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Verfahren zur Verlegung Von Fernheizleitungen Die Verlegungsweise
der Leitungsrohre für Fernheizungen im Erdreich hat folgenden. Bedingungen zu genügen:
r. Die Rohre sind zur Herabsetzung der unvermeidlichen Wärmeverluste auf ein Mindestmaß
mit einer Wärmeabdämmung zu versehen; a. die Wärmeabdämmung ist gegen Eindringen
von Feuchtigkeit von außen zu sichern; 3. das wärrrieabgedämmte Rohr ist mit einem
druckfesten Mantel zu umhüllen, der die Straßenbelastung und Verkehrserschütterungen
aufnimmt; q,. zum Ausgleich derWärmeausdehnung des Rohrs imBetriebszustande muß
sich das Rohr mindestens in seiner Längsrichtung frei bewegen können; 5. die Verlegungskosten
sollen möglichst niedrig sein. Die Verlegung soll möglichst einfach vor sich gehen,
damit die Störung des Straßenverkehrs ein Mindestmaß erreicht; 6., der Aufwand an
Eisen ist auf ein Mindestmaß zu beschränken.
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Die ursprüngliche Verlegungsart ist die in Eisenbeton- oder gemauerten
Kanälen, in denen die mit einer Wärmeabdämmung umhüllten Rohre frei. beweglich '
gelagert sind. Die Kanäle nehmen den Erddruck auf und werden in geeigneter Weise
gegen das EindringenvonFeuchtigkeit von außen gesichert.
Danach
ist man übergegangen zur unmittelbaren Verlegung in das Erdreich in einem Mantelrohr,
das aus Eisenblechen besteht, die vor der Verlegung um über das Leitungsrohr geschobene
Stützringe herumgelegt und mit ihren Enden verlötet werden. Diese Blechrohre sind
i m lang, und mit ihnen wird ein Leitungsrohr von z. B. 8 m Länge umgeben, indem
sie Schuß an Schuß miteinander verlötet werden. In dem Zwischenraum zwischen Leitungsrohr
und Blechmantelrohr wird ein Dämmstoff eingebracht. Der fertige Rohrstrang wird
dann im Erdreich verlegt, er kann der Straßenlast und den Verkehrserschütterungen
widerstehen, weil der Kreisquerschnitt des Mantelrohrs, das in kurzen Abständen
noch durch die Stützringe versteift ist, genügend Drucksicherheit gibt. Das Blechrohr
wird durch Jutebandagen und Bitumenanstrich feuchtigkeitssicher gemacht. Das Leitungsrohr
kann sich in der Längsrichtung frei dehnen.
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Eine andere Ausführung ähnlicher Art besteht darin, daß um das bereits
in der Baugrube verlegte und mit Isolierstoff umkleidete Leitungsrohr ein Eisenbetonmantel
nach Art einerRabitzwand unmittelbar auf demIsolierstoff aufliegend herumgeformt
wird. Die Lagerung des Rohrs erfolgt hierbei nicht in den Stützringen, sondern in
größeren Abständen auf Kugellagern, die in Betonblöcken eingebaut werden.
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Beide Ausführungen befriedigten aber noch nicht. Ein Eisenmantel ist
über längere Zeit doch einmal dem Angriff der Verrostung oder der Zerstörung durch
vagabundierende Ströme ausgesetzt, und es ist dann, wenn das eintritt, der Schaden
erst nachträglich erkennbar und die Stelle schwer aufzufinden, und die Auswechslung
bedingt eine umständliche Arbeit, zumal wenn das Leitungsrohr auch schon mit angegriffen
ist. Aber auch die Verlegung macht Schwierigkeiten, da schon ein 8 m langes Leitungsrohr
etwa die Grenze darstellt, bis zu der man gehen kann, weil darüber hinaus schon
das Gewicht zu groß für ein flottes Arbeiten ist und auch die Gefahr wächst, daß
die Lötstellen des Eisenmantels wieder reißen, falls das Rohr beim Transport, wenn
auch nur zeitweise, etwas durchhängt. Ähnliches gilt für den an Ort und Stelle aufgebrachten
Eisenbetonmantel, wenn sich durch Wärmespannungen Haarrisse in ihm bilden, die Feuchtigkeit
von außen in den Dämmstoff und an das Leitungsrohr eindringen lassen. Zudem macht
sich für die Formarbeit eine breitere Baugrube nötig. In beiden Fällen wird außerdem
eine beträchtliche Eisenmenge für den Mantel benötigt. Die Verlegung braucht alles
in allem noch zuviel Zeit. Es ist auch bekannt, daß zuerst der Ton-oder Zementrohrkanal
verlegt und dann das fertig isolierte Heizrohr, mit Tragrollen versehen, in den
Kanal hineingeschoben wird. Das Heizrohr muß also außerhalb des Kanalrohrs fertig
hergestellt werden. Diese Ausfülr rung ist nur für nicht sehr lange Leitungen geeignet,
da das Verschieben langer Rohrleitungen in dem Kanal schwierig ist.
