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Einrichtung zum Räumen der Luftkanäle am Gußmund von Setzmaschinen-Gießtöpfen
Es ist bekannt, daß der Gießmund von Setzmaschinen-Gießtöpfen an seiner Arbeitsfläche
eine Reihe von Durchtrittslöchern aufweist, zwischen denen Luftkanäle ausgespart
sind. Diese Luftkanäle müssen bei in Betrieb befindlichen Setzmaschinen von Zeit
zu Zeit ausgeräumt werden, eine Arbeit, die bisher meist von dem Maschinensetzer
selbst mit Hammer und Meißel vorgenommen werden mußte. Dieses sog. Aufhauen der
Luftkanäle verursachte, wie schon sein Name besagt, erhebliche Unzuträglichkeiten,
die hauptsächlich darauf beruhten, daß man für die Sauberkeit und Zweckmäßigkeit
dieser Arbeit ganz auf die Geschicklichkeit des Mannes und die Brauchbarkeit der
verwendeten Werkzeuge angewiesen war. Demgemäß gibt auch, wie jeder Fachmann weiß,
diese Arbeit sehr häufig zu erheblichen Störungen Anlaß, besonders wenn sie in unsachgemäßer
Weise bewirkt wird. So hat sich durch einseitiges Aufhauen der Gießmund häufig verschoben,
auch gab es seitliche Werkstofferhöhungen, die wiederum ein für .den Gießmund nicht
günstiges Nachfeilen nötig machten. Alle diese Unsicherheiten der Bearbeitung der
Luftkanäle verursachten ein langwieriges Anpassendes Gießmundes an die Gießform.
Diese Schwierigkeiten und Unzuträglichkeiten werden noch dadurch gesteigert, daß
in den
meisten Fällen, wie bereits angedeutet, brauchbare Facharbeiter
in den Druckereien hierfür nicht zur Verfügung stehen.
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Aus den oben geschilderten Unzuträglichkeiten ergibt sich die Aufgabestellung
der vorliegenden Erfindung, die darin besteht, die Arbeit des Ausräumens der Luftkanäle
am Gießmund von Setzmaschinen-Gießtöpfen während des Betriebs von den oben angegebenen
Faktoren vollkommen unabhängig zu machen, d. h. ein Gerät auszubilden, mit dem auch
in der Hand des Unerfahrenen und Ungeschickten eine fehlerhafte Durchführung der
Ausräumarbeit nicht möglich ist.
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Nach der Erfindung soll diese Aufgabe gelöst «erden durch Verwendung
einer Handfräsvorrichtung zum Ausräumen der Luftkanäle am Gießmund von Setzmaschinen-Gießtöpfen.
Hierbei soll unter einer Handfräsvorrichtung eine solche verstanden werden, die
von so geringen Abmessungen und von so leichtem Gewicht ausgebildet ist, daß sie
ohne feste Lagerung in freier Hand benutzt und bedient werden kann. Hierbei soll
vorzugsweise Handantrieb des Fräsers benutzt werden, jedoch besteht natürlich auch
die Möglichkeit eines Kraftantriebs, beispielsweise durch elektrischen Strom, soweit
hierdurch die freihändige Handhabung des Gerätes nicht beeinträchtigt wird. Durch
die vorgeschlagenen Maßnahmen werden offensichtlich alle bisher aufgetretenen Mißstände
restlos beseitigt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Fräser in einem Gehäuse
eingeschlossen, dessen der Arbeitsfläche des Gießmunds zugekehrte Stirnfläche elastisch
verschiebbar ausgebildet ist, derart, daß durch Andrücken des Gehäuses an den Gießmund
der Fräser durch einen Schlitz des Gehäuses zutage tritt. Um den Fräser auf den
auszuräumenden Luftkanal genau einstellen zu können, trägt das Fräsergehäuse Anschläge,
die beim. Aufsetzen auf den Gießmund mit Gegenanschlägen des Gießmundes in Eingriff
kommen.
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Mit besonderem Vorteil können hierbei die Austrittslöcher des Gießmunds
nutzbar gemacht werden, in die Paßstifte o. dgl., mit denen das Frä.sergehäuse besetzt
ist, beim Aufsetzen des Geräts auf den Gießmund eingreifen.
