DE7532037U - Vorrichtung zum einfuehren einer waessrigen stoffzusammensetzung in einem koerperhohlraum - Google Patents
Vorrichtung zum einfuehren einer waessrigen stoffzusammensetzung in einem koerperhohlraumInfo
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Description
DIPL-CHEM. DR. ELISABETH JUNG
DIPL-PHYS. DR. JÜRGEN SCHIRDEWAHN
DR.-ING. GERHARD SCHMITT "NILSON
PATBfTANWÄLTE
DIPL-PHYS. DR. JÜRGEN SCHIRDEWAHN
DR.-ING. GERHARD SCHMITT "NILSON
PATBfTANWÄLTE
TELEQRAMM-ADRESSE: INVENT/MONCHEN
TELEX 5-29 686
J 828 M+a
RECKITT & COLMAN PRODUCTS LIMITED London, England
Vorrichtung zum Einführen einer wässrigen Stoffzusanunensetzung in einen Kör per hohlraum
Priorität: 9. Oktober 1974, Nr. 43 787/74 England 6. Februar 1975, Nr. 5 183/75 England
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einführen einer wässrigen Stoffzusammensetzung, insbesondere eines
Mediums für medizinische Zwecke, in einen Körperhohlraum und,insbesondere eine Vorrichtung, mit der ein solches
Medium in Form eines Schaums appliziert v/erden kann.
In den Dickdarm einzubringende Medikamente werden normalerweise
über das Rektum oder über einen Dickdarmeinschnitt a3.s Zäpfchen oder als Einlauf zugeführt. Die als Zäpfchen
zugeführten Medikamente erreichen jedoch nur das Endstück des Dickdarms bzw. den Mastdarm und werden durch ihn
absorbiert. Diese Methode ist dann unzureichend, wenn das Medikament weiter in den Dickdarm vordringen soll.
Bei Einlaufen dringt das Medikament weiter in den Dickdarm vor, wobei die Entfernung von dem verwendeten
Flüssigkeitsvolumen abhängt. Bei Erwachsenen ist der
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Dickdarm etwa 1,5 m lang und hat ein Volumen von etwa
2,5 1. Somit ist ein beträchtliches Flüssigkeitsvolumen erforderlich, um den Dickdarm vollständig zu füllen.
Auch wenn nur der distale Abschnitt gefüllt werden soll, erfordert dies ein großes Flüssigkeitsvolumen. Man kennt
zwei Arten von Einlaufen. Bei der einen Methode wird die Einlaufflüssigkeit unter dem Einfluß der Schwerkraft über
eine Röhre zugeführt, wobei große Flüssigkeitsvolumina verwendet werden. Bei der anderen Methode werden Wegwerfklistierspritzen
benutzt, wobei ziemlich kleine Fluidvolumina zur Anwendung gelangen. Um die Peristaltik des Dickdarms
im ersteren Fall anzuregen, wird gewöhnlich 1/2 bis 3/4 1 einer Lösung von weicher grüner Seife (5 %) verwendet,
während im letzeren Fall eine wegwerfbare Klistierspritze mit einer einzigen Dosis benutzt wird, welche
einen Kunststoffbehälter mit einem Rektalrohr aufweist, der 1oo bis 15o ml einer Lösung enthält, beispielsweise
Erdnußöl, Magnesiumsulfat oder Natriumphosphat. Bei jeder dieser Arten eines Einlaufes sind immer dann, wenn
das Medikament weiter in den Dickdarm vordringen soll, größere Flüssigkeitsvolumina erforderlich.
Erfindungsgemäß wird nun eine Vorrichtung zum Einführen einer wässrigen Zusammensetzung in Form eines Schaums in
einen Körperhohlraum geschaffen. Die Vorrichtung weist
einen Kunststoffbehälter mit einem verformbaren elastischen Hüllenabschnitt, ein .Abgabeende für den Eingriff mit
der Körperhohlraumsöffnung mit einer normalerweise geschlossenen Abgabeöffnung und ein zweites Ende für den
Eingriff mit einer Einweg-Ventilanordnung und mit einem normalerweise geschlossenen Lufteinlaß auf.
Solche Vorrichtungen eignen sich besonders für die Zuführung von ^fedien für medizinische Zwecke in Form eines
Schaums in die Scheide oder in den Dickdarm durch den Anus· oder einen Dickdarmeinschnitt.
