DE75573C - Verfahren zur Herstellung von Knierohren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KnierohrenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE
: Mechanische Metallbearbeitung-.'/
Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bogenstücken oder Knierohren
aus Blech oder Metallband, welche hohe Widerstandsfähigkeit gegen inneren Druck besitzen.
Von besonders hohem Werth dürfte sich dieses Verfahren zur Herstellung von Bogenstücken
aus Kupferblech erweisen.
Die Kanten des' Blechstreifens, aus welchem
das Bogenstück gefertigt werden soll, verlaufen wellenförmig, und zwar sind die gegenüberliegenden
Kanten entgegengesetzt gebogen.
Die Breite und Länge der Wellen des Streifens hängt von dem Durchmesser des
Rohres und von dem Radius, mit welchem dasselbe gebogen werden soll, ab.
Ein längerer, derartig beschnittener Streifen Blech wird an seinen Längskanten aufgebogen
oder mit Flantsch versehen und derart schraubenförmig gewunden, dafs die aufgebogene Kante
der einen Seite jeder Windung mit der anderen Seite der nächsten Windung in einander greift
oder die Kanten sich nur berühren und dann durch einen besonderen klammerartig gebogenen
Streifen mit einander verkettet werden. Die zusammenhängenden Kanten werden dann flachgedrückt, so dafs sie fest mit einander
verbunden werden und eine Faltnaht bilden, welche sehr hohen Druck auszuhalten
im Stande ist.
In Fig. ι der Zeichnung ist ein Streifen A
dargestellt, welcher derart wellenförmig geschnitten ist, dafs derselbe, in Schraubenform
gewunden, ein Bogenstück bilden kann. Die Mittelpunkte der Krümmungen der einander
gegenüberliegenden Kanten liegen nicht genau einander gegenüber, d. h. die Verbindungslinien
dieser Punkte stehen nicht senkrecht zur Mittellinie des Streifens, sondern liegen etwas
geneigt zu dieser. Der Winkel, welchen diese Verbindungslinien zur Streifenmittellinie bilden,
hängt von dem Gang der Schraubenlinie ab, welche der gewundene Streifen bildet.
Die weitesten Stellen des Streifens, welche in der Fig. 1 mit 0-1, 1-2, 2-3, 3-4 u. s. w.
bezeichnet sind, schliefsen sich in zusammengewundener Lage in einander an und bilden
eine fortlaufende Linie längs der äufseren Kante des Bogenstückes.
Die Theilung der Wellen der Streifenkanten hängt vom beabsichtigten Durchmesser des
Rohres ab, da die engeren Stellen desselben sich am inneren Theil des Bogens treffen und die
weiteren Stellen am äufseren Theil, während der Unterschied zwischen diesen engen und
weiten Stellen vom Verhältnifs der Radien der inneren und äufseren Krümmung des Bogenstückes
abhängt.
Jedes Ende des Streifens ist wechselseitig
auf eine Länge gerade geschnitten, welche gleich dem Umfang des Rohres ist. Dieser
gerade Theil bildet dann das Ende des Bogenstückes.
Das äufserste Ende α schliefst sich in zusammengebogenem
Zustand an den zurückspringenden Absatz al an.
In der praktischen Ausführung wird der Streifen A mit Hülfe einer Schablone vorgezeichnet
und in einer beliebigen Schneidemaschine beschnitten. Die Kanten des so geschnittenen
Streifens A werden zunächst unter einem stumpfen Winkel wechselseitig umgebogen.
Zu diesem Zweck bedient man sich zweier Walzen B und B1, Fig. 2, von denen die eine B auf
ihrem Umfang eine Rippe b besitzt, welche in eine entsprechend geformte Nuth bl auf dem Umfang
der Walze B1 eingreift und' die Kante
des zwischengeschobenen Streifens A in der Linie b3 umbiegt. Ein an der Walze B1 vorgesehener
Flantsch b- dient als Anschlag für den eingeführten Streifen, welcher somit eine
sichere Führung erhält, so dafs die Linie b3 genau im gleichen Abstande von der Kante
verläuft.
Um beide Kanten in derselben Weise zu behandeln, mufs der Streifen die Walzen stets
zweimal passiren.
Die obere Walze C des zweiten Walzenpaares CC1, Fig. 3, besitzt auf ihrem Umfang
eine Nuth c von rechtwinkligem Querschnitt, welcher eine entsprechend geformte Rippe c1
auf der Umfläche der unteren Walze gegenübersteht. Zwischen diesen Walzen werden
die mit Hülfe der Walzen B B1 vorgebogenen Ränder U-förmig gebogen.
Hierbei dient der Knick b3 des Streifens als Führung, so dafs der am Streifen A rechtwinklig
sitzende Flantsch c2 durchweg gleiche Breite erhält. Nachdem beide Ränder die
U-Form wechselseitig angenommen haben, gelangt der Streifen A zwischen ein drittes Paar
Walzen DD1, Fig. 4, von denen eine Walze D
eine V-förmige Nuth d und die andere Walze D1 eine entsprechend geformte Rippe dl besitzt,
wobei der Flantsch c2 unter einem noch spitzeren Winkel weiter gebogen wird.
Diese Gestaltung der Flantschen erleichtert das Eingreifen der Ränder in einander, wenn
der Streifen in die Schraubenform gebracht wird, so dafs die in einander gelegten umgebogenen
Kanten durch Zusammendrücken fest mit einander verbunden werden.