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Schließlich ist die Verwendung längs geteilter Rohre bekannt. Der
Nachteil solcher Halbschalen ist, daß auf jeder Seite eine zusätzliche Fuge vorhanden
ist, die gegen Eindringen von Erdfeuchtigkeit geschützt werden muß. Das erfordert
besondere Vorsichtsmaßregeln, z. B. Vergießen der Längsfugen mit Zement oder Verstreichen
mit Lehm tmd Anbringen einer äußeren Teer- oder Bitumendichtung od. dgl.; außerdem
ist die Festigkeit einer geteilten Schale gegen Erddruck geringer als die einer
geschlossenen.
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Die Erfindung besteht darin, daß je zunächst ein Teil der Leitung
verlegt wird und über diesen so viele in sich selbst formbeständige und erddrucksichere
geschlossene, vorzugsweise nichtmetallische Mantelrohre, insbesondere aus Schleuderbeton,
unter Einbau von Halteringen in Abständen übergeschoben und gegeneinander abgedichtet
werden, daß die Verbindungsstellen der Leitungsteile über eine kleine Strecke frei
bleiben, und daß dann diese Verbindungsstellen z. B. geschweißt und die Lücken des
Mantelrohrstranges durch abzudichtende Betonhalbschalen geschlossen werden. Das
Aufschieben der Mantelrohre kann entweder von Hand oder auf einem untergelegten
Wagen, der auf der Sohle der Baugrube verfahren wird, oder mit Hilfe eines Krans,
der außerhalb der Baugrube steht und in dem das Mantelrohr hängt, ausgeführt werden.
Hierbei kann man mit Einzellängen der Mantelrohre von 2 bis 5 m arbeiten, Leitungsrohre
aber in wesentlich größeren Längen, z. B. 16 m, verwenden.
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Die Leitungsrohre werden in dem Mantelrohr auf Rollen oder Kugeln
gelagert, die in einem Haltering gehalten «-erden, dessen Außendurchmesser etwa
gleich dem lichten Durchmesser des Mantelrohrs ist. Dieser Haltering kann als federnder
Bügel gestaltet und mit einer Spannvorrichtung versehen sein, die erst nach dem
Einbringen des Halterings in das Mantelrohr gelöst wird, so daß der Haltering sich
dann durch die eigene Federung im Mantelrohr festklemmt. Der Haltering kann statt
dessen auch mit mehreren radialen Vorsprüngen versehen sein, die in die Dichtungsmuffe
des 'Mantelrohrs eingreifen, so daß, wenn der nächste Schuß des :Mantelrohrs mit
seinem stumpfen Ende in die Dichtungsmuffe geschoben wird, der Haltering
durch
das stumpfe Ende dieses Rohrstücks in seiner Lage festgelegt ist.
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Das Einbringen der Wärmeabdämmung erfolgt in der Weise, daß nach Auffädeln
je eines Mantelrohrschusses ganze oder geteilte Schalen aus beliebigen Wärmedämmstoffen
in den Zwischenraum zwischen Leitungsrohr und Mantelrohr bis zur Berührung mit den
bereits eingebrachten Schalen eingeschoben werden, oder in der Weise, daß der Zwischenraum
mit einem lockeren Wärmedämmstoff ausgestopft oder verfüllt wird.
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Die Abdichtung gegen Eindringen von Feuchtigkeit von außen erfolgt
in gleicher Weise wie bei Wasser- oder Abwasserleitungen, für die die Verwendung
von Schleuderbeton-, Eternit- u. dgl. Rohren seit langem üblich ist, in bekannter
Weisse durch Verstemmen und Vergießen der Muffen.
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Die Verbindungsstellen der möglichst lang gewählten Leitungsrohrschüsse
bleiben zunächst auf eine Länge von z. B. z m frei. Nachdem die Verbindung durch
Schweißen od. dgl. hergestellt ist und die übliche Druckprobe befriedigend erfüllt
ist, werden an diesen Stellen Betonhalbschalen: um das Leitungsrohr herumgelegt
und in bekannter Weise durch Überschieber mit den anliegenden freien Enden des Mantelrohrs
rechts und links verbunden.
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Um der Verlegung einen sicheren Halt zu gehen, wird in der Baugrube
eine Mager-Betonsohle mit Aussparungen für die Muffen der Mantelrohre hergestellt,
auf denen die Mantelrohre gut ausgerichtet werden können.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel erläutert.
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Fig. i ist ein Längsschnitt und Fig.2 ein Querschnitt durch eine solche
Anlage, i sind die Leitungsrohre und 2 die Mantelrohre, die auf der Magerbetonsohle
3 aufliegen, in der Ausnehmungen 4 für die Muffen 5 vorgesehen sind. Die Verbindungsstellen
6 der Leitungsrohre liegen noch frei. Mit 7 sind die radialen Vorsprünge eines Halterings
8 bezeichnet, mit denen er bis in die Muffe 5 hineinragt. Als Anlagepunkte für (las
Leitungsrohr im Haltering ks<itinen Laufrollen (9 oder Kugeln io in geeigneten
Lagern vorgesehen sein.