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Geeignete Kunststoffe, aus denen die Vorrichtung hergestellt werden kann, sind Polyäthylen hoher Dichte, Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Äthylenmischpolymerisat mit bis zu 12 % Vinylacetat und vorzugsweise Polyäthylen
niedriger Dichte. Zweckmäßigerweise hat der Hüllenabschnitt eine glatte oder gerillte zylindrische Fcrm. Der Hüllenabschnitt
ist beim Anlegen eines äußeren Drucks, beispielsweise durch Zusammendrücken, verformbar und elastisch, so
daß er seine ursprüngliche Form nach der Deformation wieder einnimmt. Vorzugsweise sind die beiden Enden steifer
als der Hüllenabschnitt.
Ein Verschluß für die normalerweise verschlossene Abgabeöffnung kann die Form eines positionierbaren und entfernbaren
Stopfens oder einer solchen Kappe haben. Vorzugsweise 1st jedoch zur Aufrechterhaltung einer hochgradigen Sterilität
in dem Behälter der Verschluß für die Abgabeöffnung anfangs einstückig damit ausgebildet und unmittelbar vor
dem Gebrauch abtrennbar, so daß die Abgabeöffnung freiliegt. Zweckmäßigerweise ist der Verschluß einstückig mit dem
Behälter ausgebildet und in einem Schwachbereich mit verringerter Wandstärke (Sollbruchstelle) trennbar. An dem
Verschluß ist weiterhin ein Fortsatz ausgebildet, beispielsweise ein flügelartiges Element, mit welchem der Verschluß
von den Fingern ergriffen werden kann, um das Abtrennen zu bewirken, was beispielsweise durch eine Drehung
erfolgen kann, um den Abgabeverschluß freizusetzen. In gleicher Weise kann ein Verschluß für den normalerweise
verschlossenen Lufteinlaß gebaut werden. Dieser Verschluß kann jedoch von einer zerbrechbaren Membran gebildet werden.
Die Einweg-Ventilanordnung, die im befestigten Zustand auf der Vorrichtung den Luftzutritt ermöglicht, jedoch
den Austritt des Behälterinhaltes auf ein Minimum
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reduziert, kann aus Kunststoff hergestellt sein, beispielsweise
aus Polystyrol. Die Anordnung kann durch Aufdrücken auf die Vorrichtung und vorzugsweise mittels eines Gewindeabschnittes
befestigbar sein, der mit einem entsprechenden Abschnitt an der Vorrichtung in Eingriff bringbar ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient zum Einbringen einer wässrigen Zusammensetzung bzw. eines wässrigen Stoffgemisches
und hat einen verformbaren elastischen Hüllenabschnitt, ein Abgabeende, das mit seiner öffnung mit dem
Körperhohlraum in Eingriff bringbar ist, wobei das Abgabeende eine normalerweise geschlossene Abgabeöffnung aufweist,
und ein zweites Ende, welches mit einer Einweg-Ventllanordnung in Eingriff steht und einen normalerweise geschlossenen
Lufteinlaß aufweist.
Wenn die Vorrichtung für das Einführen einer wässrigen Masse in Form eines Schaums in einen Körperhohlraum benutzt
wird, wird die Vorrichtung vor dem Abdichten teilweise (etwa ein Viertel voll) mit einem wässrigen Stoff gefüllt,
der beispielsweise ein Medikament oder ein Röntgenkontrastmittel, ein Schäummittel und einen Schaumstabilisator aufweist.
Die Erfindung betrifft somit auch eine Vorrichtung zum Einführen eines wässrigen Stoffes in Form eines Schaums in
einen Körperhohlraum. Die Vorrichtung umfaßt einen Plastikbehälter, der ein verformbares elastisches Hüllenteil aufweist,
ein Abgabeende, das mit seiner Öffnung mit dem Körperhohlraum in Eingriff bringbar ist, wobei dieses Ende
eine normalerweise verschlossene Abgabeöffnung aufweist, und ein zweites Ende für den Eingriff mit einer Einweg-Ventilanordnung,
wobei das zweite Ende einen normalerweise geschlossenen Lufteinlaß aufweist. Der Behälter enthält
eine wässrige schäumbare Zusammensetzung, welche ein
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Medikament oder ein Röntgenstrahlkontrastmittel, ein
Schäummittel und einen Schaumstabilisator aufweist.
Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht eine erste Ausführungsform der Erfindung für das Einbringen eines medizinischen
Mediums in Form eines Schaums in einen Dickdarmeinschnitt, wobei eine Einweg-Ventilanordnung durch Aufdrücken anbringbar
ist.
Fig. 2 zeigt vergrößert im Schnitt die Änderung der Wandstärke der Vorrichtung, um eine ausreichende Steifigkeit
am Abgabeende und eine Elastizität des Haupthüllenabschnittes der Vorrichtung zu erreichen.
Fig. 3 zeigt im Schnitt einen Lufteinlaß und die Einweg-Ventilanordnung
von Fig. 1, an der ein Ventil sitzt, welches in der Offenstellung gezeigt ist.
Fig. 4 zeigt im Schnitt die Einweg-Ventilanordnung von Fig. 3, wobei das Ventil in der Schließstellung gezeigt
ist.
Fig. 5 zeigt in einer Seitenansicht eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung für die Verwendung an einem Dickdarmeinschnitt,
wobei die Einweg-Ventilanordnung aufschraubbar ist.
Fig. 6 zeigt im Schnitt die Vorrichtung von Fig. 5 mit einer daran befestigten Ventilanordnung, wobei der Lufteinlaßverschluß
noch besteht.
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Fig. 7 zeigt in einer Ansicht wie Pig. 6 die Vorrichtung end Ventilanordnung, wobei der Lufteinlaßverschluß durchbrochen ist.
Die in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Ausführungsform einer
Vorrichtung umfaßt einen vorzugsweise länglichen Behälter, der aus Polyäthylen niedriger Dichte oder einem ähnlichen
Kunststoff, beispielsweise einem Äthylen-Vinylacetat-Mischpolymerisat, durch Formung hergestellt ist und einen
verformbaren elastischen zylindrischen mittleren Hüllenabschnitt 1 sowie Enden 2 und 3 aufweist, wobei die Wandstärke der Enden größer ist als die des mittleren Hüllenabschnittes, so daß sie in hohem Maße ihre Form beibehalten. Das Abgabeende 2 hat einen Schulterabschnitt 4, der
so geformt ist, daß er einen guten Abdichtkontakt gibt, wenn die Vorrichtung bei einem Dickdarmeinschnitt angewendet wird, sowie einen Hals 5, der eine öffnung 6 umgrenzt, die von einem Verschluß 7 abgeschlossen ist, der
an dem Hals 5 mittels seiner Umfangsschwachstelle befestigt ist, die eine verringerte Wandstärke 8 hat. Der Verschluß
ist mit Einrichtungen, zweckmäßigerweise in Form von Flügeln 7a, versehen, mit denen der Verschluß ergriffen und
gedreht werden kann, um die Schwächezone zu durchreißen. Das zweite Ende 3 hat einen Hals 9, der eine Lufteinlaßöffnung 1o begrenzt, die von einem Verschluß 11 abgeschlossen wird, der an dem Hals 9 über eine Umfangsschwachstelle
befestigt ist, die eine verringerte Wandstärke hat. Der Verschluß 11 ist wiederum mit Einrichtungen, zweckmäßigerweise In Form von Flügeln 11a, versehen, mit denen der
Verschluß ergriffen und gedreht werden kann, um die Schwachstelle zu durchreißen.
Für das Befestigen einer aufdrückbaren Einweg-Ventilanordnung nach dem Abdrehen des Verschlusses 11, wie dies erläutert wurde, ist der Hals 9 mit zwei Abdichtringen 12 in
Form von Ringvorsprüngen und einem Haltering 13 versehen,
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die einen abdichtenden Kontakt und eine Halteeinrichtung
für eine aufdrückbare Einweg-Ventilanordnung bekannter
Bauweise (GB-PS 835 5o7) bilden.
Die Vorrichtung kann in einer einzigen Maschine zveckmäßigerweise
unter aseptischen Bedingungen durch Formung hergestellt, teilweise mit einer wässrigen Zusammensetzung gefüllt und
hermetisch abgedichtet werden, beispielsweire in einer bekannten
Maschine, die formt, füllt und abdichtet (GB-PS 1 o41 548).
