart, daß das untere Ende der Spule io ein negatives Potential gegenüber Erde
erreicht. das nach einer Sinushalbwelle verläuft. Dieser Spannungsverlauf ist in
Abb. 2 a eingezeichnet. Er beginnt im Zeitpunkt t1, der mit dem Beginn der Vorderfront
des Impulses im Gitterkreis der Röhre 14 übereinstimmt. und endet ini Zeitpunkt
t2, d. 1i. nach dem Ablauf einer I1.albschwitigung. Kurze Zeit später. nachdem die
Spule eine so große Spannung in entgegengesetzter Richtung angenommen hat. da ß
die Vorspannung der Gitter-Kathoden-',-trecke der Röhre 12 überwunden wird. setzt
in dieser Gitter-Katlioden-Strecke ein Strom ein. Der Strom in der Spule io. welcher
in Abb. 2 dargestellt ist. nimmt vom Zeitpunkt ti, in welchem er Null ist. bis zum
Zeitpunkt t2 ebenfalls nach einer Sinuskurve zu und erreicht im Zeitpunkt t, seinen
Maximalwert. Sodann ist die Spule io über die Gitter-Kathoden-Strecke der Röhre
12 kurzgeschlossen. und der Spulenstroin klingt also nach irgendeiner Kurve, deren
Verlauf im einzelnen nicht betrachtet zu werden braucht, ab, wie es durch die punktierte
Linie 16 in Abb.21a näherungsweise angedeutet ist. Es soll mir bemerkt tverden,
daß, soweit diese Kurve einen linearen Teil umfaßt, was zwischen den Zeitpunkten
t3 und t1 der Fall ist. dazu ein horizontaler Zerlauf der Spannung an der Spule
io gehört. Der Verlauf der Spulenspannung vom Zeitpunkt t, ab ist in Abb.2a durch
eine ebenfalls punktierte Kurve 17 dargestellt. Vom Zeitpunkt t, ab führt
auch die Kathoden-Anoden-Strecke der Röhre 12 Strom, der vom Zeitpunkt t2 ab bis
zum Einsatz des Gitterkathodenstromes schnell ansteigt und sich dann nur noch langsam
ändert. Dies führt zu einer ausgesprochenen Spannungsspitze an der Sekundärwicklung
des Transformators 15, die je nach der Polung der Sekundärwicklung positiv oder
negativ sein kann und zum Anstoß eines weiteren Kippschwingungserzeugers, beispiels-,veise
eines Sperrschwingers, benutzt werden kann.
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Die Phasenverschiebung, die durch die Größe des Kondensators i i eingestellt
werden kann. besteht dann in der Zeitspanne zwischen der Vorderfront der gegebenen
Impulse im Gitterkreis der Röhre 14 und dem Zeitpunkt. in welchem die Spannungsspitze
an der Sekundärwicklung des Transformators 15 entsteht. Die Phasenverschiebung ist
also fast genau gleich der Zeitspanne t' ... t_. Unter der eingangs ausgesprochenen
Voraussetzung. daß die Phasenverschiebung einen innerhalb der Impulsdauer liegenden
Betrag haben soll, kann der beschriebene Vorgang auch durch die Rückfront der gegebenen
Impulse nicht gestört werden, da innerhalb der Zeit ti . . . t, und darüber hinaus
die gegebenen Impulse noch mit ihrem -Maximalwert am Gitter der Röhre 1.1. liegen.
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Zur Phasenverschiebung von Impulsen um außerhalb der Impulsdauer liegende
Beträge kann ebenfalls die Schaltung nach Abb. i verwendet werden: es wird lediglich
jeder gegebene Impuls, der in Abb.2c dargestellt ist und der mit beiden Polaritäten
auftreten kann, wie es in --IM. i a angedeutet ist, zunächst derart umgeformt, daß
er die in Abb.2d dargestellte Gestalt annimmt. Bei dieser Umformung, die mittels
an sich bekannter Schaltungen geschehen kann. bleibt nur die Vorderfront des Impulses
erhalten, während die Impulsamplitude sodann alltnählich
bis auf
Null abnimmt. Die umgeformten Impulse werden sodann dem Steuergitter der Röhre 14
zugeführt, und zwar, ebenso wie dort für die nicht umgeformten Impulse erläutert
ist, mit positiver oder negativer Polarität.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung, für welche alles bisher
Gesagte ebenso gilt wie für Abb. i, ist in Abb. 3 veranschaulicht. Diese unterscheidet
sich von Abb. i nur dadurch, daß an Stelle der Gitter-Kathoden-Strecke der Röhre
12 eine Zweipolröhre 18 getreten ist, so daß die gesteuerte Röhre 12 erspart
werden kann.
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An Hand der Abb. 2a und 2b wird die Wirkungsweise der Schaltung nach
Abb. r unter der Voraussetzung erläutert, daß bis zum Zeitpunkt t1 kein Strom in
der Spule fließt und auch einige Zeit nach dem Zeitpunkt t4 der Spulenstrom wieder
vollkommen abgeklungen ist. Die Schaltungsanordnung nach Abb. i und ebenso diejenige
nach Abb. 3 eignen sich also für- die Phasenverschiebung von Impulsen, die in größeren
Abständen auftreten. Man kann die Schaltungsanordnungen nach Abb. i und 3 aber auch
so abändern, daß sie zur Phasenverschiebung von in gleichen Abständen von verhältnismäßig
kurzer Dauer auftretenden Impulsen geeignet sind.
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Zu diesem Zweck ist zwischen den Schwinhungskreis io, i i und die
Röhre 12 ein Widerstandskondensatorglied i9, 2o, das gleichzeitig zur Erzeugung
der negativen Gittervorspannung für die Röhre 12 benutzt werden kann, einzuschalten,
wie in Abb. 4 veranschaulicht, oder in Reihe mit dem Schwingungskreis io, ii und
der Zweipolröhre 18 sowie der Primärwicklung des Transformators 15 eine Gleichspannungsquelle
oder ein Widerstandskondensatorglied21, 22, wie es in Abb. 5 dargestellt ist. Im
übrigen bedarf die Schaltungsanordnung gegenüber der Abb. i bzw. Abb.3 keiner Abänderung.
Die Wirkungsweise, welche an Hand der Abb.2a und --b erläutert worden ist, ändert
sich gegenüber Abb. i und 3 dann nur insofern, als im Zeitpunkt t1 eine endliche
positive Spannung an der Spule io liegt und ebenfalls ein endlicher Strom in dieser
Spule fließt. Zwischen dem Zeitpunkt t2 und dem nächsten Zeitpunkt t1 findet dann
ein linearer Stromanstieg, bei welchem der Strom durch Null gehen muß, statt. Dieser
wird hervorgerufen durch die konstante Spannung am Widerstandskondensatorglied i9,
2o bzw. 21, 22. Die Schaltungsanordnungen nach Abb. 4 und 5 arbeiten dann ebenso
wie bestimmte anderweitig beschriebene Schaltungen zur Erzeugung von Stromsägezähnen.