Die letztgenannte Arbeit wird mit Hülfe eines Walzenpaares EE1 ausgeführt (Fig. 5
und 6). Die obere Walze E ist auf ihrem Umfang mit zwei parallelen Rippen e und
einer zwischen diesen liegenden Nuth e1 versehen. Die zu einer Falte zusammengelegten
Flantschen legen sich in die Nuth e1 ein und werden beim Drehen der Walzen in einander
gedrückt.
Die untere Walze E1 hat eine glatte, in der
Querrichtung leicht gewölbte Fläche. Der Radius dieser Wölbung ist um ein Geringes
kleiner als der Radius der äufseren Wölbung des Knie -,. oder Bogenstückes. Die fertige
Naht tritt dadurch nur an der Aufsenfläche des Rohres hervor, während die Innenfläche
keinerlei Vorsprünge besitzt, sondern ganz glatt ist. Die erste Windung jedes Rohres
wird von Hand ausgeführt, indem das Ende so gebogen wird, dafs die äufserste Spitze a
sich an den Absatz a1 anschliefst, welche
Theile dann mit einander verlöthet werden können. Beim weiteren Zusammenrollen greift
der nach innen gerichtete Flantsch c2, welcher
bei a1 anfängt, über den nach aufsen abstehenden
Flantsch der gegenüberliegenden Kante, der bei a2· anfängt.
Durch Drehen der Walzen E und E1 wird der Streifen nachgezogen (Fig. 5 und 6) und
der von demselben ausgeübte Druck genügt vollkommen, die Flantschen flach zu drücken
und fest mit einander zu verbinden (Fig. 7), so dafs die erzeugte Naht vollkommen dicht
schliefst. Es leuchtet ein, dafs die Walzen den Streifen ununterbrochen nach sich ziehen
können und die dichte Naht gleichzeitig mit dem Entstehen des Knierohres oder Bogenstückes
gebildet wird.
Bei der Herstellung von Kupferrohren ist es erforderlich, das Material nach jedem Durchziehen
zwischen den verschiedenen Walzenpaaren BCD auszuglühen.
Die Wellen jedes Walzenpaares sind mit in einander greifenden Zahnrädern F versehen,
wie für die Walzen .Ei?1 in Fig. 5 dargestellt
ist. Eine dieser Wellen wird mittelst eines Schneckengetriebes G von einer Welle H bethätigt,
deren Antrieb durch ein weiteres Getriebe von der Welle / erhalten wird. Auf letzerer sitzt lose eine Riemscheibe, welche
mittelst einer von einem Tritthebel bewegten Kuppelung in und aufser Eingriff mit der
Welle / gebracht werden kann.
Die Faltnaht ist an sich schon vollkommen dampfdicht. Um jedoch ganz sicher zu gehen,
dafs dieselbe unter hohem Druck nicht nachgiebt oder undichte Stellen erhält, kann die
Naht in dem äufseren Winkel x, Fig. 7, welcher durch die Aufsennuth und den benachbarten
Theil des Rohres gebildet wird, verlöthet werden.
Bogenstücke aus weichem Stahl, welche Gase bei niederer Spannung zu leiten bestimmt
sind, bedürfen der Verlöthung nicht.
Anstatt die aufgebogenen Flantschen wechselseitig anzuordnen, so dafs sie sich gegenseitig
erfassen, können auch beide Flantschen nach aufsen gebogen (Fig. 8) und durch einen
U-förmig gebogenen klammerartigen Streifen K mit einander verbunden werden. Der Streifen K
umklammert in diesem Falle die beiden Flantschen des Hauptstreifens A. Die Innenflantschen
desselben werden mit Hülfe der Walzen EE1,
welche gleichzeitig das Zusammenrollen beider Streifen besorgen, eingedrückt und gelangen
in die in Fig. 9 dargestellte Lage.
Bei jeder Ausführungsart werden die äufsersten Enden am zweckmäfsigsten durch
Löthen mit einander verbunden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Knierohren, dadurch gekennzeichnet, dafs Metallstreifen an den Längskanten derart wellenförmig geschnitten werden, dafs die Streifen in aufgerolltem Zustande Bogenstücke mit vorgeschriebenen Krümmungsradien bilden.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE75573C true DE75573C (de) |
Family
ID=348518
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT75573D Expired - Lifetime DE75573C (de) | Verfahren zur Herstellung von Knierohren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE75573C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1121568B (de) * | 1960-02-15 | 1962-01-11 | Siegwart Emil | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Falzrohren durch schraubenfoermiges Aufwickeln eines Blechbandes |
EP2303486A1 (de) * | 2008-05-22 | 2011-04-06 | Jinwoong Technology Co., Ltd. | Herstellungsvorrichtung und -ver09;verfahren für einen spiralförmigen kanal mit einem kniestück |
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- DE DENDAT75573D patent/DE75573C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1121568B (de) * | 1960-02-15 | 1962-01-11 | Siegwart Emil | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Falzrohren durch schraubenfoermiges Aufwickeln eines Blechbandes |
EP2303486A1 (de) * | 2008-05-22 | 2011-04-06 | Jinwoong Technology Co., Ltd. | Herstellungsvorrichtung und -ver09;verfahren für einen spiralförmigen kanal mit einem kniestück |
EP2303486A4 (de) * | 2008-05-22 | 2014-08-13 | Jinwoong Technology Co Ltd | Herstellungsvorrichtung und -ver09;verfahren für einen spiralförmigen kanal mit einem kniestück |
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