Ein zum Einführen eines Scha'imkllstiermitteIs in einen Dickdarmeinschnitt
geeignet bemessener Behälter hat ein inneres Fassungsvermögen von etwa 2oo ml und enthält etwa 3o bis
5o ml einer wässrigen schäumbaren Zusammensetzung.
Bei der Benutzung wird die Vorrichtung zur Erzeugung von Schaum geschüttelt, der Verschluß 11 in der vorstehend beschriebenen
Viel se abgedreht und die Einweg-Ventilanordnung
aufgebracht. Der Verschluß 7 wird dann wie beschrieben abgedreht, wobei irgendwelche übrigbleibenden scharfen Kanten
von der Umfangsschwachsteile innerhalb des Halses 5 liegen,
so daß dann, wenn der Hals in die öffnung des Dickdarms eingeführt
wird, die Darminnenseite nicht geschädigt wird. Der Hüllenabschnitt wird dann gequetscht, um Schaum in den Dickdarm
zu drücken, wobei die Einweg-Ventilanordnung dazu dient, den Austritt von Schaum durch die Lufteinlaßöffnung auf ein
Minimum zu reduzieren. Nach dem Abschluß des Zusammendrückens beginnen die elastischen Wände des Behälters, während die
Vorrichtung gegen die öffnung gedrückt gehalten wird, ihre ursprüngliche, nicht deformierte Form wiedereinzunehmen,
so daß ein Teilvakuum in der Vorrichtung geschaffen wird, wodurch das Einweg-Ventil geöffnet wird und Luft eintreten
läßt. Anschließend wird der Zyklus des Zusammendrückens und Wiederaufblähens wiederholt, bis eine entsprechende Schaummenge
ausgedrückt worden ist. Um ein tieferes Eindringen des
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Schaums In den Dickdarm zu unterstützen, kann der Zyklus
weiter wiederholt werden, so daß hauptsächlich Luft in
den Dickdarm geblasen wird.
Die in den Figuren 5 bis 7 gezeigte zweite Ausführungsform unterscheidet sich gegenüber der gemäß Fig. 1 nur
hinsichtlich des Aufbaus des zweiten Endes. Das zweite
Ende 3 hat einen Hals 2o, welcher eine öffnung begrenzt, die von einer zerbrechbaren Membran 21 verschlossen ist,
wobei der Hals einen Außengewindeabschnitt 22 aufweist.
Eine Ventilanordnung 23 mit einem Rand 24 bildet eine Ausnehmung mit einem Innengewindeabschnitt 25 für den Eingriff
mit dem Gewindeabschnitt 22 an dem Hals der Vorrichtung. Die Ausnehmung ist weiterhin mit einem Vorsprung
versehen, der eine Schneidkante 26 derart hat, daß beim Aufschrauben der Ventilanordnung auf dem Hals
äea Behälters die Schneidkante 26 die zerbrechbare Membran
21 durchstößt, über der Ausnehmung hat die Ventilanordnung
eine Kammer 27, die durch Kanäle 28 mit der Ausnehmung und mit einem Lufteinlaß verbunden ist, sowie ein Ventilelement
29 in der Kammer. Das Ventilelement, welches an seiner Unterseite mit Zapfen 3o versehen ist, ist unter dem Einfluß
des sich ändernden Luftdrucks auf der Ober- und Unterseite des Ventilelementes zwischen einer Öffnungsstellung, wie sie in den Figuren 6 und 7 gezeigt ist, in
welche Luft eintreten kann, und einer Schließstellung bewegbar, in v/elcher der Austritt durch den Luftej.nlaß
beseitigt oder auf ein Minimum reduziert wird. Bei einer alternativen Konstruktion ist die Unterseite des Ventilelementes
29 flach. Die untere Oberfläche der Kammer 27 ist mit Zapfen versehen, gegen welche das Ventilelement
in der Öffnungsstellung anliegt. Zweckmäßigerweise sirri
die Bauteile der Ventilanordnung aus Kunststoff, wie Polystyrol, durch Formen hergestellt.
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Bei Benutzung wird die Vorrichtung zur Erzeugung von Schaum geschüttelt, die Ventilanordnung auf den Hals der
Vorrichtung geschraubt, wobei die Schneidkante die zerbrechbare Membran durchbohrt, und der Verschluß 7 (Fig. 2)
abgedreht. Die darauffolgenden Vorgänge wurden bereits beschrieben.
