DE751067C

DE751067C - Einrichtung zum UEberwachen von Hochspannungsanlagen

Info

Publication number: DE751067C
Application number: DES119716D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG; Siemens AG
Priority date: 1935-09-11
Filing date: 1935-09-11
Publication date: 1955-11-03

Description

Einrichtung zum Überwachen von Hochspannungsanlagen Das Patent 6Io 261 betrifft eine Einrichtung zum Überwachen von Hochspannungsanlagen, die im wesentlichen aus einem an dem zu überwachenden Teil der Anlage festgehaltenen Schaltkörper besteht, der bei Änderung des Betriebszustandes freigegeben wird und beim Herabfallen eine in einem den Übertritt der Hochspannung ausschließenden Abstand angeordnete Kontaktvorrichtung einer mit Niederspannung betriebenen überwachungseinrichtung betätigt. Gemäß dem Patent 61o 261 kann der Schaltkörper durch ein unter Temperaturänderungen seine Form änderndes Wärmeglied an dem zu überwachenden Teil der Hochspannungsanlage festgehalten werden.
Druckdosen zum Anzeigen von Zustandsänderungen in elektrischen Apparaten zu verwenden, beispielsweise" zum Anzeigen von Temperaturänderungen, ist an sich bekannt. Auch werden Druckdosen zum Schließen von Stromkreisen benutzt, die eine Schalt- oder Signaleinrichtung betätigen. Allen diesen bekannten Einrichtungen haftet der Nachteil an, daß eine unmittelbare Verbindung vom Druckglied zu der Schalt- oder Anzeigevorrichtung vorhanden sein mußte. Soll die Schalt- oder Anzeigevorrichtung an einem auf Hochspannungspotential befindlichen Gerät angebaut werden, dann muß auch sie auf Hochspannungspotential liegen. Dies ist deshalb unangenehm, weil die Schalt- oder Anzeigevorrichtung nicht in unmittelbare Nähe des Aufsichtspersonals gebracht werden kann. Hier schafft die Erfindung Abhilfe.
Um daher auch andere Begleiterscheinungen als vorher bei Änderungen des Betriebszustandes zur Auslösung des Schaltkörpers heranzuziehen, wird gemäß der Erfindung der Fallkörper durch ein an sich bekanntes, von Druckänderungen beeinflußtes Glied innerhalb des zu überwachenden Teiles, beispielsweise eines Schalterkessels, beeinflußt. Das Druckglied kann aus einer gas- oder luftgefüllten Zelle oder Kammer mit nachgiebigen Wänden bestehen, z. B. nach Art der Kapseln eines Anoxidbarometers ausgebildet sein.
In den Figuren sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Das Druckglied i besteht aus einer in einen Transformator- oder Schalterkessel 2 eingebauten gasgefüllten Kapsel mit nachgiebigen Wänden. Der Schalterkessel 2 kann Regelschalter, z. B. Lastschalter oder Stufenwähler, oder beides, für Regeltransformatoren enthalten. Mit besonderem Vorteil findet das Druckglied Verwendung bei Lastschaltern, die mit ihren Überschaltdrosseln oder Widerständen in einem von einem Durchführungsisolator 3 getragenen, auf Hochspannung befindlichen Kessel :2 enthalten sind. Hier kann das Druckglied, wie das Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren erkennen lassen, von einem Wandteil oder von einem die Wand durchdringenden Rohr .4 mittels des Traggestelles 5 befestigt sein. Das Traggestell 5 umgreift die vorteilhaft kreisrund ausgebildete Kapsel mit den Gabelarmen 6 und B. An dem Arm 6 ist die Kapsel befestigt, während die gegenüberliegende Kapselwand mit einem Zapfen 7 versehen ist, der in dem Arm 8 der Gabel 5 geführt ist. Wenn im Kessel 2 ein unzulässiger Überdruck auftritt, wird die Zelle i zusammengedrückt, der Hebel 9, der an den Zapfen 7 angelenkt ist, dreht sich in Richtung des Pfeiles io um das Lager i i und gibt durch Zurückziehen des Gestänges 12 den Schaltkörper 13 frei. Dieser ist in ein Gehäuse 14 eingesetzt und steht unter der Einwirkung eines Kraftspeichers 15, z. B. eines Federkraftspeichers. Der Schaltkörper 13 wird durch den Federkraftspeicher in Richtung der Kontaktvorrichtung 16 des überwachungsstromkreises abgeschossen. Hier schließt er durch sein Leitvermögen oder durch seine kinetische Energie Steuerkontakte des Überwachungsstromkreises, die Signaleinrichtungen betätigen oder die schadhafte Anlage abschalten können.
Das Druckglied kann auch, wie in Fig.2 gezeigt ist, aus einem nachgiebigen Teil 20 der Transformator-oder Schalterkesselwand 21 bestehen, z. B. kann in die Wand eine gewellte Membran eingesetzt werden. Diese Membran ist über einen Hebel 22 mit der Auslösevorrichtung des Fallgewichtes 23 verbunden. Bei Druckerhöhungen wird die Membran 2o durchgedrückt, wodurch der durch den Hebel 22 und das Gegenlager 2.a. gehaltene Fallkörper 23 freigegeben wird. Auch kann man die Auslösung des Fallgewichtes oder Fallkörpers 23 durch eine bewegliche Auspuffklappe 25 (Fig. 3) erfolgen lassen, die in den Weg der Auspuffgase eines Schalters oder eines Ölausdehnungsgefäßes eines Transformatorkessels gesetzt ist. Die Klappe kann Öffnungen haben, die die normalen, während des Betriebes auftretenden Gase, z. B. die Schaltgase, hindurchlassen. Bei plötzlicher verstärkter Gasentwicklung wird jedoch die Auspuffklappe, in die in Fig. 3 gestrichelt gezeichnete Stellung 26 gedrängt. Das Fallgewicht 23 wird dadurch freigegeben.

Claims

FATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum Überwachen von Hochspannungsanlagen, bei der ein an dem zu überwachenden Teil der Anlage festgehaltener Körper bei einer Änderung des Betriebszustandes freigegeben wird und beim Herabfallen die in einem den Übertritt der Hochspannung ausschließenden Abstande angeordnete Kontaktvorrichtung einer mit Niederspannung betriebenen Überwachungseinrichtung betätigt, nach Patent 61o 261, dadurch gekennzeichnet, daß der festgehaltene Körper (i3) durch ein an sich bekanntes, von Druckänderungen beeinflußtes Glied (i) innerhalb des zu überwachenden Teiles, beispielsweise eines Schalterkessels (2) beeinflußt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied (i) aus einer gas- oder luftgefüllten Zelle oder Kammer (i) mit nachgiebigen Wänden besteht.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied (i) einen den Schaltkörper (i3) betätigenden Kraftspeicher, z. B. eine Federkraft (i5) auslöst.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckglied ein Auspuffventil oder eine Auspuffklappe (25) des Schalterkessels dient.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckglied ein nachgiebiger Teil (2o) der Schalterkesselwand (21) dient. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschriften Nr. 61o 261, 702 114; französische Patentschrift Nr. 528 584; britische Patentschrift Nr. 342 210; USA.-Patentschrift Nr. 1 751 222.