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In besonders handlicher Form kann das neue Gerät in der Weise ausgebildet
werden, daß das Fräsergehäuse aus einem auf einer zur Lagerung der Antriebswelle
dienenden Röhre befestigten kastenartigen, an der Stirnseite offenen Kopf besteht,
in dem drehbar, aber nicht verschiebbar die Fräserwelle sowie zwei Druckfedern gelagert
sind, und über den, in axialer Richtung entgegen dem Federdruck verschiebbar, ein
Schieber gestreift ist, der den Durchtrittsschlitz für den Fräser sowie die Paßstifte
trägt.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung
dargestellt; es zeigt Fi.g. i das neue Gerät im Schnitt nach der Achse der Antriebswelle,
Fig. i a den Kopf des Geräts im Ruhezustand, Fig.2 und 3 das Gerät in Ansicht von
oben und von der Seite, Fig. -. den Gießmund eines Setzmaschinen-Gießtopfes.
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Bei der gezeigten Ausführungsforen dient als Gehäuse für den Fräser
ein kastenartiger, an der Stirnseite offener Kopf i, der auf einem röhrenförmigen
Griff 9 befestigt ist. Diese Röhre nimmt die mittels des Handrades i i angetriebene
Antriebsspindel 8 auf, die am einen Ende in einer Lagerstelle des Kopfes i, am anderen
in einer Lagerbuchse io der Röhre 9 gelagert ist. Diese Welle trägt innerhalb des
Kopfes i ein Kegelrad 5. Dieses steht im Eingriff mit einem Kegelrad 4, das auf
einer Ouerwelle 7 befestigt ist, die in Lagerstellen der Kastenwand des Kopfes i
drehbar, aber nicht verschiebbar gelagert ist. Die Welle 7, das Kegelrad 4 und der
ebenfalls auf die Welle aufgesetzte Fräser 3 bilden ein in dem Kasten des Kopfes
i untergebrachtes, starr miteinander verbundenes drehbares Aggregat. über den an
der Stirnseite offenen Kasten des Kopfes i ist ein deckelartiger Schieber 2 gestreift,
der mit seiner Stirnwand :2' die öffnung des Kopfes i abschließt. Dieser Schieber
ist mittels Langlöcher 16 auf Schraubzapfen 17 des Kopfes i in axialer Richtung
verschiebbar.
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In der Ebene des scheibenförmigen Fräsers 3 weist die Stirnwand 2'
des Schiebers 2 einen Durchtrittsschlitz 3' von geeigneter Breite und Länge auf,
durch den, wenn der Schieber 2 auf den Kopf i niedergedrückt ist, der Fräser zutage
tritt, wie in Fig. i gezeigt. Dies wird im Ruhezustand verhindert durch zwei Druckfedern
6, die in entsprechenden Lagerstellen des Kopfes i untergebracht sind. Diese sind
bestrebt, den Schieber in seine angehobene Stellung zu drücken, in der, wie aus
Fig. i a ersichtlich, der Fräser von dem Gehäuse vollständig umhüllt wird. Beiderseits
des Durchtrittsschlitzes 3' für den Fräser 3 ist der Schieber 2 mit zwei Paßstiften
12 besetzt, deren Zweck noch zu erörtern ist.
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Die Arbeitsfläche 13' des Gießmundes 13 ist, wie aus Fig.4
schematisch ersichtlich, mit einer Reihe von Gießlöchern 14 besetzt; zwischen zwei
dieser Gießlöcber ist in üblicher Weise je ein Luftkanal 15 angeordnet.
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Die Wirkungs.weis-e des neuen Geräts ist
folgende:
Sobald sich das Bedürfnis zeigt, die Luftkanäle 15 auszuräumen, erfaßt der Arbeiter
das Gerät andern Griff 9 und setzt die Paßstifte 12 in zwei benachbarte Gießlöcher
14 des Gießmunds ein. Hierdurch wird der Fräser 3 genau auf den auszuräumenden Luftkanal
eingestellt. Der Arbeiter setzt nunmehr mittels des Handrads i i den Fräser in Umlauf
und drückt dabei gleichzeitig die Stirnwand 2' des Schiebers 2 geben die Arbeitsfläche
13' des. Gießmunds vor. Hierdurch verschiebt sich der Schieber 12 in Richtung .auf
das Handrad i i entgegen dem Druck der Federn 6 und läßt hierdurch allmählich den
Fräser 3 in den auszuräumenden Luftkanal eindringen. Sobald dies geschehen, wird
das Gerät in der oben geschilderten Weise auf den nächstfolgenden Luftkanal eingestellt.