Zweckmäßigerweise kann der Hals 2o der Vorrichtung mit «inem Ringwulst 31 versehen sein. Die Ventilanordnung hat
einen nach innen vorstehenden Ring 32 in dem Rand, so daß dann, wenn die Ventilanordnung anfangs auf die Vorrichtung
geschraubt wird, der Wulst 31 gegen den Ring 32 anliegt, vobei die Schneidkante 26 sich im Abstand von der zerbrechbaren
Membran 21 befindet. Die Vorrichtung kann zusammen mit der auf diese Weise aufgeschraubten Ventilanordnung
verpackt werden. Ein weiteres Drehen der Ventilanordnung bezüglich der Vorrichtung treibt den Ring 32 dann
an dem Ringwulst 31 vorbei, so daß sich die Schneidkante 26 zu der zerbrechbaren Membran 21 bewegt und diese durchbohrt.
Die zerbrechbare Membran kann mit einer flachen Eindellung 33 derart versehen sein, daß, wenn die Ventilanordnung naoh
unten auf den Behälterhals geschraubt wird und die Schneidkante 26 die zerbrechbare Membran durchbohrt, die Basis der
Eindellung nicht durchgeschnitten wird, so daß das sich ergebende weggeschnittene Teil 34 der Membran nur mit geringer
Wahrscheinlichkeit in die Vorrichtung fällt und so möglicherweise die Abgabeöffnung 6 (Fig. 2) versperrt.
Vorteilhafterweise ist die Abgabeöffnung 6 kleiner als das weggeschnittene Teil 34, so daß, wenn es vollständig
abgetrennt werden sollte, es nicht durch die Abgabeöffnung in den Körper gelangen kann.
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- 1ο -
Die vorstehend beschriebenen beiden Ausführungsformen
dienen der Anwendung an dem Dickdarm über einen Dickdarmeinschnitt, für das Anbringen am Anus ist jedoch das
Abgabeende länger. Obwohl derartige Vorrichtung hauptsächlich zur Verwendung beim Menschen gedacht sind, können
sie auch bei Tieren benutzt werden.
Wie bereits erwähnt, umfaßt eine wässrige Zusammensetzung für die Verwendung in der Vorrichtung ein Medikament oder
ein Röntgenkontrastmittel, ein Schäummittel und einen Schaumstabilisator. Um ein mögliches Reizen bzw. eine Entzündung
des Dickdarms auf ein Minimum zu reduzieren, sind die Stoffgemische für den Dickdarm vorzugsweise bis zu
einem pH-Wert von etwa 7 durch Einschluß eines geeigneten Puffersystems gepuffert, beispielsweise durch Tris-(hydroxymethy
1)-Triethylamin und Natriumeitrat.
Zur Unterstützung einer Darmentleerung hat das Medikament wenigstens eine Komponente mit abführender Wirkung, beispielsweise
das Natriumsalz des Sulfobernsteinsäure-dioctylesters,
ein Alkali- oder Erdalkalimetallphosphat, Bisacodyl, Oxyphenisatin oder ein Anthrachinon-derivat*
Für die Behandlung von Colitis ulcerosa hat das Medikament wenigstens eine Verbindung, beispielsweise ein Corticosteroid
mit entzündungshemmender Wirkung, beispielsweise Prednisolon, Hydrocortison oder Betamethason oder ihre
Ester oder Salze.
Andere Arten von Medimatenen, die auf herkömmliche Weise
über den Dickdarm zugeführt werden, sind anästhetisch wirkende Mittel, beispielsweise Lidocain, Beruhigungsmittel
bzw. schmerzstillende Mittel, wie Chlorpromazin-hydrochlorid,
Bronchodilatatorien, wie Aminophyllin, sowie Analgetika, beispielsweise Pentazocin.
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Geeignete Röntgenkontrastmittel sind Bariumsulfat und Jodpolystyrolharz.
Das Schäummittel wird zweckmäßigerweise aus solchen Seifen
und Detergentien ausgewählt, die pharmakologisch verträglich sind, wenn sie einem Körperhohlraum, wie dem Dickdarm oder
der Scheide, zugeführt werden. Beispiele solcher Stoffe sind Natriumlaurylsulfat und Cetrimid. Es gibt Medikamente,
wie das Natriumsalz des Sulfobernsteinsäure-dioctylesters, welche sich ebenso verhalten wie Schäummittel. In diesen
Fällen ist es nicht erforderlich, daß ein zusätzliches Schäummittel vorhanden ist.
