DE75173C - Stickrahmen für Stickmaschinen zur Herstellung von Applikationsstickerei - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 62: Nähmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. November 1893 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf Stickrahmen, mittelst deren zwei Stoffe, Grundstoff und sogenannter Applicationsstoff, über einander aufgespannt und durch Besticken mit einander verbunden werden können, und betrifft speciell die Anordnung von Supplementärrahmen für den Applicationsstoff, also von besonderen stabilen Hülfsrahmen, welche den von den Spannungsleisten auf den Stoff ausgeübten Zug aufnehmen, d. h. ihrerseits mit den Vorrichtungen zum Anziehen der Spannungsleisten versehen sind, und mit dem aufgespannten Applicationsstoff als Ganzes auf den mit dem Grundstoff bespannten Gatterrahmen aufgebracht bezw. auf ihm nach Erfordernifs verstellt werden. Zwecks Aufbringung werden die Hülfsrahmen mit dem Applicationsstoff einfach direct mit der Fläche auf diesen aufgelegt und mittelst Klammern mit ihm verbunden. Am Gatterrahmen sind eine Reihe von Stellschrauben angeordnet, mittelst deren der Hülfsrahmen beliebig in der Quer- oder Längsrichtung verstellt, d. h. der Applicationsstoff in die richtige genaue Lage vor dem Grundstoff gebracht werden kann.

Der Stickrahmen wird in Fig. 1 der Zeichnung in einer Oberansicht, in Fig. 2 in einer Queransicht, theilweise im Schnitt nach der Linie x-x der Fig. 1, und in Fig. 3 in einem Längsschnitt nach der Linie y-y der Fig. 1 wiedergegeben.

Der Grundstoff α ist bei vorliegendem Rahmen (Gatter) in bekannter Weise zwischen den auf dem Gatterrahmen b gelagerten Stoffwellen c, welche durch ein Sperrwerk C¹C² in der ihnen gegebenen jeweiligen Lage festgehalten und durch die bekannten Bügel c³ gegen Ausbiegungen geschützt werden, beliebig auf- und abrollbar aufgespannt und wird in der Querrichtung durch Spannleisten d, Fig. 3, gefafst, welche durch Spannschrauben d² an gezogen werden. Die letzteren greifen dabei an nach aufsen geführten Lappen^¹ der Spannleisten an und stützen sich von aufsen gegen die Gatterquerbalken.

Um den Applicationsstoff e unabhängig vom Gatterrahmen b spannen und im gespannten Zustand auf diesen aufbringen bezw. auf ihm in ausreichenden Grenzen als straffes Ganzes verstellen zu können, ist er mittelst der üblichen Längs- und Querspannleisten f noch in dem besonderen stabilen Rahmen g eingespannt. Derselbe hat zweckmäfsig U-förmigen Querschnitt, so dafs die zum Anziehen der Spannleisten f dienenden Schrauben f², welche an von diesen Spannleisten ausgehenden Metallbändern f¹ angreifen, in den durch den U-förmigen Querschnitt gegebenen inneren Rippen des Rahmens ihre Führung oder Stütze finden. Die inneren Rippen dienen zugleich auch zur Führung der Spannbänder f¹. Die genaue Einstellung des Rahmens g bezw. des Applicationsstoffes vor dem Grundstoff wird durch eine Reihe von Stellschrauben h ermöglicht, welche von Lappen i des Gatterrahmens b gehalten werden und durch Anstemmung gegen die Längs- und Querseiten des Hülfsrahmens g dessen Lage bestimmen. Zum Festhalten schliefslich des in dieser Weise eingestellten Hülfsrahmens auf dem Gatterrahmen dienen nach Art der sogenannten Vorreiber wirkende Klammern k, welche um seit-

lieh am Gatterrahmen angeordnete Stifte drehbar sind. Wenn nur die Grundstofflage bestickt werden soll, so werden selbstverständlich die Hülfsrahmen nicht in Verwendung genommen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Stickrahmen für Stickmaschinen, bei welchem die Vorrichtung zum Aufpassen des sogenannten Applicationsstoffes (e) auf den im Gatterrahmen (b) eingespannten Grundstoff faj aus einem durch Auflegen auf den Gatterrahmen (b) aufbringbaren und auf letzterem mittelst Stellorganen (Schrauben h) in der Quer- und Längsrichtung verstellbaren stabilen Hülfsrahmen (g) besteht, in welchen der Auflegestoff durch passende Befestigungsmittel, wie Schrauben ff¹) und Leisten ffJ, straff eingespannt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.