Um den erzeugten Schaum aufrechtzuerhalten, hat die Zusammensetzung
einen Schaumstabilisator, beispielsweise Kokosnußölsäure-diäthanolamid oder Hydroxypropylmethylcellulose.
Vorzugsweise weist das wässrige Stoffgemisch Konservierungsstoffe,
wie p-Hydroxybenzoesäure-methyl- oder -propylester, auf.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die ein Medikament in Form eines Schaums abgibt, kann ein kleineres Flüssigkeitsvolumen
verglichen mit einem herkömmlichen Einlaufini ttel verwendet werden. Dies hat zur Folge, daß die
Häufigkeit eines frühzeitigen Auslaufens aus dem Dickdarm weitaus verringert ist. Zusätzlich dringt der Schaum
weiter in den Dickdarm vor.
Im folgenden werden Beispiele für Ansätze genannt, die dem Dickdarm unter Verwendung erfindungsgemäßer Vorrichtungen
appliziert werden können.
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- 12 - | Beispiel 1 | Beispiel 2 | Beispiel 3 | Beispiel 4 | LO | g | g |
Abführmittel: Natriumsalz des Sulfobernstein- säure-diocty!esters |
gepuffertes Abführmittel: | Ansatz für Colitis ulcerosa: | Röntgenkontrastmittel | 1,3 | g | ||
Hydroxy-propyl-methyl-cellulose | Natriumsalz des Sulfobernstein- säure-dioctylesters |
Prednisolon-natriumphosphat | Bariumsulfat | o,15 | g | ||
p-Hydroxybenzoesäure-methylester | Hydroxy-propyl-methyl-cellulose | eingeschlossen in den Ansatz | eingeschlossen in den Ansatz | 1oo,oo | ml | ||
Wasser , ad |
p-Hydroxybenzoesäure-methylester | von Beispiel 2 | von Beispiel 2 | ||||
Tris-(hydroxymethyl)-methylamin | |||||||
Natriumci trat-monohydrat | 1#o | g | |||||
Wasser ad | 1,3 | g | |||||
o,15 | g | ||||||
o,15 | g | ||||||
o,o8 | g | ||||||
1oo,oo | ml | ||||||
o»o54 | g | ||||||
6o,o | |||||||
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Einführen einer wässrigen Stoff-Zusammensetzung in einen Körperhohlraum mit einem
langgestreckten Kunststoffbehälter, der einen verformbaren, elastischen Hüllenabschnitt aufweist,
wobei ein Ende des Behälters als eine Abgabedüse ausgebildet ist, deren öffnung für den Eingriff mit dem
Körperhohlraum vorgesehen ist und welche eine normalerweise verschlossene Abgabeöffnung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende (3) des Behälters mit einem Hals (9) versehen ist, der einen
normalerweise verschlossenen Lufteinlaß (1o) bildet und für die Eingriffshalterung einer Einweg-Ventilanordnung (23) dient, wodurch, wenn bei der Benutzung
sowohl die Abgabeöffnung (6) als auch die Lufteinlaßöffnung (1o) geöffnet ist, die Behälterhülle geschüttelt und dann zusammengedrückt wird, was zum Schliessen der Einweg-Ventilanordnung (23) führt und die
Abgabe des wässrigen Stoffgemisches in Form eines Schaums aus der Düse (5) bewirkt, und wenn mit dem
Zusammendrücken der Behälterhülle aufgehört wird, Luft durch die Einweg-Ventilanordnung eintritt, so
daß die Behälterhülle wieder ihre ursprüngliche Form annehmen kann.
2. Vorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen zum Befestigen der Einweg-Ventilanordnung (23) an dem Hals (2o) Gewindeabschnitte (22, 25) sind und daß der Verschluß (11)
der Lufteinlaßöffnung (1o) eine zerbrechbare Membran (21) ist.
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3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einweg-Ventilanordnung (23) einen inneren Ansatz mit einer Schneidkante (26) hat, so daß die
zerbrechbare Membran (21) durchrtoßen wird, wenn
die Ventilanordnung (23) auf den Hals (2o) geschraubt wird.
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